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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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in den Annalen des archäologischen Instituts (1848, p. 48) voll-
ständiger, als im C. I. Gr. n. 1578 veröffentlicht worden ist:

[Abbildung]

Unter diesen Namen sind Hypatodoros und Aristogeiton
die der zwei bekanntesten Bildhauer aus Theben; Andron und
Kaphisias lassen sich auch sonst als thebanische Künstler nach-
weisen; endlich ist Timon wenigstens als Künstler bekannt.
Hiernach ist es gewiss nicht unwahrscheinlich, dass das ganze
Verzeichniss nur thebanische Künstlernamen enthalte, sei es,
dass wir uns dieselben nach Art eines Collegiums vereinigt,
oder an irgend einem grösseren Werke gemeinschaftlich be-
schäftigt zu denken haben. Indem wir die unbekannten Na-
men übergehen, betrachten wir daher zunächst die fünf auch
sonst bekannten Künstler als Zeitgenossen.

Hypatodoros und Aristogeiton.

Dass sie Thebaner waren, wird durch eine Inschrift aus
Delphi bestätigt, C. I. Gr. n. 25:

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Sie gehört wahrscheinlich zur Statue eines pythischen Sie-
gers, welcher sich Boeotier aus Orchomenos nennt. Da
aber Orchomenos Ol. 104, 1 von den Thebanern gänzlich zer-
stört ward, so gewinnen wir dadurch eine erste Angabe zur

in den Annalen des archäologischen Instituts (1848, p. 48) voll-
ständiger, als im C. I. Gr. n. 1578 veröffentlicht worden ist:

[Abbildung]

Unter diesen Namen sind Hypatodoros und Aristogeiton
die der zwei bekanntesten Bildhauer aus Theben; Andron und
Kaphisias lassen sich auch sonst als thebanische Künstler nach-
weisen; endlich ist Timon wenigstens als Künstler bekannt.
Hiernach ist es gewiss nicht unwahrscheinlich, dass das ganze
Verzeichniss nur thebanische Künstlernamen enthalte, sei es,
dass wir uns dieselben nach Art eines Collegiums vereinigt,
oder an irgend einem grösseren Werke gemeinschaftlich be-
schäftigt zu denken haben. Indem wir die unbekannten Na-
men übergehen, betrachten wir daher zunächst die fünf auch
sonst bekannten Künstler als Zeitgenossen.

Hypatodoros und Aristogeiton.

Dass sie Thebaner waren, wird durch eine Inschrift aus
Delphi bestätigt, C. I. Gr. n. 25:

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Sie gehört wahrscheinlich zur Statue eines pythischen Sie-
gers, welcher sich Boeotier aus Orchomenos nennt. Da
aber Orchomenos Ol. 104, 1 von den Thebanern gänzlich zer-
stört ward, so gewinnen wir dadurch eine erste Angabe zur

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[293/0306] in den Annalen des archäologischen Instituts (1848, p. 48) voll- ständiger, als im C. I. Gr. n. 1578 veröffentlicht worden ist: [Abbildung] Unter diesen Namen sind Hypatodoros und Aristogeiton die der zwei bekanntesten Bildhauer aus Theben; Andron und Kaphisias lassen sich auch sonst als thebanische Künstler nach- weisen; endlich ist Timon wenigstens als Künstler bekannt. Hiernach ist es gewiss nicht unwahrscheinlich, dass das ganze Verzeichniss nur thebanische Künstlernamen enthalte, sei es, dass wir uns dieselben nach Art eines Collegiums vereinigt, oder an irgend einem grösseren Werke gemeinschaftlich be- schäftigt zu denken haben. Indem wir die unbekannten Na- men übergehen, betrachten wir daher zunächst die fünf auch sonst bekannten Künstler als Zeitgenossen. Hypatodoros und Aristogeiton. Dass sie Thebaner waren, wird durch eine Inschrift aus Delphi bestätigt, C. I. Gr. n. 25: [Abbildung] Sie gehört wahrscheinlich zur Statue eines pythischen Sie- gers, welcher sich Boeotier aus Orchomenos nennt. Da aber Orchomenos Ol. 104, 1 von den Thebanern gänzlich zer- stört ward, so gewinnen wir dadurch eine erste Angabe zur

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/306>, abgerufen am 12.05.2024.