Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Kurtzer Inhalt. Ritter zu greiffen/ und seiner Stäup Ruhten zuzuführen/ welches Vologeses der älter/ wiederäht. Die un-sern gehen diesem Feinde mit 26000. Mann entgegen aber etwas späte/ daher jene dem Persen zimlichen Schaden im Lande tuhn/ werden noch gestutzet/ ritterlich angegriffen und aufs Häupt erleget/ ohn Ma- dates und seine XX. Ritter werden lebendig gefangen/ und mit Ruhten gestrichen/ weil jhr Vorhaben den unsern verrahten wahr. Herkules in Valikules Gestalt und Nahmen/ machet sich mit kleiner Gesel- schaft nach Charas/ das Fräulein durch List zuerlösen. Leches kompt zu Padua an/ hält daselbst mit Libus- sen/ auch Neda mit Brelen das Beilager/ erzehlet der unsern Zustand/ und erhält bey Fr. Sophien (die eines jungen Söhnleins Herku Ladisla genesen wahr) das sie gleich jhren Gemahl/ den Christlichen Glauben annimt. Zu Padua werden 7000. Mann vor unsere Helden geworben; Leches und Neda sampt jhren jungen Frauen reisen eilig nach Prag/ überliefern die Briefe und Geschencke/ da gleich der alte Groß- Fürst/ Herkules Herr Vater/ samt seinem Gemahl und Frl Tochter/ Frl Klaren daselbst anlangen/ und der Ehe zwischen Herkules und Valißken berichtet werden/ worüber die Müttere beiderseits sich hoch er- freuen/ und der Vater seinem Sohn 6000. auserlesene Teutsche Völcker schencket/ worzu der Bömische Ritter Prinsla 6000. Böhmen wirbet/ da 300. ädle jünglinge aus Böhmen/ jhrem Könige in der frem- de aufzuwarten sich zu jhm schlagen/ gehen ingesamt nach Padua/ empfangen daselbst jhre Fähnlein/ tre- ten samt den Römischen Völckern zu Schiffe/ machen auff der See gute Beute/ und zihen durch Syrien nach dem Eufrat. Herkules kömt zu Charas an/ gibt dem Fräulein sein Vorhaben durch Schreiben im hohlen Pfeile zu wissen; meldet sich bey dem Könige ob sey er von seinen ungeträuen Medischen Beglei- tern beraubet/ und mit Noht lebendig entrunnen. Das Fräulein teilet Gelder aus unter jhren Frauen- Zimmer/ davor sie folgendes Tages von zwo fremden Krämerinnen sollen Waaren käuffen; diese Kräme- rinnen (wahren Persische verkleidete ädle Jünglinge) führet Herkules mit sich auf jhr Schloß/ sie selbst aber in Kramer Kleidern/ und mit verstelletem Angesicht/ mit sich vom Schlosse nach seiner Herberge/ leget jhr Ritterliche Kleider an/ und kommen zu Pferde glücklich davon. Gleichwol lässet das Fräulein einen Brief auf jhrem Zimmer/ in welchem sie jhrer Hofmeisterin Sysigambis jhre Flucht entdecket/ und sie auch zur Flucht vermahnet/ welche sich warnen lässet/ und jhr Leben rettet. Des folgendes Tages erfäh- ret der König der Fräulein Flucht/ erschricket darüber heftig/ und entstehet grosse Unruhe in der gantzen Stadt. Sein Hofmeister Bagophanes muß sie mit einem Heer 18000. starck verfolgen/ und gibt jhm der König ein freundliches Schreiben mit an sie. Herkules hat etwas Anfall auf dem Wege/ komt aber mit den seinen wol durch. Madates kömt zu Charas an/ mildet seine Niderlage/ und setzen Pakorus und Vo- logeses den König zu rede wegen seines unbillichen Vornehmens gegen die fremden Fürsten. Herkules kömt in einer Persischen Grenze Stadt wol an/ und nimt Völcker dahinein zu seinem Schutze. Bagopha- nes findet sich daselbst mit seinem Heer/ fodert das Fräulein von jhm und auf Verwegerung fället er die Stad feindlich an/ wird aber geschlagen/ gefangen/ und endlich wieder loß gegeben. Herkules bricht mit dem Fräulein/ und gefangenen Völckern auff nach Persepolis Ladisla wartet daselbst mit Verlangen auf jhn/ und erzehlet Artaxerxes seines Herkules Lebens Lauff in der jugend. Fürst Gobares komt mit sei- nem Heer zu Persepolis an; Ladisla und Arbianes gehen mit etlichen Völckern aus/ Herkules entgegen/ wel- cher jhnen mit Frl. Valißken begegnet/ da sie einander freundlich empfangen. Als sie zu Persepolis anlan- gen/ suchet Gobares bey dem Frl. üm unbilliche Liebe an/ worauf sie jhm harte Antwort erteilet. Fabius wirbet in Armuzia 1000. Reuter/ des Vorsatzes Ladisla zu suchen. Bagophanes kömt zu Charas an/ und ist ein Zeuge seiner Niderlage. Artabanus schicket sich zu seinem grossen Feldzuge/ und wird vor gut angese- hen das Fürst Vologeses noch mahls mit einem Heer 36000. starck an die Persischen Grenzen gehen muß/ die Art zu kriegen unsern Helden abzumercken; Unsere Helden neben Pharnabazus und Arbianes gehen ihm mit 31000 Reutern entgegen/ unter denen 9000. Susianer auf Gobares anstiften mit Ve[rr]ähterey um- gehen/ werden aber gedämpfet/ und endlich der Sieg wieder Vologeses/ wiewol mit zimlichen Verlust er- halten. Leches und Neda/ auch Klodius und Markus kommen mit jhren Völckern etliche Meile von Ver- sepolis an/ da Fabius auf sie stosset/ und von jhnen zum Groß-Feldherrn gesetzet wird; bald treffen sie auf Gobares und sein Heer/ welcher Frl Valißken verrähterischer Weise von Persepolis gefangen mit sich führete/ aus toller Liebe darzu verleitet/ sein Heer wird von Fabius geschlagen/ er selber gefangen/ und das Fräu-
Kurtzer Inhalt. Ritter zu greiffẽ/ und ſeiner Staͤup Ruhten zuzufuͤhren/ welches Vologeſes der aͤlter/ wiederaͤht. Die un-ſern gehen dieſem Feinde mit 26000. Mann entgegen aber etwas ſpaͤte/ daher jene dem Perſen zimlichen Schaden im Lande tuhn/ werden noch geſtutzet/ ritterlich angegriffen und aufs Haͤupt erleget/ ohn Ma- dates und ſeine XX. Ritter werden lebendig gefangen/ und mit Ruhten geſtrichen/ weil jhr Vorhaben den unſern verrahten wahr. Herkules in Valikules Geſtalt und Nahmen/ machet ſich mit kleiner Geſel- ſchaft nach Charas/ das Fraͤulein durch Liſt zuerloͤſen. Leches kompt zu Padua an/ haͤlt daſelbſt mit Libuſ- ſen/ auch Neda mit Brelen das Beilager/ erzehlet der unſern Zuſtand/ und erhaͤlt bey Fr. Sophien (die eines jungen Soͤhnleins Herku Ladiſla geneſen wahr) das ſie gleich jhren Gemahl/ den Chriſtlichen Glauben annimt. Zu Padua werden 7000. Mann vor unſere Helden geworben; Leches und Neda ſampt jhren jungẽ Frauen reiſen eilig nach Prag/ uͤberliefern die Briefe uñ Geſchencke/ da gleich der alte Groß- Fuͤrſt/ Herkules Herꝛ Vater/ ſamt ſeinem Gemahl und Frl Tochter/ Frl Klaren daſelbſt anlangen/ und der Ehe zwiſchen Herkules und Valißken berichtet werden/ woruͤber die Muͤttere beiderſeits ſich hoch er- freuen/ und der Vater ſeinem Sohn 6000. auſerleſene Teutſche Voͤlcker ſchencket/ worzu der Boͤmiſche Ritter Prinſla 6000. Boͤhmen wirbet/ da 300. aͤdle juͤnglinge aus Boͤhmen/ jhrem Koͤnige in der frem- de aufzuwarten ſich zu jhm ſchlagen/ gehen ingeſamt nach Padua/ empfangen daſelbſt jhre Faͤhnlein/ tre- ten ſamt den Roͤmiſchen Voͤlckern zu Schiffe/ machen auff der See gute Beute/ und zihen durch Syrien nach dem Eufrat. Herkules koͤmt zu Charas an/ gibt dem Fraͤulein ſein Vorhaben durch Schreiben im hohlen Pfeile zu wiſſen; meldet ſich bey dem Koͤnige ob ſey er von ſeinen ungetraͤuen Mediſchen Beglei- tern beraubet/ und mit Noht lebendig entrunnen. Das Fraͤulein teilet Gelder aus unter jhren Frauen- Zimmer/ davor ſie folgendes Tages von zwo fremden Kraͤmerinnen ſollen Waaren kaͤuffen; dieſe Kraͤme- rinnen (wahren Perſiſche verkleidete aͤdle Juͤnglinge) fuͤhret Herkules mit ſich auf jhr Schloß/ ſie ſelbſt aber in Kramer Kleidern/ und mit verſtelletem Angeſicht/ mit ſich vom Schloſſe nach ſeiner Herberge/ leget jhr Ritterliche Kleider an/ und kommen zu Pferde gluͤcklich davon. Gleichwol laͤſſet das Fraͤulein einen Brief auf jhrem Zimmer/ in welchem ſie jhrer Hofmeiſterin Syſigambis jhre Flucht entdecket/ uñ ſie auch zur Flucht vermahnet/ welche ſich warnen laͤſſet/ und jhr Leben rettet. Des folgendes Tages erfaͤh- ret der Koͤnig der Fraͤulein Flucht/ erſchricket daruͤber heftig/ und entſtehet groſſe Unruhe in der gantzen Stadt. Sein Hofmeiſter Bagophanes muß ſie mit einem Heer 18000. ſtarck verfolgen/ und gibt jhm der Koͤnig ein freundliches Schreiben mit an ſie. Herkules hat etwas Anfall auf dem Wege/ komt aber mit den ſeinen wol durch. Madates koͤmt zu Charas an/ mildet ſeine Niderlage/ und ſetzen Pakorus und Vo- logeſes den Koͤnig zu rede wegen ſeines unbillichen Vornehmens gegen die fremden Fuͤrſten. Herkules koͤmt in einer Perſiſchen Grenze Stadt wol an/ und nimt Voͤlcker dahinein zu ſeinem Schutze. Bagopha- nes findet ſich daſelbſt mit ſeinem Heer/ fodert das Fraͤulein von jhm und auf Verwegerung faͤllet er die Stad feindlich an/ wird aber geſchlagen/ gefangen/ und endlich wieder loß gegeben. Herkules bricht mit dem Fraͤulein/ und gefangenen Voͤlckern auff nach Perſepolis Ladiſla wartet daſelbſt mit Verlangen auf jhn/ und erzehlet Artaxerxes ſeines Herkules Lebens Lauff in der jugend. Fuͤrſt Gobares komt mit ſei- nem Heer zu Perſepolis an; Ladiſla und Arbianes gehen mit etlichen Voͤlckern aus/ Herkules entgegẽ/ wel- cher jhnẽ mit Frl. Valißken begegnet/ da ſie einander freundlich empfangen. Als ſie zu Perſepolis anlan- gen/ ſuchet Gobares bey dem Frl. uͤm unbilliche Liebe an/ worauf ſie jhm harte Antwort erteilet. Fabius wirbet in Armuzia 1000. Reuter/ des Vorſatzes Ladiſla zu ſuchen. Bagophanes koͤmt zu Charas an/ und iſt ein Zeuge ſeiner Niderlage. Artabanus ſchicket ſich zu ſeinem groſſen Feldzuge/ uñ wird vor gut angeſe- hẽ das Fuͤrſt Vologeſes noch mahls mit einem Heer 36000. ſtarck an die Perſiſchen Grenzen gehen muß/ die Art zu kriegen unſern Helden abzumercken; Unſere Helden neben Pharnabazus und Arbianes gehen ihm mit 31000 Reutern entgegen/ unter denen 9000. Suſianer auf Gobares anſtiften mit Ve[rr]aͤhterey um- gehen/ werden aber gedaͤmpfet/ und endlich der Sieg wieder Vologeſes/ wiewol mit zimlichen Verluſt er- halten. Leches und Neda/ auch Klodius und Markus kommen mit jhren Voͤlckern etliche Meile von Ver- ſepolis an/ da Fabius auf ſie ſtoſſet/ und von jhnen zum Groß-Feldherꝛn geſetzet wird; bald treffen ſie auf Gobares und ſein Heer/ welcher Frl Valißken verraͤhteriſcher Weiſe von Perſepolis gefangen mit ſich fuͤhrete/ aus toller Liebe darzu verleitet/ ſein Heer wird von Fabius geſchlagen/ er ſelber gefangen/ uñ das Fraͤu-
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Sophien (die<lb/> eines jungen Soͤhnleins Herku Ladiſla geneſen wahr) das ſie gleich jhren Gemahl/ den Chriſtlichen<lb/> Glauben annimt. Zu Padua werden 7000. Mann vor unſere Helden geworben; Leches und Neda ſampt<lb/> jhren jungẽ Frauen reiſen eilig nach Prag/ uͤberliefern die Briefe uñ Geſchencke/ da gleich der alte Groß-<lb/> Fuͤrſt/ Herkules Herꝛ Vater/ ſamt ſeinem Gemahl und Frl Tochter/ Frl Klaren daſelbſt anlangen/ und<lb/> der Ehe zwiſchen Herkules und Valißken berichtet werden/ woruͤber die Muͤttere beiderſeits ſich hoch er-<lb/> freuen/ und der Vater ſeinem Sohn 6000. auſerleſene Teutſche Voͤlcker ſchencket/ worzu der Boͤmiſche<lb/> Ritter Prinſla 6000. Boͤhmen wirbet/ da 300. aͤdle juͤnglinge aus Boͤhmen/ jhrem Koͤnige in der frem-<lb/> de aufzuwarten ſich zu jhm ſchlagen/ gehen ingeſamt nach Padua/ empfangen daſelbſt jhre Faͤhnlein/ tre-<lb/> ten ſamt den Roͤmiſchen Voͤlckern zu Schiffe/ machen auff der See gute Beute/ und zihen durch Syrien<lb/> nach dem Eufrat. Herkules koͤmt zu Charas an/ gibt dem Fraͤulein ſein Vorhaben durch Schreiben im<lb/> hohlen Pfeile zu wiſſen; meldet ſich bey dem Koͤnige ob ſey er von ſeinen ungetraͤuen Mediſchen Beglei-<lb/> tern beraubet/ und mit Noht lebendig entrunnen. Das Fraͤulein teilet Gelder aus unter jhren Frauen-<lb/> Zimmer/ davor ſie folgendes Tages von zwo fremden Kraͤmerinnen ſollen Waaren kaͤuffen; dieſe Kraͤme-<lb/> rinnen (wahren Perſiſche verkleidete aͤdle Juͤnglinge) fuͤhret Herkules mit ſich auf jhr Schloß/ ſie ſelbſt<lb/> aber in Kramer Kleidern/ und mit verſtelletem Angeſicht/ mit ſich vom Schloſſe nach ſeiner Herberge/<lb/> leget jhr Ritterliche Kleider an/ und kommen zu Pferde gluͤcklich davon. Gleichwol laͤſſet das Fraͤulein<lb/> einen Brief auf jhrem Zimmer/ in welchem ſie jhrer Hofmeiſterin Syſigambis jhre Flucht entdecket/ uñ<lb/> ſie auch zur Flucht vermahnet/ welche ſich warnen laͤſſet/ und jhr Leben rettet. 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Herkules bricht mit<lb/> dem Fraͤulein/ und gefangenen Voͤlckern auff nach Perſepolis Ladiſla wartet daſelbſt mit Verlangen<lb/> auf jhn/ und erzehlet Artaxerxes ſeines Herkules Lebens Lauff in der jugend. Fuͤrſt Gobares komt mit ſei-<lb/> nem Heer zu Perſepolis an; Ladiſla und Arbianes gehen mit etlichen Voͤlckern aus/ Herkules entgegẽ/ wel-<lb/> cher jhnẽ mit Frl. Valißken begegnet/ da ſie einander freundlich empfangen. Als ſie zu Perſepolis anlan-<lb/> gen/ ſuchet Gobares bey dem Frl. uͤm unbilliche Liebe an/ worauf ſie jhm harte Antwort erteilet. Fabius<lb/> wirbet in Armuzia 1000. Reuter/ des Vorſatzes Ladiſla zu ſuchen. Bagophanes koͤmt zu Charas an/ und<lb/> iſt ein Zeuge ſeiner Niderlage. 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Ritter zu greiffẽ/ und ſeiner Staͤup Ruhten zuzufuͤhren/ welches Vologeſes der aͤlter/ wiederaͤht. Die un-
ſern gehen dieſem Feinde mit 26000. Mann entgegen aber etwas ſpaͤte/ daher jene dem Perſen zimlichen
Schaden im Lande tuhn/ werden noch geſtutzet/ ritterlich angegriffen und aufs Haͤupt erleget/ ohn Ma-
dates und ſeine XX. Ritter werden lebendig gefangen/ und mit Ruhten geſtrichen/ weil jhr Vorhaben
den unſern verrahten wahr. Herkules in Valikules Geſtalt und Nahmen/ machet ſich mit kleiner Geſel-
ſchaft nach Charas/ das Fraͤulein durch Liſt zuerloͤſen. Leches kompt zu Padua an/ haͤlt daſelbſt mit Libuſ-
ſen/ auch Neda mit Brelen das Beilager/ erzehlet der unſern Zuſtand/ und erhaͤlt bey Fr. Sophien (die
eines jungen Soͤhnleins Herku Ladiſla geneſen wahr) das ſie gleich jhren Gemahl/ den Chriſtlichen
Glauben annimt. Zu Padua werden 7000. Mann vor unſere Helden geworben; Leches und Neda ſampt
jhren jungẽ Frauen reiſen eilig nach Prag/ uͤberliefern die Briefe uñ Geſchencke/ da gleich der alte Groß-
Fuͤrſt/ Herkules Herꝛ Vater/ ſamt ſeinem Gemahl und Frl Tochter/ Frl Klaren daſelbſt anlangen/ und
der Ehe zwiſchen Herkules und Valißken berichtet werden/ woruͤber die Muͤttere beiderſeits ſich hoch er-
freuen/ und der Vater ſeinem Sohn 6000. auſerleſene Teutſche Voͤlcker ſchencket/ worzu der Boͤmiſche
Ritter Prinſla 6000. Boͤhmen wirbet/ da 300. aͤdle juͤnglinge aus Boͤhmen/ jhrem Koͤnige in der frem-
de aufzuwarten ſich zu jhm ſchlagen/ gehen ingeſamt nach Padua/ empfangen daſelbſt jhre Faͤhnlein/ tre-
ten ſamt den Roͤmiſchen Voͤlckern zu Schiffe/ machen auff der See gute Beute/ und zihen durch Syrien
nach dem Eufrat. Herkules koͤmt zu Charas an/ gibt dem Fraͤulein ſein Vorhaben durch Schreiben im
hohlen Pfeile zu wiſſen; meldet ſich bey dem Koͤnige ob ſey er von ſeinen ungetraͤuen Mediſchen Beglei-
tern beraubet/ und mit Noht lebendig entrunnen. Das Fraͤulein teilet Gelder aus unter jhren Frauen-
Zimmer/ davor ſie folgendes Tages von zwo fremden Kraͤmerinnen ſollen Waaren kaͤuffen; dieſe Kraͤme-
rinnen (wahren Perſiſche verkleidete aͤdle Juͤnglinge) fuͤhret Herkules mit ſich auf jhr Schloß/ ſie ſelbſt
aber in Kramer Kleidern/ und mit verſtelletem Angeſicht/ mit ſich vom Schloſſe nach ſeiner Herberge/
leget jhr Ritterliche Kleider an/ und kommen zu Pferde gluͤcklich davon. Gleichwol laͤſſet das Fraͤulein
einen Brief auf jhrem Zimmer/ in welchem ſie jhrer Hofmeiſterin Syſigambis jhre Flucht entdecket/ uñ
ſie auch zur Flucht vermahnet/ welche ſich warnen laͤſſet/ und jhr Leben rettet. Des folgendes Tages erfaͤh-
ret der Koͤnig der Fraͤulein Flucht/ erſchricket daruͤber heftig/ und entſtehet groſſe Unruhe in der gantzen
Stadt. Sein Hofmeiſter Bagophanes muß ſie mit einem Heer 18000. ſtarck verfolgen/ und gibt jhm der
Koͤnig ein freundliches Schreiben mit an ſie. Herkules hat etwas Anfall auf dem Wege/ komt aber mit
den ſeinen wol durch. Madates koͤmt zu Charas an/ mildet ſeine Niderlage/ und ſetzen Pakorus und Vo-
logeſes den Koͤnig zu rede wegen ſeines unbillichen Vornehmens gegen die fremden Fuͤrſten. Herkules
koͤmt in einer Perſiſchen Grenze Stadt wol an/ und nimt Voͤlcker dahinein zu ſeinem Schutze. Bagopha-
nes findet ſich daſelbſt mit ſeinem Heer/ fodert das Fraͤulein von jhm und auf Verwegerung faͤllet er die
Stad feindlich an/ wird aber geſchlagen/ gefangen/ und endlich wieder loß gegeben. Herkules bricht mit
dem Fraͤulein/ und gefangenen Voͤlckern auff nach Perſepolis Ladiſla wartet daſelbſt mit Verlangen
auf jhn/ und erzehlet Artaxerxes ſeines Herkules Lebens Lauff in der jugend. Fuͤrſt Gobares komt mit ſei-
nem Heer zu Perſepolis an; Ladiſla und Arbianes gehen mit etlichen Voͤlckern aus/ Herkules entgegẽ/ wel-
cher jhnẽ mit Frl. Valißken begegnet/ da ſie einander freundlich empfangen. Als ſie zu Perſepolis anlan-
gen/ ſuchet Gobares bey dem Frl. uͤm unbilliche Liebe an/ worauf ſie jhm harte Antwort erteilet. Fabius
wirbet in Armuzia 1000. Reuter/ des Vorſatzes Ladiſla zu ſuchen. Bagophanes koͤmt zu Charas an/ und
iſt ein Zeuge ſeiner Niderlage. Artabanus ſchicket ſich zu ſeinem groſſen Feldzuge/ uñ wird vor gut angeſe-
hẽ das Fuͤrſt Vologeſes noch mahls mit einem Heer 36000. ſtarck an die Perſiſchen Grenzen gehen muß/ die
Art zu kriegen unſern Helden abzumercken; Unſere Helden neben Pharnabazus und Arbianes gehen ihm
mit 31000 Reutern entgegen/ unter denen 9000. Suſianer auf Gobares anſtiften mit Verraͤhterey um-
gehen/ werden aber gedaͤmpfet/ und endlich der Sieg wieder Vologeſes/ wiewol mit zimlichen Verluſt er-
halten. Leches und Neda/ auch Klodius und Markus kommen mit jhren Voͤlckern etliche Meile von Ver-
ſepolis an/ da Fabius auf ſie ſtoſſet/ und von jhnen zum Groß-Feldherꝛn geſetzet wird; bald treffen ſie auf
Gobares und ſein Heer/ welcher Frl Valißken verraͤhteriſcher Weiſe von Perſepolis gefangen mit ſich
fuͤhrete/ aus toller Liebe darzu verleitet/ ſein Heer wird von Fabius geſchlagen/ er ſelber gefangen/ uñ das
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