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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kar
Freud und Leid (Mundartliches und
Gereimtes), 1911.

*Karow, Marie,

geb. am 29. Mai
1879 in Siedkow b. Belgard in Pom-
mern als Tochter des Pastors Her-
mann K., der 1883 nach Zachau (Pom-
mern) kam, besuchte hier die Schule
und wurde von ihren beiden Eltern
privatim unterrichtet, bis sie mit 12
Jahren nach Stolp in ein Pensionat
für höhere Töchter kam. Nach ihrer
Ausbildung suchte sie sich in verschie-
dener Weise nützlich zu machen. So
war sie 1898-99 als Kinderfräulein
in der Familie des Konsistorialrats
Balan in Posen und von 1899-1902
als Führerin des Haushalts der Frau
Pastor Griesemann in Berlin tätig.
Jm Dezember 1904 begleitete sie ihre
ältere Schwester Magdalena, die an
einen Farmbesitzer in Okombahe, Be-
zirk Omaruru (Südwestafrika), ver-
heiratet ist und die im Mai 1904 dort
alle Schrecken des Hereroaufstandes
durchmachen mußte, so daß ihre Ge-
sundheit gefährdet ward und sie zu
ihrer Genesung einen halbjährigen
Aufenthalt in der Heimat nehmen
mußte, nach Südwestafrika zurück,
wo sie bis 1908 blieb und ihren klei-
nen Neffen unterrichtete. Heimge-
kehrt, siedelte sie mit ihren Eltern im
folgenden Jahre nach Stargard in
Pommern über und wurde hier Vor-
steherin der Abteilung Stargard des
"Frauenbundes der deutschen Kolo-
nialgesellschaft". Dann veröffentlichte
sie ihre Schrift über die Verhältnisse
in Südwestafrika und hielt in den
folgenden Jahren in fast allen größe-
ren Städten Deutschlands vor einem
auserwählten Publikum Vorträge
darüber, bis diese ihre Gesundheit
ungünstig beeinflußten. So trat sie
denn am 1. April 1912 in den Dienst
des Pädagogiums Godesberg und
übernahm in einer Zweiganstalt des-
selben, in dem Pädagogium Herchen
a. der Sieg (Rheinprovinz) die Stel-
lung einer Hausdame.

S:

Wo sonst
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Kar
der Fuß des Kriegers trat (Farmer
leben in Deutsch-Südwestafrika na[ch]
dem Kriege 1905-08), 1909. 2. A. 1911.

Karrillon, Adam

(III, S. 411)

S:

Jm Lande unserer Urenkel (Ein[e]
Reise in Afrika), 1912.

*Karsten, Paula Franziska Wi[l-]
helmine,

entstammt einer angesehene[n]
Familie, die mehrere geistig hervor-
ragende Männer zu ihren Mitglie-
dern zählt, und wurde am 8. Mär[z]
1850 in Pasemalk (Pommern) ge-
boren. Sie besuchte hier die Volks-
schule, dann die höheren Töchterschu-
len in Demmin und Anklam u. hatt[e]
die Absicht, das Lehrerinnenexame[n]
abzulegen; allein der Arzt erhob ent-
scheidenden Widerspruch dagegen un[d]
das Examen unterblieb. Mit 19 Jah[-]
ren kam sie nach Berlin zu ihre[m]
Onkel, dem bekannten Professor de[r]
Botanik Hermann K. und genoß mi[t]
regem Eifer alle Bildungsquellen de[r]
Großstadt, besonders für Musik un[d]
fremde Sprachen. Dann wirkte si[e]
viele Jahre als Gesellschafterin un[d]
Erzieherin in adligen Familien, teil[s]
in Schlesien, teils in Ludwigslus[t,]
teils in Böhmen. Jn Breslau, w[o]
immer der Winter verbracht wurd[e]
war sie Hörerin im Viktoria-Lyzeu[m]
und in Prag fleißige Besucherin de[r]
Theater und Konzerte. Dann folg[te]
zur gründlichen Beherrschung de[r]
französischen Sprache ein mehrjähri-
ger Aufenthalt in der französische[n]
Schweiz, in Lutry und Vevey, darau[f]
ein Engagement als Gesellschafteri[n]
in einer Genfer Familie, mit der si[e]
Reisen durch die Schweiz, Südfrank-
reich und Oberitalien unternahm.
Über Paris, wo sie mehrere Mona[te]
weilte, auch die Sorbonne besuchte[,]
kehrte sie nach Deutschland zurüc[k]
Jnfolge ihrer persönlichen Beziehun[-]
gen, die sie zu den angesehensten Ge-
lehrten der Schweiz und Frankreich[s]
angeknüpft, erhielt sie in der Heima[t]
sofort neue Anträge zur Übernahm[e]
einer Stellung als Gesellschafterin i[n]

*

[Spaltenumbruch]

Kar
Freud und Leid (Mundartliches und
Gereimtes), 1911.

*Karow, Marie,

geb. am 29. Mai
1879 in Siedkow b. Belgard in Pom-
mern als Tochter des Paſtors Her-
mann K., der 1883 nach Zachau (Pom-
mern) kam, beſuchte hier die Schule
und wurde von ihren beiden Eltern
privatim unterrichtet, bis ſie mit 12
Jahren nach Stolp in ein Penſionat
für höhere Töchter kam. Nach ihrer
Ausbildung ſuchte ſie ſich in verſchie-
dener Weiſe nützlich zu machen. So
war ſie 1898–99 als Kinderfräulein
in der Familie des Konſiſtorialrats
Balan in Poſen und von 1899–1902
als Führerin des Haushalts der Frau
Paſtor Grieſemann in Berlin tätig.
Jm Dezember 1904 begleitete ſie ihre
ältere Schweſter Magdalena, die an
einen Farmbeſitzer in Okombahe, Be-
zirk Omaruru (Südweſtafrika), ver-
heiratet iſt und die im Mai 1904 dort
alle Schrecken des Hereroaufſtandes
durchmachen mußte, ſo daß ihre Ge-
ſundheit gefährdet ward und ſie zu
ihrer Geneſung einen halbjährigen
Aufenthalt in der Heimat nehmen
mußte, nach Südweſtafrika zurück,
wo ſie bis 1908 blieb und ihren klei-
nen Neffen unterrichtete. Heimge-
kehrt, ſiedelte ſie mit ihren Eltern im
folgenden Jahre nach Stargard in
Pommern über und wurde hier Vor-
ſteherin der Abteilung Stargard des
„Frauenbundes der deutſchen Kolo-
nialgeſellſchaft“. Dann veröffentlichte
ſie ihre Schrift über die Verhältniſſe
in Südweſtafrika und hielt in den
folgenden Jahren in faſt allen größe-
ren Städten Deutſchlands vor einem
auserwählten Publikum Vorträge
darüber, bis dieſe ihre Geſundheit
ungünſtig beeinflußten. So trat ſie
denn am 1. April 1912 in den Dienſt
des Pädagogiums Godesberg und
übernahm in einer Zweiganſtalt des-
ſelben, in dem Pädagogium Herchen
a. der Sieg (Rheinprovinz) die Stel-
lung einer Hausdame.

S:

Wo ſonſt
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Kar
der Fuß des Kriegers trat (Farmer
leben in Deutſch-Südweſtafrika na[ch]
dem Kriege 1905–08), 1909. 2. A. 1911.

Karrillon, Adam

(III, S. 411)

S:

Jm Lande unſerer Urenkel (Ein[e]
Reiſe in Afrika), 1912.

*Karſten, Paula Franziska Wi[l-]
helmine,

entſtammt einer angeſehene[n]
Familie, die mehrere geiſtig hervor-
ragende Männer zu ihren Mitglie-
dern zählt, und wurde am 8. Mär[z]
1850 in Paſemalk (Pommern) ge-
boren. Sie beſuchte hier die Volks-
ſchule, dann die höheren Töchterſchu-
len in Demmin und Anklam u. hatt[e]
die Abſicht, das Lehrerinnenexame[n]
abzulegen; allein der Arzt erhob ent-
ſcheidenden Widerſpruch dagegen un[d]
das Examen unterblieb. Mit 19 Jah[-]
ren kam ſie nach Berlin zu ihre[m]
Onkel, dem bekannten Profeſſor de[r]
Botanik Hermann K. und genoß mi[t]
regem Eifer alle Bildungsquellen de[r]
Großſtadt, beſonders für Muſik un[d]
fremde Sprachen. Dann wirkte ſi[e]
viele Jahre als Geſellſchafterin un[d]
Erzieherin in adligen Familien, teil[s]
in Schleſien, teils in Ludwigsluſ[t,]
teils in Böhmen. Jn Breslau, w[o]
immer der Winter verbracht wurd[e]
war ſie Hörerin im Viktoria-Lyzeu[m]
und in Prag fleißige Beſucherin de[r]
Theater und Konzerte. Dann folg[te]
zur gründlichen Beherrſchung de[r]
franzöſiſchen Sprache ein mehrjähri-
ger Aufenthalt in der franzöſiſche[n]
Schweiz, in Lutry und Vevey, darau[f]
ein Engagement als Geſellſchafteri[n]
in einer Genfer Familie, mit der ſi[e]
Reiſen durch die Schweiz, Südfrank-
reich und Oberitalien unternahm.
Über Paris, wo ſie mehrere Mona[te]
weilte, auch die Sorbonne beſuchte[,]
kehrte ſie nach Deutſchland zurüc[k]
Jnfolge ihrer perſönlichen Beziehun[-]
gen, die ſie zu den angeſehenſten Ge-
lehrten der Schweiz und Frankreich[s]
angeknüpft, erhielt ſie in der Heima[t]
ſofort neue Anträge zur Übernahm[e]
einer Stellung als Geſellſchafterin i[n]

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[230/0234] Kar Kar Freud und Leid (Mundartliches und Gereimtes), 1911. *Karow, Marie, geb. am 29. Mai 1879 in Siedkow b. Belgard in Pom- mern als Tochter des Paſtors Her- mann K., der 1883 nach Zachau (Pom- mern) kam, beſuchte hier die Schule und wurde von ihren beiden Eltern privatim unterrichtet, bis ſie mit 12 Jahren nach Stolp in ein Penſionat für höhere Töchter kam. Nach ihrer Ausbildung ſuchte ſie ſich in verſchie- dener Weiſe nützlich zu machen. So war ſie 1898–99 als Kinderfräulein in der Familie des Konſiſtorialrats Balan in Poſen und von 1899–1902 als Führerin des Haushalts der Frau Paſtor Grieſemann in Berlin tätig. Jm Dezember 1904 begleitete ſie ihre ältere Schweſter Magdalena, die an einen Farmbeſitzer in Okombahe, Be- zirk Omaruru (Südweſtafrika), ver- heiratet iſt und die im Mai 1904 dort alle Schrecken des Hereroaufſtandes durchmachen mußte, ſo daß ihre Ge- ſundheit gefährdet ward und ſie zu ihrer Geneſung einen halbjährigen Aufenthalt in der Heimat nehmen mußte, nach Südweſtafrika zurück, wo ſie bis 1908 blieb und ihren klei- nen Neffen unterrichtete. Heimge- kehrt, ſiedelte ſie mit ihren Eltern im folgenden Jahre nach Stargard in Pommern über und wurde hier Vor- ſteherin der Abteilung Stargard des „Frauenbundes der deutſchen Kolo- nialgeſellſchaft“. Dann veröffentlichte ſie ihre Schrift über die Verhältniſſe in Südweſtafrika und hielt in den folgenden Jahren in faſt allen größe- ren Städten Deutſchlands vor einem auserwählten Publikum Vorträge darüber, bis dieſe ihre Geſundheit ungünſtig beeinflußten. So trat ſie denn am 1. April 1912 in den Dienſt des Pädagogiums Godesberg und übernahm in einer Zweiganſtalt des- ſelben, in dem Pädagogium Herchen a. der Sieg (Rheinprovinz) die Stel- lung einer Hausdame. S: Wo ſonſt der Fuß des Kriegers trat (Farmer leben in Deutſch-Südweſtafrika nach dem Kriege 1905–08), 1909. 2. A. 1911. Karrillon, Adam (III, S. 411) S: Jm Lande unſerer Urenkel (Eine Reiſe in Afrika), 1912. *Karſten, Paula Franziska Wil- helmine, entſtammt einer angeſehenen Familie, die mehrere geiſtig hervor- ragende Männer zu ihren Mitglie- dern zählt, und wurde am 8. März 1850 in Paſemalk (Pommern) ge- boren. Sie beſuchte hier die Volks- ſchule, dann die höheren Töchterſchu- len in Demmin und Anklam u. hatte die Abſicht, das Lehrerinnenexamen abzulegen; allein der Arzt erhob ent- ſcheidenden Widerſpruch dagegen und das Examen unterblieb. Mit 19 Jah- ren kam ſie nach Berlin zu ihrem Onkel, dem bekannten Profeſſor der Botanik Hermann K. und genoß mit regem Eifer alle Bildungsquellen der Großſtadt, beſonders für Muſik und fremde Sprachen. Dann wirkte ſie viele Jahre als Geſellſchafterin und Erzieherin in adligen Familien, teils in Schleſien, teils in Ludwigsluſt, teils in Böhmen. Jn Breslau, wo immer der Winter verbracht wurde war ſie Hörerin im Viktoria-Lyzeum und in Prag fleißige Beſucherin der Theater und Konzerte. Dann folgte zur gründlichen Beherrſchung der franzöſiſchen Sprache ein mehrjähri- ger Aufenthalt in der franzöſiſchen Schweiz, in Lutry und Vevey, darauf ein Engagement als Geſellſchafterin in einer Genfer Familie, mit der ſie Reiſen durch die Schweiz, Südfrank- reich und Oberitalien unternahm. Über Paris, wo ſie mehrere Monate weilte, auch die Sorbonne beſuchte, kehrte ſie nach Deutſchland zurück Jnfolge ihrer perſönlichen Beziehun- gen, die ſie zu den angeſehenſten Ge- lehrten der Schweiz und Frankreichs angeknüpft, erhielt ſie in der Heimat ſofort neue Anträge zur Übernahme einer Stellung als Geſellſchafterin in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/234>, abgerufen am 25.11.2024.