Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Tan a. d. Zeit Ludwigs XIV.), 1907. II.Wolf der Dragoner des Prinzen Eu- gen (E.), 1908. III. Wolf der Husar des alten Fritz, 1909). - Ein ehren- volles Duell u. andere Erzählungen, 1909. - Militärhumoresken u. andere Erzählungen, 1910. - Ernste und hei- tere Erzählungen, 1911. *Tangermann, Friedrich Wil- helm, pseud. Viktor Granella, Tan tragene Stelle als Geheimsekretäranzunehmen. Mit seinen Jdealen sich in die engsten Lebenskreise flüch- tend, widmete T. sich neben dem Amte mit ausdauerndem Fleiße literari- schen u. philosophischen Studien, wo- durch ihm jedoch die Sympathien des Kirchenregiments noch mehr entzo- gen wurden. Seit dem Jahre 1864 bekleidete er die Pfarre Unkel am Rhein. Nach Verkündigung des Un- fehlbarkeitsdogmas trat T. als ent- schiedener Gegner desselben auf, und da er sich ihm um keinen Preis un- terwerfen wollte, so wurde er 1870 seines Amtes entsetzt. Er lebte dar- auf in Bonn, bis er Anfang 1872 von der altkatholischen Gemeinde in Köln zu deren Prediger erwählt wurde, in welcher Stellung er bis zum 1. Januar 1888 verblieb, worauf er in den Ruhestand trat. Er starb am 4. Oktober 1907. S: Religiöse Tanhäuser, Verfasser des neuen, Tanhäuser der Aeltere, siehe Tann, Johann, geb. am 13. April *
Tan a. d. Zeit Ludwigs XIV.), 1907. II.Wolf der Dragoner des Prinzen Eu- gen (E.), 1908. III. Wolf der Huſar des alten Fritz, 1909). – Ein ehren- volles Duell u. andere Erzählungen, 1909. – Militärhumoresken u. andere Erzählungen, 1910. – Ernſte und hei- tere Erzählungen, 1911. *Tangermann, Friedrich Wil- helm, pſeud. Viktor Granella, Tan tragene Stelle als Geheimſekretäranzunehmen. Mit ſeinen Jdealen ſich in die engſten Lebenskreiſe flüch- tend, widmete T. ſich neben dem Amte mit ausdauerndem Fleiße literari- ſchen u. philoſophiſchen Studien, wo- durch ihm jedoch die Sympathien des Kirchenregiments noch mehr entzo- gen wurden. Seit dem Jahre 1864 bekleidete er die Pfarre Unkel am Rhein. Nach Verkündigung des Un- fehlbarkeitsdogmas trat T. als ent- ſchiedener Gegner desſelben auf, und da er ſich ihm um keinen Preis un- terwerfen wollte, ſo wurde er 1870 ſeines Amtes entſetzt. Er lebte dar- auf in Bonn, bis er Anfang 1872 von der altkatholiſchen Gemeinde in Köln zu deren Prediger erwählt wurde, in welcher Stellung er bis zum 1. Januar 1888 verblieb, worauf er in den Ruheſtand trat. Er ſtarb am 4. Oktober 1907. S: Religiöſe Tanhäuſer, Verfaſſer des neuen, Tanhäuſer der Aeltere, ſiehe Tann, Johann, geb. am 13. April *
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Tan
Tan
a. d. Zeit Ludwigs XIV.), 1907. II.
Wolf der Dragoner des Prinzen Eu-
gen (E.), 1908. III. Wolf der Huſar
des alten Fritz, 1909). – Ein ehren-
volles Duell u. andere Erzählungen,
1909. – Militärhumoresken u. andere
Erzählungen, 1910. – Ernſte und hei-
tere Erzählungen, 1911.
*Tangermann, Friedrich Wil-
helm, pſeud. Viktor Granella,
wurde am 6. Juli 1815 zu Eſſen an der
Ruhr als der einzige Sohn einer unbe-
mittelten Bürgerfamilie geboren und
mußte nach dem frühen Tode ſeines
Vaters ſtatt der gewünſchten wiſſen-
ſchaftlichen Ausbildung ſich der kauf-
männiſch. Laufbahn zuwenden. Nach-
dem er ſich die erforderliche techniſche
und merkantiliſche Befähigung anzu-
eignen geſucht, erhielt er ſchon in ſei-
nem 16. Jahre eine Anſtellung in
einem Maſchinenetabliſſement u. be-
zog nach wenigen Jahren bereits ein
anſehnliches Gehalt. Unbefriedigt
jedoch in dieſer realiſtiſchen Ge-
ſchäftstätigkeit, verließ er, 23 Jahre
alt, den kaufmänniſchen Beruf, um
ſich dem geiſtlichen Stande zu wid-
men. Ohne jemals ein Gymnaſium
beſucht zu haben, wurde es ihm doch
durch eifriges Selbſtſtudium möglich,
nach einigen Jahren das Abiturien-
tenexamen in Münſter zu beſtehen,
worauf er für 1½ Jahre die dortige
Akademie bezog u. dann an der Uni-
verſität zu München ſeine akademi-
ſchen Studien vollendete. Jm Früh-
jahr 1844 wurde er in das erzbiſchöf-
liche Klerikalſeminar zu Köln aufge-
nommen, u. zu Oſtern 1845 empfing
er die Prieſterweihe. Nachdem er ein
Jahr lang die Pfarre Saarn b. Mül-
heim an der Ruhr verwaltet, kam er
als Kaplan nach Neuß. Den ultra-
montanen Beſtrebungen fern ſtehend
und den kurialiſtiſchen Entwicklungs-
gang der kirchlichen Zuſtände voraus-
ſehend, konnte er ſich nicht entſchlie-
ßen, die ihm vom Erzbiſchof v. Köln,
Joh. von Geißel, wiederholt ange-
tragene Stelle als Geheimſekretär
anzunehmen. Mit ſeinen Jdealen
ſich in die engſten Lebenskreiſe flüch-
tend, widmete T. ſich neben dem Amte
mit ausdauerndem Fleiße literari-
ſchen u. philoſophiſchen Studien, wo-
durch ihm jedoch die Sympathien des
Kirchenregiments noch mehr entzo-
gen wurden. Seit dem Jahre 1864
bekleidete er die Pfarre Unkel am
Rhein. Nach Verkündigung des Un-
fehlbarkeitsdogmas trat T. als ent-
ſchiedener Gegner desſelben auf, und
da er ſich ihm um keinen Preis un-
terwerfen wollte, ſo wurde er 1870
ſeines Amtes entſetzt. Er lebte dar-
auf in Bonn, bis er Anfang 1872
von der altkatholiſchen Gemeinde in
Köln zu deren Prediger erwählt
wurde, in welcher Stellung er bis
zum 1. Januar 1888 verblieb, worauf
er in den Ruheſtand trat. Er ſtarb
am 4. Oktober 1907.
S: Religiöſe
Gedichte, 1847. – Anaſtaſia (An-
dachtsbuch für Katholiken), 1848. –
Pilgerklänge (Dn.), 1853. – Wahr-
heit, Schönheit, Liebe (Philoſoph.-
äſthetiſche Studien), 1867. – Aus
zwei Welten (Wahrheit und Dich-
tung), 1871. – Patriotiſche Lieder
und Zeitgedichte, 1871. – Diotima
(Kulturhiſtor. N.), 1873. – Herz und
Welt (Dn.), 1876. – Sions Harfen-
klänge, 1886. – Philoſophie u. Poeſie
(Son.), 1886. – Neuer Frühling,
neues Leben (Zeitbetrachtgn.), 1889.
– Zeitenwende (anonym), 1890. –
Arthur von Bretagne (Romant. D.),
1891. – Leben, Licht und Liebe (Eine
Weihnachtsgabe), 1895. – Morgen
und Abend (Erinnerungen, Lebens-
bilder und Selbſtbekenntniſſe), 1895.
– Blumen und Sterne (Ge.), 1896. –
Erkenntnis und Liebe, die ſchönſten
Leitſterne des Lebens, 1906.
Tanhäuſer, Verfaſſer des neuen,
ſ. Eduard Griſebach!
Tanhäuſer der Aeltere, ſiehe
Michael Klapp!
Tann, Johann, geb. am 13. April
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