Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sti Wittenberg. Jm Jahre 1850 trat erjedoch wieder in ein öffentliches Amt u. wurde Superintendent in Schkeu- ditz, von wo er 1859 in gleicher Ei- genschaft nach Eisleben versetzt wurde. Hier starb er am 16. Dezember 1862. S: Neunzig Krokodilleier und sieben *Stieve, Friedrich, geb. am 14. S: Gedichte, 1908. - *Stifft, Andreas Freiherr von,
Sti der Wiener Hochschule dem Studiumder Jurisprudenz, erwarb sich 1842 das Diplom eines Doktors der Rechte u. diente dann als Auskultant beim k. k. Landgericht. Jm Jahre 1848 trat er in der "Allgemeinen öster- reichischen Zeitung" unter Ernst von Schwarzers Leitung als Publizist auf, wurde im September in den Ge- meinderat gewählt und leitete den- selben in den Oktobertagen als Vize- präsident. Hierauf aus dem Staats- dienst entlassen, beteiligte er sich 1849 bei der "Ostdeutschen Post", von 1850-56 beim "Wanderer", dann bei der "Wiener Zeitung" als Feuille- tonist u. Verfasser von Leitartikeln. Er starb in Wien am 13. Dez. 1877. S: Dramatische Schriften; III, 1861 Stifter, Adalbert, wurde am 23. Ok- *
Sti Wittenberg. Jm Jahre 1850 trat erjedoch wieder in ein öffentliches Amt u. wurde Superintendent in Schkeu- ditz, von wo er 1859 in gleicher Ei- genſchaft nach Eisleben verſetzt wurde. Hier ſtarb er am 16. Dezember 1862. S: Neunzig Krokodilleier und ſieben *Stieve, Friedrich, geb. am 14. S: Gedichte, 1908. – *Stifft, Andreas Freiherr von,
Sti der Wiener Hochſchule dem Studiumder Jurisprudenz, erwarb ſich 1842 das Diplom eines Doktors der Rechte u. diente dann als Auskultant beim k. k. Landgericht. Jm Jahre 1848 trat er in der „Allgemeinen öſter- reichiſchen Zeitung“ unter Ernſt von Schwarzers Leitung als Publiziſt auf, wurde im September in den Ge- meinderat gewählt und leitete den- ſelben in den Oktobertagen als Vize- präſident. Hierauf aus dem Staats- dienſt entlaſſen, beteiligte er ſich 1849 bei der „Oſtdeutſchen Poſt“, von 1850–56 beim „Wanderer“, dann bei der „Wiener Zeitung“ als Feuille- toniſt u. Verfaſſer von Leitartikeln. Er ſtarb in Wien am 13. Dez. 1877. S: Dramatiſche Schriften; III, 1861 Stifter, Adalbert, wurde am 23. Ok- *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="77"/><lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Sti</hi></fw><lb/> Wittenberg. Jm Jahre 1850 trat er<lb/> jedoch wieder in ein öffentliches Amt<lb/> u. wurde Superintendent in Schkeu-<lb/> ditz, von wo er 1859 in gleicher Ei-<lb/> genſchaft nach Eisleben verſetzt wurde.<lb/> Hier ſtarb er am 16. Dezember 1862.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Neunzig Krokodilleier und ſieben<lb/> Notenblätter, 1819. – Märchen und<lb/> Träume, 1820. – Chriſtliche u. bibli-<lb/> ſche Gedichte, 1845.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Stieve,</hi> Friedrich,</persName> </head> <p> geb. am 14.<lb/> Oktober 1884 in München als Sohn<lb/> des Profeſſors am Polytechnikum,<lb/> Felix St., war in ſeiner Kindheit viel-<lb/> fach krank u. wurde deshalb bis zum<lb/> 14. Lebensjahre im Hauſe unterrich-<lb/> tet. Dann beſuchte er das humani-<lb/> ſtiſche Gymnaſium, das er 1904 ab-<lb/> ſolvierte u. ſtudierte darauf in Mün-<lb/> chen, Heidelberg u. Leipzig Geſchichte.<lb/> Seit 1906 weilte er in Heidelberg bis<lb/> zu ſeiner Doktorpromotion im Herbſt<lb/> 1908. Jm Frühling dieſes J. hatte<lb/> er ſich mit einer Schwedin, Jngrid<lb/> Larſſon, verheiratet, verbrachte dann<lb/> die folgenden Monate abwechſelnd in<lb/> Schweden, Holland u. München, hielt<lb/> ſich danach ein Jahr in Stockholm<lb/> auf u. kehrte im Sommer 1910 nach<lb/> München zurück, wo er wieder feſten<lb/> Wohnſitz nahm. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gedichte, 1908. –<lb/> Ezzelino von Romano (Biogr.), 1909.<lb/> – Kampf unſerm Jahrhundert (Eſ-<lb/> ſays), 1909. – Ein Königswerden<lb/> (Dram. G.), 1909. – Von erſter Liebe<lb/> (Nn.), 1910.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Stifft,</hi> Andreas Freiherr von,</persName> </head> <p><lb/> geb. zu Wien am 10. Mai 1819, ſtammt<lb/> aus einer Familie, welche ſich erſt im<lb/> Anfang dieſes Jahrhunderts in den<lb/> höheren Kreiſen der Geſellſchaft zeigte.<lb/> Sein Großvater, Leibarzt des Kai-<lb/> ſers Franz <hi rendition="#aq">I..</hi> war als k. k. Geh. Rat<lb/> in den Freiherrnſtand erhoben wor-<lb/> den. Der Vater, erſt Bankier, dann<lb/> Herrſchaftsbeſitzer, in den Revolu-<lb/> tionsjahren auch einige Zeit Unter-<lb/> ſtaatsſekretär im Finanzminiſterium,<lb/> ließ ſeinen Sohn ſehr ſorgfältig er-<lb/> ziehen. S. widmete ſich ſeit 1839 an<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Sti</hi></fw><lb/> der Wiener Hochſchule dem Studium<lb/> der Jurisprudenz, erwarb ſich 1842<lb/> das Diplom eines Doktors der Rechte<lb/> u. diente dann als Auskultant beim<lb/> k. k. Landgericht. Jm Jahre 1848<lb/> trat er in der „Allgemeinen öſter-<lb/> reichiſchen Zeitung“ unter Ernſt von<lb/> Schwarzers Leitung als Publiziſt<lb/> auf, wurde im September in den Ge-<lb/> meinderat gewählt und leitete den-<lb/> ſelben in den Oktobertagen als Vize-<lb/> präſident. Hierauf aus dem Staats-<lb/> dienſt entlaſſen, beteiligte er ſich 1849<lb/> bei der „Oſtdeutſchen Poſt“, von<lb/> 1850–56 beim „Wanderer“, dann bei<lb/> der „Wiener Zeitung“ als Feuille-<lb/> toniſt u. Verfaſſer von Leitartikeln.<lb/> Er ſtarb in Wien am 13. Dez. 1877.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Dramatiſche Schriften; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1861<lb/> (Jnhalt: Künſtlerin u. Bajadere. –<lb/> Ein deutſches Schauſpiel. – Die Mar-<lb/> quiſe). – Drei Bücher vom Geiſte (R.),<lb/> 1863. – Nord und Süd (Kunſt- und<lb/> Reiſebriefe), 1863. – Jm Sturm des<lb/> Lebens (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1864. – Kulturſtu-<lb/> dien (Kultur- und Reiſebriefe a. d.<lb/> Schweiz und Deutſchland), 1865. –<lb/> Modernes Leiden (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1867. –<lb/> Renaiſſance und Romantik (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/> 1869.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Stifter,</hi> Adalbert,</persName> </head> <p> wurde am 23. Ok-<lb/> tober 1805 im Flecken Oberplan am<lb/> Böhmerwalde geboren. Sein Vater<lb/> war Bürger und Leinweber, übte aber<lb/> ſein Handwerk nicht aus, ſondern be-<lb/> wirtſchaftete ſeine Felder und trieb<lb/> einen kleinen Flachshandel. Die<lb/> höhere Begabung des Knaben verriet<lb/> ſich ſchon frühe in ſeiner tiefen Natur-<lb/> liebe, die in den Waldgebirgen der<lb/> Heimat reichliche Nahrung fand, in<lb/> ſeiner Leidenſchaft für jede Art von<lb/> Erzählung, ſowie in dem Drange, ſich<lb/> den ihn umgebenden Verhältniſſen<lb/> zu entwinden. Nach dem Tode des<lb/> Vaters (1817) brachte der Großvater<lb/> den Knaben 1818 in die lateiniſche<lb/> Schule der Benediktiner-Abtei Krems-<lb/> münſter in Oberöſterreich. Hier fand<lb/> S. an ſeinem Lehrer Placidus Hall<lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [77/0081]
Sti
Sti
Wittenberg. Jm Jahre 1850 trat er
jedoch wieder in ein öffentliches Amt
u. wurde Superintendent in Schkeu-
ditz, von wo er 1859 in gleicher Ei-
genſchaft nach Eisleben verſetzt wurde.
Hier ſtarb er am 16. Dezember 1862.
S: Neunzig Krokodilleier und ſieben
Notenblätter, 1819. – Märchen und
Träume, 1820. – Chriſtliche u. bibli-
ſche Gedichte, 1845.
*Stieve, Friedrich, geb. am 14.
Oktober 1884 in München als Sohn
des Profeſſors am Polytechnikum,
Felix St., war in ſeiner Kindheit viel-
fach krank u. wurde deshalb bis zum
14. Lebensjahre im Hauſe unterrich-
tet. Dann beſuchte er das humani-
ſtiſche Gymnaſium, das er 1904 ab-
ſolvierte u. ſtudierte darauf in Mün-
chen, Heidelberg u. Leipzig Geſchichte.
Seit 1906 weilte er in Heidelberg bis
zu ſeiner Doktorpromotion im Herbſt
1908. Jm Frühling dieſes J. hatte
er ſich mit einer Schwedin, Jngrid
Larſſon, verheiratet, verbrachte dann
die folgenden Monate abwechſelnd in
Schweden, Holland u. München, hielt
ſich danach ein Jahr in Stockholm
auf u. kehrte im Sommer 1910 nach
München zurück, wo er wieder feſten
Wohnſitz nahm.
S: Gedichte, 1908. –
Ezzelino von Romano (Biogr.), 1909.
– Kampf unſerm Jahrhundert (Eſ-
ſays), 1909. – Ein Königswerden
(Dram. G.), 1909. – Von erſter Liebe
(Nn.), 1910.
*Stifft, Andreas Freiherr von,
geb. zu Wien am 10. Mai 1819, ſtammt
aus einer Familie, welche ſich erſt im
Anfang dieſes Jahrhunderts in den
höheren Kreiſen der Geſellſchaft zeigte.
Sein Großvater, Leibarzt des Kai-
ſers Franz I.. war als k. k. Geh. Rat
in den Freiherrnſtand erhoben wor-
den. Der Vater, erſt Bankier, dann
Herrſchaftsbeſitzer, in den Revolu-
tionsjahren auch einige Zeit Unter-
ſtaatsſekretär im Finanzminiſterium,
ließ ſeinen Sohn ſehr ſorgfältig er-
ziehen. S. widmete ſich ſeit 1839 an
der Wiener Hochſchule dem Studium
der Jurisprudenz, erwarb ſich 1842
das Diplom eines Doktors der Rechte
u. diente dann als Auskultant beim
k. k. Landgericht. Jm Jahre 1848
trat er in der „Allgemeinen öſter-
reichiſchen Zeitung“ unter Ernſt von
Schwarzers Leitung als Publiziſt
auf, wurde im September in den Ge-
meinderat gewählt und leitete den-
ſelben in den Oktobertagen als Vize-
präſident. Hierauf aus dem Staats-
dienſt entlaſſen, beteiligte er ſich 1849
bei der „Oſtdeutſchen Poſt“, von
1850–56 beim „Wanderer“, dann bei
der „Wiener Zeitung“ als Feuille-
toniſt u. Verfaſſer von Leitartikeln.
Er ſtarb in Wien am 13. Dez. 1877.
S: Dramatiſche Schriften; III, 1861
(Jnhalt: Künſtlerin u. Bajadere. –
Ein deutſches Schauſpiel. – Die Mar-
quiſe). – Drei Bücher vom Geiſte (R.),
1863. – Nord und Süd (Kunſt- und
Reiſebriefe), 1863. – Jm Sturm des
Lebens (R.); II, 1864. – Kulturſtu-
dien (Kultur- und Reiſebriefe a. d.
Schweiz und Deutſchland), 1865. –
Modernes Leiden (R.); II, 1867. –
Renaiſſance und Romantik (R.); II,
1869.
Stifter, Adalbert, wurde am 23. Ok-
tober 1805 im Flecken Oberplan am
Böhmerwalde geboren. Sein Vater
war Bürger und Leinweber, übte aber
ſein Handwerk nicht aus, ſondern be-
wirtſchaftete ſeine Felder und trieb
einen kleinen Flachshandel. Die
höhere Begabung des Knaben verriet
ſich ſchon frühe in ſeiner tiefen Natur-
liebe, die in den Waldgebirgen der
Heimat reichliche Nahrung fand, in
ſeiner Leidenſchaft für jede Art von
Erzählung, ſowie in dem Drange, ſich
den ihn umgebenden Verhältniſſen
zu entwinden. Nach dem Tode des
Vaters (1817) brachte der Großvater
den Knaben 1818 in die lateiniſche
Schule der Benediktiner-Abtei Krems-
münſter in Oberöſterreich. Hier fand
S. an ſeinem Lehrer Placidus Hall
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |