Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Top seit längerer Zeit verschieden war,bei seiner Schwester bis zu seinem Tode, der kurz nach dem Ableben dieser Schwester, am 28. Jan. 1904 eintrat. Sein Hauptinteresse außer- halb seines Berufes lenkte T. dem Studium über die Entwicklung des deutschen Volkes und seiner Sprache von der Urzeit an zu, und dies führte ihn dahin, schon frühe die plattdeut- sche Sprache als Schriftsprache zu verwenden. Die meisten dieser Ar- beiten sind aber nicht veröffentlicht. S: Otto Veihmann, en Tiedmäreken, *Topp, Rudolf, geb. am 21. Jan. Tor gerlichen Beruf des Rechtsanwaltsnach Braunschweig zurückzukehren. Jndessen hatte ihm das Theater doch so starke Eindrücke und Anregungen gewährt, daß er sich zu dramatischem Schaffen hingezogen fühlte u. diesem auch in seinen Mußestunden huldigt. Daneben widmet er sich auch den ge- meinnützigen Angelegenheiten seiner Vaterstadt. Seit 1882 machte er all- jährlich große Reisen, die ihn durch ganz Jtalien, die Schweiz, Österreich- Ungarn und Nordfrankreich führten, und auf denen er eine berühmte dra- matische, dramaturgische u. theater- geschichtliche Bibliothek von Tausen- den von Bänden sammelte. Bisher erschien von ihm S: Gerbino und Töppe, Heinrich Ludwig Benja- min Hermann, geb. am 30. Aug. S: Us Thüringen. Schnurren un *Torau, Antonie, geb. am 7. April S: Der goldene Schlüssel *
Top ſeit längerer Zeit verſchieden war,bei ſeiner Schweſter bis zu ſeinem Tode, der kurz nach dem Ableben dieſer Schweſter, am 28. Jan. 1904 eintrat. Sein Hauptintereſſe außer- halb ſeines Berufes lenkte T. dem Studium über die Entwicklung des deutſchen Volkes und ſeiner Sprache von der Urzeit an zu, und dies führte ihn dahin, ſchon frühe die plattdeut- ſche Sprache als Schriftſprache zu verwenden. Die meiſten dieſer Ar- beiten ſind aber nicht veröffentlicht. S: Otto Veihmann, en Tiedmäreken, *Topp, Rudolf, geb. am 21. Jan. Tor gerlichen Beruf des Rechtsanwaltsnach Braunſchweig zurückzukehren. Jndeſſen hatte ihm das Theater doch ſo ſtarke Eindrücke und Anregungen gewährt, daß er ſich zu dramatiſchem Schaffen hingezogen fühlte u. dieſem auch in ſeinen Mußeſtunden huldigt. Daneben widmet er ſich auch den ge- meinnützigen Angelegenheiten ſeiner Vaterſtadt. Seit 1882 machte er all- jährlich große Reiſen, die ihn durch ganz Jtalien, die Schweiz, Öſterreich- Ungarn und Nordfrankreich führten, und auf denen er eine berühmte dra- matiſche, dramaturgiſche u. theater- geſchichtliche Bibliothek von Tauſen- den von Bänden ſammelte. Bisher erſchien von ihm S: Gerbino und Töppe, Heinrich Ludwig Benja- min Hermann, geb. am 30. Aug. S: Us Thüringen. Schnurren un *Torau, Antonie, geb. am 7. April S: Der goldene Schlüſſel *
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Tor
ſeit längerer Zeit verſchieden war,
bei ſeiner Schweſter bis zu ſeinem
Tode, der kurz nach dem Ableben
dieſer Schweſter, am 28. Jan. 1904
eintrat. Sein Hauptintereſſe außer-
halb ſeines Berufes lenkte T. dem
Studium über die Entwicklung des
deutſchen Volkes und ſeiner Sprache
von der Urzeit an zu, und dies führte
ihn dahin, ſchon frühe die plattdeut-
ſche Sprache als Schriftſprache zu
verwenden. Die meiſten dieſer Ar-
beiten ſind aber nicht veröffentlicht.
S: Otto Veihmann, en Tiedmäreken,
1884. – Ganne Nettels, ne lüttge
Vertellig (Sonderabdruck a. d. erſten),
1884.
*Topp, Rudolf, geb. am 21. Jan.
1852 in Braunſchweig als Sohn
eines Obergerichtsadvokaten, abſol-
vierte das dortige Gymnaſium Mar-
tino-Catharineum und ſtudierte von
Michaelis 1870 bis Oſtern 1874 in
Leipzig, München und Göttingen
Rechtswiſſenſchaft. Jm Herbſt 1878
ließ er ſich als Dr. jur. und Advokat
in ſeiner Vaterſtadt nieder. Jndeſſen
behagte ihm das einförmige Leben in
der ſtillen, kleinen Reſidenz und die
Ausübung des trockenen juriſtiſchen
Berufs ſehr wenig nach den künſtle-
riſchen Eindrücken, die er in Leipzig
und München empfangen. Hatte er
doch bereits in Leipzig bei Heinrich
Grans (ſ. d.!) dramatiſchen Unter-
richt genommen und war in einer
Studentenvorſtellung neben Roſa
Herzfeld-Link mit Erfolg öffentlich
aufgetreten. So ging er denn im
Herbſt 1879 zur Bühne, wirkte am
Stadttheater in Stettin, am Hof-
theater in Schwerin und wurde im
Sommer 1880 von Ernſt Poſſart für
das Münchener Hoftheater engagiert.
Da man hier aber infolge des durch
die Muſter-Geſamt-Gaſtſpiele der
Hofbühne den Kontrakt mit T. wie-
der zu löſen ſuchte, entſchloß ſich die-
ſer, dem Wanderleben des Schau-
ſpielers zu entſagen und zu dem bür-
gerlichen Beruf des Rechtsanwalts
nach Braunſchweig zurückzukehren.
Jndeſſen hatte ihm das Theater doch
ſo ſtarke Eindrücke und Anregungen
gewährt, daß er ſich zu dramatiſchem
Schaffen hingezogen fühlte u. dieſem
auch in ſeinen Mußeſtunden huldigt.
Daneben widmet er ſich auch den ge-
meinnützigen Angelegenheiten ſeiner
Vaterſtadt. Seit 1882 machte er all-
jährlich große Reiſen, die ihn durch
ganz Jtalien, die Schweiz, Öſterreich-
Ungarn und Nordfrankreich führten,
und auf denen er eine berühmte dra-
matiſche, dramaturgiſche u. theater-
geſchichtliche Bibliothek von Tauſen-
den von Bänden ſammelte. Bisher
erſchien von ihm
S: Gerbino und
Zoraide (Tr.), 1904.
Töppe, Heinrich Ludwig Benja-
min Hermann, geb. am 30. Aug.
1853 in Holzthaleben im Fürſtentum
Schwarzburg-Sondershauſen, be-
ſuchte 1867–73 erſt die Realſchule,
dann das Seminar in Sondershau-
ſen, wurde dann Lehrer in Groß-
Berndten bei Nordhauſen, 1874 in
Holzthaleben und 1880 erſter Lehrer
und Organiſt in Ebeleben (Schwarz-
burg-S.), ſpäter auch Rektor daſelbſt.
S: Us Thüringen. Schnurren un
Schtimmen; II, 1890–91. Neue Aus-
gabe u. d. T.: Schnurren u. Schtim-
men us Nordthüringen; 3.–5. Bd.,
1912. – An Kleeblatt us Thüringen,
1892. 3. A. 1901. – Das große Los
(Thüringer Volksſt.), 1908. – Mai-
königin (Volksfeſtſp.), 1910 (Sv.).
*Torau, Antonie, geb. am 7. April
1864 in Berlin, beſuchte eine höhere
Töchterſchule daſelbſt, abſolvierte die
Lehrerinnen-Prüfung u. trat ſpäter
in den Berliner ſtädtiſchen Schul-
dienſt. Sie beſchäftigte ſich mit lite-
rariſchen und geſchichtlichen Studien,
zu deren Ergänzung und Vertiefung
ſie größere Reiſen unternahm; auch
iſt ſie von früher Jugend an dichte-
riſch tätig.
S: Der goldene Schlüſſel
(Schſp.), 1902. – Alboin und Roſa-
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