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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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"Ein Bild von ihm stellt eine Scene aus der Erobe-
rung einer Stadt
vor: ein Kind kriecht nach der Brust
seiner Mutter heran, die an einer Wunde im Sterben liegt;
und man erkennt, wie die Mutter fühlt und fürchtet, dass
das Kind, wenn die Milch erstorben, Blut einsauge. Dieses
Bild hatte Alexander der Grosse mit sich nach seiner Vater-
stadt Pella genommen." In ähnlichem Sinne wie Plinius
beschreibt dieses Bild ein Epigramm der Anthologie: Anall.
II, p. 275, 1:

[fremdsprachliches Material - fehlt].

"Er malte ferner eine Schlacht mit den Persern
und nahm in dieses Gemälde hundert Figuren auf, für deren
jede er sich zehn Minen von Mnason, Tyrann von Elatea,
ausbedungen hatte;"

"rennende Viergespanne;"

"einen Betenden, dessen Stimme man fast zu hören
glaubte;"

"Jäger mit ihrer Beute" (s. u.).

["et Leontion Epicuri." Dass Aristides die Freundin
des Epikur nicht gemalt haben konnte, ist schon oben be-
merkt worden];

"eine wegen der Liebe zu ihrem Bruder Sterbende,"
vielleicht Kanake, die wegen der Liebe zu ihrem Bruder
Makareus sich auf Befehl ihres Vaters Aeolos den Tod geben
musste. Eine Darstellung der Kanake ist uns wenigstens in
einem antiken Kunstwerke erhalten, einem bei Tor Marancio
unweit Rom gefundenen, jetzt in der vaticanischen Bibliothek
aufgestellten Wandgemälde, in welchem wir sie freilich nicht
sterbend, sondern nur mit dem Schwerte in der Hand über
ihr Geschick sinnend erblicken: Biondi, monum. amarant.
t. 2. Raoul-Rochette peint. ined. t. 1.

"Dionysos und Artamenes (?) zu Rom im Tempel
der Ceres." Der zweite Name, welcher von Sillig an die
Stelle von Ariadne gesetzt ist, beruht zwar auf der Aucto-
rität der Bamberger Handschrift, ist aber, so viel ich weiss,
sonst ganz unbekannt. Ich wage daher auch nicht zu ent-

„Ein Bild von ihm stellt eine Scene aus der Erobe-
rung einer Stadt
vor: ein Kind kriecht nach der Brust
seiner Mutter heran, die an einer Wunde im Sterben liegt;
und man erkennt, wie die Mutter fühlt und fürchtet, dass
das Kind, wenn die Milch erstorben, Blut einsauge. Dieses
Bild hatte Alexander der Grosse mit sich nach seiner Vater-
stadt Pella genommen.‟ In ähnlichem Sinne wie Plinius
beschreibt dieses Bild ein Epigramm der Anthologie: Anall.
II, p. 275, 1:

[fremdsprachliches Material – fehlt].

„Er malte ferner eine Schlacht mit den Persern
und nahm in dieses Gemälde hundert Figuren auf, für deren
jede er sich zehn Minen von Mnason, Tyrann von Elatea,
ausbedungen hatte;‟

„rennende Viergespanne;‟

„einen Betenden, dessen Stimme man fast zu hören
glaubte;‟

Jäger mit ihrer Beute‟ (s. u.).

[„et Leontion Epicuri.‟ Dass Aristides die Freundin
des Epikur nicht gemalt haben konnte, ist schon oben be-
merkt worden];

„eine wegen der Liebe zu ihrem Bruder Sterbende,
vielleicht Kanake, die wegen der Liebe zu ihrem Bruder
Makareus sich auf Befehl ihres Vaters Aeolos den Tod geben
musste. Eine Darstellung der Kanake ist uns wenigstens in
einem antiken Kunstwerke erhalten, einem bei Tor Marancio
unweit Rom gefundenen, jetzt in der vaticanischen Bibliothek
aufgestellten Wandgemälde, in welchem wir sie freilich nicht
sterbend, sondern nur mit dem Schwerte in der Hand über
ihr Geschick sinnend erblicken: Biondi, monum. amarant.
t. 2. Raoul-Rochette peint. inéd. t. 1.

Dionysos und Artamenes (?) zu Rom im Tempel
der Ceres.‟ Der zweite Name, welcher von Sillig an die
Stelle von Ariadne gesetzt ist, beruht zwar auf der Aucto-
rität der Bamberger Handschrift, ist aber, so viel ich weiss,
sonst ganz unbekannt. Ich wage daher auch nicht zu ent-

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[172/0189] „Ein Bild von ihm stellt eine Scene aus der Erobe- rung einer Stadt vor: ein Kind kriecht nach der Brust seiner Mutter heran, die an einer Wunde im Sterben liegt; und man erkennt, wie die Mutter fühlt und fürchtet, dass das Kind, wenn die Milch erstorben, Blut einsauge. Dieses Bild hatte Alexander der Grosse mit sich nach seiner Vater- stadt Pella genommen.‟ In ähnlichem Sinne wie Plinius beschreibt dieses Bild ein Epigramm der Anthologie: Anall. II, p. 275, 1: _ . „Er malte ferner eine Schlacht mit den Persern und nahm in dieses Gemälde hundert Figuren auf, für deren jede er sich zehn Minen von Mnason, Tyrann von Elatea, ausbedungen hatte;‟ „rennende Viergespanne;‟ „einen Betenden, dessen Stimme man fast zu hören glaubte;‟ „Jäger mit ihrer Beute‟ (s. u.). [„et Leontion Epicuri.‟ Dass Aristides die Freundin des Epikur nicht gemalt haben konnte, ist schon oben be- merkt worden]; „eine wegen der Liebe zu ihrem Bruder Sterbende,‟ vielleicht Kanake, die wegen der Liebe zu ihrem Bruder Makareus sich auf Befehl ihres Vaters Aeolos den Tod geben musste. Eine Darstellung der Kanake ist uns wenigstens in einem antiken Kunstwerke erhalten, einem bei Tor Marancio unweit Rom gefundenen, jetzt in der vaticanischen Bibliothek aufgestellten Wandgemälde, in welchem wir sie freilich nicht sterbend, sondern nur mit dem Schwerte in der Hand über ihr Geschick sinnend erblicken: Biondi, monum. amarant. t. 2. Raoul-Rochette peint. inéd. t. 1. „Dionysos und Artamenes (?) zu Rom im Tempel der Ceres.‟ Der zweite Name, welcher von Sillig an die Stelle von Ariadne gesetzt ist, beruht zwar auf der Aucto- rität der Bamberger Handschrift, ist aber, so viel ich weiss, sonst ganz unbekannt. Ich wage daher auch nicht zu ent-

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/189>, abgerufen am 29.11.2024.