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Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.

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Vierdes Buch.
sehr unvorsichtig. Leches winkete ihr/ sich zumässigen/ deswegen sie damit abbrach/ und der
Groß Fürst mit wenigem sagte/ er wüste wol/ wie weit er gläuben oder nicht gläuben solte.
An diesem Tage empfing Leches von der Königin/ Groß Fürstin und dem Fräulein Schrei-
ben/ an Herkules/ Ladisla und Valiska/ und brachen des folgenden Tages/ welcher der fünf-
te nach feiner Ankunfft wahr/ ingesamt sehr früh auff/ da Therba in ihrer Geselschafft mit
fort ging/ eileten auch nach aller Mögligkeit nach Padua zu. Auff den Römischen Gren-
zen wolte man sie nicht durchlassen/ sondern etliche tausend zu Roß und Fuß verlegeten ih-
nen den Weg/ biß Neda seine Römische Bestallung/ und des Stathalters freyen Reise-
Brieff aufflegete/ worauff sie fortgelassen/ und von 1000 Reutern nach Padua begleitet
wurden. Ihre Ankunfft vor diese Stad erweckete nicht geringen Aufflauff/ aber Leches und
Neda stilleten es bald/ da sie hinein ritten/ und die Völker anmeldeten. Der Stathalter
samt Klodius und Markus zogen hinaus/ sie zubesehen/ die von Prinsla und dem Teutschen
Herrn Wedekind in eine zierliche Feld-Ordnung gestellet wahren. 2000 Teutschen füh-
reten grosse Schlacht Schwerter/ vor welchen die Italiäner sich entsetzeten/ meyneten nit/
daß sie von Menschen Armen könten geführet werden; aber der angestellete ertichtete Feld-
streit zeigete ihnen den ringfertigen Gebrauch deren/ die damit bewehret wahren. Leches
baht den Stathalter/ daß ihnen ein Lager haussen vorm Tohr möchte gegönnet werden/
musten aber auff dessen Geheiß alle in der Stad verleget/ und als Bundgenossen gehalten
werden/ da sie sich so fried- und genüglich bezeigeten/ daß die Inwohner ihnen Zeugnis ga-
ben/ sie währen nicht minder sitsam als streitbar. Frau Sophia wahr ihrer Ankunfft sehr
froh/ ließ die 300 ädelknaben in Roth Scharlaken mit güldenen Borten verbremet/ kleiden/
und gab dem Heer schöne Reuter Fahnen; Den Teutschen 30 Schneeweisse/ in denen zu
oberst der Nahme HERCVLES, und allernähest darunter VALISCA, mit güldenen Lateini-
schen Buchstaben/ in der mitte aber zween güldene Löuen gegen einander auffrecht stunden/
welche mit ihren rechten Tatzen dieses gekrönete Feur-roht-gemahlete Zeichen @ hiel-
ten/ unter dem zu Teutsch diese güldene Buchstaben geschrieben wahren: Sieg oder Tod.
Der Böhmen 30 Blutrohte Fahnen hatten oben den Nahmen LADISLA, und gleich dar-
unter SOPHIA, in der mitte einen güldenen Löuen und Adler/ die oberwähntes gekrönetes
Zeichen hielten/ mit dieser Böhmischen Unterschrifft: Ehre oder nichts. Die 6000 Römi-
sche Reuter wahren auch schon beyeinander/ denen ein tapfferer Römischer Herr/ Nah-
mens Kajus Autronius vorgestellet wahr/ hatten 30 Himmelblaue Fähnlein/ in welchen
zu oberst geschrieben stund: Sub HAC VMBRA Securitas. Das ist/ Unter diesem Schatten
ists sicher; in der mitte aber der grosse gekrönete Buchstabe R/ und über demsolben ein
güldener Adler mit außgebreiteten Flügeln/ zu unterst in den Fahnen/ Vittute, Non Dolo.
Das ist; Durch Tugend nicht durch Betrug. Klodius und Markus hatten jedweder 500 tref-
liche Reuter/ und jeder nur ein Fahne/ einerley Gestalt/ nur daß die eine grün/ die ander
Pomeranzengelb wahr/ oben in denselben stunden diese Worte: Gratitudinis Symbolum.
Das ist/ Ein Zeichen der Dankbarkeit; in der mitte diese gekrönete Buchstaben HL, so daß auf
einer Seite das H, auff der andern Seite das L fornen an stund; vor jedem Buchstaben
saß ein geharnischter Ritter auff den Knien/ mit entblössetem Schwerte/ und zu unterst
diese Worte geschrieben: Pro Dominis Cuncta. Das ist: Alles sol vor unsere Herren gewaget

seyn.
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Vierdes Buch.
ſehr unvorſichtig. Leches winkete ihr/ ſich zumaͤſſigen/ deswegen ſie damit abbrach/ und der
Groß Fuͤrſt mit wenigem ſagte/ er wuͤſte wol/ wie weit er glaͤuben oder nicht glaͤuben ſolte.
An dieſem Tage empfing Leches von der Koͤnigin/ Groß Fuͤrſtin uñ dem Fraͤulein Schrei-
ben/ an Herkules/ Ladiſla und Valiſka/ und brachen des folgenden Tages/ welcher der fuͤnf-
te nach feiner Ankunfft wahr/ ingeſamt ſehr fruͤh auff/ da Therba in ihrer Geſelſchafft mit
fort ging/ eileten auch nach aller Moͤgligkeit nach Padua zu. Auff den Roͤmiſchen Gren-
zen wolte man ſie nicht durchlaſſen/ ſondern etliche tauſend zu Roß und Fuß verlegeten ih-
nen den Weg/ biß Neda ſeine Roͤmiſche Beſtallung/ und des Stathalters freyen Reiſe-
Brieff aufflegete/ worauff ſie fortgelaſſen/ und von 1000 Reutern nach Padua begleitet
wurden. Ihre Ankunfft vor dieſe Stad erweckete nicht geringen Aufflauff/ aber Leches uñ
Neda ſtilleten es bald/ da ſie hinein ritten/ und die Voͤlker anmeldeten. Der Stathalter
ſamt Klodius und Markus zogen hinaus/ ſie zubeſehen/ die von Prinſla und dem Teutſchẽ
Herrn Wedekind in eine zierliche Feld-Ordnung geſtellet wahren. 2000 Teutſchen fuͤh-
reten groſſe Schlacht Schwerter/ vor welchen die Italiaͤner ſich entſetzeten/ meyneten nit/
daß ſie von Menſchen Armen koͤnten gefuͤhret werden; aber der angeſtellete ertichtete Feld-
ſtreit zeigete ihnen den ringfertigen Gebrauch deren/ die damit bewehret wahren. Leches
baht den Stathalter/ daß ihnen ein Lager hauſſen vorm Tohr moͤchte gegoͤnnet werden/
muſten aber auff deſſen Geheiß alle in der Stad verleget/ und als Bundgenoſſen gehalten
werden/ da ſie ſich ſo fried- und genuͤglich bezeigeten/ daß die Inwohner ihnen Zeugnis ga-
ben/ ſie waͤhren nicht minder ſitſam als ſtreitbar. Frau Sophia wahr ihrer Ankunfft ſehr
froh/ ließ die 300 aͤdelknaben in Roth Scharlaken mit guͤldenen Borten verbremet/ kleidẽ/
und gab dem Heer ſchoͤne Reuter Fahnen; Den Teutſchen 30 Schneeweiſſe/ in denen zu
oberſt der Nahme HERCVLES, und allernaͤheſt darunter VALISCA, mit guͤldenen Lateini-
ſchen Buchſtaben/ in der mitte aber zween guͤldene Loͤuen gegen einander auffrecht ſtundẽ/
welche mit ihren rechten Tatzen dieſes gekroͤnete Feur-roht-gemahlete Zeichen  hiel-
ten/ unter dem zu Teutſch dieſe guͤldene Buchſtaben geſchrieben wahren: Sieg oder Tod.
Der Boͤhmen 30 Blutrohte Fahnen hatten oben den Nahmen LADISLA, und gleich dar-
unter SOPHIA, in der mitte einen guͤldenen Loͤuen und Adler/ die oberwaͤhntes gekroͤnetes
Zeichen hielten/ mit dieſer Boͤhmiſchen Unterſchrifft: Ehre oder nichts. Die 6000 Roͤmi-
ſche Reuter wahren auch ſchon beyeinander/ denen ein tapfferer Roͤmiſcher Herr/ Nah-
mens Kajus Autronius vorgeſtellet wahr/ hatten 30 Himmelblaue Faͤhnlein/ in welchen
zu oberſt geſchrieben ſtund: Sub HAC VMBRA Securitas. Das iſt/ Unter dieſem Schatten
iſts ſicher; in der mitte aber der groſſe gekroͤnete Buchſtabe R/ und uͤber demſolben ein
guͤldener Adler mit außgebreiteten Fluͤgeln/ zu unterſt in den Fahnen/ Vittute, Non Dolo.
Das iſt; Durch Tugend nicht durch Betrug. Klodius uñ Markus hatten jedweder 500 tref-
liche Reuter/ und jeder nur ein Fahne/ einerley Geſtalt/ nur daß die eine gruͤn/ die ander
Pomeranzengelb wahr/ oben in denſelben ſtunden dieſe Worte: Gratitudinis Symbolum.
Das iſt/ Ein Zeichen der Dankbarkeit; in der mitte dieſe gekroͤnete Buchſtaben HL, ſo daß auf
einer Seite das H, auff der andern Seite das L fornen an ſtund; vor jedem Buchſtaben
ſaß ein geharniſchter Ritter auff den Knien/ mit entbloͤſſetem Schwerte/ und zu unterſt
dieſe Worte geſchrieben: Pro Dominis Cuncta. Das iſt: Alles ſol vor unſere Herren gewaget

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Zitationshilfe: Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/899>, abgerufen am 22.12.2024.