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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Zol
missär in Radmannsdorf (Oberkrain).
Als ein energischer und zielbewußter
Vorkämpfer für vernünftige Leibes-
zucht huldigt er besonders dem Renn-
sport und durchreiste auf dem Rade
fast das ganze Alpengebiet, schrieb
auch das bekannte Buch "Das Trai-
ning des Rennfahrers auf der Renn-
bahn u. Landstraße" (1904). Ebenso
schildert er seine Kenntnis vom Renn-
sport in seiner

S:

Der Vollmensch
(Ein Rennfahrerroman), 1902.

Zoller, Bruno,

Pseud. f. Bruno
Stehle;
s. d.!

*Zoeller (auch Zoeller-Lion-
heart),
Charlotte,

pseud. C. Lion-
heart,
wurde am 12. Juli 1843 zu
Hundersfield in England von deut-
schen Eltern geboren, kam mit sechs
Jahren nach Hamburg und bald da-
nach auf ein Gut in Mecklenburg, wo
ihr hochgebildeter Vater nicht nur
ihren Unterricht selbst überwachte,
sondern sie auch in Literatur, Ge-
schichte und Sprachen selber unter-
richtete. Jn dem innigen Zusammen-
hang mit der Natur fand ihre Beob-
achtungsgabe und lebhafte Phantasie
frühe Nahrung und suchte in schrift-
licher Wiedergabe von Erlebtem und
Erträumtem einen Ausdruck. Sehr
jung nach Berlin verheiratet u. dort
in einem Kreise wissenschaftlich ge-
bildeter und intelligenter Menschen
verkehrend, fand sie neue Anregung
und Gelegenheit, ihren Wissensdrang
zu befriedigen, und von kompetenter
Seite ermutigt, reichte sie mit 18
Jahren ihre Novellen an Friedrich
Spielhagen ein, der sie in dem da-
mals von ihm geleiteten "Sonntags-
blatt" zum Abdruck brachte. Doch ist
ihr das Ringen mit dem Schicksal
nicht erspart geblieben; seit 1874 in
zweiter Ehe mit dem Generalagenten
Fritz Zoeller verheiratet, lebt sie in
den glücklichsten Verhältnissen in Ber-
lin.

S:

Wirre Fäden (R.), 1881. -
Namenlos (R.), 1886. - Belladonna
u. andere Erzählungen, 1890. - Jn
[Spaltenumbruch]

Zol
der Hochflut (N.), 1890. - Pflicht
(R.), 1893. - Erwache! (N.), 1897. -
Fatum oder Selbstbestimmung (R.),
1897. - Selbstbefreiung (R.), 1897. -
Lebenskämpfe (Nn.), 1897. - Geister
unserer Zeit (R.), 1898. - Schattie-
rungen (R.), 1899. - Salon und
Werkstatt. Mignon von Belvedere.
Friedhofsblüten (3 En.), 1902. - Die
Seelenretterin und anderes (Nn.),
1903. - Aus gutem Hause (N.), 1904.
- Böse Zungen (R.), 1905. - Ohne
Liebe vermählt (E.), 1907. - Auf der
Menschheit Höhen (R.), 1908. - Ver-
hängnisvoll (N.), 1908. - Aus den
Papieren eines Arztes (R.), 1908. -
Jhr Geheimnis (R.), 1909. - Deut-
sche Treue (N.), 1909. - Glut unter
der Asche (Charakterbild), 1909. -
Späte Strafe (N.), 1909. - Hoch hin-
aus (E.), 1911.

*Zoeller, Ludwig,

geb. am 20.
Febr. 1868 zu Landau in der Pfalz,
absolvierte 1887 das Gymnasium in
Zweibrücken, genügte dann im bayer.
5. Chevauxlegers-Regt. seiner Mili-
tärpflicht, studierte darauf in Berlin,
Heidelberg und Würzburg die Rechte
und lebte nach absolviertem Referen-
darexamen als Rechtspraktikant in
Zweibrücken, bis er 1898 Amtsan-
walt in Obermoschel wurde. 1900
ließ er sich als Rechtsanwalt in Kai-
serslautern und 1902 als solcher in
Zweibrücken nieder.

S:

Frau Minne
(Ep. G. nebst lyr. Anhang), 1891. -
Würzburgs Frauen (G.), 1893. -
Djuna und neue Gedichte, 1898. -
Ebbe und Flut (Sozial. Dr.), 1902.

Zollern, Hans von,

Pseudon. für
Friedrich Behrendt de Cuvry;
s. d.!

Zolling, Theophil,

pseud. Gott-
lieb Ritter,
wurde am 30. Sept.
1849 zu Scafatti bei Neapel geboren,
wo sein Vater damals eine Spinnerei
besaß. Als dieser bald darauf nach
der Schweiz übersiedelte, besuchte der
Sohn in Zürich die Stadtschule, dar-
auf das Gymnasium, später ein Kna-

*

[Spaltenumbruch]

Zol
miſſär in Radmannsdorf (Oberkrain).
Als ein energiſcher und zielbewußter
Vorkämpfer für vernünftige Leibes-
zucht huldigt er beſonders dem Renn-
ſport und durchreiſte auf dem Rade
faſt das ganze Alpengebiet, ſchrieb
auch das bekannte Buch „Das Trai-
ning des Rennfahrers auf der Renn-
bahn u. Landſtraße“ (1904). Ebenſo
ſchildert er ſeine Kenntnis vom Renn-
ſport in ſeiner

S:

Der Vollmenſch
(Ein Rennfahrerroman), 1902.

Zoller, Bruno,

Pſeud. f. Bruno
Stehle;
ſ. d.!

*Zoeller (auch Zoeller-Lion-
heart),
Charlotte,

pſeud. C. Lion-
heart,
wurde am 12. Juli 1843 zu
Hundersfield in England von deut-
ſchen Eltern geboren, kam mit ſechs
Jahren nach Hamburg und bald da-
nach auf ein Gut in Mecklenburg, wo
ihr hochgebildeter Vater nicht nur
ihren Unterricht ſelbſt überwachte,
ſondern ſie auch in Literatur, Ge-
ſchichte und Sprachen ſelber unter-
richtete. Jn dem innigen Zuſammen-
hang mit der Natur fand ihre Beob-
achtungsgabe und lebhafte Phantaſie
frühe Nahrung und ſuchte in ſchrift-
licher Wiedergabe von Erlebtem und
Erträumtem einen Ausdruck. Sehr
jung nach Berlin verheiratet u. dort
in einem Kreiſe wiſſenſchaftlich ge-
bildeter und intelligenter Menſchen
verkehrend, fand ſie neue Anregung
und Gelegenheit, ihren Wiſſensdrang
zu befriedigen, und von kompetenter
Seite ermutigt, reichte ſie mit 18
Jahren ihre Novellen an Friedrich
Spielhagen ein, der ſie in dem da-
mals von ihm geleiteten „Sonntags-
blatt“ zum Abdruck brachte. Doch iſt
ihr das Ringen mit dem Schickſal
nicht erſpart geblieben; ſeit 1874 in
zweiter Ehe mit dem Generalagenten
Fritz Zoeller verheiratet, lebt ſie in
den glücklichſten Verhältniſſen in Ber-
lin.

S:

Wirre Fäden (R.), 1881. –
Namenlos (R.), 1886. – Belladonna
u. andere Erzählungen, 1890. – Jn
[Spaltenumbruch]

Zol
der Hochflut (N.), 1890. – Pflicht
(R.), 1893. – Erwache! (N.), 1897. –
Fatum oder Selbſtbeſtimmung (R.),
1897. – Selbſtbefreiung (R.), 1897. –
Lebenskämpfe (Nn.), 1897. – Geiſter
unſerer Zeit (R.), 1898. – Schattie-
rungen (R.), 1899. – Salon und
Werkſtatt. Mignon von Belvedere.
Friedhofsblüten (3 En.), 1902. – Die
Seelenretterin und anderes (Nn.),
1903. – Aus gutem Hauſe (N.), 1904.
– Böſe Zungen (R.), 1905. – Ohne
Liebe vermählt (E.), 1907. – Auf der
Menſchheit Höhen (R.), 1908. – Ver-
hängnisvoll (N.), 1908. – Aus den
Papieren eines Arztes (R.), 1908. –
Jhr Geheimnis (R.), 1909. – Deut-
ſche Treue (N.), 1909. – Glut unter
der Aſche (Charakterbild), 1909. –
Späte Strafe (N.), 1909. – Hoch hin-
aus (E.), 1911.

*Zoeller, Ludwig,

geb. am 20.
Febr. 1868 zu Landau in der Pfalz,
abſolvierte 1887 das Gymnaſium in
Zweibrücken, genügte dann im bayer.
5. Chevauxlegers-Regt. ſeiner Mili-
tärpflicht, ſtudierte darauf in Berlin,
Heidelberg und Würzburg die Rechte
und lebte nach abſolviertem Referen-
darexamen als Rechtspraktikant in
Zweibrücken, bis er 1898 Amtsan-
walt in Obermoſchel wurde. 1900
ließ er ſich als Rechtsanwalt in Kai-
ſerslautern und 1902 als ſolcher in
Zweibrücken nieder.

S:

Frau Minne
(Ep. G. nebſt lyr. Anhang), 1891. –
Würzburgs Frauen (G.), 1893. –
Djuna und neue Gedichte, 1898. –
Ebbe und Flut (Sozial. Dr.), 1902.

Zollern, Hans von,

Pſeudon. für
Friedrich Behrendt de Cuvry;
ſ. d.!

Zolling, Theophil,

pſeud. Gott-
lieb Ritter,
wurde am 30. Sept.
1849 zu Scafatti bei Neapel geboren,
wo ſein Vater damals eine Spinnerei
beſaß. Als dieſer bald darauf nach
der Schweiz überſiedelte, beſuchte der
Sohn in Zürich die Stadtſchule, dar-
auf das Gymnaſium, ſpäter ein Kna-

*
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[111/0115] Zol Zol miſſär in Radmannsdorf (Oberkrain). Als ein energiſcher und zielbewußter Vorkämpfer für vernünftige Leibes- zucht huldigt er beſonders dem Renn- ſport und durchreiſte auf dem Rade faſt das ganze Alpengebiet, ſchrieb auch das bekannte Buch „Das Trai- ning des Rennfahrers auf der Renn- bahn u. Landſtraße“ (1904). Ebenſo ſchildert er ſeine Kenntnis vom Renn- ſport in ſeiner S: Der Vollmenſch (Ein Rennfahrerroman), 1902. Zoller, Bruno, Pſeud. f. Bruno Stehle; ſ. d.! *Zoeller (auch Zoeller-Lion- heart), Charlotte, pſeud. C. Lion- heart, wurde am 12. Juli 1843 zu Hundersfield in England von deut- ſchen Eltern geboren, kam mit ſechs Jahren nach Hamburg und bald da- nach auf ein Gut in Mecklenburg, wo ihr hochgebildeter Vater nicht nur ihren Unterricht ſelbſt überwachte, ſondern ſie auch in Literatur, Ge- ſchichte und Sprachen ſelber unter- richtete. Jn dem innigen Zuſammen- hang mit der Natur fand ihre Beob- achtungsgabe und lebhafte Phantaſie frühe Nahrung und ſuchte in ſchrift- licher Wiedergabe von Erlebtem und Erträumtem einen Ausdruck. Sehr jung nach Berlin verheiratet u. dort in einem Kreiſe wiſſenſchaftlich ge- bildeter und intelligenter Menſchen verkehrend, fand ſie neue Anregung und Gelegenheit, ihren Wiſſensdrang zu befriedigen, und von kompetenter Seite ermutigt, reichte ſie mit 18 Jahren ihre Novellen an Friedrich Spielhagen ein, der ſie in dem da- mals von ihm geleiteten „Sonntags- blatt“ zum Abdruck brachte. Doch iſt ihr das Ringen mit dem Schickſal nicht erſpart geblieben; ſeit 1874 in zweiter Ehe mit dem Generalagenten Fritz Zoeller verheiratet, lebt ſie in den glücklichſten Verhältniſſen in Ber- lin. S: Wirre Fäden (R.), 1881. – Namenlos (R.), 1886. – Belladonna u. andere Erzählungen, 1890. – Jn der Hochflut (N.), 1890. – Pflicht (R.), 1893. – Erwache! (N.), 1897. – Fatum oder Selbſtbeſtimmung (R.), 1897. – Selbſtbefreiung (R.), 1897. – Lebenskämpfe (Nn.), 1897. – Geiſter unſerer Zeit (R.), 1898. – Schattie- rungen (R.), 1899. – Salon und Werkſtatt. Mignon von Belvedere. Friedhofsblüten (3 En.), 1902. – Die Seelenretterin und anderes (Nn.), 1903. – Aus gutem Hauſe (N.), 1904. – Böſe Zungen (R.), 1905. – Ohne Liebe vermählt (E.), 1907. – Auf der Menſchheit Höhen (R.), 1908. – Ver- hängnisvoll (N.), 1908. – Aus den Papieren eines Arztes (R.), 1908. – Jhr Geheimnis (R.), 1909. – Deut- ſche Treue (N.), 1909. – Glut unter der Aſche (Charakterbild), 1909. – Späte Strafe (N.), 1909. – Hoch hin- aus (E.), 1911. *Zoeller, Ludwig, geb. am 20. Febr. 1868 zu Landau in der Pfalz, abſolvierte 1887 das Gymnaſium in Zweibrücken, genügte dann im bayer. 5. Chevauxlegers-Regt. ſeiner Mili- tärpflicht, ſtudierte darauf in Berlin, Heidelberg und Würzburg die Rechte und lebte nach abſolviertem Referen- darexamen als Rechtspraktikant in Zweibrücken, bis er 1898 Amtsan- walt in Obermoſchel wurde. 1900 ließ er ſich als Rechtsanwalt in Kai- ſerslautern und 1902 als ſolcher in Zweibrücken nieder. S: Frau Minne (Ep. G. nebſt lyr. Anhang), 1891. – Würzburgs Frauen (G.), 1893. – Djuna und neue Gedichte, 1898. – Ebbe und Flut (Sozial. Dr.), 1902. Zollern, Hans von, Pſeudon. für Friedrich Behrendt de Cuvry; ſ. d.! Zolling, Theophil, pſeud. Gott- lieb Ritter, wurde am 30. Sept. 1849 zu Scafatti bei Neapel geboren, wo ſein Vater damals eine Spinnerei beſaß. Als dieſer bald darauf nach der Schweiz überſiedelte, beſuchte der Sohn in Zürich die Stadtſchule, dar- auf das Gymnaſium, ſpäter ein Kna- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/115>, abgerufen am 24.11.2024.