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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wahl erneuert, und erst 1870 gelang
es der Gegenpartei, ihren Kandidaten
durchzubringen. Auch dem Tiroler
Landtage gehörte S. seit 1866 an, u.
hat er sich in beiden Stellungen als
echt deutscher und echt freisinniger
Mann jederzeit bewährt. Er starb
zu Bozen am 17. (18.) Juli 1873.
Außer zwei bedeutsamen politisch-
kulturhistorischen Schriften ("Die
Jesuiten in Tirol", 1845. - "Die Re-
volution in Tirol von 1848"; 1851)
veröffentlichte er

S:

Die Lebensquelle
(Dr. M.), 1839. - Dichtungen, 1843.
- Heinrich IV. (Tr.), 1844. - Der
Assessor (Lsp.), 1858. - Rudolf und
Margareta (Festsp.), 1863. - Jäger-
treue (Festspiel), 1863. - Studien
eines Tirolers, 1861. - Blätter aus
Tirol, 1868.

Strelzik, Franz,

siehe Strzel-
czyk!

Strempel, Dora,

psd. Detleff
Stern,
wurde am 11. Novbr. 1837
zu Schwerin in Mecklenburg als die
Tochter des dortigen Bürgermeisters
geboren, der nicht nur bei seinem
Fürsten, sondern auch in allen Schich-
ten der Bevölkerung im höchsten An-
sehen stand. Jhre Ausbildung erhielt
sie in der dortigen Korffschen höheren
Töchterschule und genoß dann eine
glückliche, heitere Jugendzeit, bis der
frühe Tod ihres Vaters (1858) sie
dem Ernst des Lebens näher führte.
Sie begann zu schriftstellern, doch erst
1874 brachte sie eine Novelle "Vom
Venusdurchgang" im "Hausfreund"
unter. Der Tod ihrer Mutter trieb
sie dann als Erzieherin in die Welt
hinaus; sie lebte als solche in Messina,
in Neapel und ging, nachdem sie nach
ihrer Rückkehr aus Jtalien ein Jahr
lang in der Heimat geweilt, nach
Konstantinopel, wo sie 6 Jahre lang
in einer griechischen Familie deut-
schen Unterricht erteilte und später
denselben Dienst in einer armenischen
Familie versah. Erst 1906 kehrte sie
nach Deutschland zurück u. nahm ihren
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Wohnsitz in ihrer Vaterstadt Schwe-
rin.

S:

Hypathia (R.), 1883. - Ohne
Heimat und Glauben (R.); II, 1884.
- Der Sohn der Chiotin (R.); III,
1885. - Bulgaria (R.); II, 1887. -
Der Götzendienst der Schönheit (R.);
III, 1888. - Blaustrümpfe u. andere
Humoresken, 1900. - Fiasko (Hum.),
1900. - Drei alte Jungfern (R.),
1903. - Antonie Vehabdil (N. vom
Bosporus), 1903. - Jn Venedig.
Falsch gerechnet (2 Nn.), 1904. - Nach
zehn Jahren (R.) und: Lorelei (N.),
1906. - Djemileh (Aus d. Leben einer
christl. Paschafrau) und: Die beiden
Armenierinnen (2 Re.), 1907.

*Stricker, Karl,

pseudon. Gott-
fried Aga,
geb. am 24. Juli 1858
zu Essen a. d. Ruhr, trat nach Besuch
des dortigen Gymnasiums am 1. Juli
1877 als Lehrling in eine Buchhand-
lung daselbst ein, wo er bis 1880
blieb, arbeitete dann als Buchhändler
in Berlin, Düsseldorf u. seit 1. Juli
1882 in Halle a. S. Am 1. Febr.
1895 trat er in den Besitz der Pfeffer-
schen Buchhandlung daselbst.

S:

Die
Sklaven (Tr.), 1882.

*Stritt, Franz Joseph,

geb. am
19. März 1831 zu Grafenhausen auf
dem badischen Schwarzwald, widmete
sich dem Lehrerberufe u. stand einige
Zeit im heimischen Schuldienst. Dann
ging er nach Frankreich, später nach
England, wo er mehrere Jahre an
verschiedenen Schulen als Lehrer
tätig war. Heimgekehrt, wirkte er
1860-67 als Sprachlehrer in Mann-
heim, war hier auch ein eifriger Mit-
arbeiter an der dort allgemein be-
kannten und beliebten "Stadtbas"
u. kam dann nach Offenburg (Baden),
wo er an der Realschule, hauptsäch-
lich aber an der dortigen höheren
Mädchenschule, daneben auch teil-
weise an der Bürgerschule und vor-
übergehend am Gymnasium ein Lehr-
amt versah. Jm Jahre 1898 trat er
in den Ruhestand.

S:

Magenbitter
(Humor. Ge.), 1903.

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Wahl erneuert, und erſt 1870 gelang
es der Gegenpartei, ihren Kandidaten
durchzubringen. Auch dem Tiroler
Landtage gehörte S. ſeit 1866 an, u.
hat er ſich in beiden Stellungen als
echt deutſcher und echt freiſinniger
Mann jederzeit bewährt. Er ſtarb
zu Bozen am 17. (18.) Juli 1873.
Außer zwei bedeutſamen politiſch-
kulturhiſtoriſchen Schriften („Die
Jeſuiten in Tirol“, 1845. – „Die Re-
volution in Tirol von 1848“; 1851)
veröffentlichte er

S:

Die Lebensquelle
(Dr. M.), 1839. – Dichtungen, 1843.
– Heinrich IV. (Tr.), 1844. – Der
Aſſeſſor (Lſp.), 1858. – Rudolf und
Margareta (Feſtſp.), 1863. – Jäger-
treue (Feſtſpiel), 1863. – Studien
eines Tirolers, 1861. – Blätter aus
Tirol, 1868.

Strelzik, Franz,

ſiehe Strzel-
czyk!

Strempel, Dora,

pſd. Detleff
Stern,
wurde am 11. Novbr. 1837
zu Schwerin in Mecklenburg als die
Tochter des dortigen Bürgermeiſters
geboren, der nicht nur bei ſeinem
Fürſten, ſondern auch in allen Schich-
ten der Bevölkerung im höchſten An-
ſehen ſtand. Jhre Ausbildung erhielt
ſie in der dortigen Korffſchen höheren
Töchterſchule und genoß dann eine
glückliche, heitere Jugendzeit, bis der
frühe Tod ihres Vaters (1858) ſie
dem Ernſt des Lebens näher führte.
Sie begann zu ſchriftſtellern, doch erſt
1874 brachte ſie eine Novelle „Vom
Venusdurchgang“ im „Hausfreund“
unter. Der Tod ihrer Mutter trieb
ſie dann als Erzieherin in die Welt
hinaus; ſie lebte als ſolche in Meſſina,
in Neapel und ging, nachdem ſie nach
ihrer Rückkehr aus Jtalien ein Jahr
lang in der Heimat geweilt, nach
Konſtantinopel, wo ſie 6 Jahre lang
in einer griechiſchen Familie deut-
ſchen Unterricht erteilte und ſpäter
denſelben Dienſt in einer armeniſchen
Familie verſah. Erſt 1906 kehrte ſie
nach Deutſchland zurück u. nahm ihren
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Wohnſitz in ihrer Vaterſtadt Schwe-
rin.

S:

Hypathia (R.), 1883. – Ohne
Heimat und Glauben (R.); II, 1884.
– Der Sohn der Chiotin (R.); III,
1885. – Bulgaria (R.); II, 1887. –
Der Götzendienſt der Schönheit (R.);
III, 1888. – Blauſtrümpfe u. andere
Humoresken, 1900. – Fiasko (Hum.),
1900. – Drei alte Jungfern (R.),
1903. – Antonie Vehabdil (N. vom
Bosporus), 1903. – Jn Venedig.
Falſch gerechnet (2 Nn.), 1904. – Nach
zehn Jahren (R.) und: Lorelei (N.),
1906. – Djemileh (Aus d. Leben einer
chriſtl. Paſchafrau) und: Die beiden
Armenierinnen (2 Re.), 1907.

*Stricker, Karl,

pſeudon. Gott-
fried Aga,
geb. am 24. Juli 1858
zu Eſſen a. d. Ruhr, trat nach Beſuch
des dortigen Gymnaſiums am 1. Juli
1877 als Lehrling in eine Buchhand-
lung daſelbſt ein, wo er bis 1880
blieb, arbeitete dann als Buchhändler
in Berlin, Düſſeldorf u. ſeit 1. Juli
1882 in Halle a. S. Am 1. Febr.
1895 trat er in den Beſitz der Pfeffer-
ſchen Buchhandlung daſelbſt.

S:

Die
Sklaven (Tr.), 1882.

*Stritt, Franz Joſeph,

geb. am
19. März 1831 zu Grafenhauſen auf
dem badiſchen Schwarzwald, widmete
ſich dem Lehrerberufe u. ſtand einige
Zeit im heimiſchen Schuldienſt. Dann
ging er nach Frankreich, ſpäter nach
England, wo er mehrere Jahre an
verſchiedenen Schulen als Lehrer
tätig war. Heimgekehrt, wirkte er
1860–67 als Sprachlehrer in Mann-
heim, war hier auch ein eifriger Mit-
arbeiter an der dort allgemein be-
kannten und beliebten „Stadtbas“
u. kam dann nach Offenburg (Baden),
wo er an der Realſchule, hauptſäch-
lich aber an der dortigen höheren
Mädchenſchule, daneben auch teil-
weiſe an der Bürgerſchule und vor-
übergehend am Gymnaſium ein Lehr-
amt verſah. Jm Jahre 1898 trat er
in den Ruheſtand.

S:

Magenbitter
(Humor. Ge.), 1903.

*
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[120/0124] Str Str Wahl erneuert, und erſt 1870 gelang es der Gegenpartei, ihren Kandidaten durchzubringen. Auch dem Tiroler Landtage gehörte S. ſeit 1866 an, u. hat er ſich in beiden Stellungen als echt deutſcher und echt freiſinniger Mann jederzeit bewährt. Er ſtarb zu Bozen am 17. (18.) Juli 1873. Außer zwei bedeutſamen politiſch- kulturhiſtoriſchen Schriften („Die Jeſuiten in Tirol“, 1845. – „Die Re- volution in Tirol von 1848“; 1851) veröffentlichte er S: Die Lebensquelle (Dr. M.), 1839. – Dichtungen, 1843. – Heinrich IV. (Tr.), 1844. – Der Aſſeſſor (Lſp.), 1858. – Rudolf und Margareta (Feſtſp.), 1863. – Jäger- treue (Feſtſpiel), 1863. – Studien eines Tirolers, 1861. – Blätter aus Tirol, 1868. Strelzik, Franz, ſiehe Strzel- czyk! Strempel, Dora, pſd. Detleff Stern, wurde am 11. Novbr. 1837 zu Schwerin in Mecklenburg als die Tochter des dortigen Bürgermeiſters geboren, der nicht nur bei ſeinem Fürſten, ſondern auch in allen Schich- ten der Bevölkerung im höchſten An- ſehen ſtand. Jhre Ausbildung erhielt ſie in der dortigen Korffſchen höheren Töchterſchule und genoß dann eine glückliche, heitere Jugendzeit, bis der frühe Tod ihres Vaters (1858) ſie dem Ernſt des Lebens näher führte. Sie begann zu ſchriftſtellern, doch erſt 1874 brachte ſie eine Novelle „Vom Venusdurchgang“ im „Hausfreund“ unter. Der Tod ihrer Mutter trieb ſie dann als Erzieherin in die Welt hinaus; ſie lebte als ſolche in Meſſina, in Neapel und ging, nachdem ſie nach ihrer Rückkehr aus Jtalien ein Jahr lang in der Heimat geweilt, nach Konſtantinopel, wo ſie 6 Jahre lang in einer griechiſchen Familie deut- ſchen Unterricht erteilte und ſpäter denſelben Dienſt in einer armeniſchen Familie verſah. Erſt 1906 kehrte ſie nach Deutſchland zurück u. nahm ihren Wohnſitz in ihrer Vaterſtadt Schwe- rin. S: Hypathia (R.), 1883. – Ohne Heimat und Glauben (R.); II, 1884. – Der Sohn der Chiotin (R.); III, 1885. – Bulgaria (R.); II, 1887. – Der Götzendienſt der Schönheit (R.); III, 1888. – Blauſtrümpfe u. andere Humoresken, 1900. – Fiasko (Hum.), 1900. – Drei alte Jungfern (R.), 1903. – Antonie Vehabdil (N. vom Bosporus), 1903. – Jn Venedig. Falſch gerechnet (2 Nn.), 1904. – Nach zehn Jahren (R.) und: Lorelei (N.), 1906. – Djemileh (Aus d. Leben einer chriſtl. Paſchafrau) und: Die beiden Armenierinnen (2 Re.), 1907. *Stricker, Karl, pſeudon. Gott- fried Aga, geb. am 24. Juli 1858 zu Eſſen a. d. Ruhr, trat nach Beſuch des dortigen Gymnaſiums am 1. Juli 1877 als Lehrling in eine Buchhand- lung daſelbſt ein, wo er bis 1880 blieb, arbeitete dann als Buchhändler in Berlin, Düſſeldorf u. ſeit 1. Juli 1882 in Halle a. S. Am 1. Febr. 1895 trat er in den Beſitz der Pfeffer- ſchen Buchhandlung daſelbſt. S: Die Sklaven (Tr.), 1882. *Stritt, Franz Joſeph, geb. am 19. März 1831 zu Grafenhauſen auf dem badiſchen Schwarzwald, widmete ſich dem Lehrerberufe u. ſtand einige Zeit im heimiſchen Schuldienſt. Dann ging er nach Frankreich, ſpäter nach England, wo er mehrere Jahre an verſchiedenen Schulen als Lehrer tätig war. Heimgekehrt, wirkte er 1860–67 als Sprachlehrer in Mann- heim, war hier auch ein eifriger Mit- arbeiter an der dort allgemein be- kannten und beliebten „Stadtbas“ u. kam dann nach Offenburg (Baden), wo er an der Realſchule, hauptſäch- lich aber an der dortigen höheren Mädchenſchule, daneben auch teil- weiſe an der Bürgerſchule und vor- übergehend am Gymnaſium ein Lehr- amt verſah. Jm Jahre 1898 trat er in den Ruheſtand. S: Magenbitter (Humor. Ge.), 1903. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/124>, abgerufen am 29.11.2024.