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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Tän
zu Mahrersdorf bei Neunkirchen am
Steinfelde in Niederösterreich, be-
suchte die Volksschule in Ternitz, seit
1881 das Lehrerseminar zu Wiener
Neustadt und wurde 1886 als Lehrer
in Willendorf angestellt. Seit dem
Herbst 1890 wirkte er als solcher in
Gloggnitz (Niederösterreich). Jm J.
1896, als die Aufführung seines
Volksstücks "Der Lehrer von Grün-
dorf" durch die vielen Streichungen
der Zensur vereitelt wurde, schied er
aus dem Schuldienste und trat zu-
nächst als Hauptredakteur beim "Süd-
tiroler Tageblatt" in Bozen ein, gab
aber diese Kampfstellung bald auf u.
ließ sich als freier Schriftsteller in
St. Pölten nieder. Hier arbeitete er
seinen "Lehrer in Gründorf" um und
trug ihn dann als fahrender Sänger
in mehr als 150 Orten den gebildeten
Kreisen vor.

S:

Junge Dichtungen,
1887. - Severinus (Festdichtung),
1888. - Bunte Lieder (Ge.), 1889. -
Der Lehrer von Gründorf (Volksst.),
1896. - Sturmwellen (Polit. Ge.),
1900. - Wen die Götter hassen (Volks-
schauspiel, nach dem "Lehrer von
Gründorf" bearb.), 1901. - Mein
Dornenpfad (R. a. dem Lehrerleben),
1903.

*Tänzer, Aron,

pseudon. Arno
Tänzer
wurde am 30. Jan. 1871 in
Preßburg (Ungarn) geboren und be-
suchte daselbst die Volksschule und
Mittelschulen, worauf er drei Jahre
an der Berliner Universität studierte,
um sich zum jüdischen Rabbiner aus-
zubilden. Nachdem er sich die Würde
eines Dr. phil. erworben und an ver-
schiedenen Orten gewirkt hatte, wur-
de er 1900 Landesrabbiner in Hohen-
ems (Vorarlberg), 1905 Bezirks-
rabbiner in Meran (Tirol) und 1907
königlicher Rabbiner in Göppingen
(Württemb.), wo er seit 1910 auch die
"Jsrael. Wochenschrift" herausgibt.
Außer verschiedenen wissenschaft-
lichen, meist theologischen Schriften
veröffentlichte er

S:

Borgen macht
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Tap
Sorgen (P.), 1894. - Der Erzieher
(Schw.), 1900.

Täpper, Wilhelm Theodor,

geb.
am 14. Septbr. 1845 zu Holsterhau-
sen im Landkreise Essen, besuchte das
Gymnasium zu Essen, von 1866-68
d. Lehrerseminar zu Kempen, machte
1870-71 den Feldzug in Frankreich
mit und wirkte seit 1875 als Lehrer
in Bochum. Seit 1878 war T. in den
verschiedensten Vereinen der west-
lichen Provinzen ein sehr beliebter
Gast als Vorleser plattdeutscher Dich-
tungen. Jm April 1896 trat T. in
den Ruhestand, bei welcher Gelegen-
heit ihn der Fabrikherr Krupp noch
besonders auszeichnete. Am 28. Nov.
1905 ist T. in Rüttenscheid bei Essen
gestorben.

S:

Doktor H. Brands
plattdütsche Lachpillen, 4 Hefte, 1884
bis 1886. - Plattdütsche Lachpillen
oder: Lustige Reimereien im leicht
verständlichen Dialekte der Essener
Kanonen- und Kohlengegend; VIII,
1888-99. - Plattdeutsche Vertellkes
taum Tiedverdriew, 1890. - Gedichte
oder Lieder zu den Namens- bezw.
Geburtstagen der Eltern, 1896. -
Allgemeine Lieder für deutsche Feuer-
wehrkameraden, hrsg., 11. A. 1906.

*Tappert, Wilhelm,

* am 19. Febr.
1830 zu Ober-Thomaswaldau bei
Bunzlau in Schlesien, bildete sich
1848-50 auf dem Seminar zu Bunz-
lau zum Lehrer aus, war als solcher
bis 1856 tätig und ging dann nach
Berlin, um sich ganz der Musik zu
widmen. Er machte seine Studien
unter Professor Dehns Leitung in
Kullaks Akademie der Tonkunst und
lebte dann mehrere Jahre in Glo-
gau, bis er 1866 seinen dauernden
Wohnsitz in Berlin nahm, wo er als
Musikschriftsteller und Musiklehrer
fernerhin tätig war. T. ist ein geist-
voller Schrifsteller, gelehrter Theo-
retiker und eifriger Verfechter der
neudeutschen Richtung in der Musik,
und seine Arbeiten über Rich. Wag-
ner und dessen Kunstprinzip gehören

*


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Tän
zu Mahrersdorf bei Neunkirchen am
Steinfelde in Niederöſterreich, be-
ſuchte die Volksſchule in Ternitz, ſeit
1881 das Lehrerſeminar zu Wiener
Neuſtadt und wurde 1886 als Lehrer
in Willendorf angeſtellt. Seit dem
Herbſt 1890 wirkte er als ſolcher in
Gloggnitz (Niederöſterreich). Jm J.
1896, als die Aufführung ſeines
Volksſtücks „Der Lehrer von Grün-
dorf“ durch die vielen Streichungen
der Zenſur vereitelt wurde, ſchied er
aus dem Schuldienſte und trat zu-
nächſt als Hauptredakteur beim „Süd-
tiroler Tageblatt“ in Bozen ein, gab
aber dieſe Kampfſtellung bald auf u.
ließ ſich als freier Schriftſteller in
St. Pölten nieder. Hier arbeitete er
ſeinen „Lehrer in Gründorf“ um und
trug ihn dann als fahrender Sänger
in mehr als 150 Orten den gebildeten
Kreiſen vor.

S:

Junge Dichtungen,
1887. – Severinus (Feſtdichtung),
1888. – Bunte Lieder (Ge.), 1889. –
Der Lehrer von Gründorf (Volksſt.),
1896. – Sturmwellen (Polit. Ge.),
1900. – Wen die Götter haſſen (Volks-
ſchauſpiel, nach dem „Lehrer von
Gründorf“ bearb.), 1901. – Mein
Dornenpfad (R. a. dem Lehrerleben),
1903.

*Tänzer, Aron,

pſeudon. Arno
Tänzer
wurde am 30. Jan. 1871 in
Preßburg (Ungarn) geboren und be-
ſuchte daſelbſt die Volksſchule und
Mittelſchulen, worauf er drei Jahre
an der Berliner Univerſität ſtudierte,
um ſich zum jüdiſchen Rabbiner aus-
zubilden. Nachdem er ſich die Würde
eines Dr. phil. erworben und an ver-
ſchiedenen Orten gewirkt hatte, wur-
de er 1900 Landesrabbiner in Hohen-
ems (Vorarlberg), 1905 Bezirks-
rabbiner in Meran (Tirol) und 1907
königlicher Rabbiner in Göppingen
(Württemb.), wo er ſeit 1910 auch die
„Jſrael. Wochenſchrift“ herausgibt.
Außer verſchiedenen wiſſenſchaft-
lichen, meiſt theologiſchen Schriften
veröffentlichte er

S:

Borgen macht
[Spaltenumbruch]

Tap
Sorgen (P.), 1894. – Der Erzieher
(Schw.), 1900.

Täpper, Wilhelm Theodor,

geb.
am 14. Septbr. 1845 zu Holſterhau-
ſen im Landkreiſe Eſſen, beſuchte das
Gymnaſium zu Eſſen, von 1866–68
d. Lehrerſeminar zu Kempen, machte
1870–71 den Feldzug in Frankreich
mit und wirkte ſeit 1875 als Lehrer
in Bochum. Seit 1878 war T. in den
verſchiedenſten Vereinen der weſt-
lichen Provinzen ein ſehr beliebter
Gaſt als Vorleſer plattdeutſcher Dich-
tungen. Jm April 1896 trat T. in
den Ruheſtand, bei welcher Gelegen-
heit ihn der Fabrikherr Krupp noch
beſonders auszeichnete. Am 28. Nov.
1905 iſt T. in Rüttenſcheid bei Eſſen
geſtorben.

S:

Doktor H. Brands
plattdütſche Lachpillen, 4 Hefte, 1884
bis 1886. – Plattdütſche Lachpillen
oder: Luſtige Reimereien im leicht
verſtändlichen Dialekte der Eſſener
Kanonen- und Kohlengegend; VIII,
1888–99. – Plattdeutſche Vertellkes
taum Tiedverdriew, 1890. – Gedichte
oder Lieder zu den Namens- bezw.
Geburtstagen der Eltern, 1896. –
Allgemeine Lieder für deutſche Feuer-
wehrkameraden, hrsg., 11. A. 1906.

*Tappert, Wilhelm,

* am 19. Febr.
1830 zu Ober-Thomaswaldau bei
Bunzlau in Schleſien, bildete ſich
1848–50 auf dem Seminar zu Bunz-
lau zum Lehrer aus, war als ſolcher
bis 1856 tätig und ging dann nach
Berlin, um ſich ganz der Muſik zu
widmen. Er machte ſeine Studien
unter Profeſſor Dehns Leitung in
Kullaks Akademie der Tonkunſt und
lebte dann mehrere Jahre in Glo-
gau, bis er 1866 ſeinen dauernden
Wohnſitz in Berlin nahm, wo er als
Muſikſchriftſteller und Muſiklehrer
fernerhin tätig war. T. iſt ein geiſt-
voller Schrifſteller, gelehrter Theo-
retiker und eifriger Verfechter der
neudeutſchen Richtung in der Muſik,
und ſeine Arbeiten über Rich. Wag-
ner und deſſen Kunſtprinzip gehören

*
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[158/0162] Tän Tap zu Mahrersdorf bei Neunkirchen am Steinfelde in Niederöſterreich, be- ſuchte die Volksſchule in Ternitz, ſeit 1881 das Lehrerſeminar zu Wiener Neuſtadt und wurde 1886 als Lehrer in Willendorf angeſtellt. Seit dem Herbſt 1890 wirkte er als ſolcher in Gloggnitz (Niederöſterreich). Jm J. 1896, als die Aufführung ſeines Volksſtücks „Der Lehrer von Grün- dorf“ durch die vielen Streichungen der Zenſur vereitelt wurde, ſchied er aus dem Schuldienſte und trat zu- nächſt als Hauptredakteur beim „Süd- tiroler Tageblatt“ in Bozen ein, gab aber dieſe Kampfſtellung bald auf u. ließ ſich als freier Schriftſteller in St. Pölten nieder. Hier arbeitete er ſeinen „Lehrer in Gründorf“ um und trug ihn dann als fahrender Sänger in mehr als 150 Orten den gebildeten Kreiſen vor. S: Junge Dichtungen, 1887. – Severinus (Feſtdichtung), 1888. – Bunte Lieder (Ge.), 1889. – Der Lehrer von Gründorf (Volksſt.), 1896. – Sturmwellen (Polit. Ge.), 1900. – Wen die Götter haſſen (Volks- ſchauſpiel, nach dem „Lehrer von Gründorf“ bearb.), 1901. – Mein Dornenpfad (R. a. dem Lehrerleben), 1903. *Tänzer, Aron, pſeudon. Arno Tänzer wurde am 30. Jan. 1871 in Preßburg (Ungarn) geboren und be- ſuchte daſelbſt die Volksſchule und Mittelſchulen, worauf er drei Jahre an der Berliner Univerſität ſtudierte, um ſich zum jüdiſchen Rabbiner aus- zubilden. Nachdem er ſich die Würde eines Dr. phil. erworben und an ver- ſchiedenen Orten gewirkt hatte, wur- de er 1900 Landesrabbiner in Hohen- ems (Vorarlberg), 1905 Bezirks- rabbiner in Meran (Tirol) und 1907 königlicher Rabbiner in Göppingen (Württemb.), wo er ſeit 1910 auch die „Jſrael. Wochenſchrift“ herausgibt. Außer verſchiedenen wiſſenſchaft- lichen, meiſt theologiſchen Schriften veröffentlichte er S: Borgen macht Sorgen (P.), 1894. – Der Erzieher (Schw.), 1900. Täpper, Wilhelm Theodor, geb. am 14. Septbr. 1845 zu Holſterhau- ſen im Landkreiſe Eſſen, beſuchte das Gymnaſium zu Eſſen, von 1866–68 d. Lehrerſeminar zu Kempen, machte 1870–71 den Feldzug in Frankreich mit und wirkte ſeit 1875 als Lehrer in Bochum. Seit 1878 war T. in den verſchiedenſten Vereinen der weſt- lichen Provinzen ein ſehr beliebter Gaſt als Vorleſer plattdeutſcher Dich- tungen. Jm April 1896 trat T. in den Ruheſtand, bei welcher Gelegen- heit ihn der Fabrikherr Krupp noch beſonders auszeichnete. Am 28. Nov. 1905 iſt T. in Rüttenſcheid bei Eſſen geſtorben. S: Doktor H. Brands plattdütſche Lachpillen, 4 Hefte, 1884 bis 1886. – Plattdütſche Lachpillen oder: Luſtige Reimereien im leicht verſtändlichen Dialekte der Eſſener Kanonen- und Kohlengegend; VIII, 1888–99. – Plattdeutſche Vertellkes taum Tiedverdriew, 1890. – Gedichte oder Lieder zu den Namens- bezw. Geburtstagen der Eltern, 1896. – Allgemeine Lieder für deutſche Feuer- wehrkameraden, hrsg., 11. A. 1906. *Tappert, Wilhelm, * am 19. Febr. 1830 zu Ober-Thomaswaldau bei Bunzlau in Schleſien, bildete ſich 1848–50 auf dem Seminar zu Bunz- lau zum Lehrer aus, war als ſolcher bis 1856 tätig und ging dann nach Berlin, um ſich ganz der Muſik zu widmen. Er machte ſeine Studien unter Profeſſor Dehns Leitung in Kullaks Akademie der Tonkunſt und lebte dann mehrere Jahre in Glo- gau, bis er 1866 ſeinen dauernden Wohnſitz in Berlin nahm, wo er als Muſikſchriftſteller und Muſiklehrer fernerhin tätig war. T. iſt ein geiſt- voller Schrifſteller, gelehrter Theo- retiker und eifriger Verfechter der neudeutſchen Richtung in der Muſik, und ſeine Arbeiten über Rich. Wag- ner und deſſen Kunſtprinzip gehören *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/162>, abgerufen am 25.11.2024.