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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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im Kgr. Sachsen, verlebte dort seine
Jugend, besuchte dann das Lehrer-
seminar in Oschatz und wurde 1886
Lehrer in Wurzen. Jm Jahre 1891
ging er nach Leipzig-Gohlis, wo er
ebenfalls ein Lehramt verwaltete u.
gleichzeitig an der Universität Vor-
lesungen über Geschichte und Lite-
ratur hörte und als Kritiker und
Redakteur tätig war. Gegen Ende
des Jahres 1893 vertauschte er seine
Stellung mit der eines Lehrers an
der "Deutschen Real- und Handels-
schule" in Genf, in welcher Stadt er
zugleich die Universität besuchte und
sich dem Studium der französischen
Sprache und Literatur widmete.
Öftere Reisen durch die Schweiz,
durch Frankreich und Jtalien wech-
selten mit strenger Berufstätigkeit
ab. Ende 1895 kehrte S. nach Leipzig
zurück, wo er literarisch und kritisch
tätig war, bis er im Oktober 1896
einem Rufe als städtischer Lehrer
für fremde Sprachen nach Hohen-
stein-Ernstthal folgte. Schon nach
zwei Jahren ging er als Oberlehrer
nach Wilsdruff i. S., 1900 als Schul-
direktor nach Radeburg i. S. und
1901 in gleicher Eigenschaft nach
Löbtau bei Dresden und 1903 nach
Dresden.

S:

Erläuterungen deut-
scher Klassiker; VIII, 1894-98. - Aus
dem Leben (Nn.), 1896. - L'ame
mourante,
1897. - Die sieben Worte
(Nn. und Ge.), 1898. - Heil, König
Albert! Eine Jubiläumsschrift (Lr.
u. Ge.), 1898. - Hilde (Ein Lieder-
zyklus), 1899. - Auf dem Felde der
Ehre (D.), 1908. - Königskinds
Weihnachtstraum (Dr., mit Ther.
Wallner-Thurm), 1909. - Fröhliche
Weihnacht (Dr.), 1910.

Steck, Johann,

pseudon. Hans
Etschwin,
geboren am 29. März
1859 zu Tschengels in Tirol, absol-
vierte das Gymnasium der Bene-
diktiner in Meran, studierte darauf
Theologie und genügte zwischendurch
seiner Militärpflicht bei den Kaiser-
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jägern. Jm Jahre 1883 erhielt er
in Trient die Priesterweihe, wurde
dann Kooperator in Salurn, 1887
Kuratus in Luserna, 1893 Redakteur
des "Tiroler Tageblatts" in Bozen
und 1894 Pfarrer in Margreid an
der deutsch-italienischen Sprach-
grenze.

S:

Der Tharerwirt (Hist. E.),
1893. - Erzählungen aus Tirols Ge-
schichte; II, 1897 [Jnhalt: I. St. Va-
lentin, der Wanderbischof von Rätien
(1890). - II. Hocheppan, seiner Gra-
fen Trutz und Sturz (1896)]. - Sä-
ben (E.), 1902. - Hochwiesen (Ge.),
1909. - Stubais Achtundvierziger
(E.), 1909. - Harte Wahl (2 En. aus
Südtirol), 1909.

Stefan-Grünfeldt, Paul,

siehe
Paul Stefan Grünfeldt!

*Steffann, Emil,

psd. Gottfried
Nessel,
wurde am 24. Febr. 1814
zu Barmen geboren, wo sein Vater
Kaufmann war. Er verlor densel-
ben sehr früh und kam darauf zu sei-
nem Großvater, dem Hofrat Dr. J.
J. Berghaus, nach Münster, wo er
auch das Gymnasium absolvierte u.
1833 die dortige Akademie bezog, um
Philosophie zu studieren. Jm Jahre
1834 ging er nach Berlin und stu-
dierte hier bis 1837 unter Marhei-
necke, Neander u. a. Theologie. Jm
Jahre 1843 wurde er Hilfsprediger
bei dem Pastor Möller in Lübbecke in
Westfalen, 1845 Hilfsprediger an der
Martinikirche in Minden, 1847 Pre-
diger an der Unterbarmerkirche in
Barmen u. 1849 Prediger der luthe-
rischen neu-evangelischen Gemeinde
zu Lemgo im Lippeschen. Jm Jahre
1854 folgte er einem Rufe als Pre-
diger an die St. Bartholomäuskirche
in Berlin, wo er sich bald als ausge-
zeichneter Kanzelredner einen geach-
teten Namen erwarb. Nach Veröf-
fentlichung seiner Novelle "Leokadie"
erhob sich in Berlin ein ungeheurer
Sturm des Unwillens gegen den
Verfasser. Man wollte in der No-
velle Anschauungen niedergelegt fin-

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Ste
im Kgr. Sachſen, verlebte dort ſeine
Jugend, beſuchte dann das Lehrer-
ſeminar in Oſchatz und wurde 1886
Lehrer in Wurzen. Jm Jahre 1891
ging er nach Leipzig-Gohlis, wo er
ebenfalls ein Lehramt verwaltete u.
gleichzeitig an der Univerſität Vor-
leſungen über Geſchichte und Lite-
ratur hörte und als Kritiker und
Redakteur tätig war. Gegen Ende
des Jahres 1893 vertauſchte er ſeine
Stellung mit der eines Lehrers an
der „Deutſchen Real- und Handels-
ſchule“ in Genf, in welcher Stadt er
zugleich die Univerſität beſuchte und
ſich dem Studium der franzöſiſchen
Sprache und Literatur widmete.
Öftere Reiſen durch die Schweiz,
durch Frankreich und Jtalien wech-
ſelten mit ſtrenger Berufstätigkeit
ab. Ende 1895 kehrte S. nach Leipzig
zurück, wo er literariſch und kritiſch
tätig war, bis er im Oktober 1896
einem Rufe als ſtädtiſcher Lehrer
für fremde Sprachen nach Hohen-
ſtein-Ernſtthal folgte. Schon nach
zwei Jahren ging er als Oberlehrer
nach Wilsdruff i. S., 1900 als Schul-
direktor nach Radeburg i. S. und
1901 in gleicher Eigenſchaft nach
Löbtau bei Dresden und 1903 nach
Dresden.

S:

Erläuterungen deut-
ſcher Klaſſiker; VIII, 1894–98. – Aus
dem Leben (Nn.), 1896. – L’âme
mourante,
1897. – Die ſieben Worte
(Nn. und Ge.), 1898. – Heil, König
Albert! Eine Jubiläumsſchrift (Lr.
u. Ge.), 1898. – Hilde (Ein Lieder-
zyklus), 1899. – Auf dem Felde der
Ehre (D.), 1908. – Königskinds
Weihnachtstraum (Dr., mit Ther.
Wallner-Thurm), 1909. – Fröhliche
Weihnacht (Dr.), 1910.

Steck, Johann,

pſeudon. Hans
Etſchwin,
geboren am 29. März
1859 zu Tſchengels in Tirol, abſol-
vierte das Gymnaſium der Bene-
diktiner in Meran, ſtudierte darauf
Theologie und genügte zwiſchendurch
ſeiner Militärpflicht bei den Kaiſer-
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Ste
jägern. Jm Jahre 1883 erhielt er
in Trient die Prieſterweihe, wurde
dann Kooperator in Salurn, 1887
Kuratus in Luſerna, 1893 Redakteur
des „Tiroler Tageblatts“ in Bozen
und 1894 Pfarrer in Margreid an
der deutſch-italieniſchen Sprach-
grenze.

S:

Der Tharerwirt (Hiſt. E.),
1893. – Erzählungen aus Tirols Ge-
ſchichte; II, 1897 [Jnhalt: I. St. Va-
lentin, der Wanderbiſchof von Rätien
(1890). – II. Hocheppan, ſeiner Gra-
fen Trutz und Sturz (1896)]. – Sä-
ben (E.), 1902. – Hochwieſen (Ge.),
1909. – Stubais Achtundvierziger
(E.), 1909. – Harte Wahl (2 En. aus
Südtirol), 1909.

Stefan-Grünfeldt, Paul,

ſiehe
Paul Stefan Grünfeldt!

*Steffann, Emil,

pſd. Gottfried
Neſſel,
wurde am 24. Febr. 1814
zu Barmen geboren, wo ſein Vater
Kaufmann war. Er verlor denſel-
ben ſehr früh und kam darauf zu ſei-
nem Großvater, dem Hofrat Dr. J.
J. Berghaus, nach Münſter, wo er
auch das Gymnaſium abſolvierte u.
1833 die dortige Akademie bezog, um
Philoſophie zu ſtudieren. Jm Jahre
1834 ging er nach Berlin und ſtu-
dierte hier bis 1837 unter Marhei-
necke, Neander u. a. Theologie. Jm
Jahre 1843 wurde er Hilfsprediger
bei dem Paſtor Möller in Lübbecke in
Weſtfalen, 1845 Hilfsprediger an der
Martinikirche in Minden, 1847 Pre-
diger an der Unterbarmerkirche in
Barmen u. 1849 Prediger der luthe-
riſchen neu-evangeliſchen Gemeinde
zu Lemgo im Lippeſchen. Jm Jahre
1854 folgte er einem Rufe als Pre-
diger an die St. Bartholomäuskirche
in Berlin, wo er ſich bald als ausge-
zeichneter Kanzelredner einen geach-
teten Namen erwarb. Nach Veröf-
fentlichung ſeiner Novelle „Leokadie“
erhob ſich in Berlin ein ungeheurer
Sturm des Unwillens gegen den
Verfaſſer. Man wollte in der No-
velle Anſchauungen niedergelegt fin-

*
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[30/0034] Ste Ste im Kgr. Sachſen, verlebte dort ſeine Jugend, beſuchte dann das Lehrer- ſeminar in Oſchatz und wurde 1886 Lehrer in Wurzen. Jm Jahre 1891 ging er nach Leipzig-Gohlis, wo er ebenfalls ein Lehramt verwaltete u. gleichzeitig an der Univerſität Vor- leſungen über Geſchichte und Lite- ratur hörte und als Kritiker und Redakteur tätig war. Gegen Ende des Jahres 1893 vertauſchte er ſeine Stellung mit der eines Lehrers an der „Deutſchen Real- und Handels- ſchule“ in Genf, in welcher Stadt er zugleich die Univerſität beſuchte und ſich dem Studium der franzöſiſchen Sprache und Literatur widmete. Öftere Reiſen durch die Schweiz, durch Frankreich und Jtalien wech- ſelten mit ſtrenger Berufstätigkeit ab. Ende 1895 kehrte S. nach Leipzig zurück, wo er literariſch und kritiſch tätig war, bis er im Oktober 1896 einem Rufe als ſtädtiſcher Lehrer für fremde Sprachen nach Hohen- ſtein-Ernſtthal folgte. Schon nach zwei Jahren ging er als Oberlehrer nach Wilsdruff i. S., 1900 als Schul- direktor nach Radeburg i. S. und 1901 in gleicher Eigenſchaft nach Löbtau bei Dresden und 1903 nach Dresden. S: Erläuterungen deut- ſcher Klaſſiker; VIII, 1894–98. – Aus dem Leben (Nn.), 1896. – L’âme mourante, 1897. – Die ſieben Worte (Nn. und Ge.), 1898. – Heil, König Albert! Eine Jubiläumsſchrift (Lr. u. Ge.), 1898. – Hilde (Ein Lieder- zyklus), 1899. – Auf dem Felde der Ehre (D.), 1908. – Königskinds Weihnachtstraum (Dr., mit Ther. Wallner-Thurm), 1909. – Fröhliche Weihnacht (Dr.), 1910. Steck, Johann, pſeudon. Hans Etſchwin, geboren am 29. März 1859 zu Tſchengels in Tirol, abſol- vierte das Gymnaſium der Bene- diktiner in Meran, ſtudierte darauf Theologie und genügte zwiſchendurch ſeiner Militärpflicht bei den Kaiſer- jägern. Jm Jahre 1883 erhielt er in Trient die Prieſterweihe, wurde dann Kooperator in Salurn, 1887 Kuratus in Luſerna, 1893 Redakteur des „Tiroler Tageblatts“ in Bozen und 1894 Pfarrer in Margreid an der deutſch-italieniſchen Sprach- grenze. S: Der Tharerwirt (Hiſt. E.), 1893. – Erzählungen aus Tirols Ge- ſchichte; II, 1897 [Jnhalt: I. St. Va- lentin, der Wanderbiſchof von Rätien (1890). – II. Hocheppan, ſeiner Gra- fen Trutz und Sturz (1896)]. – Sä- ben (E.), 1902. – Hochwieſen (Ge.), 1909. – Stubais Achtundvierziger (E.), 1909. – Harte Wahl (2 En. aus Südtirol), 1909. Stefan-Grünfeldt, Paul, ſiehe Paul Stefan Grünfeldt! *Steffann, Emil, pſd. Gottfried Neſſel, wurde am 24. Febr. 1814 zu Barmen geboren, wo ſein Vater Kaufmann war. Er verlor denſel- ben ſehr früh und kam darauf zu ſei- nem Großvater, dem Hofrat Dr. J. J. Berghaus, nach Münſter, wo er auch das Gymnaſium abſolvierte u. 1833 die dortige Akademie bezog, um Philoſophie zu ſtudieren. Jm Jahre 1834 ging er nach Berlin und ſtu- dierte hier bis 1837 unter Marhei- necke, Neander u. a. Theologie. Jm Jahre 1843 wurde er Hilfsprediger bei dem Paſtor Möller in Lübbecke in Weſtfalen, 1845 Hilfsprediger an der Martinikirche in Minden, 1847 Pre- diger an der Unterbarmerkirche in Barmen u. 1849 Prediger der luthe- riſchen neu-evangeliſchen Gemeinde zu Lemgo im Lippeſchen. Jm Jahre 1854 folgte er einem Rufe als Pre- diger an die St. Bartholomäuskirche in Berlin, wo er ſich bald als ausge- zeichneter Kanzelredner einen geach- teten Namen erwarb. Nach Veröf- fentlichung ſeiner Novelle „Leokadie“ erhob ſich in Berlin ein ungeheurer Sturm des Unwillens gegen den Verfaſſer. Man wollte in der No- velle Anſchauungen niedergelegt fin- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/34>, abgerufen am 24.11.2024.