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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Zim
[J]ahre 1844 ist sie, während eines
[Z]eitraumes von 27 Jahren, in drei
[v]ornehmen Häusern in Mecklenburg
[tä]tig gewesen und hat im Jahre 1871
[ih]ren bleibenden Wohnsitz in Neu-
[st]relitz genommen.

S:

Jn einsamen
[S]tunden (Ge.), 1868. - Altes und
[N]eues (Ge.), 1872. - Ein dürstend
[H]erz (Erzähld. D.), 1873. - Auf Flü-
[g]eln des Gesanges (Erzähld. D.),
[1]875.

Zimmermann, Balthasar Fried-
[r]ich Wilhelm,

wurde am 2. Jan.
[1]807 in Stuttgart geboren. Sein
[V]ater, ursprünglich Weingärtner,
[w]urde nach seiner Verheiratung Kü-
[c]henbediensteter bei Hofe. Bei der
[A]rmut der Eltern sollte der Sohn
[u]rsprünglich ein Handwerk lernen,
[fi]ng jedoch in seinem elften Jahre an,
[d]ie alten Sprachen zu studieren und
[t]rat 1821 in das niedere theolog.
Seminar zu Blaubeuern ein, wo er
[b]is 1825 blieb und mit G. Pfizer,
Jul. Krais, Fr. Th. Vischer, David
Fr. Strauß und andern Mitschülern
[i]n ein freundschaftliches Verhältnis
[t]rat. Nachdem er in Tübingen vier
Jahre lang Theologie, Geschichte, Phi-
[l]osophie und Literatur studiert und
[d]ie theologische Prüfung absolviert
hatte, wirkte er kurze Zeit als Pfarr-
[g]ehilfe und ließ sich 1830 in seiner
Vaterstadt als Privatgelehrter nie-
der, wo er zunächst an verschiedenen
politischen Blättern als Mitarbeiter
[t]eilnahm, sich aber seit 1834 mit Be-
ruf u. bestem Erfolge der Geschicht-
schreibung zuwandte u. mehrere haupt-
sächlich vom demokratischen Stand-
punkt aufgefaßte historische Werke
veröffentlichte, wie "Geschichte Würt-
tembergs nach seinen Sagen und Ta-
ten" (II, 1834-35), "Prinz Eugen
von Savoyen und seine Zeit" (1836),
"Die Befreiungskriege der Deutschen
gegen Napoleon" (1836), "Geschichte
der Hohenstaufen für das deutsche
Volk" (II, 1837-38), "Deutscher Kai-
sersaal" (1840), "Allgemeine Ge-
[Spaltenumbruch]

Zim
schichte des großen Bauernkrieges"
(III, 1841-44). Um sorgenfreier ar-
beiten zu können, übernahm Z. 1840
das Pfarramt (Diakonat) zu Dettin-
gen im Ermstal, daneben zugleich
die Pfarre zu Hülben auf der Alb
verwaltend. Jm Jahre 1847 erhielt
er die Professur der Geschichte u. der
deutschen Sprache und Literatur an
der polytechnischen Anstalt und an
der Oberrealschule in Stuttgart. Zur
Nationalversammlung in Frankfurt
gewählt, gehörte er mit voller Tätig-
keit der Fraktion der entschiedenen
Linken an und war später Mitglied
der drei die Verfassung beratenden
württembergischen Landesversamm-
lungen. Jnfolge dieser politischen
Tätigkeit ward ihm im Dezbr. 1850
durch Ministerialerlaß seine unter
Widerruf übernommene Stellung an
der polytechnischen Anstalt gekündigt.
Z. lebte nun als Privatmann und
Landtagsabgeordneter für Leutkirch
in Stuttgart, bis er 1854 wieder eine
Anstellung als Pfarrer zu Leonbronn
im Zabertale erhielt, von wo er 1864
in gleicher Eigenschaft nach Schnait-
heim an der Brenz versetzt wurde.
Seit 1872 Pfarrer zu Owen, starb er
während eines Bade-Aufenthaltes zu
Mergentheim 22. Septbr. 1878. Am
25. fand er in Owen die letzte Ruhe-
statt.

S:

Gedichte, 1831. 4. A. 1907.
- Masaniello, der Mann des Volkes
(Tr.), 1833. - Amors und Satyrs
(Nn.); II, 1834. - Fürstenliebe (N.).
Cornelia Bororquia oder: Die Jn-
quisition (Aus dem Spanischen),
1834. - Geschichte der prosaischen u.
poetischen deutschen Nationallitera-
tur, 1846. - Geschichte der Poesie aller
Völker, 1847. - Thomas Overbury
(Tr. u. d. Engl.), 1864. - Der Glas-
maler von Urach u. die Geldmünzer
(E.). Neue erweiterte Ausg., 1904.

Zimmermann-Schoepp, Meta,


bekannt unter ihrem Mädchennamen
Meta Schoepp, geb. am 10. Mai
1868 in Düsseldorf, lebt (1897) in

* 7*

[Spaltenumbruch]

Zim
[J]ahre 1844 iſt ſie, während eines
[Z]eitraumes von 27 Jahren, in drei
[v]ornehmen Häuſern in Mecklenburg
[tä]tig geweſen und hat im Jahre 1871
[ih]ren bleibenden Wohnſitz in Neu-
[ſt]relitz genommen.

S:

Jn einſamen
[S]tunden (Ge.), 1868. – Altes und
[N]eues (Ge.), 1872. – Ein dürſtend
[H]erz (Erzähld. D.), 1873. – Auf Flü-
[g]eln des Geſanges (Erzähld. D.),
[1]875.

Zimmermann, Balthaſar Fried-
[r]ich Wilhelm,

wurde am 2. Jan.
[1]807 in Stuttgart geboren. Sein
[V]ater, urſprünglich Weingärtner,
[w]urde nach ſeiner Verheiratung Kü-
[c]henbedienſteter bei Hofe. Bei der
[A]rmut der Eltern ſollte der Sohn
[u]rſprünglich ein Handwerk lernen,
[fi]ng jedoch in ſeinem elften Jahre an,
[d]ie alten Sprachen zu ſtudieren und
[t]rat 1821 in das niedere theolog.
Seminar zu Blaubeuern ein, wo er
[b]is 1825 blieb und mit G. Pfizer,
Jul. Krais, Fr. Th. Viſcher, David
Fr. Strauß und andern Mitſchülern
[i]n ein freundſchaftliches Verhältnis
[t]rat. Nachdem er in Tübingen vier
Jahre lang Theologie, Geſchichte, Phi-
[l]oſophie und Literatur ſtudiert und
[d]ie theologiſche Prüfung abſolviert
hatte, wirkte er kurze Zeit als Pfarr-
[g]ehilfe und ließ ſich 1830 in ſeiner
Vaterſtadt als Privatgelehrter nie-
der, wo er zunächſt an verſchiedenen
politiſchen Blättern als Mitarbeiter
[t]eilnahm, ſich aber ſeit 1834 mit Be-
ruf u. beſtem Erfolge der Geſchicht-
ſchreibung zuwandte u. mehrere haupt-
ſächlich vom demokratiſchen Stand-
punkt aufgefaßte hiſtoriſche Werke
veröffentlichte, wie „Geſchichte Würt-
tembergs nach ſeinen Sagen und Ta-
ten“ (II, 1834–35), „Prinz Eugen
von Savoyen und ſeine Zeit“ (1836),
„Die Befreiungskriege der Deutſchen
gegen Napoleon“ (1836), „Geſchichte
der Hohenſtaufen für das deutſche
Volk“ (II, 1837–38), „Deutſcher Kai-
ſerſaal“ (1840), „Allgemeine Ge-
[Spaltenumbruch]

Zim
ſchichte des großen Bauernkrieges“
(III, 1841–44). Um ſorgenfreier ar-
beiten zu können, übernahm Z. 1840
das Pfarramt (Diakonat) zu Dettin-
gen im Ermstal, daneben zugleich
die Pfarre zu Hülben auf der Alb
verwaltend. Jm Jahre 1847 erhielt
er die Profeſſur der Geſchichte u. der
deutſchen Sprache und Literatur an
der polytechniſchen Anſtalt und an
der Oberrealſchule in Stuttgart. Zur
Nationalverſammlung in Frankfurt
gewählt, gehörte er mit voller Tätig-
keit der Fraktion der entſchiedenen
Linken an und war ſpäter Mitglied
der drei die Verfaſſung beratenden
württembergiſchen Landesverſamm-
lungen. Jnfolge dieſer politiſchen
Tätigkeit ward ihm im Dezbr. 1850
durch Miniſterialerlaß ſeine unter
Widerruf übernommene Stellung an
der polytechniſchen Anſtalt gekündigt.
Z. lebte nun als Privatmann und
Landtagsabgeordneter für Leutkirch
in Stuttgart, bis er 1854 wieder eine
Anſtellung als Pfarrer zu Leonbronn
im Zabertale erhielt, von wo er 1864
in gleicher Eigenſchaft nach Schnait-
heim an der Brenz verſetzt wurde.
Seit 1872 Pfarrer zu Owen, ſtarb er
während eines Bade-Aufenthaltes zu
Mergentheim 22. Septbr. 1878. Am
25. fand er in Owen die letzte Ruhe-
ſtatt.

S:

Gedichte, 1831. 4. A. 1907.
– Maſaniello, der Mann des Volkes
(Tr.), 1833. – Amors und Satyrs
(Nn.); II, 1834. – Fürſtenliebe (N.).
Cornelia Bororquia oder: Die Jn-
quiſition (Aus dem Spaniſchen),
1834. – Geſchichte der proſaiſchen u.
poetiſchen deutſchen Nationallitera-
tur, 1846. – Geſchichte der Poeſie aller
Völker, 1847. – Thomas Overbury
(Tr. u. d. Engl.), 1864. – Der Glas-
maler von Urach u. die Geldmünzer
(E.). Neue erweiterte Ausg., 1904.

Zimmermann-Schoepp, Meta,


bekannt unter ihrem Mädchennamen
Meta Schoepp, geb. am 10. Mai
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[99/0103] Zim Zim Jahre 1844 iſt ſie, während eines Zeitraumes von 27 Jahren, in drei vornehmen Häuſern in Mecklenburg tätig geweſen und hat im Jahre 1871 ihren bleibenden Wohnſitz in Neu- ſtrelitz genommen. S: Jn einſamen Stunden (Ge.), 1868. – Altes und Neues (Ge.), 1872. – Ein dürſtend Herz (Erzähld. D.), 1873. – Auf Flü- geln des Geſanges (Erzähld. D.), 1875. Zimmermann, Balthaſar Fried- rich Wilhelm, wurde am 2. Jan. 1807 in Stuttgart geboren. Sein Vater, urſprünglich Weingärtner, wurde nach ſeiner Verheiratung Kü- chenbedienſteter bei Hofe. Bei der Armut der Eltern ſollte der Sohn urſprünglich ein Handwerk lernen, fing jedoch in ſeinem elften Jahre an, die alten Sprachen zu ſtudieren und trat 1821 in das niedere theolog. Seminar zu Blaubeuern ein, wo er bis 1825 blieb und mit G. Pfizer, Jul. Krais, Fr. Th. Viſcher, David Fr. Strauß und andern Mitſchülern in ein freundſchaftliches Verhältnis trat. Nachdem er in Tübingen vier Jahre lang Theologie, Geſchichte, Phi- loſophie und Literatur ſtudiert und die theologiſche Prüfung abſolviert hatte, wirkte er kurze Zeit als Pfarr- gehilfe und ließ ſich 1830 in ſeiner Vaterſtadt als Privatgelehrter nie- der, wo er zunächſt an verſchiedenen politiſchen Blättern als Mitarbeiter teilnahm, ſich aber ſeit 1834 mit Be- ruf u. beſtem Erfolge der Geſchicht- ſchreibung zuwandte u. mehrere haupt- ſächlich vom demokratiſchen Stand- punkt aufgefaßte hiſtoriſche Werke veröffentlichte, wie „Geſchichte Würt- tembergs nach ſeinen Sagen und Ta- ten“ (II, 1834–35), „Prinz Eugen von Savoyen und ſeine Zeit“ (1836), „Die Befreiungskriege der Deutſchen gegen Napoleon“ (1836), „Geſchichte der Hohenſtaufen für das deutſche Volk“ (II, 1837–38), „Deutſcher Kai- ſerſaal“ (1840), „Allgemeine Ge- ſchichte des großen Bauernkrieges“ (III, 1841–44). Um ſorgenfreier ar- beiten zu können, übernahm Z. 1840 das Pfarramt (Diakonat) zu Dettin- gen im Ermstal, daneben zugleich die Pfarre zu Hülben auf der Alb verwaltend. Jm Jahre 1847 erhielt er die Profeſſur der Geſchichte u. der deutſchen Sprache und Literatur an der polytechniſchen Anſtalt und an der Oberrealſchule in Stuttgart. Zur Nationalverſammlung in Frankfurt gewählt, gehörte er mit voller Tätig- keit der Fraktion der entſchiedenen Linken an und war ſpäter Mitglied der drei die Verfaſſung beratenden württembergiſchen Landesverſamm- lungen. Jnfolge dieſer politiſchen Tätigkeit ward ihm im Dezbr. 1850 durch Miniſterialerlaß ſeine unter Widerruf übernommene Stellung an der polytechniſchen Anſtalt gekündigt. Z. lebte nun als Privatmann und Landtagsabgeordneter für Leutkirch in Stuttgart, bis er 1854 wieder eine Anſtellung als Pfarrer zu Leonbronn im Zabertale erhielt, von wo er 1864 in gleicher Eigenſchaft nach Schnait- heim an der Brenz verſetzt wurde. Seit 1872 Pfarrer zu Owen, ſtarb er während eines Bade-Aufenthaltes zu Mergentheim 22. Septbr. 1878. Am 25. fand er in Owen die letzte Ruhe- ſtatt. S: Gedichte, 1831. 4. A. 1907. – Maſaniello, der Mann des Volkes (Tr.), 1833. – Amors und Satyrs (Nn.); II, 1834. – Fürſtenliebe (N.). Cornelia Bororquia oder: Die Jn- quiſition (Aus dem Spaniſchen), 1834. – Geſchichte der proſaiſchen u. poetiſchen deutſchen Nationallitera- tur, 1846. – Geſchichte der Poeſie aller Völker, 1847. – Thomas Overbury (Tr. u. d. Engl.), 1864. – Der Glas- maler von Urach u. die Geldmünzer (E.). Neue erweiterte Ausg., 1904. Zimmermann-Schoepp, Meta, bekannt unter ihrem Mädchennamen Meta Schoepp, geb. am 10. Mai 1868 in Düſſeldorf, lebt (1897) in * 7*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/103>, abgerufen am 27.11.2024.