wurde am 2. Sep- tember 1857 in Trubschachen im schweizerischen Emmental als der Sohn eines Geistlichen geboren, der später nach Bern kam und hier im Tiefsinn starb. Der Sohn besuchte das Berner Gymnasium nur bis Tertia, ging dann nach München, wo er drei Jahre bei einem Stubenmaler in der Lehre stand und dann die Akademie bezog, um sich unter Dietz, Löfftz u. Raab zum Maler u. Zeichner auszubilden. 1880 wanderte er nach Berlin und erregte hier schon 1881 durch ein Bild des Bildhauers Max Klein großes Aufsehen, so daß er ein gesuchter Porträtmaler ward. Einige Jahre später wandte er sich der Kunst des Radierens zu, und 1888 begab er sich nach Rom, um sich nun fortan der Bildhauerkunst zu widmen. Ein Liebesverhältnis zu der Gattin seines Freundes, Frau Lydia Welti-Escher in Zürich, wurde für ihn verhängnis- voll, da es sein vom Vater ererbtes Gehirnleiden steigerte. Aus der Jrrenanstalt in Florenz wurde er 1890 in die Heimat gebracht, wo er sich etwas erholte, schließlich aber, infolge der Absage seiner Geliebten, allen Lebensmut verlor und einen Selbstmordversuch unternahm. Er genas zwar von der schweren Ver- wundung u. reiste nach Florenz, starb hier aber schon am 24. Januar 1891 infolge einer zu starken Dosis eines Schlafmittels.
S:
Karl Stauffer- Bern. Sein Leben, seine Briefe, seine Gedichte; hrsg. v. Otto Brahm, 1892.
*Staus, Ernst,
geb. am 6. Januar 1873 in Prag, besuchte dort sechs Klassen des Gymasiums u. trat 1891 in das Korps der k. k. Finanzwache ein, schied aber schon 1894 aus dem Dienst und wurde Privatbeamter. Gegenwärtig ist er Kassierer der Gene- ralvertretung des Pilsener bürgerl. Bräuhauses in Prag. Eine unbe- zwingliche Neigung zu Humor und kräftiger Satire führte ihn zur Mit- [Spaltenumbruch]
Sta
arbeit an den "Meggendorfer Blät- tern", an der satir. Zeitschrift "Die Muskete" und andern gleichartigen Blättern. Einen Teil der darin ver- öffentlichten Gedichte gab er heraus u. d. T.
S:
Kunterbunt (Ge.), 1908.
*Stave, Ludwig,
geb. am 6. Jan. 1859 in Hamburg, verlor seine Mut- ter bei der Geburt und drei Monate später seinen Vater, mußte deshalb von fremden Leuten auf gezogen wer- den u. lernte somit schon frühe die un- liebenswürdigen Seiten der mensch- lichen Natur kennen. Nach Besuch des Gymnasiums zu Plön in Hol- stein widmete er sich an der Hoch- schule in München Kunststudien, die jedoch durch ein langwieriges Leiden unterbrochen wurden. Er durchreiste hierauf acht Jahre lang Jtalien, die Schweiz und ganz Deutschland und ließ sich schließlich in Dornburg bei Jena nieder, wo er im eigenen Hause der Schriftstellerei sich hingibt.
S:
Auf Bredendorf (Lsp.), 1885. - Trop- fen im Kranz (Lsp.), 1892. - Komische Geschichten (9 Hum.), 1893. In valle lacrimarum (8 Nn.), 1894. - Die Krone des Lebens (Schsp.), 1895. - Um die Mitgift (Lsp.), 1896. - Der Schreiber (Gesch. a. Mecklenburg), 1898. - Unbesiegbar (R.), 1898. - Verschneite Glut (R.), 1898. - Not- wehr (R.), 1899. - Verratene Liebe (2 Nn.), 1900. (Jnhalt: La pauvrette. - Siegfrieds Tod.) - Die Unverlob- ten (3 Nn.), 1900. - Doktor Blaubart und andere Humoresken, 1910.
Stavenhagen, Fritz,
wurde am 18. Septbr. 1876 in Hamburg als das dritte von sieben Kindern eines Kut- schers geb., dessen Vorfahren in Sta- venhagen in Mecklenb. einen Bauern- hof besaßen. Fritz St. hat von der Volksschule auf dem Grindel nur die Urelemente einer Bildung mit ins Leben genommen; was er sonst an Wissen sich angeeignet hat, hat er als absoluter Autodidakt erworben. Nach seiner Konfirmation kam er in die
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[Spaltenumbruch]
Sta
Stauffer, Karl,
wurde am 2. Sep- tember 1857 in Trubſchachen im ſchweizeriſchen Emmental als der Sohn eines Geiſtlichen geboren, der ſpäter nach Bern kam und hier im Tiefſinn ſtarb. Der Sohn beſuchte das Berner Gymnaſium nur bis Tertia, ging dann nach München, wo er drei Jahre bei einem Stubenmaler in der Lehre ſtand und dann die Akademie bezog, um ſich unter Dietz, Löfftz u. Raab zum Maler u. Zeichner auszubilden. 1880 wanderte er nach Berlin und erregte hier ſchon 1881 durch ein Bild des Bildhauers Max Klein großes Aufſehen, ſo daß er ein geſuchter Porträtmaler ward. Einige Jahre ſpäter wandte er ſich der Kunſt des Radierens zu, und 1888 begab er ſich nach Rom, um ſich nun fortan der Bildhauerkunſt zu widmen. Ein Liebesverhältnis zu der Gattin ſeines Freundes, Frau Lydia Welti-Eſcher in Zürich, wurde für ihn verhängnis- voll, da es ſein vom Vater ererbtes Gehirnleiden ſteigerte. Aus der Jrrenanſtalt in Florenz wurde er 1890 in die Heimat gebracht, wo er ſich etwas erholte, ſchließlich aber, infolge der Abſage ſeiner Geliebten, allen Lebensmut verlor und einen Selbſtmordverſuch unternahm. Er genas zwar von der ſchweren Ver- wundung u. reiſte nach Florenz, ſtarb hier aber ſchon am 24. Januar 1891 infolge einer zu ſtarken Doſis eines Schlafmittels.
S:
Karl Stauffer- Bern. Sein Leben, ſeine Briefe, ſeine Gedichte; hrsg. v. Otto Brahm, 1892.
*Staus, Ernſt,
geb. am 6. Januar 1873 in Prag, beſuchte dort ſechs Klaſſen des Gymaſiums u. trat 1891 in das Korps der k. k. Finanzwache ein, ſchied aber ſchon 1894 aus dem Dienſt und wurde Privatbeamter. Gegenwärtig iſt er Kaſſierer der Gene- ralvertretung des Pilſener bürgerl. Bräuhauſes in Prag. Eine unbe- zwingliche Neigung zu Humor und kräftiger Satire führte ihn zur Mit- [Spaltenumbruch]
Sta
arbeit an den „Meggendorfer Blät- tern“, an der ſatir. Zeitſchrift „Die Muskete“ und andern gleichartigen Blättern. Einen Teil der darin ver- öffentlichten Gedichte gab er heraus u. d. T.
S:
Kunterbunt (Ge.), 1908.
*Stave, Ludwig,
geb. am 6. Jan. 1859 in Hamburg, verlor ſeine Mut- ter bei der Geburt und drei Monate ſpäter ſeinen Vater, mußte deshalb von fremden Leuten auf gezogen wer- den u. lernte ſomit ſchon frühe die un- liebenswürdigen Seiten der menſch- lichen Natur kennen. Nach Beſuch des Gymnaſiums zu Plön in Hol- ſtein widmete er ſich an der Hoch- ſchule in München Kunſtſtudien, die jedoch durch ein langwieriges Leiden unterbrochen wurden. Er durchreiſte hierauf acht Jahre lang Jtalien, die Schweiz und ganz Deutſchland und ließ ſich ſchließlich in Dornburg bei Jena nieder, wo er im eigenen Hauſe der Schriftſtellerei ſich hingibt.
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Auf Bredendorf (Lſp.), 1885. – Trop- fen im Kranz (Lſp.), 1892. – Komiſche Geſchichten (9 Hum.), 1893. In valle lacrimarum (8 Nn.), 1894. – Die Krone des Lebens (Schſp.), 1895. – Um die Mitgift (Lſp.), 1896. – Der Schreiber (Geſch. a. Mecklenburg), 1898. – Unbeſiegbar (R.), 1898. – Verſchneite Glut (R.), 1898. – Not- wehr (R.), 1899. – Verratene Liebe (2 Nn.), 1900. (Jnhalt: La pauvrette. – Siegfrieds Tod.) – Die Unverlob- ten (3 Nn.), 1900. – Doktor Blaubart und andere Humoresken, 1910.
Stavenhagen, Fritz,
wurde am 18. Septbr. 1876 in Hamburg als das dritte von ſieben Kindern eines Kut- ſchers geb., deſſen Vorfahren in Sta- venhagen in Mecklenb. einen Bauern- hof beſaßen. Fritz St. hat von der Volksſchule auf dem Grindel nur die Urelemente einer Bildung mit ins Leben genommen; was er ſonſt an Wiſſen ſich angeeignet hat, hat er als abſoluter Autodidakt erworben. Nach ſeiner Konfirmation kam er in die
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Stauffer, Karl, wurde am 2. Sep-
tember 1857 in Trubſchachen im
ſchweizeriſchen Emmental als der
Sohn eines Geiſtlichen geboren, der
ſpäter nach Bern kam und hier im
Tiefſinn ſtarb. Der Sohn beſuchte
das Berner Gymnaſium nur bis
Tertia, ging dann nach München, wo
er drei Jahre bei einem Stubenmaler
in der Lehre ſtand und dann die
Akademie bezog, um ſich unter Dietz,
Löfftz u. Raab zum Maler u. Zeichner
auszubilden. 1880 wanderte er nach
Berlin und erregte hier ſchon 1881
durch ein Bild des Bildhauers Max
Klein großes Aufſehen, ſo daß er ein
geſuchter Porträtmaler ward. Einige
Jahre ſpäter wandte er ſich der Kunſt
des Radierens zu, und 1888 begab
er ſich nach Rom, um ſich nun fortan
der Bildhauerkunſt zu widmen. Ein
Liebesverhältnis zu der Gattin ſeines
Freundes, Frau Lydia Welti-Eſcher
in Zürich, wurde für ihn verhängnis-
voll, da es ſein vom Vater ererbtes
Gehirnleiden ſteigerte. Aus der
Jrrenanſtalt in Florenz wurde er
1890 in die Heimat gebracht, wo er
ſich etwas erholte, ſchließlich aber,
infolge der Abſage ſeiner Geliebten,
allen Lebensmut verlor und einen
Selbſtmordverſuch unternahm. Er
genas zwar von der ſchweren Ver-
wundung u. reiſte nach Florenz, ſtarb
hier aber ſchon am 24. Januar 1891
infolge einer zu ſtarken Doſis eines
Schlafmittels.
S: Karl Stauffer-
Bern. Sein Leben, ſeine Briefe, ſeine
Gedichte; hrsg. v. Otto Brahm, 1892.
*Staus, Ernſt, geb. am 6. Januar
1873 in Prag, beſuchte dort ſechs
Klaſſen des Gymaſiums u. trat 1891
in das Korps der k. k. Finanzwache
ein, ſchied aber ſchon 1894 aus dem
Dienſt und wurde Privatbeamter.
Gegenwärtig iſt er Kaſſierer der Gene-
ralvertretung des Pilſener bürgerl.
Bräuhauſes in Prag. Eine unbe-
zwingliche Neigung zu Humor und
kräftiger Satire führte ihn zur Mit-
arbeit an den „Meggendorfer Blät-
tern“, an der ſatir. Zeitſchrift „Die
Muskete“ und andern gleichartigen
Blättern. Einen Teil der darin ver-
öffentlichten Gedichte gab er heraus
u. d. T.
S: Kunterbunt (Ge.), 1908.
*Stave, Ludwig, geb. am 6. Jan.
1859 in Hamburg, verlor ſeine Mut-
ter bei der Geburt und drei Monate
ſpäter ſeinen Vater, mußte deshalb
von fremden Leuten auf gezogen wer-
den u. lernte ſomit ſchon frühe die un-
liebenswürdigen Seiten der menſch-
lichen Natur kennen. Nach Beſuch
des Gymnaſiums zu Plön in Hol-
ſtein widmete er ſich an der Hoch-
ſchule in München Kunſtſtudien, die
jedoch durch ein langwieriges Leiden
unterbrochen wurden. Er durchreiſte
hierauf acht Jahre lang Jtalien, die
Schweiz und ganz Deutſchland und
ließ ſich ſchließlich in Dornburg bei
Jena nieder, wo er im eigenen Hauſe
der Schriftſtellerei ſich hingibt.
S:
Auf Bredendorf (Lſp.), 1885. – Trop-
fen im Kranz (Lſp.), 1892. – Komiſche
Geſchichten (9 Hum.), 1893. In valle
lacrimarum (8 Nn.), 1894. – Die
Krone des Lebens (Schſp.), 1895. –
Um die Mitgift (Lſp.), 1896. – Der
Schreiber (Geſch. a. Mecklenburg),
1898. – Unbeſiegbar (R.), 1898. –
Verſchneite Glut (R.), 1898. – Not-
wehr (R.), 1899. – Verratene Liebe
(2 Nn.), 1900. (Jnhalt: La pauvrette.
– Siegfrieds Tod.) – Die Unverlob-
ten (3 Nn.), 1900. – Doktor Blaubart
und andere Humoresken, 1910.
Stavenhagen, Fritz, wurde am
18. Septbr. 1876 in Hamburg als das
dritte von ſieben Kindern eines Kut-
ſchers geb., deſſen Vorfahren in Sta-
venhagen in Mecklenb. einen Bauern-
hof beſaßen. Fritz St. hat von der
Volksſchule auf dem Grindel nur die
Urelemente einer Bildung mit ins
Leben genommen; was er ſonſt an
Wiſſen ſich angeeignet hat, hat er als
abſoluter Autodidakt erworben. Nach
ſeiner Konfirmation kam er in die
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/31>, abgerufen am 16.02.2025.
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