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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Tim
zum Oberlehrer ernannt u. Michae-
lis 1857 als Pastor nach Kiewe bei
Röbel berufen, wo er am 26. Juli
1868 starb.

S:

Der Untergang der
Häuser Casanelli und Ferrato (Tr.),
1836. - Liederbuch für Turner, 2.
Ausgabe, 1843. - Das Nibelungen-
lied ein Urbild deutscher Poesie,
1852.

*Timme, Agnes,

pseud. Klara
Dorn,
ist die Tochter eines han-
nnöverschen Predigers und empfing
bei hervorragender Begabung eine
sorgfältige, auf edler sittlicher Grund-
lage basierende Erziehung. Den Ver-
hältnissen Rechnung tragend, wid-
mete sie sich dem Beruf einer Leh-
rerin und wirkt als solche jetzt in
Hildesheim.

S:

Gedichte, 1894.

*Timme, Marie,

geb. Jeserich,
bekannt unter dem Psd. Villama-
ria,
wurde als die älteste Tochter
eines Offiziers und späteren Beam-
ten 1830 geboren und mit ihren fünf
Geschwistern, in strengster Abgeschie-
denheit von dem Verkehr mit andern
Kindern, im elterlichen Hause erzo-
gen. Als das phantasiereiche u. trotz
aller puritanischen Strenge lebens-
frohe Kind der Hand der Gouver-
nanten entwuchs, übergab man sie
einer Herrnhuter Erziehungsanstalt.
Die "Pensionsstreiche" in ihrer No-
vellensammlung "Rheinklänge" ge-
ben von ihren dortigen Erlebnissen
ein ergötzliches Bild. Bald nach dem
Scheiden aus dieser Anstalt reichte
sie einem rheinischen Geistlichen die
Hand zum Ehebunde, wurde aber
schon nach wenigen Jahren Witwe
u. wandte sich darauf mit ihren vier
Kindern, von denen das älteste erst
fünf Jahre zählte, wieder ihrer alten
Heimat zu. Hier in Berlin, wo sie
seitdem lebte, begann sie nach des
Tages Mühe u. Arbeit in den späten
Stunden -- die sie sonst mit ihrem
Gatten ernster Lektüre gewidmet
-- ihre schriftstellerische Tätigkeit.
Schon ihre erste Novelle "Jm Kabi-
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Tim
nett meiner Tante" wurde mit einem
Preise gekrönt, und daher hat sie jene
unselige "Jagd nach einem Verleger"
nicht kennen gelernt. Sie starb nach
schwerem Leiden am 24. Oktbr. 1895.

S:

Rheinklänge (Nn.), 1872 (Jnhalt:
Grüß mir den Rhein! - Jm Kabinett
meiner Tante. - Pensionsstreiche. -
Waisengut.) - Manon (N.), 1873. -
Wellenträume (Am Tyrrhenischen
Meer. - Am Strande Norwegens),
1875. - Freudvoll und leidvoll (Nn.),
1876 (Jnhalt: Vier Wochen auf Ur-
laub. - Er soll dein Herr sein. - Lenz
und Herbst. - Onkel Francesco. -
Der Sohn der Pußta.) - Lang, lang
ist's her! (Nn.), 1880 (Jnhalt: Nur
ein Kind. - Pate Hinkefoot. - Der
Ring der seligen Muhme. - Vagabun-
denblut. - Jm Abendsonnenschein.)
- Jm Bann der Kinderträume (Nn.),
1885 (Jnhalt: Jm Bann der Kinder-
träume. - Ora pro nobis! - Auch vom
Stamme der Asra. - Jm Giebel-
stübchen). - Verschollene Mär (No-
vellenzyklus von König Artus' Tafel-
runde), 1888. - Aus Dorf u. Wald
und Schloß (3 Nn.), 1891 (Jnhalt:
Sein Münd'l. - Adam und Eva. -
Ohne Jnschrift.) - "Überall dasselbe"
(Nn.), 1892 (Jnhalt: Erinnerungen.
- Das Bild des Ersten. - Der Ro-
man eines Storches. - Schön Gerda.
- Die Gäste des Prälaten. - Zwei
Schwestern. - Vor Onkels Geheim-
schrank.) - Elfenreigen (Deutsche und
nordische M.), 6. A. 1893. - Titellos
(Nn.), 1895 (Jnhalt: Eine vergess'ne
Geschichte. - Wer ist's denn? - Heim-
kehr. Eine Dorfgeschichte. - Heim-
kehr. Eine Klostergeschichte. - Aus
der Chronik eines berühmten Jnsti-
tuts. - Der letzte Traum.).

*Timper-Anderson, Lydia,

ent-
stammt einer alten schottischen Fa-
milie, die um die Wende des 16. Jahr-
hunderts nach Deutschland auswan-
derte und wurde 1867 in Preußisch-
Holland (Ostpreußen) als Tochter des
Kanzleirats Heinrich Anderson ge-

*


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Tim
zum Oberlehrer ernannt u. Michae-
lis 1857 als Paſtor nach Kiewe bei
Röbel berufen, wo er am 26. Juli
1868 ſtarb.

S:

Der Untergang der
Häuſer Caſanelli und Ferrato (Tr.),
1836. – Liederbuch für Turner, 2.
Ausgabe, 1843. – Das Nibelungen-
lied ein Urbild deutſcher Poeſie,
1852.

*Timme, Agnes,

pſeud. Klara
Dorn,
iſt die Tochter eines han-
nnöverſchen Predigers und empfing
bei hervorragender Begabung eine
ſorgfältige, auf edler ſittlicher Grund-
lage baſierende Erziehung. Den Ver-
hältniſſen Rechnung tragend, wid-
mete ſie ſich dem Beruf einer Leh-
rerin und wirkt als ſolche jetzt in
Hildesheim.

S:

Gedichte, 1894.

*Timme, Marie,

geb. Jeſerich,
bekannt unter dem Pſd. Villama-
ria,
wurde als die älteſte Tochter
eines Offiziers und ſpäteren Beam-
ten 1830 geboren und mit ihren fünf
Geſchwiſtern, in ſtrengſter Abgeſchie-
denheit von dem Verkehr mit andern
Kindern, im elterlichen Hauſe erzo-
gen. Als das phantaſiereiche u. trotz
aller puritaniſchen Strenge lebens-
frohe Kind der Hand der Gouver-
nanten entwuchs, übergab man ſie
einer Herrnhuter Erziehungsanſtalt.
Die „Penſionsſtreiche“ in ihrer No-
vellenſammlung „Rheinklänge“ ge-
ben von ihren dortigen Erlebniſſen
ein ergötzliches Bild. Bald nach dem
Scheiden aus dieſer Anſtalt reichte
ſie einem rheiniſchen Geiſtlichen die
Hand zum Ehebunde, wurde aber
ſchon nach wenigen Jahren Witwe
u. wandte ſich darauf mit ihren vier
Kindern, von denen das älteſte erſt
fünf Jahre zählte, wieder ihrer alten
Heimat zu. Hier in Berlin, wo ſie
ſeitdem lebte, begann ſie nach des
Tages Mühe u. Arbeit in den ſpäten
Stunden — die ſie ſonſt mit ihrem
Gatten ernſter Lektüre gewidmet
— ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit.
Schon ihre erſte Novelle „Jm Kabi-
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Tim
nett meiner Tante“ wurde mit einem
Preiſe gekrönt, und daher hat ſie jene
unſelige „Jagd nach einem Verleger“
nicht kennen gelernt. Sie ſtarb nach
ſchwerem Leiden am 24. Oktbr. 1895.

S:

Rheinklänge (Nn.), 1872 (Jnhalt:
Grüß mir den Rhein! – Jm Kabinett
meiner Tante. – Penſionsſtreiche. –
Waiſengut.) – Manon (N.), 1873. –
Wellenträume (Am Tyrrheniſchen
Meer. – Am Strande Norwegens),
1875. – Freudvoll und leidvoll (Nn.),
1876 (Jnhalt: Vier Wochen auf Ur-
laub. – Er ſoll dein Herr ſein. – Lenz
und Herbſt. – Onkel Francesco. –
Der Sohn der Pußta.) – Lang, lang
iſt’s her! (Nn.), 1880 (Jnhalt: Nur
ein Kind. – Pate Hinkefoot. – Der
Ring der ſeligen Muhme. – Vagabun-
denblut. – Jm Abendſonnenſchein.)
– Jm Bann der Kinderträume (Nn.),
1885 (Jnhalt: Jm Bann der Kinder-
träume. – Ora pro nobis! – Auch vom
Stamme der Asra. – Jm Giebel-
ſtübchen). – Verſchollene Mär (No-
vellenzyklus von König Artus’ Tafel-
runde), 1888. – Aus Dorf u. Wald
und Schloß (3 Nn.), 1891 (Jnhalt:
Sein Münd’l. – Adam und Eva. –
Ohne Jnſchrift.) – „Überall dasſelbe“
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– Das Bild des Erſten. – Der Ro-
man eines Storches. – Schön Gerda.
– Die Gäſte des Prälaten. – Zwei
Schweſtern. – Vor Onkels Geheim-
ſchrank.) – Elfenreigen (Deutſche und
nordiſche M.), 6. A. 1893. – Titellos
(Nn.), 1895 (Jnhalt: Eine vergeſſ’ne
Geſchichte. – Wer iſt’s denn? – Heim-
kehr. Eine Dorfgeſchichte. – Heim-
kehr. Eine Kloſtergeſchichte. – Aus
der Chronik eines berühmten Jnſti-
tuts. – Der letzte Traum.).

*Timper-Anderſon, Lydia,

ent-
ſtammt einer alten ſchottiſchen Fa-
milie, die um die Wende des 16. Jahr-
hunderts nach Deutſchland auswan-
derte und wurde 1867 in Preußiſch-
Holland (Oſtpreußen) als Tochter des
Kanzleirats Heinrich Anderſon ge-

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[197/0201] Tim Tim zum Oberlehrer ernannt u. Michae- lis 1857 als Paſtor nach Kiewe bei Röbel berufen, wo er am 26. Juli 1868 ſtarb. S: Der Untergang der Häuſer Caſanelli und Ferrato (Tr.), 1836. – Liederbuch für Turner, 2. Ausgabe, 1843. – Das Nibelungen- lied ein Urbild deutſcher Poeſie, 1852. *Timme, Agnes, pſeud. Klara Dorn, iſt die Tochter eines han- nnöverſchen Predigers und empfing bei hervorragender Begabung eine ſorgfältige, auf edler ſittlicher Grund- lage baſierende Erziehung. Den Ver- hältniſſen Rechnung tragend, wid- mete ſie ſich dem Beruf einer Leh- rerin und wirkt als ſolche jetzt in Hildesheim. S: Gedichte, 1894. *Timme, Marie, geb. Jeſerich, bekannt unter dem Pſd. Villama- ria, wurde als die älteſte Tochter eines Offiziers und ſpäteren Beam- ten 1830 geboren und mit ihren fünf Geſchwiſtern, in ſtrengſter Abgeſchie- denheit von dem Verkehr mit andern Kindern, im elterlichen Hauſe erzo- gen. Als das phantaſiereiche u. trotz aller puritaniſchen Strenge lebens- frohe Kind der Hand der Gouver- nanten entwuchs, übergab man ſie einer Herrnhuter Erziehungsanſtalt. Die „Penſionsſtreiche“ in ihrer No- vellenſammlung „Rheinklänge“ ge- ben von ihren dortigen Erlebniſſen ein ergötzliches Bild. Bald nach dem Scheiden aus dieſer Anſtalt reichte ſie einem rheiniſchen Geiſtlichen die Hand zum Ehebunde, wurde aber ſchon nach wenigen Jahren Witwe u. wandte ſich darauf mit ihren vier Kindern, von denen das älteſte erſt fünf Jahre zählte, wieder ihrer alten Heimat zu. Hier in Berlin, wo ſie ſeitdem lebte, begann ſie nach des Tages Mühe u. Arbeit in den ſpäten Stunden — die ſie ſonſt mit ihrem Gatten ernſter Lektüre gewidmet — ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Schon ihre erſte Novelle „Jm Kabi- nett meiner Tante“ wurde mit einem Preiſe gekrönt, und daher hat ſie jene unſelige „Jagd nach einem Verleger“ nicht kennen gelernt. Sie ſtarb nach ſchwerem Leiden am 24. Oktbr. 1895. S: Rheinklänge (Nn.), 1872 (Jnhalt: Grüß mir den Rhein! – Jm Kabinett meiner Tante. – Penſionsſtreiche. – Waiſengut.) – Manon (N.), 1873. – Wellenträume (Am Tyrrheniſchen Meer. – Am Strande Norwegens), 1875. – Freudvoll und leidvoll (Nn.), 1876 (Jnhalt: Vier Wochen auf Ur- laub. – Er ſoll dein Herr ſein. – Lenz und Herbſt. – Onkel Francesco. – Der Sohn der Pußta.) – Lang, lang iſt’s her! (Nn.), 1880 (Jnhalt: Nur ein Kind. – Pate Hinkefoot. – Der Ring der ſeligen Muhme. – Vagabun- denblut. – Jm Abendſonnenſchein.) – Jm Bann der Kinderträume (Nn.), 1885 (Jnhalt: Jm Bann der Kinder- träume. – Ora pro nobis! – Auch vom Stamme der Asra. – Jm Giebel- ſtübchen). – Verſchollene Mär (No- vellenzyklus von König Artus’ Tafel- runde), 1888. – Aus Dorf u. Wald und Schloß (3 Nn.), 1891 (Jnhalt: Sein Münd’l. – Adam und Eva. – Ohne Jnſchrift.) – „Überall dasſelbe“ (Nn.), 1892 (Jnhalt: Erinnerungen. – Das Bild des Erſten. – Der Ro- man eines Storches. – Schön Gerda. – Die Gäſte des Prälaten. – Zwei Schweſtern. – Vor Onkels Geheim- ſchrank.) – Elfenreigen (Deutſche und nordiſche M.), 6. A. 1893. – Titellos (Nn.), 1895 (Jnhalt: Eine vergeſſ’ne Geſchichte. – Wer iſt’s denn? – Heim- kehr. Eine Dorfgeſchichte. – Heim- kehr. Eine Kloſtergeſchichte. – Aus der Chronik eines berühmten Jnſti- tuts. – Der letzte Traum.). *Timper-Anderſon, Lydia, ent- ſtammt einer alten ſchottiſchen Fa- milie, die um die Wende des 16. Jahr- hunderts nach Deutſchland auswan- derte und wurde 1867 in Preußiſch- Holland (Oſtpreußen) als Tochter des Kanzleirats Heinrich Anderſon ge- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/201>, abgerufen am 23.11.2024.