sogleich bei seinem ersten Bekanntwerden für den eines Künstlers ausgegeben wird." Es wird daher vermuthet, dass wenigstens ein echter Stein mit diesem Namen vorgelegen habe, der Name aber für den bekannten Beinamen des Apollo [fremdsprachliches Material - fehlt] in einer zur römischen Zeit nicht seltenen Schreibung des I durch EI zu halten sei. Möglich sei es danach, dass der erst später veröffentlichte Carneol Greville's in Spilsbury's Coll. of Gems t. 13, der einen Apollokopf mit der Beischrift HEIOY darstellt, den Boden bilde, auf welchem der neue Künstler Heius erwachsen sei. Um kurz zu sein, so scheint mir diese Erklärung zu gesucht, um zu überzeugen; und wenn schon die Schreibung des kurzen I durch EI überhaupt nur ausnahmsweise sich findet (Franz Elem. epigr. p. 247; Keil anal. epigr. p. 126), so möchte sie sich am wenigsten bei einem I, wie in [fremdsprachliches Material - fehlt], wo es zwischen [fremdsprachliches Material - fehlt] und [fremdsprachliches Material - fehlt] in der Aussprache fast verschwindet, nachweisen lassen. Weiss ich nun freilich auch keinen bestimmten Grund für die Wahl dieses Namens zu einer Fälschung anzugeben, so muss ich mich doch der Er- klärung Letronne's wegen ihrer Einfachheit und Natürlich- keit anschliessen. Davon unabhängig ist die weitere Frage, ob wenigstens das Bild von alter Arbeit ist. Die von etrus- kischen Scarabäen abgeborgte Einfassung des Feldes, auf die Köhler S. 154 aufmerksam macht, würde noch kein hin- reichendes Zeugniss dagegen abgeben. Auch das Aengstliche und Gesuchto ist zu sehr eine allgemeine Eigenschaft aller archaisirenden und trotzdem antiken Arbeiten, um eine Ent- scheidung zu geben. Wohl aber ist "die entblösste Brust der Göttin, welche nie auf diese Weise von den Griechen gebil- det worden ist, am allerwenigsten auf einem Werke der frü- hern Zeit" (dem doch der Typus entlehnt sein müsste), für mich ein hinreichender Grund, mich Köhler's Verdammungs- urtheil der ganzen Arbeit anzuschliessen.
Ausser dem schon erwähnten Apollokopf sind als an- gebliche Werke des Heios noch anzuführen: Ein Sardonyx mit dem Bilde einer sterbenden Amazone, [fremdsprachliches Material - fehlt]: Raspe 5781. -- Nicolo, Brustbild der Minerva mit unbedecktem Haupte; der Helm im Felde vor ihr, wo auch die Inschrift HEIOY sich findet; eine unbedeutende, namentlich an der linken Schulter gänzlich mislungene Arbeit: Raspe 1651, t. 25; Cades I, H, 17. -- Ein Stein im Besitze des Herzogs
sogleich bei seinem ersten Bekanntwerden für den eines Künstlers ausgegeben wird.‟ Es wird daher vermuthet, dass wenigstens ein echter Stein mit diesem Namen vorgelegen habe, der Name aber für den bekannten Beinamen des Apollo [fremdsprachliches Material – fehlt] in einer zur römischen Zeit nicht seltenen Schreibung des I durch EI zu halten sei. Möglich sei es danach, dass der erst später veröffentlichte Carneol Greville’s in Spilsbury’s Coll. of Gems t. 13, der einen Apollokopf mit der Beischrift HEIOY darstellt, den Boden bilde, auf welchem der neue Künstler Heius erwachsen sei. Um kurz zu sein, so scheint mir diese Erklärung zu gesucht, um zu überzeugen; und wenn schon die Schreibung des kurzen I durch EI überhaupt nur ausnahmsweise sich findet (Franz Elem. epigr. p. 247; Keil anal. epigr. p. 126), so möchte sie sich am wenigsten bei einem I, wie in [fremdsprachliches Material – fehlt], wo es zwischen [fremdsprachliches Material – fehlt] und [fremdsprachliches Material – fehlt] in der Aussprache fast verschwindet, nachweisen lassen. Weiss ich nun freilich auch keinen bestimmten Grund für die Wahl dieses Namens zu einer Fälschung anzugeben, so muss ich mich doch der Er- klärung Letronne’s wegen ihrer Einfachheit und Natürlich- keit anschliessen. Davon unabhängig ist die weitere Frage, ob wenigstens das Bild von alter Arbeit ist. Die von etrus- kischen Scarabäen abgeborgte Einfassung des Feldes, auf die Köhler S. 154 aufmerksam macht, würde noch kein hin- reichendes Zeugniss dagegen abgeben. Auch das Aengstliche und Gesuchto ist zu sehr eine allgemeine Eigenschaft aller archaisirenden und trotzdem antiken Arbeiten, um eine Ent- scheidung zu geben. Wohl aber ist „die entblösste Brust der Göttin, welche nie auf diese Weise von den Griechen gebil- det worden ist, am allerwenigsten auf einem Werke der frü- hern Zeit‟ (dem doch der Typus entlehnt sein müsste), für mich ein hinreichender Grund, mich Köhler’s Verdammungs- urtheil der ganzen Arbeit anzuschliessen.
Ausser dem schon erwähnten Apollokopf sind als an- gebliche Werke des Heios noch anzuführen: Ein Sardonyx mit dem Bilde einer sterbenden Amazone, [fremdsprachliches Material – fehlt]: Raspe 5781. — Nicolo, Brustbild der Minerva mit unbedecktem Haupte; der Helm im Felde vor ihr, wo auch die Inschrift HEIOY sich findet; eine unbedeutende, namentlich an der linken Schulter gänzlich mislungene Arbeit: Raspe 1651, t. 25; Cades I, H, 17. — Ein Stein im Besitze des Herzogs
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der erst später veröffentlichte Carneol Greville’s in Spilsbury’s
Coll. of Gems t. 13, der einen Apollokopf mit der Beischrift
HEIOY darstellt, den Boden bilde, auf welchem der neue
Künstler Heius erwachsen sei. Um kurz zu sein, so scheint
mir diese Erklärung zu gesucht, um zu überzeugen; und wenn
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keit anschliessen. Davon unabhängig ist die weitere Frage,
ob wenigstens das Bild von alter Arbeit ist. Die von etrus-
kischen Scarabäen abgeborgte Einfassung des Feldes, auf
die Köhler S. 154 aufmerksam macht, würde noch kein hin-
reichendes Zeugniss dagegen abgeben. Auch das Aengstliche
und Gesuchto ist zu sehr eine allgemeine Eigenschaft aller
archaisirenden und trotzdem antiken Arbeiten, um eine Ent-
scheidung zu geben. Wohl aber ist „die entblösste Brust der
Göttin, welche nie auf diese Weise von den Griechen gebil-
det worden ist, am allerwenigsten auf einem Werke der frü-
hern Zeit‟ (dem doch der Typus entlehnt sein müsste), für
mich ein hinreichender Grund, mich Köhler’s Verdammungs-
urtheil der ganzen Arbeit anzuschliessen.
Ausser dem schon erwähnten Apollokopf sind als an-
gebliche Werke des Heios noch anzuführen: Ein Sardonyx
mit dem Bilde einer sterbenden Amazone, _ : Raspe
5781. — Nicolo, Brustbild der Minerva mit unbedecktem
Haupte; der Helm im Felde vor ihr, wo auch die Inschrift
HEIOY sich findet; eine unbedeutende, namentlich an der
linken Schulter gänzlich mislungene Arbeit: Raspe 1651,
t. 25; Cades I, H, 17. — Ein Stein im Besitze des Herzogs
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/631>, abgerufen am 28.11.2024.
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