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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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25. März (nicht: November) 1851 zu
Olmütz in Mähren geboren. Als
Spielgenosse der Kinder einer sehr
wohlhabenden Familie wurde er fast
täglich in das gut geleitete Olmützer
Theater mitgenommen, wodurch bei
ihm eine besondere Vorliebe für dra-
matische Darbietungen geweckt wurde.
Den Gymnasialstudien lag er in sei-
ner Vaterstadt ob, nur die sechste
Klasse absolvierte er infolge des Krie-
ges von 1866 am Schottengymnasium
in Wien. Hier besuchte er auch zu
Anfang der 70er Jahre die natur-
wissenschaftlich. Vorlesungen an der
Universität, um sich für das Gym-
nasiallehrfach vorzubereiten. Jm J.
1873 wurde er supplierender Gym-
nasiallehrer, zuerst in seiner Vater-
stadt, dann in Kremsier (Mähren), wo
er auch den Professortitel erwarb,
machte 1878 als Reserveoffizier den
bosnischen Okkupationsfeldzug mit
und kam später als Professor an das
II. deutsche Gymnasium in Brünn.
Jnfolge längerer Krankheit wurde er
1892 pensioniert, u. lebt er seit 1899
auf seinem Landsitze in Mödling bei
Wien.

S:

Blüten und Nieten (Ge.),
1886. - Jn Freud' und Leid (Ge.),
1887. - Vater u. Tochter (N.), 1887.
- Schwarz-Gelb (Soldatenlieder),
1888. - Wenn man die Verlobung
versäumt (Lsp.), 1888. - Eine wissen-
schaftliche Entdeckung (Lsp.), 1889. -
Frau Baronin Altthurn (Lsp.), 1889.
- Auf Brautwerbung (Lsp.), 1889. -
Die Einquartierung (Schw.), 1889. -
Zoraide (Trsp.), 1889. - Der Herr
Gesandte (Lsp.), 1891. - Die Millio-
närin (Schw.), 1894 (Sv.). - Vor
Livno und Trebinje (Sk. a. d. Feld-
zuge 1878), 1904 (Sv.). - Nach dem
Zapfenstreich (Dr. Sat.), 1904 (Sv.).
- Geträumt (Dramolet), 1905 (Sv.).
- Die Zecher (Dr. Sk. aus Hellas),
1905 (Sv.). - Das Beethovenhaus
(P. mit Ges., mit eigenen Komposit.),
1906. - Kaiserjubiläumsfestlied, 1908.
- Jubelklänge (Ge.), 1908 (Sv.). -
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Ein Jmpromptu (Lsp.), 1908 (Sv.). -
Haydns letzte Vision (Gedenkspiel),
1909 (Sv.). - Waldbleamerln für'n
Jaga-Kaiser (Ge. und eigene Kom-
posit.), 1910.

Struve, Gustav von,

wurde am
11. Oktbr. 1805 zu München als der
Sohn des russischen Wirkl. Staats-
rats Johann Gustav von S. gebo-
ren, der 1817 zum russischen Geschäfts-
träger in Karlruhe ernannt wurde.
Hier verlebte der Sohn seine Jugend-
zeit, studierte darauf 1824-26 in
Göttingen und Heidelberg die Rechte
und wurde Sekretär bei der olden-
burgischen Bundestagsgesandtschaft
in Frankfurt a. M. Bald kam er mit
den Prinzipien der Diplomatie in
Konflikt, und es war ihm daher sehr
erwünscht, daß er 1828, nach dem
Tode seines Vaters, aus seiner Stel-
lung abberufen wurde. Er erhielt
eine Stelle als Landgerichtsassessor
in Jever; da ihm dieselbe aber aus
ähnlichen Gründen zuwider ward, so
verließ er 1832 den oldenburgischen
Staatdienst und ging nach Mann-
heim, wo er als Advokat praktizierte
und sich nebenher dem Studium der
Staatswissenschaften u. verwandter
Fächer zuwandte. Eine Reihe wert-
voller Schriften ging aus diesen
Studien hervor; aber einige derselben
brachten ihn wegen seiner Freimütig-
keit in der Beurteilung politischer
Personen und Jnstitutionen auf die
Anklagebank und ins Gefängnis.
Merkwürdigerweise fand er auch
ein anderes Gebiet, die Phrenologie,
der er seine Zeit zu Studien u. öffent-
lichen Vorträgen und seine Feder zu
mehreren Schriften lieh. Anfang
1844 gründete er eine "Zeitschrift für
Deutschlands Hochschulen", die ihn
sehr bald mit der Zensur in Konflikt
brachte. Hierdurch bekam sein alter
Groll gegen Despotismus neue Nah-
rung, und dieser steigerte sich noch,
nachdem er am 1. Juli 1845 die Re-
daktion des "Mannheimer Journals"

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25. März (nicht: November) 1851 zu
Olmütz in Mähren geboren. Als
Spielgenoſſe der Kinder einer ſehr
wohlhabenden Familie wurde er faſt
täglich in das gut geleitete Olmützer
Theater mitgenommen, wodurch bei
ihm eine beſondere Vorliebe für dra-
matiſche Darbietungen geweckt wurde.
Den Gymnaſialſtudien lag er in ſei-
ner Vaterſtadt ob, nur die ſechſte
Klaſſe abſolvierte er infolge des Krie-
ges von 1866 am Schottengymnaſium
in Wien. Hier beſuchte er auch zu
Anfang der 70er Jahre die natur-
wiſſenſchaftlich. Vorleſungen an der
Univerſität, um ſich für das Gym-
naſiallehrfach vorzubereiten. Jm J.
1873 wurde er ſupplierender Gym-
naſiallehrer, zuerſt in ſeiner Vater-
ſtadt, dann in Kremſier (Mähren), wo
er auch den Profeſſortitel erwarb,
machte 1878 als Reſerveoffizier den
bosniſchen Okkupationsfeldzug mit
und kam ſpäter als Profeſſor an das
II. deutſche Gymnaſium in Brünn.
Jnfolge längerer Krankheit wurde er
1892 penſioniert, u. lebt er ſeit 1899
auf ſeinem Landſitze in Mödling bei
Wien.

S:

Blüten und Nieten (Ge.),
1886. – Jn Freud’ und Leid (Ge.),
1887. – Vater u. Tochter (N.), 1887.
– Schwarz-Gelb (Soldatenlieder),
1888. – Wenn man die Verlobung
verſäumt (Lſp.), 1888. – Eine wiſſen-
ſchaftliche Entdeckung (Lſp.), 1889. –
Frau Baronin Altthurn (Lſp.), 1889.
– Auf Brautwerbung (Lſp.), 1889. –
Die Einquartierung (Schw.), 1889. –
Zoraide (Trſp.), 1889. – Der Herr
Geſandte (Lſp.), 1891. – Die Millio-
närin (Schw.), 1894 (Sv.). – Vor
Livno und Trebinje (Sk. a. d. Feld-
zuge 1878), 1904 (Sv.). – Nach dem
Zapfenſtreich (Dr. Sat.), 1904 (Sv.).
– Geträumt (Dramolet), 1905 (Sv.).
– Die Zecher (Dr. Sk. aus Hellas),
1905 (Sv.). – Das Beethovenhaus
(P. mit Geſ., mit eigenen Kompoſit.),
1906. – Kaiſerjubiläumsfeſtlied, 1908.
– Jubelklänge (Ge.), 1908 (Sv.). –
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Ein Jmpromptu (Lſp.), 1908 (Sv.). –
Haydns letzte Viſion (Gedenkſpiel),
1909 (Sv.). – Waldbleamerln für’n
Jaga-Kaiſer (Ge. und eigene Kom-
poſit.), 1910.

Struve, Guſtav von,

wurde am
11. Oktbr. 1805 zu München als der
Sohn des ruſſiſchen Wirkl. Staats-
rats Johann Guſtav von S. gebo-
ren, der 1817 zum ruſſiſchen Geſchäfts-
träger in Karlruhe ernannt wurde.
Hier verlebte der Sohn ſeine Jugend-
zeit, ſtudierte darauf 1824–26 in
Göttingen und Heidelberg die Rechte
und wurde Sekretär bei der olden-
burgiſchen Bundestagsgeſandtſchaft
in Frankfurt a. M. Bald kam er mit
den Prinzipien der Diplomatie in
Konflikt, und es war ihm daher ſehr
erwünſcht, daß er 1828, nach dem
Tode ſeines Vaters, aus ſeiner Stel-
lung abberufen wurde. Er erhielt
eine Stelle als Landgerichtsaſſeſſor
in Jever; da ihm dieſelbe aber aus
ähnlichen Gründen zuwider ward, ſo
verließ er 1832 den oldenburgiſchen
Staatdienſt und ging nach Mann-
heim, wo er als Advokat praktizierte
und ſich nebenher dem Studium der
Staatswiſſenſchaften u. verwandter
Fächer zuwandte. Eine Reihe wert-
voller Schriften ging aus dieſen
Studien hervor; aber einige derſelben
brachten ihn wegen ſeiner Freimütig-
keit in der Beurteilung politiſcher
Perſonen und Jnſtitutionen auf die
Anklagebank und ins Gefängnis.
Merkwürdigerweiſe fand er auch
ein anderes Gebiet, die Phrenologie,
der er ſeine Zeit zu Studien u. öffent-
lichen Vorträgen und ſeine Feder zu
mehreren Schriften lieh. Anfang
1844 gründete er eine „Zeitſchrift für
Deutſchlands Hochſchulen“, die ihn
ſehr bald mit der Zenſur in Konflikt
brachte. Hierdurch bekam ſein alter
Groll gegen Deſpotismus neue Nah-
rung, und dieſer ſteigerte ſich noch,
nachdem er am 1. Juli 1845 die Re-
daktion des „Mannheimer Journals“

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/131>, abgerufen am 24.11.2024.