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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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scheidung über die Echtheit muss indessen eine nochmalige Prü-
fung des Originals selbst als nothwendig anerkannt werden.
Ueber die Stellung der Inschrift im Abschnitt vgl. oben S. 451.

Die fragmentirte Inschrift ANT neben einem Kopf des
Antinous bei Bracci I, t. 20 ist offenbar der Anfang des Na-
mens dieses Jünglings, nicht des Anteros. -- Der Name [fremdsprachliches Material - fehlt]-
[fremdsprachliches Material - fehlt] auf einem Steine Lessing's, selbst wenn er alt sein
sollte, ist sicher nicht der des Steinschneiders, schon deshalb
nicht, weil die aus ganz abstrusen Symbolen zusammengesetzte
Darstellung auf Kunstwerth keinen Anspruch machen kann:
Lessing's Werke von Lachmann XI, S. 234; Raspe 1041,
t. 20; C. I. 7151; vgl. Letronne in den Ann. dell' Inst. XVII,
p. 261.

Apelles.

Carneol: scenische Maske; den Namen darunter las Bracci
(I, t. 27) [fremdsprachliches Material - fehlt], was von Visconti (Op. var. II, p. 125)
gewiss richtig [fremdsprachliches Material - fehlt] emendirt wird. Die Arbeit wird
von Bracci in die Zeit des Septimius Severus, d. h. die Zeit
des Verfalles gesetzt. Nach ihm ist der Stein nicht wieder unter-
sucht worden; und Köhler (S. 75) lässt deshalb die Frage der
Echtheit unentschieden; und behauptet nur, dass die Inschrift
"niemals für den Namen des Künstlers, sondern nur für den
des Besitzers gehalten werden könne, oder, wie vielleicht
manche unter Masken geschriebene Namen, für den, welchen
der Schauspieler, dem der Stein gehörte, auf der Bühne er-
halten hatte."

Aulus.

Die Untersuchung über Aulus, wenn man nicht mit Köhler
alle Steine mit seinem Namen als unecht verwerfen will, ge-
hört zu den verwickeltsten und schwierigsten und wird schwer-
lich je in allen Punkten zu einem bestimmten Abschlusse ge-
bracht werden. Denn allerdings ist der Name nachweislich
sehr häufig, vielleicht am häufigsten zu Fälschungen mis-
braucht worden. Nehmen wir aber auch an, dass ein Theil
dieser Steine wirklich alt sein möge, so fragt sich doch, ob
der als Vorname gewöhnliche Name überall dieselbe Person
bezeichne und, was damit zusammenhängt, ob er immer oder
doch zuweilen auf einen Künstler zu beziehen sei. Hierüber
wird uns kaum die Prüfung der Einzelnheiten, in wie engen

scheidung über die Echtheit muss indessen eine nochmalige Prü-
fung des Originals selbst als nothwendig anerkannt werden.
Ueber die Stellung der Inschrift im Abschnitt vgl. oben S. 451.

Die fragmentirte Inschrift ANT neben einem Kopf des
Antinous bei Bracci I, t. 20 ist offenbar der Anfang des Na-
mens dieses Jünglings, nicht des Anteros. — Der Name [fremdsprachliches Material – fehlt]-
[fremdsprachliches Material – fehlt] auf einem Steine Lessing’s, selbst wenn er alt sein
sollte, ist sicher nicht der des Steinschneiders, schon deshalb
nicht, weil die aus ganz abstrusen Symbolen zusammengesetzte
Darstellung auf Kunstwerth keinen Anspruch machen kann:
Lessing’s Werke von Lachmann XI, S. 234; Raspe 1041,
t. 20; C. I. 7151; vgl. Letronne in den Ann. dell’ Inst. XVII,
p. 261.

Apelles.

Carneol: scenische Maske; den Namen darunter las Bracci
(I, t. 27) [fremdsprachliches Material – fehlt], was von Visconti (Op. var. II, p. 125)
gewiss richtig [fremdsprachliches Material – fehlt] emendirt wird. Die Arbeit wird
von Bracci in die Zeit des Septimius Severus, d. h. die Zeit
des Verfalles gesetzt. Nach ihm ist der Stein nicht wieder unter-
sucht worden; und Köhler (S. 75) lässt deshalb die Frage der
Echtheit unentschieden; und behauptet nur, dass die Inschrift
„niemals für den Namen des Künstlers, sondern nur für den
des Besitzers gehalten werden könne, oder, wie vielleicht
manche unter Masken geschriebene Namen, für den, welchen
der Schauspieler, dem der Stein gehörte, auf der Bühne er-
halten hatte.‟

Aulus.

Die Untersuchung über Aulus, wenn man nicht mit Köhler
alle Steine mit seinem Namen als unecht verwerfen will, ge-
hört zu den verwickeltsten und schwierigsten und wird schwer-
lich je in allen Punkten zu einem bestimmten Abschlusse ge-
bracht werden. Denn allerdings ist der Name nachweislich
sehr häufig, vielleicht am häufigsten zu Fälschungen mis-
braucht worden. Nehmen wir aber auch an, dass ein Theil
dieser Steine wirklich alt sein möge, so fragt sich doch, ob
der als Vorname gewöhnliche Name überall dieselbe Person
bezeichne und, was damit zusammenhängt, ob er immer oder
doch zuweilen auf einen Künstler zu beziehen sei. Hierüber
wird uns kaum die Prüfung der Einzelnheiten, in wie engen

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[546/0563] scheidung über die Echtheit muss indessen eine nochmalige Prü- fung des Originals selbst als nothwendig anerkannt werden. Ueber die Stellung der Inschrift im Abschnitt vgl. oben S. 451. Die fragmentirte Inschrift ANT neben einem Kopf des Antinous bei Bracci I, t. 20 ist offenbar der Anfang des Na- mens dieses Jünglings, nicht des Anteros. — Der Name _ - _ auf einem Steine Lessing’s, selbst wenn er alt sein sollte, ist sicher nicht der des Steinschneiders, schon deshalb nicht, weil die aus ganz abstrusen Symbolen zusammengesetzte Darstellung auf Kunstwerth keinen Anspruch machen kann: Lessing’s Werke von Lachmann XI, S. 234; Raspe 1041, t. 20; C. I. 7151; vgl. Letronne in den Ann. dell’ Inst. XVII, p. 261. Apelles. Carneol: scenische Maske; den Namen darunter las Bracci (I, t. 27) _ , was von Visconti (Op. var. II, p. 125) gewiss richtig _ emendirt wird. Die Arbeit wird von Bracci in die Zeit des Septimius Severus, d. h. die Zeit des Verfalles gesetzt. Nach ihm ist der Stein nicht wieder unter- sucht worden; und Köhler (S. 75) lässt deshalb die Frage der Echtheit unentschieden; und behauptet nur, dass die Inschrift „niemals für den Namen des Künstlers, sondern nur für den des Besitzers gehalten werden könne, oder, wie vielleicht manche unter Masken geschriebene Namen, für den, welchen der Schauspieler, dem der Stein gehörte, auf der Bühne er- halten hatte.‟ Aulus. Die Untersuchung über Aulus, wenn man nicht mit Köhler alle Steine mit seinem Namen als unecht verwerfen will, ge- hört zu den verwickeltsten und schwierigsten und wird schwer- lich je in allen Punkten zu einem bestimmten Abschlusse ge- bracht werden. Denn allerdings ist der Name nachweislich sehr häufig, vielleicht am häufigsten zu Fälschungen mis- braucht worden. Nehmen wir aber auch an, dass ein Theil dieser Steine wirklich alt sein möge, so fragt sich doch, ob der als Vorname gewöhnliche Name überall dieselbe Person bezeichne und, was damit zusammenhängt, ob er immer oder doch zuweilen auf einen Künstler zu beziehen sei. Hierüber wird uns kaum die Prüfung der Einzelnheiten, in wie engen

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/563>, abgerufen am 28.11.2024.