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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wol
erste Erzählung "Einer Stimme Zau-
ber". Von ihrem Vater in die latei-
nische u. spanische Sprache eingeführt,
beteiligte sie sich an seiner Übersetzung
der Werke Fernan Caballeros. Ob-
gleich Hedwig W. unvermählt blieb,
wurde sie doch durch eine Nichte, deren
Erziehung sie leitete, in alle Freu-
den und Leiden eines Mutterherzens
eingeweiht, und die Liebe zu dieser
nunmehr verheirateten Nichte, sowie
die schon aus ihrer Kindheit stam-
mende Freundschaft zu den Schwe-
stern Marie und Fanny von Pelzeln
(s. d.!) verschönerten ihr Leben, das
von fortgesetzter literarischer Tätig-
keit ausgefüllt wurde. Sie lebte meist
in Wien und starb im Hause ihrer
Nichte zu Hietzing am 3. Jan. 1893.

S:

Novellen und Erzählungen, 1861
(Jnhalt: Leidenschaft und Liebe. -
Agathe. - Liebe, ein Stern in dunkler
Nacht. - Der Komponist). - Verschie-
dene Übersetzungen a. d. Spanischen
des Fernan Caballero, des Pablo de
los Rios und des Luis Coloma. -
Zahlreiche Novellen in Zeitschriften.
- Hedwig Wolf. Eine literarische
Frauengestalt Österreichs von Hans
Maria Truxa (enthält Biographie u.
5 Nn. a. d. Nachlaß), 1894.

Wolf, Johann Kilian,

geb. am 1.
Jan. 1802 zu Hattenhof in Kurhessen,
Sohn eines Schullehrers, ward auch
zum Lehrer bestimmt und am 1. Juli
1817 seines Vaters Gehilfe. Erst im
18. Jahre begann er seine Vorberei-
tung auf eine wissenschaftliche Lauf-
bahn u. trat, durch den Pfarrer des
Orts vorgebildet, 1820 ins Gymna-
sium zu Fulda, worauf er die Uni-
versitäten Marburg und Göttingen
besuchte. Jm Jahre 1829 wurde er
Lehrer der griechischen und lateini-
schen Sprache an der Gelehrtenschule
zu Fulda, wo er am 28. Novbr. 1836
starb.

S:

Sechs Lieder für frohe Stu-
dierende, 1820. - Sturmius, erster
Abt von Fulda (Ep. G.), Abgedr. im
2. Bde. v. Dr. Schneiders Buchonia).

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Wol
Wolf, Johann Wilhelm,

pseud.
Johann Laicus, wurde am 23.
April 1817 zu Köln als der Sohn
von Bürgersleuten geboren. Dem
Kampfe mit einem aufgezwungenen
Berufsleben im Kontor entzog er sich
durch die Flucht. Er ging nach Brüssel,
wo gerade der Kampf der Vläminge
gegen welsche Sprache u. Sitten seine
Höhe erreicht hatte, u. in den sich W.
mit edlem Feuereifer hineinstürzte.
Ende 1847 siedelte er nach Darmstadt
über, wohin ihn die Familie seiner
jungen Gattin, einer Tochter der
Dichterin Luise von Plönnies, zog,
und nahm später seinen Wohnsitz zu
Jugenheim an der Bergstraße. Jm
Jahre 1854 fing er an zu kränkeln;
ein Aufenthalt in Tirol blieb ohne
bessernden Erfolg, und in der Nacht
vom 28. auf den 29. Juni 1855 erlag
er zu Hofheim in Hessen seinen langen
Leiden.

S:

Niederländische Sagen,
1843. - Deutsche Märchen u. Sagen,
1845. - Deutsche Hausmärchen, 1851.
- Maiglocken zur Feier des Marien-
monats (Ge.), 1851. - Hessische Sa-
gen, 1853. - Aus der Kindheit (Er-
innerungen), 1852. - Die deutsche
Götterlehre. Ein Hand- u. Lesebuch
für Schule u. Haus, 1852. - Beiträge
zur deutschen Mythologie, 1862.

*Wolf(-Leitenberger), Jo-
hanna,

pseud. Marie (auch: Jean)
Litahorsky,
wurde am 31. Jan.
1818 zu Prag geboren. Jhr Vater,
ein Schüler Fichtes und ein Mann
von feinster Bildung u. umfassenden
Kenntnissen, war früher ein reicher
Gutsbesitzer in der Gegend von Prag
gewesen, hatte aber in dem österrei-
chischen Staatsbankerott 1811 bei-
nahe sein ganzes Vermögen eingebüßt.
Als Johanna sechs Jahre alt war,
zog sie mit den Eltern nach Wien, wo
der Vater eine Anstellung als Agent
der österreichischen Spinnfabriken er-
halten hatte. Hier fand das schon in
frühester Jugend aufkeimende poe-
tische Talent durch den Verkehr in

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Wol
erſte Erzählung „Einer Stimme Zau-
ber“. Von ihrem Vater in die latei-
niſche u. ſpaniſche Sprache eingeführt,
beteiligte ſie ſich an ſeiner Überſetzung
der Werke Fernan Caballeros. Ob-
gleich Hedwig W. unvermählt blieb,
wurde ſie doch durch eine Nichte, deren
Erziehung ſie leitete, in alle Freu-
den und Leiden eines Mutterherzens
eingeweiht, und die Liebe zu dieſer
nunmehr verheirateten Nichte, ſowie
die ſchon aus ihrer Kindheit ſtam-
mende Freundſchaft zu den Schwe-
ſtern Marie und Fanny von Pelzeln
(ſ. d.!) verſchönerten ihr Leben, das
von fortgeſetzter literariſcher Tätig-
keit ausgefüllt wurde. Sie lebte meiſt
in Wien und ſtarb im Hauſe ihrer
Nichte zu Hietzing am 3. Jan. 1893.

S:

Novellen und Erzählungen, 1861
(Jnhalt: Leidenſchaft und Liebe. –
Agathe. – Liebe, ein Stern in dunkler
Nacht. – Der Komponiſt). – Verſchie-
dene Überſetzungen a. d. Spaniſchen
des Fernan Caballero, des Pablo de
los Rios und des Luis Coloma. –
Zahlreiche Novellen in Zeitſchriften.
– Hedwig Wolf. Eine literariſche
Frauengeſtalt Öſterreichs von Hans
Maria Truxa (enthält Biographie u.
5 Nn. a. d. Nachlaß), 1894.

Wolf, Johann Kilian,

geb. am 1.
Jan. 1802 zu Hattenhof in Kurheſſen,
Sohn eines Schullehrers, ward auch
zum Lehrer beſtimmt und am 1. Juli
1817 ſeines Vaters Gehilfe. Erſt im
18. Jahre begann er ſeine Vorberei-
tung auf eine wiſſenſchaftliche Lauf-
bahn u. trat, durch den Pfarrer des
Orts vorgebildet, 1820 ins Gymna-
ſium zu Fulda, worauf er die Uni-
verſitäten Marburg und Göttingen
beſuchte. Jm Jahre 1829 wurde er
Lehrer der griechiſchen und lateini-
ſchen Sprache an der Gelehrtenſchule
zu Fulda, wo er am 28. Novbr. 1836
ſtarb.

S:

Sechs Lieder für frohe Stu-
dierende, 1820. – Sturmius, erſter
Abt von Fulda (Ep. G.), Abgedr. im
2. Bde. v. Dr. Schneiders Buchonia).

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Wol
Wolf, Johann Wilhelm,

pſeud.
Johann Laicus, wurde am 23.
April 1817 zu Köln als der Sohn
von Bürgersleuten geboren. Dem
Kampfe mit einem aufgezwungenen
Berufsleben im Kontor entzog er ſich
durch die Flucht. Er ging nach Brüſſel,
wo gerade der Kampf der Vläminge
gegen welſche Sprache u. Sitten ſeine
Höhe erreicht hatte, u. in den ſich W.
mit edlem Feuereifer hineinſtürzte.
Ende 1847 ſiedelte er nach Darmſtadt
über, wohin ihn die Familie ſeiner
jungen Gattin, einer Tochter der
Dichterin Luiſe von Plönnies, zog,
und nahm ſpäter ſeinen Wohnſitz zu
Jugenheim an der Bergſtraße. Jm
Jahre 1854 fing er an zu kränkeln;
ein Aufenthalt in Tirol blieb ohne
beſſernden Erfolg, und in der Nacht
vom 28. auf den 29. Juni 1855 erlag
er zu Hofheim in Heſſen ſeinen langen
Leiden.

S:

Niederländiſche Sagen,
1843. – Deutſche Märchen u. Sagen,
1845. – Deutſche Hausmärchen, 1851.
– Maiglocken zur Feier des Marien-
monats (Ge.), 1851. – Heſſiſche Sa-
gen, 1853. – Aus der Kindheit (Er-
innerungen), 1852. – Die deutſche
Götterlehre. Ein Hand- u. Leſebuch
für Schule u. Haus, 1852. – Beiträge
zur deutſchen Mythologie, 1862.

*Wolf(-Leitenberger), Jo-
hanna,

pſeud. Marie (auch: Jean)
Litahorsky,
wurde am 31. Jan.
1818 zu Prag geboren. Jhr Vater,
ein Schüler Fichtes und ein Mann
von feinſter Bildung u. umfaſſenden
Kenntniſſen, war früher ein reicher
Gutsbeſitzer in der Gegend von Prag
geweſen, hatte aber in dem öſterrei-
chiſchen Staatsbankerott 1811 bei-
nahe ſein ganzes Vermögen eingebüßt.
Als Johanna ſechs Jahre alt war,
zog ſie mit den Eltern nach Wien, wo
der Vater eine Anſtellung als Agent
der öſterreichiſchen Spinnfabriken er-
halten hatte. Hier fand das ſchon in
früheſter Jugend aufkeimende poe-
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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/20>, abgerufen am 30.11.2024.