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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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zeiring (Steiermark) auf einer Alpen-
höhe von 1400 m als Sohn eines Ge-
birgsbauern geboren u. konnte, gleich
Peter Rosegger, nur die heimatliche
Volksschule besuchen. Trotzdem machte
sich seine poetische Ader u. seine Nei-
gung zur Schriftstellerei sehr früh be-
merkbar, ja seine schon als Schüler
geführten Tagebücher machten später
sogar die Ortschronik aus. Nach
mehrjähriger harter Arbeit in land-
wirtschaftlichen Betrieben genügte er
1897-1900 seiner Militärpflicht bei
der Festungsartillerie in Pola, Mal-
borget und Wien und war hier auch
dem Militär-Luftschiffer-Kursus zu-
geteilt. Danach wurde er Kanzleibe-
amter in verschiedenen Orten Steier-
marks, 1908 als Beamter in das
Ministerium für öffentliche Arbeiten
nach Wien berufen, aus dieser Stel-
lung aber durch Jntrigen bald wie-
der verdrängt, so daß er mit Freuden
in seine steirische Heimat zurückkehrte.
Er ließ sich zunächst in Aussee nieder,
wo er eine Stelle als Kanzleibeamter
innehatte u. auch der Redaktion der
"Tauern-Post" angehörte, siedelte
aber 1910 nach Graz über, wo er noch
jetzt als Schriftsteller und Redakteur
tätig ist. Er hat mit Vorliebe das
Gebiet der Ortsgeschichte gepflegt u.
eine Reihe hierher gehöriger Schrif-
ten veröffentlicht.

S:

Der steirische
Volksschriftsteller Fridolin von Frei-
thal (Lebensbild), 1904. - Steirisch
Blut (Gesamm. ausgew. En.), 1909.

*Steingaß, Didier,

geboren am
10. Mai 1875 in Raba Hidweg im
Eisenberger Komitat (Ungarn) als
der Sohn des Rittmeisters Guido St.,
wurde nach zweijährigem Besuch der
Volksschule in Wien Zögling des
k. k. Offizierswaiseninstituts Fischau,
wo er 7 Jahre verblieb, um dann im
Herbst 1889 in die k. k. Jnfanterie-
Kadettenschule in Wien überzutreten,
aus der er jedoch im Juni 1890 wegen
Krankheit wieder ausscheiden mußte.
Nach seiner Genesung wurde er 1891
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wieder Zögling der Jnf.-Kadetten-
schule in Liebenau, fand aber mit der
Zeit so wenig Geschmack am Solda-
tenstande, daß er seine Entlassung
aus der Anstalt geradezu provozierte.
Er besuchte nun zwei Jahre lang die
tierärztliche Hochschule in Wien, trat
1894 als Steueramtspraktikant beim
Hauptsteueramt in Mödling in den
Staatsdienst, praktizierte 1896-97
als Kompagnon eines Kaufmanns,
dann beim Bezirksgericht in Wien,
1898 als Beamter der dortigen Land-
wirtschaftsgesellschaft u. wurde 1899
Beamter der niederösterr. Landes-
hypothekenanstalt in Mödling. Seit
1909 lebt er in Schladming an der
Ems (Obersteiermark).

S:

Herzens-
klänge (Ge.), 1900. - Waldesrauschen
(Ge.), 1901. - Aus stillen Gründen
(Ge.), 1902. - Lieder eines einsamen
Wanderers, 1906. - Aus Fritz von
Forchtensteins Leben (Tagebuchauf-
zeichnungen), 1907. N. A. 1910. - List
für List (Einakter), 1909. - Die Jause
des Herrn Barons (desgl.), 1911.

*Steinhage, Albert,

geboren am
1. Juni 1877 in Braunschweig als
Sohn schlichter Bürgersleute, mußte
nach beendeter Schulzeit auf seinen
Wunsch, sich den Wissenschaften wid-
men zu dürfen, verzichten und in den
Handelsstand eintreten. Bis 1897
lebte er in seiner Vaterstadt, war
dann in verschiedenen Städten als
kaufmännischer Beamter tätig, be-
müht, seine Bildung durch eifriges
Selbststudium zu ergänzen, und sie-
delte 1903 nach Leipzig über, wo er
sich der Schriftstellerei widmete und
zunächst eine Fachzeitschrift gründete
und redigierte. Seit 1905 ist er
Herausgeber des "Redaktionellen
Mitarbeiters" und lebt seit 1907 in
Hannover. Hier gab er auch zwei
Jahrg. von "Deutschlands u. Öster-
reich-Ungarns Gelehrte, Künstler u.
Schriftsteller in Wort u. Bild" (1910
bis 1911) heraus.

S:

Felice (Eine
moderne Gesch.), 1903.

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Ste
zeiring (Steiermark) auf einer Alpen-
höhe von 1400 m als Sohn eines Ge-
birgsbauern geboren u. konnte, gleich
Peter Roſegger, nur die heimatliche
Volksſchule beſuchen. Trotzdem machte
ſich ſeine poetiſche Ader u. ſeine Nei-
gung zur Schriftſtellerei ſehr früh be-
merkbar, ja ſeine ſchon als Schüler
geführten Tagebücher machten ſpäter
ſogar die Ortschronik aus. Nach
mehrjähriger harter Arbeit in land-
wirtſchaftlichen Betrieben genügte er
1897–1900 ſeiner Militärpflicht bei
der Feſtungsartillerie in Pola, Mal-
borget und Wien und war hier auch
dem Militär-Luftſchiffer-Kurſus zu-
geteilt. Danach wurde er Kanzleibe-
amter in verſchiedenen Orten Steier-
marks, 1908 als Beamter in das
Miniſterium für öffentliche Arbeiten
nach Wien berufen, aus dieſer Stel-
lung aber durch Jntrigen bald wie-
der verdrängt, ſo daß er mit Freuden
in ſeine ſteiriſche Heimat zurückkehrte.
Er ließ ſich zunächſt in Auſſee nieder,
wo er eine Stelle als Kanzleibeamter
innehatte u. auch der Redaktion der
„Tauern-Poſt“ angehörte, ſiedelte
aber 1910 nach Graz über, wo er noch
jetzt als Schriftſteller und Redakteur
tätig iſt. Er hat mit Vorliebe das
Gebiet der Ortsgeſchichte gepflegt u.
eine Reihe hierher gehöriger Schrif-
ten veröffentlicht.

S:

Der ſteiriſche
Volksſchriftſteller Fridolin von Frei-
thal (Lebensbild), 1904. – Steiriſch
Blut (Geſamm. ausgew. En.), 1909.

*Steingaß, Didier,

geboren am
10. Mai 1875 in Rába Hidwég im
Eiſenberger Komitat (Ungarn) als
der Sohn des Rittmeiſters Guido St.,
wurde nach zweijährigem Beſuch der
Volksſchule in Wien Zögling des
k. k. Offizierswaiſeninſtituts Fiſchau,
wo er 7 Jahre verblieb, um dann im
Herbſt 1889 in die k. k. Jnfanterie-
Kadettenſchule in Wien überzutreten,
aus der er jedoch im Juni 1890 wegen
Krankheit wieder ausſcheiden mußte.
Nach ſeiner Geneſung wurde er 1891
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Ste
wieder Zögling der Jnf.-Kadetten-
ſchule in Liebenau, fand aber mit der
Zeit ſo wenig Geſchmack am Solda-
tenſtande, daß er ſeine Entlaſſung
aus der Anſtalt geradezu provozierte.
Er beſuchte nun zwei Jahre lang die
tierärztliche Hochſchule in Wien, trat
1894 als Steueramtspraktikant beim
Hauptſteueramt in Mödling in den
Staatsdienſt, praktizierte 1896–97
als Kompagnon eines Kaufmanns,
dann beim Bezirksgericht in Wien,
1898 als Beamter der dortigen Land-
wirtſchaftsgeſellſchaft u. wurde 1899
Beamter der niederöſterr. Landes-
hypothekenanſtalt in Mödling. Seit
1909 lebt er in Schladming an der
Ems (Oberſteiermark).

S:

Herzens-
klänge (Ge.), 1900. – Waldesrauſchen
(Ge.), 1901. – Aus ſtillen Gründen
(Ge.), 1902. – Lieder eines einſamen
Wanderers, 1906. – Aus Fritz von
Forchtenſteins Leben (Tagebuchauf-
zeichnungen), 1907. N. A. 1910. – Liſt
für Liſt (Einakter), 1909. – Die Jauſe
des Herrn Barons (desgl.), 1911.

*Steinhage, Albert,

geboren am
1. Juni 1877 in Braunſchweig als
Sohn ſchlichter Bürgersleute, mußte
nach beendeter Schulzeit auf ſeinen
Wunſch, ſich den Wiſſenſchaften wid-
men zu dürfen, verzichten und in den
Handelsſtand eintreten. Bis 1897
lebte er in ſeiner Vaterſtadt, war
dann in verſchiedenen Städten als
kaufmänniſcher Beamter tätig, be-
müht, ſeine Bildung durch eifriges
Selbſtſtudium zu ergänzen, und ſie-
delte 1903 nach Leipzig über, wo er
ſich der Schriftſtellerei widmete und
zunächſt eine Fachzeitſchrift gründete
und redigierte. Seit 1905 iſt er
Herausgeber des „Redaktionellen
Mitarbeiters“ und lebt ſeit 1907 in
Hannover. Hier gab er auch zwei
Jahrg. von „Deutſchlands u. Öſter-
reich-Ungarns Gelehrte, Künſtler u.
Schriftſteller in Wort u. Bild“ (1910
bis 1911) heraus.

S:

Felice (Eine
moderne Geſch.), 1903.

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[46/0050] Ste Ste zeiring (Steiermark) auf einer Alpen- höhe von 1400 m als Sohn eines Ge- birgsbauern geboren u. konnte, gleich Peter Roſegger, nur die heimatliche Volksſchule beſuchen. Trotzdem machte ſich ſeine poetiſche Ader u. ſeine Nei- gung zur Schriftſtellerei ſehr früh be- merkbar, ja ſeine ſchon als Schüler geführten Tagebücher machten ſpäter ſogar die Ortschronik aus. Nach mehrjähriger harter Arbeit in land- wirtſchaftlichen Betrieben genügte er 1897–1900 ſeiner Militärpflicht bei der Feſtungsartillerie in Pola, Mal- borget und Wien und war hier auch dem Militär-Luftſchiffer-Kurſus zu- geteilt. Danach wurde er Kanzleibe- amter in verſchiedenen Orten Steier- marks, 1908 als Beamter in das Miniſterium für öffentliche Arbeiten nach Wien berufen, aus dieſer Stel- lung aber durch Jntrigen bald wie- der verdrängt, ſo daß er mit Freuden in ſeine ſteiriſche Heimat zurückkehrte. Er ließ ſich zunächſt in Auſſee nieder, wo er eine Stelle als Kanzleibeamter innehatte u. auch der Redaktion der „Tauern-Poſt“ angehörte, ſiedelte aber 1910 nach Graz über, wo er noch jetzt als Schriftſteller und Redakteur tätig iſt. Er hat mit Vorliebe das Gebiet der Ortsgeſchichte gepflegt u. eine Reihe hierher gehöriger Schrif- ten veröffentlicht. S: Der ſteiriſche Volksſchriftſteller Fridolin von Frei- thal (Lebensbild), 1904. – Steiriſch Blut (Geſamm. ausgew. En.), 1909. *Steingaß, Didier, geboren am 10. Mai 1875 in Rába Hidwég im Eiſenberger Komitat (Ungarn) als der Sohn des Rittmeiſters Guido St., wurde nach zweijährigem Beſuch der Volksſchule in Wien Zögling des k. k. Offizierswaiſeninſtituts Fiſchau, wo er 7 Jahre verblieb, um dann im Herbſt 1889 in die k. k. Jnfanterie- Kadettenſchule in Wien überzutreten, aus der er jedoch im Juni 1890 wegen Krankheit wieder ausſcheiden mußte. Nach ſeiner Geneſung wurde er 1891 wieder Zögling der Jnf.-Kadetten- ſchule in Liebenau, fand aber mit der Zeit ſo wenig Geſchmack am Solda- tenſtande, daß er ſeine Entlaſſung aus der Anſtalt geradezu provozierte. Er beſuchte nun zwei Jahre lang die tierärztliche Hochſchule in Wien, trat 1894 als Steueramtspraktikant beim Hauptſteueramt in Mödling in den Staatsdienſt, praktizierte 1896–97 als Kompagnon eines Kaufmanns, dann beim Bezirksgericht in Wien, 1898 als Beamter der dortigen Land- wirtſchaftsgeſellſchaft u. wurde 1899 Beamter der niederöſterr. Landes- hypothekenanſtalt in Mödling. Seit 1909 lebt er in Schladming an der Ems (Oberſteiermark). S: Herzens- klänge (Ge.), 1900. – Waldesrauſchen (Ge.), 1901. – Aus ſtillen Gründen (Ge.), 1902. – Lieder eines einſamen Wanderers, 1906. – Aus Fritz von Forchtenſteins Leben (Tagebuchauf- zeichnungen), 1907. N. A. 1910. – Liſt für Liſt (Einakter), 1909. – Die Jauſe des Herrn Barons (desgl.), 1911. *Steinhage, Albert, geboren am 1. Juni 1877 in Braunſchweig als Sohn ſchlichter Bürgersleute, mußte nach beendeter Schulzeit auf ſeinen Wunſch, ſich den Wiſſenſchaften wid- men zu dürfen, verzichten und in den Handelsſtand eintreten. Bis 1897 lebte er in ſeiner Vaterſtadt, war dann in verſchiedenen Städten als kaufmänniſcher Beamter tätig, be- müht, ſeine Bildung durch eifriges Selbſtſtudium zu ergänzen, und ſie- delte 1903 nach Leipzig über, wo er ſich der Schriftſtellerei widmete und zunächſt eine Fachzeitſchrift gründete und redigierte. Seit 1905 iſt er Herausgeber des „Redaktionellen Mitarbeiters“ und lebt ſeit 1907 in Hannover. Hier gab er auch zwei Jahrg. von „Deutſchlands u. Öſter- reich-Ungarns Gelehrte, Künſtler u. Schriftſteller in Wort u. Bild“ (1910 bis 1911) heraus. S: Felice (Eine moderne Geſch.), 1903. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/50>, abgerufen am 22.11.2024.