Epiphanes (reg. 176 -- 164 v. Chr.). Architekt war der rö- mische Bürger Cossutius. Was er ausgeführt, beschreibt Vitruv (VII, praef. 15) in folgender Weise: cellae magnitu- dinem et columnarum circa dipteron collocationem episty- liorumque et ceterorum ornamentorum ad symmetriam distri- butionem magna solertia scientiaque summa civis Romanus Cossutius nobiliter est architectatus; und §. 17 fügt er hinzu, dass der Bau ein korinthischer war. Ueber denselben sprechen auch Polybius bei Athenaeus V, 194 A; Strabo IX, 396; Livius 41, 20; Vellej. I, 10. Den auch damals noch nicht vollendeten Tempel beschlossen unter Augustus meh- rere Könige auszubauen und dem Genius dieses Kaisers zu weihen: Suet. Aug. 60; allein erst Hadrian führte das Werk zu Ende: Paus. I, 18, 6; Spart. Hadr. 13. -- Auf Cossutius bezieht sich wahrscheinlich eine beim Olympieion in Athen gefundene Inschrift einer Basis, welche vielleicht eine Statue desselben trug, C. J. gr. 363:
[fremdsprachliches Material - fehlt]
Cyrus,
ein Zeitgenosse des Cicero und in engem Verkehre mit ihm, so dass er nicht nur dessen Bauten leitete, sondern auch ihn in Gemeinschaft mit Clodius zum Erben einsetzte. Er starb an demselben Tage, an welchem Clodius ermordet ward, also 702 d. St.: Cic. pr. Milone 17; 18; ad fam. VII, 14; ad Q. fr. II, 2; ad Att. II, 3. Besondere Beachtung scheint die letzte Stelle zu verdienen: Fenestrarum angustias quod reprehendis, scito te [fremdsprachliches Material - fehlt] reprehendere. Nam quum ego idem istuc dicerem, Cyrus aiebat viridariorum [fremdsprachliches Material - fehlt] latis luminibus non tam esse suaves. Etenim [fremdsprachliches Material - fehlt] [fremdsprachliches Material - fehlt]. Vides enim caetera. Nam si [fremdsprachliches Material - fehlt] videremus, valde laborant [fremdsprachliches Material - fehlt] in angustiis: nunc fit lepide illa [fremdsprachliches Material - fehlt] ra- diorum. Die zahlreich eingestreuten griechischen Ausdrücke lehren zwar zunächst nur, dass Cyrus durchaus Grieche war, scheinen aber doch auch darauf hinzudeuten, dass die lateinische Terminologie der Architektur zu Cicero's Zeit noch wenig ausgebildet war.
Epiphanes (reg. 176 — 164 v. Chr.). Architekt war der rö- mische Bürger Cossutius. Was er ausgeführt, beschreibt Vitruv (VII, praef. 15) in folgender Weise: cellae magnitu- dinem et columnarum circa dipteron collocationem episty- liorumque et ceterorum ornamentorum ad symmetriam distri- butionem magna solertia scientiaque summa civis Romanus Cossutius nobiliter est architectatus; und §. 17 fügt er hinzu, dass der Bau ein korinthischer war. Ueber denselben sprechen auch Polybius bei Athenaeus V, 194 A; Strabo IX, 396; Livius 41, 20; Vellej. I, 10. Den auch damals noch nicht vollendeten Tempel beschlossen unter Augustus meh- rere Könige auszubauen und dem Genius dieses Kaisers zu weihen: Suet. Aug. 60; allein erst Hadrian führte das Werk zu Ende: Paus. I, 18, 6; Spart. Hadr. 13. — Auf Cossutius bezieht sich wahrscheinlich eine beim Olympieion in Athen gefundene Inschrift einer Basis, welche vielleicht eine Statue desselben trug, C. J. gr. 363:
[fremdsprachliches Material – fehlt]
Cyrus,
ein Zeitgenosse des Cicero und in engem Verkehre mit ihm, so dass er nicht nur dessen Bauten leitete, sondern auch ihn in Gemeinschaft mit Clodius zum Erben einsetzte. Er starb an demselben Tage, an welchem Clodius ermordet ward, also 702 d. St.: Cic. pr. Milone 17; 18; ad fam. VII, 14; ad Q. fr. II, 2; ad Att. II, 3. Besondere Beachtung scheint die letzte Stelle zu verdienen: Fenestrarum angustias quod reprehendis, scito te [fremdsprachliches Material – fehlt] reprehendere. Nam quum ego idem istuc dicerem, Cyrus aiebat viridariorum [fremdsprachliches Material – fehlt] latis luminibus non tam esse suaves. Etenim [fremdsprachliches Material – fehlt] [fremdsprachliches Material – fehlt]. Vides enim caetera. Nam si [fremdsprachliches Material – fehlt] videremus, valde laborant [fremdsprachliches Material – fehlt] in angustiis: nunc fit lepide illa [fremdsprachliches Material – fehlt] ra- diorum. Die zahlreich eingestreuten griechischen Ausdrücke lehren zwar zunächst nur, dass Cyrus durchaus Grieche war, scheinen aber doch auch darauf hinzudeuten, dass die lateinische Terminologie der Architektur zu Cicero’s Zeit noch wenig ausgebildet war.
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Epiphanes (reg. 176 — 164 v. Chr.). Architekt war der rö-
mische Bürger Cossutius. Was er ausgeführt, beschreibt
Vitruv (VII, praef. 15) in folgender Weise: cellae magnitu-
dinem et columnarum circa dipteron collocationem episty-
liorumque et ceterorum ornamentorum ad symmetriam distri-
butionem magna solertia scientiaque summa civis Romanus
Cossutius nobiliter est architectatus; und §. 17 fügt er
hinzu, dass der Bau ein korinthischer war. Ueber denselben
sprechen auch Polybius bei Athenaeus V, 194 A; Strabo IX,
396; Livius 41, 20; Vellej. I, 10. Den auch damals noch
nicht vollendeten Tempel beschlossen unter Augustus meh-
rere Könige auszubauen und dem Genius dieses Kaisers zu
weihen: Suet. Aug. 60; allein erst Hadrian führte das Werk
zu Ende: Paus. I, 18, 6; Spart. Hadr. 13. — Auf Cossutius
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ein Zeitgenosse des Cicero und in engem Verkehre mit
ihm, so dass er nicht nur dessen Bauten leitete, sondern
auch ihn in Gemeinschaft mit Clodius zum Erben einsetzte.
Er starb an demselben Tage, an welchem Clodius ermordet
ward, also 702 d. St.: Cic. pr. Milone 17; 18; ad fam. VII,
14; ad Q. fr. II, 2; ad Att. II, 3. Besondere Beachtung
scheint die letzte Stelle zu verdienen: Fenestrarum angustias
quod reprehendis, scito te _ reprehendere. Nam
quum ego idem istuc dicerem, Cyrus aiebat viridariorum
_ latis luminibus non tam esse suaves. Etenim _
_ . Vides
enim caetera. Nam si _ videremus, valde
laborant _ in angustiis: nunc fit lepide illa _ ra-
diorum. Die zahlreich eingestreuten griechischen Ausdrücke
lehren zwar zunächst nur, dass Cyrus durchaus Grieche
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/367>, abgerufen am 24.11.2024.
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