geb. am 22. März 1872 in Krzeschitz bei Leit- meritz (Böhmen) als der Sohn eines gebildeten Bauern, der zugleich län- gere Zeit Bauernvertreter seines Be- zirks im Landtage und Reichstage war, besuchte seit 1883 das Gymna- sium in Leitmeritz und darauf die Lehrerbildungsanstalten in Leitmeritz und Prag. Seit 1892 Lehrer in ver- schiedenen Bezirken Nordböhmens, wurde er 1897 Lehrer in der Sprach- insel Stecken (Bez. Deutschbrod), 1902 in Dobrenz bei Deutsch-Schützendorf und steht seit 1906 in Weberschan im Amte.
S:
Lieder und Weisen (Ge.), 1902. - Reigen. 1. Büchlein. Hei- matskizzen aus deutsch-böhmischen Geländen, 1904.
Stichlberger, Max,
wurde am 28. Febr. 1841 zu Rattenberg in Tirol geboren. Sein Vater, der Buchbin- der u. durch mehrere Jahre Bürger- meister des Städtchens war, hatte wohl den Willen, seinen Erstgebor- nen studieren zu lassen und gab ihn auch auf das akademische Gymnasium nach Jnnsbruck; da indes die Fami- lie von Jahr zu Jahr wuchs und die Mittel nicht mehr reichen wollten, mußte der Sohn schon nach zwei Jah- ren seine Studien unterbrechen und in die Buchbinderwerkstätte seines Vaters als Lehrling eintreten. Sieb- zehn Jahre alt, ging er als Geselle auf die Wanderschaft; über Salzburg u. München gelangte er nach Wien, wo er als Werkführer mehrere Jahre eine Vereinsbuchbinderei leitete. Schon in den sechziger Jahren, als Schmer- ling die Verfassung schuf, trat er in verschiedenen Journalen als libera- ler Kämpfer auf, wurde 1864 stehen- der Mitarbeiter an der von J. G. Obrist (s. d.!) herausgegebenen und nur von tirolischen Dichtern und Schriftstellern bedienten Zeitschrift "Die Dorflinde" u. lieferte bald für die verschiedensten deutschen Zeit- schriften lyrische und novellistische [Spaltenumbruch]
Sti
Beiträge. Jm Jahre 1873 wurde er berufen, die Redaktion der "Konsti- tutionellen Bozener Zeitung" zu füh- ren, und seit August 1882 leitete er die "Vorarlberger Landeszeitung" in Bregenz. Seine beiden veröffent- lichten Sammlungen von Novellen veranlaßten sogar das österreichische Unterrichtsministerium, dem Ver- fasser ein Schriftstellerstipendium zu- zuwenden. S. starb am 25. Sepbr. 1891.
S:
Zwischen Jnn u. Etsch (Tiroler Nn.), 1881. - Gestalten und Bilder a. d. Tiroler Volksleben (Nn.), 1882.
*Stieber, Ferdinand,
führt seit 1910 seinen wirklichen Familien- namen Theodor Ferdinand Bock. Er entstammt jener protestantisch ge- bliebenen freiherrl. Familie Bock von Hermsdorf, die nach der Schlacht am Weißen Berge bei Prag (1620) nach Deutschland floh. Er wurde geb. am 27. Dezbr. 1859 in Prag, widmete sich nach beendeten Studien dem Buch- handel, ging aber nach einigen Jah- ren zur Bühne und durfte sich als Schauspieler der Freundschaft des großen Mitterwurzer rühmen. Nach dieser schweren Sturm- und Drang- periode landete er endlich in Wien im Staatsdienst. Seit 1879 schrift- stellerisch tätig, wurde er durch Paul von Schönthan (s. d.!) in das Feuille- ton der Wiener Presse eingeführt; auch J. J. David und Dr. Eduard Bacher suchten ihn auf seinem Wege zu fördern. Durch ein Jahrzehnt redigierte er die von ihm gegründete "Österreich. Familien-Korresondenz". Seit 1910 steht er als Lektor u. Dra- maturg im Dienst des Verlages Al- bert Ahn in Bonn und Ahn & Sim- rock, G. m. b. H. in Berlin und lebt jetzt in letztgenannter Stadt. Außer mehreren anonym erschienenen Schrif- ten, als deren Verfasser St. erst nach seinem Tode genannt werden darf, veröffentlichte er
S:
Askolf (Opern- dichtung), 1894. - Melpomene als
*
[Spaltenumbruch]
Sti
*Stibitz,Joſef Heinz,
geb. am 22. März 1872 in Krzeſchitz bei Leit- meritz (Böhmen) als der Sohn eines gebildeten Bauern, der zugleich län- gere Zeit Bauernvertreter ſeines Be- zirks im Landtage und Reichstage war, beſuchte ſeit 1883 das Gymna- ſium in Leitmeritz und darauf die Lehrerbildungsanſtalten in Leitmeritz und Prag. Seit 1892 Lehrer in ver- ſchiedenen Bezirken Nordböhmens, wurde er 1897 Lehrer in der Sprach- inſel Stecken (Bez. Deutſchbrod), 1902 in Dobrenz bei Deutſch-Schützendorf und ſteht ſeit 1906 in Weberſchan im Amte.
S:
Lieder und Weiſen (Ge.), 1902. – Reigen. 1. Büchlein. Hei- matſkizzen aus deutſch-böhmiſchen Geländen, 1904.
Stichlberger, Max,
wurde am 28. Febr. 1841 zu Rattenberg in Tirol geboren. Sein Vater, der Buchbin- der u. durch mehrere Jahre Bürger- meiſter des Städtchens war, hatte wohl den Willen, ſeinen Erſtgebor- nen ſtudieren zu laſſen und gab ihn auch auf das akademiſche Gymnaſium nach Jnnsbruck; da indes die Fami- lie von Jahr zu Jahr wuchs und die Mittel nicht mehr reichen wollten, mußte der Sohn ſchon nach zwei Jah- ren ſeine Studien unterbrechen und in die Buchbinderwerkſtätte ſeines Vaters als Lehrling eintreten. Sieb- zehn Jahre alt, ging er als Geſelle auf die Wanderſchaft; über Salzburg u. München gelangte er nach Wien, wo er als Werkführer mehrere Jahre eine Vereinsbuchbinderei leitete. Schon in den ſechziger Jahren, als Schmer- ling die Verfaſſung ſchuf, trat er in verſchiedenen Journalen als libera- ler Kämpfer auf, wurde 1864 ſtehen- der Mitarbeiter an der von J. G. Obriſt (ſ. d.!) herausgegebenen und nur von tiroliſchen Dichtern und Schriftſtellern bedienten Zeitſchrift „Die Dorflinde“ u. lieferte bald für die verſchiedenſten deutſchen Zeit- ſchriften lyriſche und novelliſtiſche [Spaltenumbruch]
Sti
Beiträge. Jm Jahre 1873 wurde er berufen, die Redaktion der „Konſti- tutionellen Bozener Zeitung“ zu füh- ren, und ſeit Auguſt 1882 leitete er die „Vorarlberger Landeszeitung“ in Bregenz. Seine beiden veröffent- lichten Sammlungen von Novellen veranlaßten ſogar das öſterreichiſche Unterrichtsminiſterium, dem Ver- faſſer ein Schriftſtellerſtipendium zu- zuwenden. S. ſtarb am 25. Sepbr. 1891.
S:
Zwiſchen Jnn u. Etſch (Tiroler Nn.), 1881. – Geſtalten und Bilder a. d. Tiroler Volksleben (Nn.), 1882.
*Stieber, Ferdinand,
führt ſeit 1910 ſeinen wirklichen Familien- namen Theodor Ferdinand Bock. Er entſtammt jener proteſtantiſch ge- bliebenen freiherrl. Familie Bock von Hermsdorf, die nach der Schlacht am Weißen Berge bei Prag (1620) nach Deutſchland floh. Er wurde geb. am 27. Dezbr. 1859 in Prag, widmete ſich nach beendeten Studien dem Buch- handel, ging aber nach einigen Jah- ren zur Bühne und durfte ſich als Schauſpieler der Freundſchaft des großen Mitterwurzer rühmen. Nach dieſer ſchweren Sturm- und Drang- periode landete er endlich in Wien im Staatsdienſt. Seit 1879 ſchrift- ſtelleriſch tätig, wurde er durch Paul von Schönthan (ſ. d.!) in das Feuille- ton der Wiener Preſſe eingeführt; auch J. J. David und Dr. Eduard Bacher ſuchten ihn auf ſeinem Wege zu fördern. Durch ein Jahrzehnt redigierte er die von ihm gegründete „Öſterreich. Familien-Korreſondenz“. Seit 1910 ſteht er als Lektor u. Dra- maturg im Dienſt des Verlages Al- bert Ahn in Bonn und Ahn & Sim- rock, G. m. b. H. in Berlin und lebt jetzt in letztgenannter Stadt. Außer mehreren anonym erſchienenen Schrif- ten, als deren Verfaſſer St. erſt nach ſeinem Tode genannt werden darf, veröffentlichte er
S:
Askolf (Opern- dichtung), 1894. – Melpomene als
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*Stibitz, Joſef Heinz, geb. am
22. März 1872 in Krzeſchitz bei Leit-
meritz (Böhmen) als der Sohn eines
gebildeten Bauern, der zugleich län-
gere Zeit Bauernvertreter ſeines Be-
zirks im Landtage und Reichstage
war, beſuchte ſeit 1883 das Gymna-
ſium in Leitmeritz und darauf die
Lehrerbildungsanſtalten in Leitmeritz
und Prag. Seit 1892 Lehrer in ver-
ſchiedenen Bezirken Nordböhmens,
wurde er 1897 Lehrer in der Sprach-
inſel Stecken (Bez. Deutſchbrod), 1902
in Dobrenz bei Deutſch-Schützendorf
und ſteht ſeit 1906 in Weberſchan im
Amte.
S: Lieder und Weiſen (Ge.),
1902. – Reigen. 1. Büchlein. Hei-
matſkizzen aus deutſch-böhmiſchen
Geländen, 1904.
Stichlberger, Max, wurde am 28.
Febr. 1841 zu Rattenberg in Tirol
geboren. Sein Vater, der Buchbin-
der u. durch mehrere Jahre Bürger-
meiſter des Städtchens war, hatte
wohl den Willen, ſeinen Erſtgebor-
nen ſtudieren zu laſſen und gab ihn
auch auf das akademiſche Gymnaſium
nach Jnnsbruck; da indes die Fami-
lie von Jahr zu Jahr wuchs und die
Mittel nicht mehr reichen wollten,
mußte der Sohn ſchon nach zwei Jah-
ren ſeine Studien unterbrechen und
in die Buchbinderwerkſtätte ſeines
Vaters als Lehrling eintreten. Sieb-
zehn Jahre alt, ging er als Geſelle
auf die Wanderſchaft; über Salzburg
u. München gelangte er nach Wien, wo
er als Werkführer mehrere Jahre eine
Vereinsbuchbinderei leitete. Schon
in den ſechziger Jahren, als Schmer-
ling die Verfaſſung ſchuf, trat er in
verſchiedenen Journalen als libera-
ler Kämpfer auf, wurde 1864 ſtehen-
der Mitarbeiter an der von J. G.
Obriſt (ſ. d.!) herausgegebenen und
nur von tiroliſchen Dichtern und
Schriftſtellern bedienten Zeitſchrift
„Die Dorflinde“ u. lieferte bald für
die verſchiedenſten deutſchen Zeit-
ſchriften lyriſche und novelliſtiſche
Beiträge. Jm Jahre 1873 wurde er
berufen, die Redaktion der „Konſti-
tutionellen Bozener Zeitung“ zu füh-
ren, und ſeit Auguſt 1882 leitete er
die „Vorarlberger Landeszeitung“
in Bregenz. Seine beiden veröffent-
lichten Sammlungen von Novellen
veranlaßten ſogar das öſterreichiſche
Unterrichtsminiſterium, dem Ver-
faſſer ein Schriftſtellerſtipendium zu-
zuwenden. S. ſtarb am 25. Sepbr.
1891.
S: Zwiſchen Jnn u. Etſch
(Tiroler Nn.), 1881. – Geſtalten und
Bilder a. d. Tiroler Volksleben (Nn.),
1882.
*Stieber, Ferdinand, führt ſeit
1910 ſeinen wirklichen Familien-
namen Theodor Ferdinand Bock.
Er entſtammt jener proteſtantiſch ge-
bliebenen freiherrl. Familie Bock von
Hermsdorf, die nach der Schlacht am
Weißen Berge bei Prag (1620) nach
Deutſchland floh. Er wurde geb. am
27. Dezbr. 1859 in Prag, widmete ſich
nach beendeten Studien dem Buch-
handel, ging aber nach einigen Jah-
ren zur Bühne und durfte ſich als
Schauſpieler der Freundſchaft des
großen Mitterwurzer rühmen. Nach
dieſer ſchweren Sturm- und Drang-
periode landete er endlich in Wien
im Staatsdienſt. Seit 1879 ſchrift-
ſtelleriſch tätig, wurde er durch Paul
von Schönthan (ſ. d.!) in das Feuille-
ton der Wiener Preſſe eingeführt;
auch J. J. David und Dr. Eduard
Bacher ſuchten ihn auf ſeinem Wege
zu fördern. Durch ein Jahrzehnt
redigierte er die von ihm gegründete
„Öſterreich. Familien-Korreſondenz“.
Seit 1910 ſteht er als Lektor u. Dra-
maturg im Dienſt des Verlages Al-
bert Ahn in Bonn und Ahn & Sim-
rock, G. m. b. H. in Berlin und lebt
jetzt in letztgenannter Stadt. Außer
mehreren anonym erſchienenen Schrif-
ten, als deren Verfaſſer St. erſt nach
ſeinem Tode genannt werden darf,
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dichtung), 1894. – Melpomene als
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/76>, abgerufen am 16.02.2025.
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