wagte, Eumaros von Athen, so wie der welcher dessen Erfindungen ausbildete, Kimon von Kleonae; u. s. w."
Unabhängig von diesen Nachrichten, in denen das Stre- ben nach einer historischen und systematischen Verknüpfung deutlich zu Tage tritt, werden ferner in dem Verzeichnisse verschiedener Erfindungen bei Plinius 1) als Erfinder der Ma- lerei in Aegypten der Lyder Gyges, in Griechenland, und nach der Ansicht des Aristoteles, Eucheir, ein Verwandter des Daedalos, angegeben. Von der Wanderung des Eucheir und Eugrammos nach Italien ist bereits in der Geschichte der Plastik gesprochen worden 2).
Einige andere Angaben von verwandtem Charakter finden sich bei Athenagoras3). Er legt die Erfindung des Schat- tenrisses dem Saurias von Samos bei, indem dieser den Umriss seines Pferdes in der Sonne umzogen habe; die Er- findung der Graphik (der monochromatischen Malerei bei Plinius entsprechend) dem Kraton von Sikyon, indem dieser den Schatten eines Mannes und einer Frau auf einer geweissten Tafel mit Farbe angestrichen. Ausserdem erwähnt er Klean- thes von Korinth, den wir auch bei Plinius fanden; und end- lich erzählt er die Sage von der Töpfertochter, deren wir wegen der Erfindung des Reliefs bei Gelegenheit des Butades gedacht haben 4).
Blicken wir uns nun unter diesen vereinzelten Nachrich- ten zuerst nach einem chronologischen Haltpunkte um, so begegnen wir keinen positiven Angaben, sondern nur einer Schlussfolgerung des Plinius. Er geht von dem Schlacht- bilde des Bularchos aus, durch welches nach seiner Meinung die Blüthe der Malerei bis in die Zeit des Romulus, somit die Erfindung noch weit höher hinaufgerückt wird; und dies ist der Grund, weshalb er den Ekphantos zur Zeit des Demarat von einem noch älteren unterscheiden zu müssen glaubt. Allein es ist von Welcker 5) durchaus wahrscheinlich gemacht worden, dass Plinius die Erzählung von dem Schlachtbilde aus den unächten Lydiaka des Xanthos geschöpft habe, und dass ihr daher alle Gewähr der Wahrheit abgeht. Zuletzt würde aber auch, selbst eine gewisse Wahrheit dieser Er-
1) 7, 205.
2) Vgl. Th. I, S. 529.
3) Leg. pr. Christ. p. 59 Dechair.
4) Th. I, S. 24.
5) Kl. Schr. I, 439.
wagte, Eumaros von Athen, so wie der welcher dessen Erfindungen ausbildete, Kimon von Kleonae; u. s. w.“
Unabhängig von diesen Nachrichten, in denen das Stre- ben nach einer historischen und systematischen Verknüpfung deutlich zu Tage tritt, werden ferner in dem Verzeichnisse verschiedener Erfindungen bei Plinius 1) als Erfinder der Ma- lerei in Aegypten der Lyder Gyges, in Griechenland, und nach der Ansicht des Aristoteles, Eucheir, ein Verwandter des Daedalos, angegeben. Von der Wanderung des Eucheir und Eugrammos nach Italien ist bereits in der Geschichte der Plastik gesprochen worden 2).
Einige andere Angaben von verwandtem Charakter finden sich bei Athenagoras3). Er legt die Erfindung des Schat- tenrisses dem Saurias von Samos bei, indem dieser den Umriss seines Pferdes in der Sonne umzogen habe; die Er- findung der Graphik (der monochromatischen Malerei bei Plinius entsprechend) dem Kraton von Sikyon, indem dieser den Schatten eines Mannes und einer Frau auf einer geweissten Tafel mit Farbe angestrichen. Ausserdem erwähnt er Klean- thes von Korinth, den wir auch bei Plinius fanden; und end- lich erzählt er die Sage von der Töpfertochter, deren wir wegen der Erfindung des Reliefs bei Gelegenheit des Butades gedacht haben 4).
Blicken wir uns nun unter diesen vereinzelten Nachrich- ten zuerst nach einem chronologischen Haltpunkte um, so begegnen wir keinen positiven Angaben, sondern nur einer Schlussfolgerung des Plinius. Er geht von dem Schlacht- bilde des Bularchos aus, durch welches nach seiner Meinung die Blüthe der Malerei bis in die Zeit des Romulus, somit die Erfindung noch weit höher hinaufgerückt wird; und dies ist der Grund, weshalb er den Ekphantos zur Zeit des Demarat von einem noch älteren unterscheiden zu müssen glaubt. Allein es ist von Welcker 5) durchaus wahrscheinlich gemacht worden, dass Plinius die Erzählung von dem Schlachtbilde aus den unächten Lydiaka des Xanthos geschöpft habe, und dass ihr daher alle Gewähr der Wahrheit abgeht. Zuletzt würde aber auch, selbst eine gewisse Wahrheit dieser Er-
1) 7, 205.
2) Vgl. Th. I, S. 529.
3) Leg. pr. Christ. p. 59 Dechair.
4) Th. I, S. 24.
5) Kl. Schr. I, 439.
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[5/0013]
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Unabhängig von diesen Nachrichten, in denen das Stre-
ben nach einer historischen und systematischen Verknüpfung
deutlich zu Tage tritt, werden ferner in dem Verzeichnisse
verschiedener Erfindungen bei Plinius 1) als Erfinder der Ma-
lerei in Aegypten der Lyder Gyges, in Griechenland, und
nach der Ansicht des Aristoteles, Eucheir, ein Verwandter
des Daedalos, angegeben. Von der Wanderung des Eucheir
und Eugrammos nach Italien ist bereits in der Geschichte
der Plastik gesprochen worden 2).
Einige andere Angaben von verwandtem Charakter finden
sich bei Athenagoras 3). Er legt die Erfindung des Schat-
tenrisses dem Saurias von Samos bei, indem dieser den
Umriss seines Pferdes in der Sonne umzogen habe; die Er-
findung der Graphik (der monochromatischen Malerei bei
Plinius entsprechend) dem Kraton von Sikyon, indem dieser
den Schatten eines Mannes und einer Frau auf einer geweissten
Tafel mit Farbe angestrichen. Ausserdem erwähnt er Klean-
thes von Korinth, den wir auch bei Plinius fanden; und end-
lich erzählt er die Sage von der Töpfertochter, deren wir
wegen der Erfindung des Reliefs bei Gelegenheit des Butades
gedacht haben 4).
Blicken wir uns nun unter diesen vereinzelten Nachrich-
ten zuerst nach einem chronologischen Haltpunkte um, so
begegnen wir keinen positiven Angaben, sondern nur einer
Schlussfolgerung des Plinius. Er geht von dem Schlacht-
bilde des Bularchos aus, durch welches nach seiner Meinung
die Blüthe der Malerei bis in die Zeit des Romulus, somit die
Erfindung noch weit höher hinaufgerückt wird; und dies ist
der Grund, weshalb er den Ekphantos zur Zeit des Demarat
von einem noch älteren unterscheiden zu müssen glaubt.
Allein es ist von Welcker 5) durchaus wahrscheinlich gemacht
worden, dass Plinius die Erzählung von dem Schlachtbilde
aus den unächten Lydiaka des Xanthos geschöpft habe, und
dass ihr daher alle Gewähr der Wahrheit abgeht. Zuletzt
würde aber auch, selbst eine gewisse Wahrheit dieser Er-
1) 7, 205.
2) Vgl. Th. I, S. 529.
3) Leg. pr. Christ. p. 59
Dechair.
4) Th. I, S. 24.
5) Kl. Schr. I, 439.
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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/13>, abgerufen am 27.11.2024.
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