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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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eine Magdeburger Spezereiwaren-
Handlung ein. Eine unbezähmbare
Sehnsucht in die Ferne trieb ihn 1855
nach Kairo, wo er als Kontorist ar-
beitete und nebenher mit großem
Eifer die Landessprache studierte. Die
Frucht dieses Studiums war eine
"Grammatik des Vulgär-Arabischen"
(1862). Dann schloß er sich der Reise-
expedition Theodor Heuglins bis nach
Aden an, war auch längere Zeit beim
österreichischen Generalkonsul als Se-
kretär angestellt. Anfang der sech-
ziger Jahre siedelte er nach Amerika
über, erhielt hier zuerst Beschäftigung
bei der "Neuyorker Abendzeitung" u.
reiste dann im Auftrage der "Kölni-
schen Zeitung" als Korrespondent
nach Mexiko. Seine Berichte zeich-
neten sich durch große Wahrheitstreue
und Unparteilichkeit aus. Vom Kai-
ser Maximilian des Landes verwie-
sen, ging W. nach den Vereinigten
Staaten zurück und war abwechselnd
an verschiedenen Zeitungen in Chi-
cago, Milwaukee, Cincinnati usw.
tätig; auch gab er eine Zeitlang in
Verbindung mit Leucht ein eigenes
Wochenblatt "Belletristische Blätter"
in Baltimore heraus. Dann über-
nahm er die Redaktion des "Westen",
des Sonntags-Blattes der "Jllinois-
Staats-Zeitung". Jm Jahre 1870
folgte er einem Rufe Hallbergers
nach Stuttgart u. war an dessen Zeit-
schriften bis zu seinem Tode tätig, der
auf einer Erholungsreise am 28. Juli
1871 in Bernburg erfolgte.

S:

Jn
Ägypten (Ge.), 1861. - Schleswig-
Holstein-Album (mit mehreren dtsch.-
amerikan. Dichtern) 1864. - Vier
Schreckenstage in Neuyork (N.), 1864.
- Die Sklavenjäger (N.), 1868. -
Lieder eines Wandervogels, 1869. -
Für das Rote Kreuz (Ge.), 1870. -
Schulze u. Müller in Amerika (Hum.
Reiseschildergn.), 1868. - Die deut-
schen Kleinstädter in Amerika (N.),
1872.

*Winckler-Tannenberg, Ernst
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Win
Eduard Julius Arthur,

wurde am
24. Febr. 1852 zu Tannenberg, Kreis
Neiße (Schles.), als der Sohn eines
Rittergutsbesitzers geb., widmete sich
volkswirtschaftlichen u. schönwissen-
schaftlichen Studien u. trat 1877 zur
Journalistik über. Er war Redakteur
(1878) in Öls, dann in Beuthen in
Oberschles., (1883) in Köthen, (1885)
in Kassel (Hessische Morgenzeitung),
seit 1886 in Minden (Mindener Zei-
tung), später in Schwerin (Mecklen-
burger Zeitung), in Glogau (Nieder-
schlesischer Anzeiger), seit 1893 in
Breslau, (1895) Chefredakteur der
"Stettiner Abendzeitung" in Stettin,
(1899) Redakteur d. "Berliner Volks-
zeitung" u. seit 1903 der "Breslauer
Morgenztg." in Breslau, deren Chef-
redakteur er seit 1912 ist.

S:

Franz
Nadasdy Fogaras (Schsp.), 1876. -
Attila (Tr.), 1881. - Duell und Ehre
(R.), 1883. - Der Hochverräter (R.),
1888. - Vom Ehrgeiz verführt (N.),
1889. - Verbrieftes Unrecht (R.); II,
1891. - Königreich Waldbergen (Mär-
chenroman), 1892. - Trautvetters
Jdee (Hum. R.), 1898. - Der Kampf
um Frieden (R.), 1902. - Skuld (M.),
1907. - Richtet nicht (R.), 1908. -
Großmama (N.), 1909. - Der Schuß
im Walde (R.), 1909. - Der Karpfen-
könig (R.), 1910. - Das Wasser kommt
(R.), 1911. - Die Nihilisten (R.), 1911.
- Wera Paulowna (Dr.), 1912. -
Liesel (Humor. N.), 1912.

Windeck, Hans von,

Pseud. für
Joseph Joesten; s. d.!

Winder, Engelbert,

der bedeu-
tendste Poet Vorarlbergs, wurde am
29. Jan. 1848 zu Bildstein im Vor-
arlbergischen geboren, besuchte das
Gymnasium zu Feldkirch, studierte
an den Universitäten München und
Wien und wurde 1872 Supplent am
Landstraßer Gymnasium in Wien.
Noch in demselben Jahre kam er als
Lehrer an das Staatsgymnasium in
Bozen und 1881 als Professor an das
Gymnasium zu Jnnsbruck. Er starb

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Win
eine Magdeburger Spezereiwaren-
Handlung ein. Eine unbezähmbare
Sehnſucht in die Ferne trieb ihn 1855
nach Kairo, wo er als Kontoriſt ar-
beitete und nebenher mit großem
Eifer die Landesſprache ſtudierte. Die
Frucht dieſes Studiums war eine
„Grammatik des Vulgär-Arabiſchen“
(1862). Dann ſchloß er ſich der Reiſe-
expedition Theodor Heuglins bis nach
Aden an, war auch längere Zeit beim
öſterreichiſchen Generalkonſul als Se-
kretär angeſtellt. Anfang der ſech-
ziger Jahre ſiedelte er nach Amerika
über, erhielt hier zuerſt Beſchäftigung
bei der „Neuyorker Abendzeitung“ u.
reiſte dann im Auftrage der „Kölni-
ſchen Zeitung“ als Korreſpondent
nach Mexiko. Seine Berichte zeich-
neten ſich durch große Wahrheitstreue
und Unparteilichkeit aus. Vom Kai-
ſer Maximilian des Landes verwie-
ſen, ging W. nach den Vereinigten
Staaten zurück und war abwechſelnd
an verſchiedenen Zeitungen in Chi-
cago, Milwaukee, Cincinnati uſw.
tätig; auch gab er eine Zeitlang in
Verbindung mit Leucht ein eigenes
Wochenblatt „Belletriſtiſche Blätter“
in Baltimore heraus. Dann über-
nahm er die Redaktion des „Weſten“,
des Sonntags-Blattes der „Jllinois-
Staats-Zeitung“. Jm Jahre 1870
folgte er einem Rufe Hallbergers
nach Stuttgart u. war an deſſen Zeit-
ſchriften bis zu ſeinem Tode tätig, der
auf einer Erholungsreiſe am 28. Juli
1871 in Bernburg erfolgte.

S:

Jn
Ägypten (Ge.), 1861. – Schleswig-
Holſtein-Album (mit mehreren dtſch.-
amerikan. Dichtern) 1864. – Vier
Schreckenstage in Neuyork (N.), 1864.
– Die Sklavenjäger (N.), 1868. –
Lieder eines Wandervogels, 1869. –
Für das Rote Kreuz (Ge.), 1870. –
Schulze u. Müller in Amerika (Hum.
Reiſeſchildergn.), 1868. – Die deut-
ſchen Kleinſtädter in Amerika (N.),
1872.

*Winckler-Tannenberg, Ernſt
[Spaltenumbruch]
Win
Eduard Julius Arthur,

wurde am
24. Febr. 1852 zu Tannenberg, Kreis
Neiße (Schleſ.), als der Sohn eines
Rittergutsbeſitzers geb., widmete ſich
volkswirtſchaftlichen u. ſchönwiſſen-
ſchaftlichen Studien u. trat 1877 zur
Journaliſtik über. Er war Redakteur
(1878) in Öls, dann in Beuthen in
Oberſchleſ., (1883) in Köthen, (1885)
in Kaſſel (Heſſiſche Morgenzeitung),
ſeit 1886 in Minden (Mindener Zei-
tung), ſpäter in Schwerin (Mecklen-
burger Zeitung), in Glogau (Nieder-
ſchleſiſcher Anzeiger), ſeit 1893 in
Breslau, (1895) Chefredakteur der
„Stettiner Abendzeitung“ in Stettin,
(1899) Redakteur d. „Berliner Volks-
zeitung“ u. ſeit 1903 der „Breslauer
Morgenztg.“ in Breslau, deren Chef-
redakteur er ſeit 1912 iſt.

S:

Franz
Nadasdy Fogáras (Schſp.), 1876. –
Attila (Tr.), 1881. – Duell und Ehre
(R.), 1883. – Der Hochverräter (R.),
1888. – Vom Ehrgeiz verführt (N.),
1889. – Verbrieftes Unrecht (R.); II,
1891. – Königreich Waldbergen (Mär-
chenroman), 1892. – Trautvetters
Jdee (Hum. R.), 1898. – Der Kampf
um Frieden (R.), 1902. – Skuld (M.),
1907. – Richtet nicht (R.), 1908. –
Großmama (N.), 1909. – Der Schuß
im Walde (R.), 1909. – Der Karpfen-
könig (R.), 1910. – Das Waſſer kommt
(R.), 1911. – Die Nihiliſten (R.), 1911.
– Wera Paulowna (Dr.), 1912. –
Lieſel (Humor. N.), 1912.

Windeck, Hans von,

Pſeud. für
Joſeph Joeſten; ſ. d.!

Winder, Engelbert,

der bedeu-
tendſte Poet Vorarlbergs, wurde am
29. Jan. 1848 zu Bildſtein im Vor-
arlbergiſchen geboren, beſuchte das
Gymnaſium zu Feldkirch, ſtudierte
an den Univerſitäten München und
Wien und wurde 1872 Supplent am
Landſtraßer Gymnaſium in Wien.
Noch in demſelben Jahre kam er als
Lehrer an das Staatsgymnaſium in
Bozen und 1881 als Profeſſor an das
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[464/0468] Win Win eine Magdeburger Spezereiwaren- Handlung ein. Eine unbezähmbare Sehnſucht in die Ferne trieb ihn 1855 nach Kairo, wo er als Kontoriſt ar- beitete und nebenher mit großem Eifer die Landesſprache ſtudierte. Die Frucht dieſes Studiums war eine „Grammatik des Vulgär-Arabiſchen“ (1862). Dann ſchloß er ſich der Reiſe- expedition Theodor Heuglins bis nach Aden an, war auch längere Zeit beim öſterreichiſchen Generalkonſul als Se- kretär angeſtellt. Anfang der ſech- ziger Jahre ſiedelte er nach Amerika über, erhielt hier zuerſt Beſchäftigung bei der „Neuyorker Abendzeitung“ u. reiſte dann im Auftrage der „Kölni- ſchen Zeitung“ als Korreſpondent nach Mexiko. Seine Berichte zeich- neten ſich durch große Wahrheitstreue und Unparteilichkeit aus. Vom Kai- ſer Maximilian des Landes verwie- ſen, ging W. nach den Vereinigten Staaten zurück und war abwechſelnd an verſchiedenen Zeitungen in Chi- cago, Milwaukee, Cincinnati uſw. tätig; auch gab er eine Zeitlang in Verbindung mit Leucht ein eigenes Wochenblatt „Belletriſtiſche Blätter“ in Baltimore heraus. Dann über- nahm er die Redaktion des „Weſten“, des Sonntags-Blattes der „Jllinois- Staats-Zeitung“. Jm Jahre 1870 folgte er einem Rufe Hallbergers nach Stuttgart u. war an deſſen Zeit- ſchriften bis zu ſeinem Tode tätig, der auf einer Erholungsreiſe am 28. Juli 1871 in Bernburg erfolgte. S: Jn Ägypten (Ge.), 1861. – Schleswig- Holſtein-Album (mit mehreren dtſch.- amerikan. Dichtern) 1864. – Vier Schreckenstage in Neuyork (N.), 1864. – Die Sklavenjäger (N.), 1868. – Lieder eines Wandervogels, 1869. – Für das Rote Kreuz (Ge.), 1870. – Schulze u. Müller in Amerika (Hum. Reiſeſchildergn.), 1868. – Die deut- ſchen Kleinſtädter in Amerika (N.), 1872. *Winckler-Tannenberg, Ernſt Eduard Julius Arthur, wurde am 24. Febr. 1852 zu Tannenberg, Kreis Neiße (Schleſ.), als der Sohn eines Rittergutsbeſitzers geb., widmete ſich volkswirtſchaftlichen u. ſchönwiſſen- ſchaftlichen Studien u. trat 1877 zur Journaliſtik über. Er war Redakteur (1878) in Öls, dann in Beuthen in Oberſchleſ., (1883) in Köthen, (1885) in Kaſſel (Heſſiſche Morgenzeitung), ſeit 1886 in Minden (Mindener Zei- tung), ſpäter in Schwerin (Mecklen- burger Zeitung), in Glogau (Nieder- ſchleſiſcher Anzeiger), ſeit 1893 in Breslau, (1895) Chefredakteur der „Stettiner Abendzeitung“ in Stettin, (1899) Redakteur d. „Berliner Volks- zeitung“ u. ſeit 1903 der „Breslauer Morgenztg.“ in Breslau, deren Chef- redakteur er ſeit 1912 iſt. S: Franz Nadasdy Fogáras (Schſp.), 1876. – Attila (Tr.), 1881. – Duell und Ehre (R.), 1883. – Der Hochverräter (R.), 1888. – Vom Ehrgeiz verführt (N.), 1889. – Verbrieftes Unrecht (R.); II, 1891. – Königreich Waldbergen (Mär- chenroman), 1892. – Trautvetters Jdee (Hum. R.), 1898. – Der Kampf um Frieden (R.), 1902. – Skuld (M.), 1907. – Richtet nicht (R.), 1908. – Großmama (N.), 1909. – Der Schuß im Walde (R.), 1909. – Der Karpfen- könig (R.), 1910. – Das Waſſer kommt (R.), 1911. – Die Nihiliſten (R.), 1911. – Wera Paulowna (Dr.), 1912. – Lieſel (Humor. N.), 1912. Windeck, Hans von, Pſeud. für Joſeph Joeſten; ſ. d.! Winder, Engelbert, der bedeu- tendſte Poet Vorarlbergs, wurde am 29. Jan. 1848 zu Bildſtein im Vor- arlbergiſchen geboren, beſuchte das Gymnaſium zu Feldkirch, ſtudierte an den Univerſitäten München und Wien und wurde 1872 Supplent am Landſtraßer Gymnaſium in Wien. Noch in demſelben Jahre kam er als Lehrer an das Staatsgymnaſium in Bozen und 1881 als Profeſſor an das Gymnaſium zu Jnnsbruck. Er ſtarb *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/468>, abgerufen am 27.11.2024.