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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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klasse konnte der Wissenschaft mit einer blossen Compilation
in keiner Weise gedient sein; Vorstudien aber zu einer durch-
greifenden Behandlung, das gestehe ich offen, hatte ich früher
nicht gemacht und sie nach manchen Seiten hin nachträglich
zu unternehmen, mangelte mir sogar die Gelegenheit. Da in-
dessen selbst die thatsächliche Erfahrung lehrte, dass von an-
derer Seite schwerlich so bald der Versuch zur Lösung dieser
Aufgabe unternommen werden würde, so hielt ich es für meine
Pflicht, mein vor genauer Kenntniss des Thatbestandes gege-
benes Versprechen auch jetzt noch zu halten, so weit es das
Maass meiner Kräfte gestattete. Um so mehr aber glaube ich
auf diejenige Billigkeit der Beurtheilung Anspruch zu haben,
welche an erster Stelle nicht fragt, wie viel noch zu thun
übrig gelassen, sondern wie viel vorläufig geschehen ist. Wird
durch meine Arbeit nur die Ueberzeugung begründet, dass auch
auf diesem Gebiete eine über subjective Ansichten hinausge-
hende streng methodische Forschung möglich ist, so wird eine
allgemeinere Betheiligung an derselben Verfehltes leicht ver-
bessern und Unvollkommenes ergänzen.

Mir selbst wird es natürlich am meisten am Herzen lie-
gen, an diesen Theil, wie überhaupt an die ganze Geschichte
der Künstler auch meinerseits fortwährend die bessernde Hand
anzulegen. Schon jetzt Nachträge und Berichtigungen zusam-
menzustellen, habe ich unterlassen, da es Zeit war, endlich ein-
mal zu einem Abschlusse zu gelangen, der äusserlich in einer
dem Leser und Benutzer gewiss erwünschten Weise durch ein
dreifaches ausführliches Register gegeben ist.



klasse konnte der Wissenschaft mit einer blossen Compilation
in keiner Weise gedient sein; Vorstudien aber zu einer durch-
greifenden Behandlung, das gestehe ich offen, hatte ich früher
nicht gemacht und sie nach manchen Seiten hin nachträglich
zu unternehmen, mangelte mir sogar die Gelegenheit. Da in-
dessen selbst die thatsächliche Erfahrung lehrte, dass von an-
derer Seite schwerlich so bald der Versuch zur Lösung dieser
Aufgabe unternommen werden würde, so hielt ich es für meine
Pflicht, mein vor genauer Kenntniss des Thatbestandes gege-
benes Versprechen auch jetzt noch zu halten, so weit es das
Maass meiner Kräfte gestattete. Um so mehr aber glaube ich
auf diejenige Billigkeit der Beurtheilung Anspruch zu haben,
welche an erster Stelle nicht fragt, wie viel noch zu thun
übrig gelassen, sondern wie viel vorläufig geschehen ist. Wird
durch meine Arbeit nur die Ueberzeugung begründet, dass auch
auf diesem Gebiete eine über subjective Ansichten hinausge-
hende streng methodische Forschung möglich ist, so wird eine
allgemeinere Betheiligung an derselben Verfehltes leicht ver-
bessern und Unvollkommenes ergänzen.

Mir selbst wird es natürlich am meisten am Herzen lie-
gen, an diesen Theil, wie überhaupt an die ganze Geschichte
der Künstler auch meinerseits fortwährend die bessernde Hand
anzulegen. Schon jetzt Nachträge und Berichtigungen zusam-
menzustellen, habe ich unterlassen, da es Zeit war, endlich ein-
mal zu einem Abschlusse zu gelangen, der äusserlich in einer
dem Leser und Benutzer gewiss erwünschten Weise durch ein
dreifaches ausführliches Register gegeben ist.



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[VII/0014] klasse konnte der Wissenschaft mit einer blossen Compilation in keiner Weise gedient sein; Vorstudien aber zu einer durch- greifenden Behandlung, das gestehe ich offen, hatte ich früher nicht gemacht und sie nach manchen Seiten hin nachträglich zu unternehmen, mangelte mir sogar die Gelegenheit. Da in- dessen selbst die thatsächliche Erfahrung lehrte, dass von an- derer Seite schwerlich so bald der Versuch zur Lösung dieser Aufgabe unternommen werden würde, so hielt ich es für meine Pflicht, mein vor genauer Kenntniss des Thatbestandes gege- benes Versprechen auch jetzt noch zu halten, so weit es das Maass meiner Kräfte gestattete. Um so mehr aber glaube ich auf diejenige Billigkeit der Beurtheilung Anspruch zu haben, welche an erster Stelle nicht fragt, wie viel noch zu thun übrig gelassen, sondern wie viel vorläufig geschehen ist. Wird durch meine Arbeit nur die Ueberzeugung begründet, dass auch auf diesem Gebiete eine über subjective Ansichten hinausge- hende streng methodische Forschung möglich ist, so wird eine allgemeinere Betheiligung an derselben Verfehltes leicht ver- bessern und Unvollkommenes ergänzen. Mir selbst wird es natürlich am meisten am Herzen lie- gen, an diesen Theil, wie überhaupt an die ganze Geschichte der Künstler auch meinerseits fortwährend die bessernde Hand anzulegen. Schon jetzt Nachträge und Berichtigungen zusam- menzustellen, habe ich unterlassen, da es Zeit war, endlich ein- mal zu einem Abschlusse zu gelangen, der äusserlich in einer dem Leser und Benutzer gewiss erwünschten Weise durch ein dreifaches ausführliches Register gegeben ist. Rom, am 6. April 1859.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/14>, abgerufen am 24.04.2024.