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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wut
später ihre historischen Romane ent-
standen. Jm Jahre 1876 wurde sie
Witwe. Wenige Jahre darauf ver-
ließ sie Leipzig, um mit einer gleich-
falls als Schriftstellerin tätigen
Schwester nach München zu über-
siedeln, hielt sich in der Folge auch
zeitweise in Paris, der Schweiz und
Oberitalien auf, bis sie sich 1886
dauernd in Dresden niederließ. Sie
lebt noch jetzt in ihren alten Tagen
vollkommen glücklich im Hause ihres
Sohnes Robert W., Professors an
der Technischen Hochschule in Dres-
den-Blasewitz.

S:

Trinchen von
Gantersheim (Lsp.), 1877. - Überlistet
(Schw.), 1878. - Die Höhlen der Rad-
horst (E.), 1885. - Feurige Kohlen
(E.), 1885. - Das Haustöchterchen
(E.), 1884. - Barbara Jttenhausen.
Ein Augsburger Familienleben im
16. Jahrh., 1884. 4. A. 1888. - Mark-
gräfin Barbara von Brandenburg,
1886. - Aus vier Jahrhunderten (En.),
1887. - Ulli (Geschichte eines uner-
zogenen Mädchens), 1887. 4. A. 1902.
- Die Macht des Goldes (E.), 1887.
- Unter dem Zepter der Hofmeisterin
(Dänische Hofgeschichte), 1888. - Ein
Mann, ein Wort! (Geschichte aus den
Kreuzzügen), 1888. 2. A. 1899. -
Unsere Älteste (E. für junge Mäd-
chen), 1889. 2. A. 1893. - Glückliche
Ferien (für die Jugend), 1889. - Die
Geschwister (E.), 1890. 2. A. 1903. -
Die Konfusionstante (E.), 1892. -
Helenes Tagebuch (Ein Jahr aus
einem Mädchenleben), 1892. - Senno-
rita Paz und anderes (Nn.), 1896. -
Die Jüngste (E. für erwachsene junge
Mädchen), 1896. - Pflicht (Eine
Familiengesch. aus den Befreiungs-
kriege), 1896. - Lina Bodmer (E. a.
d. Zeit der Befreiungskriege), 1899.
2. A. u. d. T.: Kriegsnot (E. etc.), 1910.
- Zwei Cousinen (E. für erwachsene
Mädchen), 1902. - Märchen einer
Großmutter, 1904. - Jm verwun-
schenen Schlößchen (E. f. erwachsene
Mädchen), 1900.

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Wyn
*Wychgram, Lukas,

wurde am
15. Mai 1874 in Oldendorp im meer-
umrauschten Ostfriesland als Sohn
des dortigen Pfarrers geboren, aber
bald darauf ins Binnenland ver-
pflanzt. Er besuchte das Gymnasium
in Wittstock, an dem bald seine guten
deutschen Aufsätze angenehm auffie-
len, während seine Leistungen in der
Mathematik um so mehr gen Himmel
schrien. Jndessen tröstete er sich mit
dem Ausspruche Schopenhauers, daß
die Anlage für die Mathematik mit
den übrigen Fähigkeiten eines Kopfes
gar nicht parallel gehe, ja nichts mit
ihnen gemein habe, und so erlangte
er 1893 das Reifezeugnis, worauf er
bis 1898 in Marburg, Heidelberg u.
Berlin Jura studierte und hier das
Referendarexamen ablegte. Nachdem
er in der Gerichtspraxis zwei Jahre
der Dame Justitia die schwarze
Schleppe getragen hatte (in Wittstock
und Berlin), trat er zur königl. Poli-
zeiverwaltung in Berlin über und
wirkt hier seit 1904 als Polizeiassessor.
Jn der Liebe hat er es nur bis zum
Einspänner gebracht, verehrt dagegen
sehr das königliche Hofbräuhaus in
München u. seine urheimatliche Was-
serkante, an die er sich später gänzlich
zurückzuziehen gedenkt.

S:

"Glücks-
maxel" (Heiteres a. d. Studenten- u.
Referendarsleben), 1908. - Der Ko-
lonialonkel (Humor.), 1908. - Das
Freibad und anderes Humoristisches,
1908.

*Wyneken, Ernst Friedrich,

ge-
boren am 12. April 1840 zu Bützfleth
bei Stade als der Sohn des dortigen
Pastors, wurde von letzterem für das
Gymnasium in Verden vorgebildet,
das er von Michaelis 1855 bis Ostern
1859 besuchte, und studierte darauf in
Tübingen, Göttingen und Berlin
Theologie und Philosophie. Von
Ostern 1863-65 fungierte W. als
Hauslehrer in zwei verschiedenen
Familien (in Westpreußen und in
Hannover), absolvierte dann sein

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Wut
ſpäter ihre hiſtoriſchen Romane ent-
ſtanden. Jm Jahre 1876 wurde ſie
Witwe. Wenige Jahre darauf ver-
ließ ſie Leipzig, um mit einer gleich-
falls als Schriftſtellerin tätigen
Schweſter nach München zu über-
ſiedeln, hielt ſich in der Folge auch
zeitweiſe in Paris, der Schweiz und
Oberitalien auf, bis ſie ſich 1886
dauernd in Dresden niederließ. Sie
lebt noch jetzt in ihren alten Tagen
vollkommen glücklich im Hauſe ihres
Sohnes Robert W., Profeſſors an
der Techniſchen Hochſchule in Dres-
den-Blaſewitz.

S:

Trinchen von
Gantersheim (Lſp.), 1877. – Überliſtet
(Schw.), 1878. – Die Höhlen der Rad-
horſt (E.), 1885. – Feurige Kohlen
(E.), 1885. – Das Haustöchterchen
(E.), 1884. – Barbara Jttenhauſen.
Ein Augsburger Familienleben im
16. Jahrh., 1884. 4. A. 1888. – Mark-
gräfin Barbara von Brandenburg,
1886. – Aus vier Jahrhunderten (En.),
1887. – Ulli (Geſchichte eines uner-
zogenen Mädchens), 1887. 4. A. 1902.
– Die Macht des Goldes (E.), 1887.
– Unter dem Zepter der Hofmeiſterin
(Däniſche Hofgeſchichte), 1888. – Ein
Mann, ein Wort! (Geſchichte aus den
Kreuzzügen), 1888. 2. A. 1899. –
Unſere Älteſte (E. für junge Mäd-
chen), 1889. 2. A. 1893. – Glückliche
Ferien (für die Jugend), 1889. – Die
Geſchwiſter (E.), 1890. 2. A. 1903. –
Die Konfuſionstante (E.), 1892. –
Helenes Tagebuch (Ein Jahr aus
einem Mädchenleben), 1892. – Seño-
rita Paz und anderes (Nn.), 1896. –
Die Jüngſte (E. für erwachſene junge
Mädchen), 1896. – Pflicht (Eine
Familiengeſch. aus den Befreiungs-
kriege), 1896. – Lina Bodmer (E. a.
d. Zeit der Befreiungskriege), 1899.
2. A. u. d. T.: Kriegsnot (E. ꝛc.), 1910.
– Zwei Couſinen (E. für erwachſene
Mädchen), 1902. – Märchen einer
Großmutter, 1904. – Jm verwun-
ſchenen Schlößchen (E. f. erwachſene
Mädchen), 1900.

[Spaltenumbruch]
Wyn
*Wychgram, Lukas,

wurde am
15. Mai 1874 in Oldendorp im meer-
umrauſchten Oſtfriesland als Sohn
des dortigen Pfarrers geboren, aber
bald darauf ins Binnenland ver-
pflanzt. Er beſuchte das Gymnaſium
in Wittſtock, an dem bald ſeine guten
deutſchen Aufſätze angenehm auffie-
len, während ſeine Leiſtungen in der
Mathematik um ſo mehr gen Himmel
ſchrien. Jndeſſen tröſtete er ſich mit
dem Ausſpruche Schopenhauers, daß
die Anlage für die Mathematik mit
den übrigen Fähigkeiten eines Kopfes
gar nicht parallel gehe, ja nichts mit
ihnen gemein habe, und ſo erlangte
er 1893 das Reifezeugnis, worauf er
bis 1898 in Marburg, Heidelberg u.
Berlin Jura ſtudierte und hier das
Referendarexamen ablegte. Nachdem
er in der Gerichtspraxis zwei Jahre
der Dame Juſtitia die ſchwarze
Schleppe getragen hatte (in Wittſtock
und Berlin), trat er zur königl. Poli-
zeiverwaltung in Berlin über und
wirkt hier ſeit 1904 als Polizeiaſſeſſor.
Jn der Liebe hat er es nur bis zum
Einſpänner gebracht, verehrt dagegen
ſehr das königliche Hofbräuhaus in
München u. ſeine urheimatliche Waſ-
ſerkante, an die er ſich ſpäter gänzlich
zurückzuziehen gedenkt.

S:

„Glücks-
maxel“ (Heiteres a. d. Studenten- u.
Referendarsleben), 1908. – Der Ko-
lonialonkel (Humor.), 1908. – Das
Freibad und anderes Humoriſtiſches,
1908.

*Wyneken, Ernſt Friedrich,

ge-
boren am 12. April 1840 zu Bützfleth
bei Stade als der Sohn des dortigen
Paſtors, wurde von letzterem für das
Gymnaſium in Verden vorgebildet,
das er von Michaelis 1855 bis Oſtern
1859 beſuchte, und ſtudierte darauf in
Tübingen, Göttingen und Berlin
Theologie und Philoſophie. Von
Oſtern 1863–65 fungierte W. als
Hauslehrer in zwei verſchiedenen
Familien (in Weſtpreußen und in
Hannover), abſolvierte dann ſein

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[59/0063] Wut Wyn ſpäter ihre hiſtoriſchen Romane ent- ſtanden. Jm Jahre 1876 wurde ſie Witwe. Wenige Jahre darauf ver- ließ ſie Leipzig, um mit einer gleich- falls als Schriftſtellerin tätigen Schweſter nach München zu über- ſiedeln, hielt ſich in der Folge auch zeitweiſe in Paris, der Schweiz und Oberitalien auf, bis ſie ſich 1886 dauernd in Dresden niederließ. Sie lebt noch jetzt in ihren alten Tagen vollkommen glücklich im Hauſe ihres Sohnes Robert W., Profeſſors an der Techniſchen Hochſchule in Dres- den-Blaſewitz. S: Trinchen von Gantersheim (Lſp.), 1877. – Überliſtet (Schw.), 1878. – Die Höhlen der Rad- horſt (E.), 1885. – Feurige Kohlen (E.), 1885. – Das Haustöchterchen (E.), 1884. – Barbara Jttenhauſen. Ein Augsburger Familienleben im 16. Jahrh., 1884. 4. A. 1888. – Mark- gräfin Barbara von Brandenburg, 1886. – Aus vier Jahrhunderten (En.), 1887. – Ulli (Geſchichte eines uner- zogenen Mädchens), 1887. 4. A. 1902. – Die Macht des Goldes (E.), 1887. – Unter dem Zepter der Hofmeiſterin (Däniſche Hofgeſchichte), 1888. – Ein Mann, ein Wort! (Geſchichte aus den Kreuzzügen), 1888. 2. A. 1899. – Unſere Älteſte (E. für junge Mäd- chen), 1889. 2. A. 1893. – Glückliche Ferien (für die Jugend), 1889. – Die Geſchwiſter (E.), 1890. 2. A. 1903. – Die Konfuſionstante (E.), 1892. – Helenes Tagebuch (Ein Jahr aus einem Mädchenleben), 1892. – Seño- rita Paz und anderes (Nn.), 1896. – Die Jüngſte (E. für erwachſene junge Mädchen), 1896. – Pflicht (Eine Familiengeſch. aus den Befreiungs- kriege), 1896. – Lina Bodmer (E. a. d. Zeit der Befreiungskriege), 1899. 2. A. u. d. T.: Kriegsnot (E. ꝛc.), 1910. – Zwei Couſinen (E. für erwachſene Mädchen), 1902. – Märchen einer Großmutter, 1904. – Jm verwun- ſchenen Schlößchen (E. f. erwachſene Mädchen), 1900. *Wychgram, Lukas, wurde am 15. Mai 1874 in Oldendorp im meer- umrauſchten Oſtfriesland als Sohn des dortigen Pfarrers geboren, aber bald darauf ins Binnenland ver- pflanzt. Er beſuchte das Gymnaſium in Wittſtock, an dem bald ſeine guten deutſchen Aufſätze angenehm auffie- len, während ſeine Leiſtungen in der Mathematik um ſo mehr gen Himmel ſchrien. Jndeſſen tröſtete er ſich mit dem Ausſpruche Schopenhauers, daß die Anlage für die Mathematik mit den übrigen Fähigkeiten eines Kopfes gar nicht parallel gehe, ja nichts mit ihnen gemein habe, und ſo erlangte er 1893 das Reifezeugnis, worauf er bis 1898 in Marburg, Heidelberg u. Berlin Jura ſtudierte und hier das Referendarexamen ablegte. Nachdem er in der Gerichtspraxis zwei Jahre der Dame Juſtitia die ſchwarze Schleppe getragen hatte (in Wittſtock und Berlin), trat er zur königl. Poli- zeiverwaltung in Berlin über und wirkt hier ſeit 1904 als Polizeiaſſeſſor. Jn der Liebe hat er es nur bis zum Einſpänner gebracht, verehrt dagegen ſehr das königliche Hofbräuhaus in München u. ſeine urheimatliche Waſ- ſerkante, an die er ſich ſpäter gänzlich zurückzuziehen gedenkt. S: „Glücks- maxel“ (Heiteres a. d. Studenten- u. Referendarsleben), 1908. – Der Ko- lonialonkel (Humor.), 1908. – Das Freibad und anderes Humoriſtiſches, 1908. *Wyneken, Ernſt Friedrich, ge- boren am 12. April 1840 zu Bützfleth bei Stade als der Sohn des dortigen Paſtors, wurde von letzterem für das Gymnaſium in Verden vorgebildet, das er von Michaelis 1855 bis Oſtern 1859 beſuchte, und ſtudierte darauf in Tübingen, Göttingen und Berlin Theologie und Philoſophie. Von Oſtern 1863–65 fungierte W. als Hauslehrer in zwei verſchiedenen Familien (in Weſtpreußen und in Hannover), abſolvierte dann ſein *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/63>, abgerufen am 28.11.2024.