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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Syd
besuchte, nachdem er den ersten Unter-
richt durch Hauslehrer empfangen,
von 1891 an das Wilhelmsgymna-
sium in Stettin, das Pädagogium zu
Putbus auf der Jnsel Rügen und
dann die Dr. Uhlichsche Presse in
Berlin, wo er das Fähnrichsexamen
ablegte (1898). Er trat nun in die
militärische Laufbahn ein, nahm aber
schon 1902 als Leutnant im 10. Ula-
nen-Regiment (Züllichau) seinen Ab-
schied, beschäftigte sich darauf mit
Privatstudien und schriftstellerischer
Tätigkeit für größere Berliner Zei-
tungen, um dann in der Folge zur
Belletristik überzugehen. Seit seiner
Verheiratung (1907) hat er seinen
Wohnsitz in Zehlendorf bei Berlin.

S:

"Die Sünde aber der Eltern ..."
(R.), 1907.

*Sydow, Margarete von,

geb.
von Weiß, pseud. Franz Rosen,
wurde am 16. Dezbr. 1869 in Berlin
geboren, erhielt im Elternhause auf
dem Lande ihre Erziehung und ver-
riet schon in der Jugend Talent und
Neigung zur Dichtung; doch wurde
letztere von ihrer Umgebung immer
unterdrückt aus Sorge, sie könnte
dadurch von der nützlichen Beschäfti-
gung im praktischen Leben abgezogen
werden. Am 7. Oktbr. 1890 verhei-
ratete sie sich mit dem Königl. Kam-
merherrn und Rittergutsbesitzer Kon-
rad von Sydow auf Stolzenfelde bei
Schönfließ in der Neumark, wo sie
noch jetzt lebt. Hier begann sie nach
Jahren in den Mußestunden, welche
ihr die Pflichten als Hausfrau und
Mutter ließen, ihre schriftstellerische
Tätigkeit, deren materiellen Ertrag
sie wohltätigen Zwecken zuwendet.
Jn allen ihren Romanen, die mit der
sogenannten "Moderne" nichts ge-
meinsam haben, ist sie in erster Linie
bestrebt, dem inneren Leben der Men-
schen, der psychologischen Entwicklung
der Charaktere nachzuforschen.

S:


Aus dem Buch der Träume (En.),
1897. - Das Forum der Welt (R.),
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Syd
1898. - Geheimnisse (R.), 1898. - Zur
Chronik des Leidens (2 En.), 1899.
- Der Mönch von St. Blasien (Die
Gesch. eines Glaubens), 1900. - Nei-
gung u. Pflicht (R.), 1900. - Svante
Ohlsen (R.), 1901. - Die Frau Pat-
ronin (R.); II, 1901. - Letzte Rast-
(Römische Wandertage), 1901. -
Sachsenehre (Hist. Schsp.), 1901. -
Die Kleine (R.), 1902. - Erloschenes
Licht (R.), 1902. - Jungfrau Königin
(R.), 1903. - Des Mannes Vorrecht
(R.), 1904. - Erlöse uns von dem
Alltag (R.), 1904. - Der Sünde Sold
(R.), 1904. - Anna Steinhofer (E.)
1904. - Hinrik Gehrts (R.), 1906. -
Ein Kampf ums Dasein (R.), 1907.
- Die Kinder vom Köbinghof (R.)
1909. - Eines großen Mannes Liebe
(R.), 1910. - Wenn reife Frauen lie-
ben (Tagebuchbl. u. Br.), 3. A. 1912.

*Sydow, Friedrich Bernhard Os-
kar
von,

ein Sohn des bekannten
Schriftstellerpaares Friedrich u. Wil-
helmine v. S., von denen die letztere
unter dem Pseud. Jsidore Grö-
nau
bekannter geworden ist, wurde
am 28. Januar 1811 zu Freiberg in
Sachsen geboren, wo sein Vater da-
mals in sächsischen Militärdiensten
stand, erhielt seine wissenschaftliche
Vorbildung 1821-30 auf dem Gym-
nasium zu Erfurt und studierte von
1830-33 in Berlin, besonders unter
Schleiermacher und Neander Theo-
logie. Nachdem er dort seine Prü-
fungen bestanden, wurde er 1836
erster Lehrer an der königl. Töchter-
schule auf der Friedrichstadt und dem
damit verbundenen Lehrerinnensem
nar daselbst, 1839 Prediger u. Schul-
inspektor am königl. Militärknaben
erziehungsinstitut zu Annaburg in der
Provinz Sachsen, wo er bereits seinen
erst im Greisenalter veröffentlichten
"Tancred" schrieb, 1843 Divisions-
prediger in Erfurt, 1847 Militär
oberprediger des 2. Armeekorps in
Stettin u. 1857 Superintendent und
Pfarrer zu Altenkirchen auf der Jnsel

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Syd
beſuchte, nachdem er den erſten Unter-
richt durch Hauslehrer empfangen,
von 1891 an das Wilhelmsgymna-
ſium in Stettin, das Pädagogium zu
Putbus auf der Jnſel Rügen und
dann die Dr. Uhlichſche Preſſe in
Berlin, wo er das Fähnrichsexamen
ablegte (1898). Er trat nun in die
militäriſche Laufbahn ein, nahm aber
ſchon 1902 als Leutnant im 10. Ula-
nen-Regiment (Züllichau) ſeinen Ab-
ſchied, beſchäftigte ſich darauf mit
Privatſtudien und ſchriftſtelleriſcher
Tätigkeit für größere Berliner Zei-
tungen, um dann in der Folge zur
Belletriſtik überzugehen. Seit ſeiner
Verheiratung (1907) hat er ſeinen
Wohnſitz in Zehlendorf bei Berlin.

S:

„Die Sünde aber der Eltern ...“
(R.), 1907.

*Sydow, Margarete von,

geb.
von Weiß, pſeud. Franz Roſen,
wurde am 16. Dezbr. 1869 in Berlin
geboren, erhielt im Elternhauſe auf
dem Lande ihre Erziehung und ver-
riet ſchon in der Jugend Talent und
Neigung zur Dichtung; doch wurde
letztere von ihrer Umgebung immer
unterdrückt aus Sorge, ſie könnte
dadurch von der nützlichen Beſchäfti-
gung im praktiſchen Leben abgezogen
werden. Am 7. Oktbr. 1890 verhei-
ratete ſie ſich mit dem Königl. Kam-
merherrn und Rittergutsbeſitzer Kon-
rad von Sydow auf Stolzenfelde bei
Schönfließ in der Neumark, wo ſie
noch jetzt lebt. Hier begann ſie nach
Jahren in den Mußeſtunden, welche
ihr die Pflichten als Hausfrau und
Mutter ließen, ihre ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit, deren materiellen Ertrag
ſie wohltätigen Zwecken zuwendet.
Jn allen ihren Romanen, die mit der
ſogenannten „Moderne“ nichts ge-
meinſam haben, iſt ſie in erſter Linie
beſtrebt, dem inneren Leben der Men-
ſchen, der pſychologiſchen Entwicklung
der Charaktere nachzuforſchen.

S:


Aus dem Buch der Träume (En.),
1897. – Das Forum der Welt (R.),
[Spaltenumbruch]

Syd
1898. – Geheimniſſe (R.), 1898. – Zur
Chronik des Leidens (2 En.), 1899.
– Der Mönch von St. Blaſien (Die
Geſch. eines Glaubens), 1900. – Nei-
gung u. Pflicht (R.), 1900. – Svante
Ohlſen (R.), 1901. – Die Frau Pat-
ronin (R.); II, 1901. – Letzte Raſt-
(Römiſche Wandertage), 1901. –
Sachſenehre (Hiſt. Schſp.), 1901. –
Die Kleine (R.), 1902. – Erloſcheneſ
Licht (R.), 1902. – Jungfrau Königin
(R.), 1903. – Des Mannes Vorrecht
(R.), 1904. – Erlöſe uns von dem
Alltag (R.), 1904. – Der Sünde Sold
(R.), 1904. – Anna Steinhofer (E.)
1904. – Hinrik Gehrts (R.), 1906. –
Ein Kampf ums Daſein (R.), 1907.
– Die Kinder vom Köbinghof (R.)
1909. – Eines großen Mannes Liebe
(R.), 1910. – Wenn reife Frauen lie-
ben (Tagebuchbl. u. Br.), 3. A. 1912.

*Sydow, Friedrich Bernhard Os-
kar
von,

ein Sohn des bekannten
Schriftſtellerpaares Friedrich u. Wil-
helmine v. S., von denen die letztere
unter dem Pſeud. Jſidore Grö-
nau
bekannter geworden iſt, wurde
am 28. Januar 1811 zu Freiberg in
Sachſen geboren, wo ſein Vater da-
mals in ſächſiſchen Militärdienſten
ſtand, erhielt ſeine wiſſenſchaftliche
Vorbildung 1821–30 auf dem Gym-
naſium zu Erfurt und ſtudierte von
1830–33 in Berlin, beſonders unter
Schleiermacher und Neander Theo-
logie. Nachdem er dort ſeine Prü-
fungen beſtanden, wurde er 1836
erſter Lehrer an der königl. Töchter-
ſchule auf der Friedrichſtadt und dem
damit verbundenen Lehrerinnenſem
nar daſelbſt, 1839 Prediger u. Schul-
inſpektor am königl. Militärknaben
erziehungsinſtitut zu Annaburg in der
Provinz Sachſen, wo er bereits ſeinen
erſt im Greiſenalter veröffentlichten
„Tancred“ ſchrieb, 1843 Diviſions-
prediger in Erfurt, 1847 Militär
oberprediger des 2. Armeekorps in
Stettin u. 1857 Superintendent und
Pfarrer zu Altenkirchen auf der Jnſel

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[148/0152] Syd Syd beſuchte, nachdem er den erſten Unter- richt durch Hauslehrer empfangen, von 1891 an das Wilhelmsgymna- ſium in Stettin, das Pädagogium zu Putbus auf der Jnſel Rügen und dann die Dr. Uhlichſche Preſſe in Berlin, wo er das Fähnrichsexamen ablegte (1898). Er trat nun in die militäriſche Laufbahn ein, nahm aber ſchon 1902 als Leutnant im 10. Ula- nen-Regiment (Züllichau) ſeinen Ab- ſchied, beſchäftigte ſich darauf mit Privatſtudien und ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit für größere Berliner Zei- tungen, um dann in der Folge zur Belletriſtik überzugehen. Seit ſeiner Verheiratung (1907) hat er ſeinen Wohnſitz in Zehlendorf bei Berlin. S: „Die Sünde aber der Eltern ...“ (R.), 1907. *Sydow, Margarete von, geb. von Weiß, pſeud. Franz Roſen, wurde am 16. Dezbr. 1869 in Berlin geboren, erhielt im Elternhauſe auf dem Lande ihre Erziehung und ver- riet ſchon in der Jugend Talent und Neigung zur Dichtung; doch wurde letztere von ihrer Umgebung immer unterdrückt aus Sorge, ſie könnte dadurch von der nützlichen Beſchäfti- gung im praktiſchen Leben abgezogen werden. Am 7. Oktbr. 1890 verhei- ratete ſie ſich mit dem Königl. Kam- merherrn und Rittergutsbeſitzer Kon- rad von Sydow auf Stolzenfelde bei Schönfließ in der Neumark, wo ſie noch jetzt lebt. Hier begann ſie nach Jahren in den Mußeſtunden, welche ihr die Pflichten als Hausfrau und Mutter ließen, ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, deren materiellen Ertrag ſie wohltätigen Zwecken zuwendet. Jn allen ihren Romanen, die mit der ſogenannten „Moderne“ nichts ge- meinſam haben, iſt ſie in erſter Linie beſtrebt, dem inneren Leben der Men- ſchen, der pſychologiſchen Entwicklung der Charaktere nachzuforſchen. S: Aus dem Buch der Träume (En.), 1897. – Das Forum der Welt (R.), 1898. – Geheimniſſe (R.), 1898. – Zur Chronik des Leidens (2 En.), 1899. – Der Mönch von St. Blaſien (Die Geſch. eines Glaubens), 1900. – Nei- gung u. Pflicht (R.), 1900. – Svante Ohlſen (R.), 1901. – Die Frau Pat- ronin (R.); II, 1901. – Letzte Raſt- (Römiſche Wandertage), 1901. – Sachſenehre (Hiſt. Schſp.), 1901. – Die Kleine (R.), 1902. – Erloſcheneſ Licht (R.), 1902. – Jungfrau Königin (R.), 1903. – Des Mannes Vorrecht (R.), 1904. – Erlöſe uns von dem Alltag (R.), 1904. – Der Sünde Sold (R.), 1904. – Anna Steinhofer (E.) 1904. – Hinrik Gehrts (R.), 1906. – Ein Kampf ums Daſein (R.), 1907. – Die Kinder vom Köbinghof (R.) 1909. – Eines großen Mannes Liebe (R.), 1910. – Wenn reife Frauen lie- ben (Tagebuchbl. u. Br.), 3. A. 1912. *Sydow, Friedrich Bernhard Os- kar von, ein Sohn des bekannten Schriftſtellerpaares Friedrich u. Wil- helmine v. S., von denen die letztere unter dem Pſeud. Jſidore Grö- nau bekannter geworden iſt, wurde am 28. Januar 1811 zu Freiberg in Sachſen geboren, wo ſein Vater da- mals in ſächſiſchen Militärdienſten ſtand, erhielt ſeine wiſſenſchaftliche Vorbildung 1821–30 auf dem Gym- naſium zu Erfurt und ſtudierte von 1830–33 in Berlin, beſonders unter Schleiermacher und Neander Theo- logie. Nachdem er dort ſeine Prü- fungen beſtanden, wurde er 1836 erſter Lehrer an der königl. Töchter- ſchule auf der Friedrichſtadt und dem damit verbundenen Lehrerinnenſem nar daſelbſt, 1839 Prediger u. Schul- inſpektor am königl. Militärknaben erziehungsinſtitut zu Annaburg in der Provinz Sachſen, wo er bereits ſeinen erſt im Greiſenalter veröffentlichten „Tancred“ ſchrieb, 1843 Diviſions- prediger in Erfurt, 1847 Militär oberprediger des 2. Armeekorps in Stettin u. 1857 Superintendent und Pfarrer zu Altenkirchen auf der Jnſel *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/152>, abgerufen am 21.11.2024.