Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Tür Prager Universität. Vom Jahre 1875an wirkte T. als Gymnasiallehrer in Kaaden und Krummau, machte 1878 als Reserveoffizier den Feldzug in Bosnien mit, war dann Gymnasial- professor in Prag, seit 1881 in Wien, wo er auch mehrere Jahre (1887-92) die Zeitschrift "Die Mittelschule" redigierte, und wurde 1892 als Di- rektor des Gymnasiums nach Czerno- witz berusen. Schon 1894 wurde er hier zum Landesschulinspektor für die Bukowina ernannt, u. 1900 mit dem Orden der Eisernen Krone ausge- zeichnet. Seit 1905 wirkt er, mit dem Titel und Charakter eines Hofrats, beim Landesschulrat für Steiermark in Graz u. ist gleichzeitig Chefredak- teur der "Österreich. Zeitung für Leh- rerbildung". Außer mehreren Lehr- büchern über deutsche Grammatik u. der "Poetik" (1906. 6. A. 1912) ver- öffentlichte er S: Gedichte, 1879 *Türcke, Karl Albert, wurde am S: Gedichte, 1846. Tür 1847. - Die Portenser (Dr. G.), 1853.- Johanna Gray (Tr.), 1854. - Sik- kingen. Eine Landsknechtsgeschichte (Ep.), 1855. - Der Winterkönig (Tr.), 1856. - Geschichten in Gedichten (Jn- halt: Hutten auf Ufnau [Ep. 1865], Bernhard von Weimar [Ep. 1860], Wolfgang von Anhalt [Ep. 1865]). - Gustav Adolf (Dr. G.), 2. A. 1865. - Stadt Magdeburg (Volksdrama), 1866. Turk, Heinrich, geb. am 4. Juni S: Gedichte, hrsg. von Dr. G. Klei- *Türk, Emmy, bekannt unter ihrem *
Tür Prager Univerſität. Vom Jahre 1875an wirkte T. als Gymnaſiallehrer in Kaaden und Krummau, machte 1878 als Reſerveoffizier den Feldzug in Bosnien mit, war dann Gymnaſial- profeſſor in Prag, ſeit 1881 in Wien, wo er auch mehrere Jahre (1887–92) die Zeitſchrift „Die Mittelſchule“ redigierte, und wurde 1892 als Di- rektor des Gymnaſiums nach Czerno- witz beruſen. Schon 1894 wurde er hier zum Landesſchulinſpektor für die Bukowina ernannt, u. 1900 mit dem Orden der Eiſernen Krone ausge- zeichnet. Seit 1905 wirkt er, mit dem Titel und Charakter eines Hofrats, beim Landesſchulrat für Steiermark in Graz u. iſt gleichzeitig Chefredak- teur der „Öſterreich. Zeitung für Leh- rerbildung“. Außer mehreren Lehr- büchern über deutſche Grammatik u. der „Poetik“ (1906. 6. A. 1912) ver- öffentlichte er S: Gedichte, 1879 *Türcke, Karl Albert, wurde am S: Gedichte, 1846. Tür 1847. – Die Portenſer (Dr. G.), 1853.– Johanna Gray (Tr.), 1854. – Sik- kingen. Eine Landsknechtsgeſchichte (Ep.), 1855. – Der Winterkönig (Tr.), 1856. – Geſchichten in Gedichten (Jn- halt: Hutten auf Ufnau [Ep. 1865], Bernhard von Weimar [Ep. 1860], Wolfgang von Anhalt [Ep. 1865]). – Guſtav Adolf (Dr. G.), 2. A. 1865. – Stadt Magdeburg (Volksdrama), 1866. Turk, Heinrich, geb. am 4. Juni S: Gedichte, hrsg. von Dr. G. Klei- *Türk, Emmy, bekannt unter ihrem *
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Tür
Tür
Prager Univerſität. Vom Jahre 1875
an wirkte T. als Gymnaſiallehrer in
Kaaden und Krummau, machte 1878
als Reſerveoffizier den Feldzug in
Bosnien mit, war dann Gymnaſial-
profeſſor in Prag, ſeit 1881 in Wien,
wo er auch mehrere Jahre (1887–92)
die Zeitſchrift „Die Mittelſchule“
redigierte, und wurde 1892 als Di-
rektor des Gymnaſiums nach Czerno-
witz beruſen. Schon 1894 wurde er
hier zum Landesſchulinſpektor für die
Bukowina ernannt, u. 1900 mit dem
Orden der Eiſernen Krone ausge-
zeichnet. Seit 1905 wirkt er, mit dem
Titel und Charakter eines Hofrats,
beim Landesſchulrat für Steiermark
in Graz u. iſt gleichzeitig Chefredak-
teur der „Öſterreich. Zeitung für Leh-
rerbildung“. Außer mehreren Lehr-
büchern über deutſche Grammatik u.
der „Poetik“ (1906. 6. A. 1912) ver-
öffentlichte er
S: Gedichte, 1879
(Sv.).
*Türcke, Karl Albert, wurde am
18. Oktbr. 1824 (nicht 1825) zu Bern-
burg geboren, ſtudierte von 1844–48
in Berlin, Heidelberg und Leipzig die
Rechte und beſchäftigte ſich ſchon als
Student viel mit der Literatur und
den ſchönen Wiſſenſchaften. Jn Ber-
lin gehörte er dem Dichter-Verein
„Tunnel“ an, in welchem er den Na-
men „Opitz“ führte. Seit 1848 lebte
er als Rechtskandidat in ſeiner Vater-
ſtadt, nahm aber 1851 ſeinen Abſchied
und ging nach Berlin, wo er ſich als
Student bei der philoſophiſchen Fa-
kultät immatrikulieren ließ und ſpä-
ter als unabhängiger Schriftſteller in
größter Zurückgezogenheit gelebt hat.
Lange andauernde Kränklichkeit ver-
anlaßte ihn, zu ſeinen Schweſtern
nach Bernburg zu überſiedeln, u. dort
iſt er nicht lange danach am 1. Mai
1886 geſtorben.
S: Gedichte, 1846.
– Der Schmied von Verona (Schſp.),
1852. – Königin Roſamunde (Tr.),
1847. – Schwerting u. Frotho (Dr.
G.), 1850. – Charlotte Corday (Tr.),
1847. – Die Portenſer (Dr. G.), 1853.
– Johanna Gray (Tr.), 1854. – Sik-
kingen. Eine Landsknechtsgeſchichte
(Ep.), 1855. – Der Winterkönig (Tr.),
1856. – Geſchichten in Gedichten (Jn-
halt: Hutten auf Ufnau [Ep. 1865],
Bernhard von Weimar [Ep. 1860],
Wolfgang von Anhalt [Ep. 1865]). –
Guſtav Adolf (Dr. G.), 2. A. 1865.
– Stadt Magdeburg (Volksdrama),
1866.
Turk, Heinrich, geb. am 4. Juni
1822 in Jſerlohn als der Sohn ein-
facher Leute, beſuchte die Volksſchule
daſelbſt und mußte ſchon frühe ſein
Brot durch ſeiner Hände Arbeit ver-
dienen. Er wurde ein geſchickter Gra-
veur, hatte aber wenig Glück in der
Welt u. ſtarb in Armut am 24. Novbr.
1884. Nach ſeinem Tode erſchienen
S: Gedichte, hrsg. von Dr. G. Klei-
nert u. Dr. A. Erdmann, 1885. – Ge-
dichte in plattd. Mundart; hrsg. von
Karl Hülter, 1897. – Früher erſchien:
En plaitduitsk Laid van Pruißens
Kryg med Oiſterryk un diäm ſyne
Bundesgeſellen, 1866.
*Türk, Emmy, bekannt unter ihrem
Mädchennamen E. Eſchricht, wurde
am 18. Dezbr. 1834 zu Swinemünde
als die Tochter des däniſchen Konſuls
Eſchricht geboren, der aber ſchon zwei
Monate vor ihrer Geburt ſtarb. Sie
wuchs unter der Obhut einer pein-
lich ſorgſamen Mutter auf u. erhielt
ihren erſten Unterricht mit einigen
Honoratiorenkindern durch Hausleh-
rer. Weſentliche Unterſtützung emp-
fing ihr Drang nach Wiſſen durch den
anregenden Verkehr im Elternhaus.
Zur Jungfrau erblüht, verbrachte
ſie ein halbes Jahr in Kopenhagen
bei dem bekannten Profeſſor der Me-
dizin Eſchricht, in deſſen Hauſe ſie u.
a. auch Thorwaldſen kennen lernte.
Jm Jahre 1855 verheiratete ſie ſich
mit einem jungen Offizier, Hugo
Kreisler (ſ. d.), einem hochbegab-
ten, im innerſten Kern anſtändigen
und herzensguten Manne, der aber
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