Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sti St. nach Berlin über, wo er bis zuseinem Tode seinen Wohnsitz beibe- hielt, und hier sollte er mit seiner "Wilhelmine Buchholz" den größten Triumph feiern. Der kernige Humor in diesen Schriften fand den stärk- sten Anklang und Beifall im deutschen Publikum. Jn früheren Jahren reiste St. viel und sah ein schönes Stück von der Welt; besonders hatte es ihm Ägypten angetan. Jn den letzten Jahren suchte er seine Erholung wäh- rend des Sommers meist in Harz- burg oder Olsberg oder bei seiner Mutter in Lensahn. Am 5. August 1905 starb er an einem Herzschlage in Olsberg a. d. Ruhr im Hause sei- nes Freundes, des Landrats Ende- rath. Seine letzte Ruhestätte fand er in Lensahn. S: Alltagsmärchen (No- Sti Wilhelmine Buchholz' Memoiren,1895. - Geschichten von drüben (Aus dem amerik. Leben), 1893. - Hotel Buchholz (Ausstellungs-Erlebnisse der Frau Wilhelmine B.), 1896. - Martinhagen (Eine Gesch. abseits der Heerstraße), 1899. - Tante Constanze (Norddeutsche Nn.), 9. A. 1900. - Bei Buchholzens (Dramat. Familien- ereignis), 1900. - Emma, das geheim- nisvolle Hausmädchen, oder: Der Sieg der Tugend über die Schönheit (Parodist. R.), 1904. - Heinz Treu- lieb und allerlei Anderes; hrsg. von Marx Möller, 1906. - Zigeunerkönigs Sohn und andere Novelletten, 1910. Stinde, Karoline, eine Schwester S: Glücksklee (En. *Stirn, Anna, geborne Niviere, * 6
Sti St. nach Berlin über, wo er bis zuſeinem Tode ſeinen Wohnſitz beibe- hielt, und hier ſollte er mit ſeiner „Wilhelmine Buchholz“ den größten Triumph feiern. Der kernige Humor in dieſen Schriften fand den ſtärk- ſten Anklang und Beifall im deutſchen Publikum. Jn früheren Jahren reiſte St. viel und ſah ein ſchönes Stück von der Welt; beſonders hatte es ihm Ägypten angetan. Jn den letzten Jahren ſuchte er ſeine Erholung wäh- rend des Sommers meiſt in Harz- burg oder Olsberg oder bei ſeiner Mutter in Lenſahn. Am 5. Auguſt 1905 ſtarb er an einem Herzſchlage in Olsberg a. d. Ruhr im Hauſe ſei- nes Freundes, des Landrats Ende- rath. Seine letzte Ruheſtätte fand er in Lenſahn. S: Alltagsmärchen (No- Sti Wilhelmine Buchholz’ Memoiren,1895. – Geſchichten von drüben (Aus dem amerik. Leben), 1893. – Hotel Buchholz (Ausſtellungs-Erlebniſſe der Frau Wilhelmine B.), 1896. – Martinhagen (Eine Geſch. abſeits der Heerſtraße), 1899. – Tante Conſtanze (Norddeutſche Nn.), 9. A. 1900. – Bei Buchholzens (Dramat. Familien- ereignis), 1900. – Emma, das geheim- nisvolle Hausmädchen, oder: Der Sieg der Tugend über die Schönheit (Parodiſt. R.), 1904. – Heinz Treu- lieb und allerlei Anderes; hrsg. von Marx Möller, 1906. – Zigeunerkönigs Sohn und andere Novelletten, 1910. Stinde, Karoline, eine Schweſter S: Glücksklee (En. *Stirn, Anna, geborne Nivière, * 6
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Sti
Sti
St. nach Berlin über, wo er bis zu
ſeinem Tode ſeinen Wohnſitz beibe-
hielt, und hier ſollte er mit ſeiner
„Wilhelmine Buchholz“ den größten
Triumph feiern. Der kernige Humor
in dieſen Schriften fand den ſtärk-
ſten Anklang und Beifall im deutſchen
Publikum. Jn früheren Jahren reiſte
St. viel und ſah ein ſchönes Stück
von der Welt; beſonders hatte es ihm
Ägypten angetan. Jn den letzten
Jahren ſuchte er ſeine Erholung wäh-
rend des Sommers meiſt in Harz-
burg oder Olsberg oder bei ſeiner
Mutter in Lenſahn. Am 5. Auguſt
1905 ſtarb er an einem Herzſchlage
in Olsberg a. d. Ruhr im Hauſe ſei-
nes Freundes, des Landrats Ende-
rath. Seine letzte Ruheſtätte fand er
in Lenſahn.
S: Alltagsmärchen (No-
velletten), 1872. – Jn eiſerner Fauſt
(R.), 1874. – Hamburger Leiden
(Schw.), 1875. – Eine Hamburger
Köchin (Schw.), 1874. – Die Blumen-
händlerin von St. Pauli (Schſp.),
1875. – Tante Lotte (Lſp.), 1875. –
Die Nachtigall aus dem Bäckergang
(Volksſt.), 1876. – Ännchen von Tha-
rau (O.), 1875. – Die Opfer der
Wiſſenſchaft, 2. A. 1879. – Aus der
Werkſtatt der Natur; III, 1880. –
Das Dekamerone der Verkannten,
1881. 8. A. 1897. – Waldnovellen,
1881. 11. A. 1900. – Die Familie
Carſtens (Genrebild), 1877. – Jhre
Familie (Volksſtück), 1883. – Buch-
holzens in Jtalien (Reiſeabenteuer),
1883. 58. A. 1900. – Die Familie
Buchholz (Aus dem Leben der Haupt-
ſtadt), 1884. 87. A. II, 1905. – Der
Familie Buchholz 3. Teil: Frau Wil-
helmine, 1886. 44. A. 1901. – Die
Perlenſchnur und anderes, 1887. –
Frau Buchholz im Orient, 1889. 36.
A. 1901. – Pienchens Brautfahrt
(E.), 1891. – Humoresken, 1891. 11.
T. 1901. Der Liedermacher (R.).
1892. 9. A. 1893. – Das Torfmoor
(Naturaliſt. Familiendr.), 1893. –
Ut’n Knick (Plattdeutſches), 1893. –
Wilhelmine Buchholz’ Memoiren,
1895. – Geſchichten von drüben (Aus
dem amerik. Leben), 1893. – Hotel
Buchholz (Ausſtellungs-Erlebniſſe
der Frau Wilhelmine B.), 1896. –
Martinhagen (Eine Geſch. abſeits der
Heerſtraße), 1899. – Tante Conſtanze
(Norddeutſche Nn.), 9. A. 1900. – Bei
Buchholzens (Dramat. Familien-
ereignis), 1900. – Emma, das geheim-
nisvolle Hausmädchen, oder: Der
Sieg der Tugend über die Schönheit
(Parodiſt. R.), 1904. – Heinz Treu-
lieb und allerlei Anderes; hrsg. von
Marx Möller, 1906. – Zigeunerkönigs
Sohn und andere Novelletten, 1910.
Stinde, Karoline, eine Schweſter
des Vorigen, wurde am 30. Dezbr.
1856 zu Lenſahn in Holſtein geboren,
wo ihr Vater damals als Propſt
wirkte, hat dort den größten Teil
ihres Lebens verbracht und iſt für
zahlreiche Zeitſchriften und Zeitungen
als Schriftſtellerin tätig geweſen. Jm
Jahre 1904 ſiedelte ſie zu ihrem Bru-
der nach Berlin über und hat dort
auch nach deſſen Tode (1905) ihren
Wohnſitz beibehalten. Außer ihrem
bekannten Buche „Die Stütze der
Hausfrau. Ein Handbuch“ (1900)
veröffentlichte ſie
S: Glücksklee (En.
für junge Mädchen), 1897.
*Stirn, Anna, geborne Nivière,
wurde am 29. April 1843 zu Kaſſel
als die zweite Tochter eines Militärs
geboren. Dieſer hatte das Unglück,
im Affekt gegen ſeinen Obriſten ſub-
ordinationswidrig zu werden, und
flüchtete, um dem ſchweren kriegsge-
richtlichen Urteil zu entgehen, nach
Frankreich, wo er an Verwandten,
meiſt Offizieren höheren Ranges, eine
Stütze fand. Leider ließ er ſich von
ſeinem Oheim, der Chef eines Regi-
ments in Algier war, bewegen, dort-
hin zu reiſen und unter ihm zu die-
nen; ſchon nach 12 Wochen wurde er
ein Opfer des Klimas (1844). Seine
Gattin, die in Kaſſel zurückgeblieben
war, widmete ſich mit aller Aufopfe-
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