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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wys
theologisches Examen u. bezog Ostern
1865 abermals die Universität, um
unter Waitz' Leitung in Göttingen
sich dem Studium der Geschichte und
unter Lotze sich dem Studium der
Nationalökonomie und Philosophie
zu widmen. Nach zweijährigem Auf-
enthalte daselbst trat er Pfingsten
1867 als Lehrer bei der höheren
Töchterschule in Hannover ein, an
der er bis Ostern 1870 tätig war.
Jnzwischen zum Dr. phil. promoviert,
folgte er 1870 einem Rufe des Her-
zogs von Nassau, die Erziehung des
Prinzen Franz Joseph zu leiten. Jn
dieser Stellung blieb W. fast vier
Jahre, übernahm dann Ostern 1874
das Amt eines Direktors der höheren
Töchterschule in Stade und 1883 das
Pastorat zu Edesheim in der Provinz
Hannover. Er war auf dem christ-
lich-sozialen Gebiet ein fruchtbarer
Schriftsteller, und die Universität
Göttingen erkannte seine Arbeiten
auch dadurch an, daß sie ihm 1903
die Würde eines Dr. theol. ehren-
halber verlieh. W. starb nach langen
schweren Leiden am 21. Juli 1905.

S:

Verse und Reime, 1876.

Wysard, Alexander Philipp,

wurde
am 24. Januar 1840 zu Biel in Kan-
ton Bern als der Sohn eines Hand-
werkers geboren. Nach einer tüch-
tigen Vorbereitung auf dem Pro-
gymnasium seiner Vaterstadt voll-
endete er seine Gymnasial- und
Universitätsstudien zu Bern, indem
er sich der Theologie widmete. Jm
Jahre 1862 konsekriert, wirkte er
einige Jahre als Vikar und Lehrer,
wurde 1867 Pfarrer zu Lyß, Kanton
Bern, und Ende 1873 Prediger an
der kantonalen Strafanstalt und
Religionslehrer am Gymnasium zu
Zürich. Seit dem Frühjahr 1887 ist
er Pfarrer an der deutsch-evangel.
Gemeinde Camberwell (London).

S:

Sulzjoggi, oder: Christ und Jesuit
(Volksstück), 1871. - Ulrich Zwingli
(Dr. G.), 1874. - Zwingli, der Huma-
[Spaltenumbruch]

Wyß
nist. Nebst einem Liederkranz aus der
Welt und dem Zuchthause, 1876. -
Dichtungen; III, 1892. - Zwingli und
andere Dichtungen, 1898.

Wyß, Bernhard,

wurde am 14
Dezember 1833 im Dorfe Kappel bei
Olten in der Schweiz als der Sohn
wenig bemittelter Bauersleute ge-
boren. Die folgenden Jahre brachten
viel Unglücks- und herbe Schicksals-
schläge über die Familie, und Bern-
hard verlebte eine traurige Jugend-
zeit. Nachdem er sieben Jahre lang
die Heimatschule und 1848-50 die
Sekundarschule in Neuendorf besucht
hatte, trat er in das Solothurner
Lehrerseminar zu Oberndorf, um sich
unter der Leitung des bekannten
Direktors Jakob Roth zum Lehrer
auszubilden. Nach Absolvierung des
Seminarkursus wurde er im Herbst
1852 Lehrer an der Unterschule in
Büßerach, im Mai 1853 Lehrer an
der Oberschule in Hochwald, im Mai
1856 Lehrer in Zuchwil bei Solo-
thurn, und im Herbst 1858 Lehrer in
Solothurn, wo er an der Oberschule
bis zu seinem Tode, am 26. Jan. 1890,
wirkte.

S:

Schwizerdütsch (Ge. und
Prosa in Solothurner Mundart),
1863. - Leichte Kost (Neue Samml.
von Bildern und Skizzen), 1875.

*Wyß, Rudolf,

geb. am 14. März
1855 in Bern (Schweiz), besuchte da-
selbst die Volksschule und das Gym-
nasium, studierte darauf in Basel und
Bern Theologie und wurde 1878
Pfarrer zu Wasen im Emmental des
Kantons Bern, wo er noch jetzt im
Amte steht. W. ist auf verschiedenen
Gebieten literarisch tätig. Seit 1885
Präsident des christlichen Sänger-
bundes der Schweiz -- jetzt ist er
Ehrenpräsident desselben -- gab er
die "Neue Pilgerharfe" (1886), die
"Feierabendlieder" (1891) und die
"Abendglocken" (1894) heraus, drei
Sammlungen vierstimmiger Lieder,
und beteiligte sich 1890 an der vom
Pfarrer Volz besorgten Ausgabe des

*

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Wyſ
theologiſches Examen u. bezog Oſtern
1865 abermals die Univerſität, um
unter Waitz’ Leitung in Göttingen
ſich dem Studium der Geſchichte und
unter Lotze ſich dem Studium der
Nationalökonomie und Philoſophie
zu widmen. Nach zweijährigem Auf-
enthalte daſelbſt trat er Pfingſten
1867 als Lehrer bei der höheren
Töchterſchule in Hannover ein, an
der er bis Oſtern 1870 tätig war.
Jnzwiſchen zum Dr. phil. promoviert,
folgte er 1870 einem Rufe des Her-
zogs von Naſſau, die Erziehung des
Prinzen Franz Joſeph zu leiten. Jn
dieſer Stellung blieb W. faſt vier
Jahre, übernahm dann Oſtern 1874
das Amt eines Direktors der höheren
Töchterſchule in Stade und 1883 das
Paſtorat zu Edesheim in der Provinz
Hannover. Er war auf dem chriſt-
lich-ſozialen Gebiet ein fruchtbarer
Schriftſteller, und die Univerſität
Göttingen erkannte ſeine Arbeiten
auch dadurch an, daß ſie ihm 1903
die Würde eines Dr. theol. ehren-
halber verlieh. W. ſtarb nach langen
ſchweren Leiden am 21. Juli 1905.

S:

Verſe und Reime, 1876.

Wyſard, Alexander Philipp,

wurde
am 24. Januar 1840 zu Biel in Kan-
ton Bern als der Sohn eines Hand-
werkers geboren. Nach einer tüch-
tigen Vorbereitung auf dem Pro-
gymnaſium ſeiner Vaterſtadt voll-
endete er ſeine Gymnaſial- und
Univerſitätsſtudien zu Bern, indem
er ſich der Theologie widmete. Jm
Jahre 1862 konſekriert, wirkte er
einige Jahre als Vikar und Lehrer,
wurde 1867 Pfarrer zu Lyß, Kanton
Bern, und Ende 1873 Prediger an
der kantonalen Strafanſtalt und
Religionslehrer am Gymnaſium zu
Zürich. Seit dem Frühjahr 1887 iſt
er Pfarrer an der deutſch-evangel.
Gemeinde Camberwell (London).

S:

Sulzjoggi, oder: Chriſt und Jeſuit
(Volksſtück), 1871. – Ulrich Zwingli
(Dr. G.), 1874. – Zwingli, der Huma-
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Wyß
niſt. Nebſt einem Liederkranz aus der
Welt und dem Zuchthauſe, 1876. –
Dichtungen; III, 1892. – Zwingli und
andere Dichtungen, 1898.

Wyß, Bernhard,

wurde am 14
Dezember 1833 im Dorfe Kappel bei
Olten in der Schweiz als der Sohn
wenig bemittelter Bauersleute ge-
boren. Die folgenden Jahre brachten
viel Unglücks- und herbe Schickſals-
ſchläge über die Familie, und Bern-
hard verlebte eine traurige Jugend-
zeit. Nachdem er ſieben Jahre lang
die Heimatſchule und 1848–50 die
Sekundarſchule in Neuendorf beſucht
hatte, trat er in das Solothurner
Lehrerſeminar zu Oberndorf, um ſich
unter der Leitung des bekannten
Direktors Jakob Roth zum Lehrer
auszubilden. Nach Abſolvierung des
Seminarkurſus wurde er im Herbſt
1852 Lehrer an der Unterſchule in
Büßerach, im Mai 1853 Lehrer an
der Oberſchule in Hochwald, im Mai
1856 Lehrer in Zuchwil bei Solo-
thurn, und im Herbſt 1858 Lehrer in
Solothurn, wo er an der Oberſchule
bis zu ſeinem Tode, am 26. Jan. 1890,
wirkte.

S:

Schwizerdütſch (Ge. und
Proſa in Solothurner Mundart),
1863. – Leichte Koſt (Neue Samml.
von Bildern und Skizzen), 1875.

*Wyß, Rudolf,

geb. am 14. März
1855 in Bern (Schweiz), beſuchte da-
ſelbſt die Volksſchule und das Gym-
naſium, ſtudierte darauf in Baſel und
Bern Theologie und wurde 1878
Pfarrer zu Waſen im Emmental des
Kantons Bern, wo er noch jetzt im
Amte ſteht. W. iſt auf verſchiedenen
Gebieten literariſch tätig. Seit 1885
Präſident des chriſtlichen Sänger-
bundes der Schweiz — jetzt iſt er
Ehrenpräſident desſelben — gab er
die „Neue Pilgerharfe“ (1886), die
„Feierabendlieder“ (1891) und die
„Abendglocken“ (1894) heraus, drei
Sammlungen vierſtimmiger Lieder,
und beteiligte ſich 1890 an der vom
Pfarrer Volz beſorgten Ausgabe des

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[60/0064] Wyſ Wyß theologiſches Examen u. bezog Oſtern 1865 abermals die Univerſität, um unter Waitz’ Leitung in Göttingen ſich dem Studium der Geſchichte und unter Lotze ſich dem Studium der Nationalökonomie und Philoſophie zu widmen. Nach zweijährigem Auf- enthalte daſelbſt trat er Pfingſten 1867 als Lehrer bei der höheren Töchterſchule in Hannover ein, an der er bis Oſtern 1870 tätig war. Jnzwiſchen zum Dr. phil. promoviert, folgte er 1870 einem Rufe des Her- zogs von Naſſau, die Erziehung des Prinzen Franz Joſeph zu leiten. Jn dieſer Stellung blieb W. faſt vier Jahre, übernahm dann Oſtern 1874 das Amt eines Direktors der höheren Töchterſchule in Stade und 1883 das Paſtorat zu Edesheim in der Provinz Hannover. Er war auf dem chriſt- lich-ſozialen Gebiet ein fruchtbarer Schriftſteller, und die Univerſität Göttingen erkannte ſeine Arbeiten auch dadurch an, daß ſie ihm 1903 die Würde eines Dr. theol. ehren- halber verlieh. W. ſtarb nach langen ſchweren Leiden am 21. Juli 1905. S: Verſe und Reime, 1876. Wyſard, Alexander Philipp, wurde am 24. Januar 1840 zu Biel in Kan- ton Bern als der Sohn eines Hand- werkers geboren. Nach einer tüch- tigen Vorbereitung auf dem Pro- gymnaſium ſeiner Vaterſtadt voll- endete er ſeine Gymnaſial- und Univerſitätsſtudien zu Bern, indem er ſich der Theologie widmete. Jm Jahre 1862 konſekriert, wirkte er einige Jahre als Vikar und Lehrer, wurde 1867 Pfarrer zu Lyß, Kanton Bern, und Ende 1873 Prediger an der kantonalen Strafanſtalt und Religionslehrer am Gymnaſium zu Zürich. Seit dem Frühjahr 1887 iſt er Pfarrer an der deutſch-evangel. Gemeinde Camberwell (London). S: Sulzjoggi, oder: Chriſt und Jeſuit (Volksſtück), 1871. – Ulrich Zwingli (Dr. G.), 1874. – Zwingli, der Huma- niſt. Nebſt einem Liederkranz aus der Welt und dem Zuchthauſe, 1876. – Dichtungen; III, 1892. – Zwingli und andere Dichtungen, 1898. Wyß, Bernhard, wurde am 14 Dezember 1833 im Dorfe Kappel bei Olten in der Schweiz als der Sohn wenig bemittelter Bauersleute ge- boren. Die folgenden Jahre brachten viel Unglücks- und herbe Schickſals- ſchläge über die Familie, und Bern- hard verlebte eine traurige Jugend- zeit. Nachdem er ſieben Jahre lang die Heimatſchule und 1848–50 die Sekundarſchule in Neuendorf beſucht hatte, trat er in das Solothurner Lehrerſeminar zu Oberndorf, um ſich unter der Leitung des bekannten Direktors Jakob Roth zum Lehrer auszubilden. Nach Abſolvierung des Seminarkurſus wurde er im Herbſt 1852 Lehrer an der Unterſchule in Büßerach, im Mai 1853 Lehrer an der Oberſchule in Hochwald, im Mai 1856 Lehrer in Zuchwil bei Solo- thurn, und im Herbſt 1858 Lehrer in Solothurn, wo er an der Oberſchule bis zu ſeinem Tode, am 26. Jan. 1890, wirkte. S: Schwizerdütſch (Ge. und Proſa in Solothurner Mundart), 1863. – Leichte Koſt (Neue Samml. von Bildern und Skizzen), 1875. *Wyß, Rudolf, geb. am 14. März 1855 in Bern (Schweiz), beſuchte da- ſelbſt die Volksſchule und das Gym- naſium, ſtudierte darauf in Baſel und Bern Theologie und wurde 1878 Pfarrer zu Waſen im Emmental des Kantons Bern, wo er noch jetzt im Amte ſteht. W. iſt auf verſchiedenen Gebieten literariſch tätig. Seit 1885 Präſident des chriſtlichen Sänger- bundes der Schweiz — jetzt iſt er Ehrenpräſident desſelben — gab er die „Neue Pilgerharfe“ (1886), die „Feierabendlieder“ (1891) und die „Abendglocken“ (1894) heraus, drei Sammlungen vierſtimmiger Lieder, und beteiligte ſich 1890 an der vom Pfarrer Volz beſorgten Ausgabe des *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/64>, abgerufen am 05.12.2024.