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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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Blicken wir auf das uns vorliegende Material, so wer-
den wir nach den von uns im Allgemeinen befolgten Grund-
sätzen keinen Anstand nehmen, die Inschrift des Täfelchens
auf den Münzen von Syrakus sowohl, wie auf denen von
Katana auf einen Stempelschneider und zwar auf einen und
denselben zu beziehen. Um so stärker werden dagegen we-
gen eben dieser Grundsätze unsere Zweifel hinsichtlich der
grossen Medaillons von Syrakus (und in Folge dessen auch
der kleinern Münzen von Katana) sein. Denn wollen wir
in einer Inschrift von solcher Grösse den Namen eines
Künstlers erkennen, so verlieren wir damit jeden Maassstab,
einen solchen von irgend welchen andern Namen zu unter-
scheiden. Allerdings beruft sich R. Rochette (Lettre a
Luynes p. 22) auch auf die Uebereinstimmung im Styl aller
der angeführten Münzen. Allein dieses Kennzeichen scheint
mir bei einer keineswegs scharf hervortretenden Eigenthüm-
lichkeit der Behandlung von sehr problematischer Beweis-
kraft. Es mag also der Entscheidung der Numismatiker
überlassen bleiben, ob die Identität der Namen hier auch die
Identität der Personen mit Nothwendigkeit oder wenigstens
Wahrscheinlichkeit voraussetzen lässt.

[fremdsprachliches Material - fehlt],

auf einem unter Eumenos näher zu besprechenden Münzty-
pus von Syrakus (R. R. II, 16), w. m. s.

[fremdsprachliches Material - fehlt].

Diesem Namen begegnen wir erstens auf manchen der klei-
neren Medaillons von Syrakus, welche auf der Vorderseite
einen weiblichen Kopf von vier Delphinen umgeben, auf der
Rückseite das gewöhnliche Viergespann in verschiedenen
Wendungen zeigen; und zwar findet er sich immer auf der
Vorderseite: [fremdsprachliches Material - fehlt] || [fremdsprachliches Material - fehlt] auf einem Diptychon neben dem
Halse, Mus. Hunter. t. 52, 17; R. R. I, 2; [vgl. Torremuzza
num. vet. Sic. t. 72, n. 11]; [fremdsprachliches Material - fehlt] unter dem Halse:
Payne-Knight num. vet. p. 254, 65; [fremdsprachliches Material - fehlt] auf der Binde,
welche das Haar im Nacken zusammenhält: R. R. I, 3 u. 4;
ebenso auf einer kleinen entfalteten Rolle unter dem Halse:
R. R. 5. Als besonderes Kennzeichen tritt bei den von R.
Rochette unter 2, 3, 4 publicirten Typen noch hinzu, dass
sie abweichend von allen andern syrakusanischen Münzen
die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] statt -- [fremdsprachliches Material - fehlt] führen. Während

Blicken wir auf das uns vorliegende Material, so wer-
den wir nach den von uns im Allgemeinen befolgten Grund-
sätzen keinen Anstand nehmen, die Inschrift des Täfelchens
auf den Münzen von Syrakus sowohl, wie auf denen von
Katana auf einen Stempelschneider und zwar auf einen und
denselben zu beziehen. Um so stärker werden dagegen we-
gen eben dieser Grundsätze unsere Zweifel hinsichtlich der
grossen Medaillons von Syrakus (und in Folge dessen auch
der kleinern Münzen von Katana) sein. Denn wollen wir
in einer Inschrift von solcher Grösse den Namen eines
Künstlers erkennen, so verlieren wir damit jeden Maassstab,
einen solchen von irgend welchen andern Namen zu unter-
scheiden. Allerdings beruft sich R. Rochette (Lettre à
Luynes p. 22) auch auf die Uebereinstimmung im Styl aller
der angeführten Münzen. Allein dieses Kennzeichen scheint
mir bei einer keineswegs scharf hervortretenden Eigenthüm-
lichkeit der Behandlung von sehr problematischer Beweis-
kraft. Es mag also der Entscheidung der Numismatiker
überlassen bleiben, ob die Identität der Namen hier auch die
Identität der Personen mit Nothwendigkeit oder wenigstens
Wahrscheinlichkeit voraussetzen lässt.

[fremdsprachliches Material – fehlt],

auf einem unter Eumenos näher zu besprechenden Münzty-
pus von Syrakus (R. R. II, 16), w. m. s.

[fremdsprachliches Material – fehlt].

Diesem Namen begegnen wir erstens auf manchen der klei-
neren Medaillons von Syrakus, welche auf der Vorderseite
einen weiblichen Kopf von vier Delphinen umgeben, auf der
Rückseite das gewöhnliche Viergespann in verschiedenen
Wendungen zeigen; und zwar findet er sich immer auf der
Vorderseite: [fremdsprachliches Material – fehlt] || [fremdsprachliches Material – fehlt] auf einem Diptychon neben dem
Halse, Mus. Hunter. t. 52, 17; R. R. I, 2; [vgl. Torremuzza
num. vet. Sic. t. 72, n. 11]; [fremdsprachliches Material – fehlt] unter dem Halse:
Payne-Knight num. vet. p. 254, 65; [fremdsprachliches Material – fehlt] auf der Binde,
welche das Haar im Nacken zusammenhält: R. R. I, 3 u. 4;
ebenso auf einer kleinen entfalteten Rolle unter dem Halse:
R. R. 5. Als besonderes Kennzeichen tritt bei den von R.
Rochette unter 2, 3, 4 publicirten Typen noch hinzu, dass
sie abweichend von allen andern syrakusanischen Münzen
die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] statt — [fremdsprachliches Material – fehlt] führen. Während

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[428/0445] Blicken wir auf das uns vorliegende Material, so wer- den wir nach den von uns im Allgemeinen befolgten Grund- sätzen keinen Anstand nehmen, die Inschrift des Täfelchens auf den Münzen von Syrakus sowohl, wie auf denen von Katana auf einen Stempelschneider und zwar auf einen und denselben zu beziehen. Um so stärker werden dagegen we- gen eben dieser Grundsätze unsere Zweifel hinsichtlich der grossen Medaillons von Syrakus (und in Folge dessen auch der kleinern Münzen von Katana) sein. Denn wollen wir in einer Inschrift von solcher Grösse den Namen eines Künstlers erkennen, so verlieren wir damit jeden Maassstab, einen solchen von irgend welchen andern Namen zu unter- scheiden. Allerdings beruft sich R. Rochette (Lettre à Luynes p. 22) auch auf die Uebereinstimmung im Styl aller der angeführten Münzen. Allein dieses Kennzeichen scheint mir bei einer keineswegs scharf hervortretenden Eigenthüm- lichkeit der Behandlung von sehr problematischer Beweis- kraft. Es mag also der Entscheidung der Numismatiker überlassen bleiben, ob die Identität der Namen hier auch die Identität der Personen mit Nothwendigkeit oder wenigstens Wahrscheinlichkeit voraussetzen lässt. _ , auf einem unter Eumenos näher zu besprechenden Münzty- pus von Syrakus (R. R. II, 16), w. m. s. _ . Diesem Namen begegnen wir erstens auf manchen der klei- neren Medaillons von Syrakus, welche auf der Vorderseite einen weiblichen Kopf von vier Delphinen umgeben, auf der Rückseite das gewöhnliche Viergespann in verschiedenen Wendungen zeigen; und zwar findet er sich immer auf der Vorderseite: _ || _ auf einem Diptychon neben dem Halse, Mus. Hunter. t. 52, 17; R. R. I, 2; [vgl. Torremuzza num. vet. Sic. t. 72, n. 11]; _ unter dem Halse: Payne-Knight num. vet. p. 254, 65; _ auf der Binde, welche das Haar im Nacken zusammenhält: R. R. I, 3 u. 4; ebenso auf einer kleinen entfalteten Rolle unter dem Halse: R. R. 5. Als besonderes Kennzeichen tritt bei den von R. Rochette unter 2, 3, 4 publicirten Typen noch hinzu, dass sie abweichend von allen andern syrakusanischen Münzen die Inschrift _ statt — _ führen. Während

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/445>, abgerufen am 16.06.2024.