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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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(1862) auch die höhere philologische
Staatsprüfung. Im Jahre 1865
wurde er zum dritten Bibliothekar an
der königl. öffentlichen (jetzt: Landes-)
Bibliothek in Stuttgart ernannt,
rückte 1873 in die zweite Stelle vor
u. übernahm gleichzeitig die Inspek-
tion des königl. Münz- u. Medaillen-
kabinetts, welches Nebenamt er jedoch
1881 wieder abtrat. Seit 1895 mit
dem Titel eines Oberstudienrats ge-
ziert, wurde er 1897 Oberbibliothekar
und erhielt im Mai 1900 bei seiner
Pensionierung den mit dem persön-
lichen Adel verbundenen Rang und
Titel eines Direktors. Er starb am
3. Juli 1900.

S:

Die Bürgermeifte-
rin von Schorndorf (Lustsp.), 1867.
2. Aufl. mit einem Anhange: Schwä-
bische Weinlese in 25 Epigr., 1882. -
Der Geisterbanner (Lustsp.), 1872. -
Württembergische Künftler in Lebens-
bildern, 1895.

*Wintzer, Richard,

geboren am
9. März 1866 in Nauendorf b. Halle
a. S., besuchte das Gymnasium der
Franckeschen Stiftungen in Halle u.
bezog 1882, um Malerei zu studieren,
die Akademie in Leipzig und 1884 zur
Fortsetzung seiner Studien die königl.
Akademie in Berlin, wo u. a. Thu-
mann u. Skarbina seine Lehrer wa-
ren. Gleichzeitig beschäftigte ihn die
Musik, besonders die Komposition, so
sehr, daß er schließlich aus dem Be-
dürfnis, diesen Bestrebungen eine so-
lide Grundlage zu geben, 1888 in die
königl. Hochschule für Musik eintrat.
ein Schritt, der ihm in finanzieller
Hinsicht durch das liebenswürdige
Entgegenkommen der Frau Prinzessin
Friedrich Karl von Preußen, die sich
für einige seiner ersten Lieder inter-
essiert hatte, erleichtert wurde. W.
verließ die Hochschule, an der Prof.
Bargiel sein Hauptlehrer war, 1890
u. widmete sich nun der Komposition
seiner ersten Oper "Die Willis", wozu
er auch die Dichtung (noch Manuskr.)
verfaßt hatte, und die er 1895 been-
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Win
dete. Seitdem ist W. fortgesetzt als
Komponist tätig gewesen, und ist es
neben der Oper besonders das Lied,
dem er sich zugewandt hat. Außer-
dem ist er Musikreferent für die ge-
lesensten Zeitungen, und in letzter
Zeit hat er sich auch als Dichter ver-
sucht. Er hat seinen Wohnsitz in Frie-
denau bei Berlin.

S:

Marienkind
(O. n. e. M. der Gebrüder Grimm, D.
u. Musik), 1905. - Kämpfer (Schau-
spiel), 1907. - Menschen von anderm
Schlage (Ein Buch für Kämpfer und
Freie. R.), (in Vorbereitg.).

Winz, Albert,

geb. am 18. April 1851
in dem zur Pfarrgemeinde Nord-
stetten (Oberamt Horb, Württem-
berg) gehörigen Dörfchen Isenburg
als Sohn eines armen Schreiners,
verlor den Vater sehr früh u. mußte
eine bittere, entsagungsvolle Kindheit
durchleben. Durch Vermittlung des
Pfarrers in Nordstetten kam er in das
Waisenhaus zu Weingarten und
fand hier das Interesse seiner Lehrer,
die ihn bestimmten, den Lehrerberuf
zu erwählen. Nach zwei Vorberei-
tungsjahren in der Präparandie be-
suchte er das kathol. Lehrerseminar
in Schwäbisch-Gmünd drei Jahre
hindurch und wurde dann als Lehr-
gehilfe in verschiedenen Orten ver-
wendet, bis er 1876 in Margrethau-
sen in der schwäbischen Alb definitive
Anstellung fand. Von hier kam er
1882 nach Neuhausen bei Stuttgart,
und seit 1884 steht er in Lautlingen
im Eyachtale im Amte.

S:

Weih-
nachtsfeier in Wort, Lied und Bild
(Mus. von Ioh. G. Mayer), 1888. -
Schuld u. Sühne (Ep. D. in 17 Ges.),
1904 (Sv.). - Der Stern aus Jakob
(Weihnachts-D. in 17 Ges.), 1910
(Sv.).

*Winz, Sophie,

geb. 1851 in Stein
am Rhein als die Tochter eines Gold-
schmieds, besuchte bis zum 15. Jahre
die Ortsschule u. bekundete während
dieser Zeit schon ein beachtenswertes
Talent für Zeichnen, das sie denn


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Win
(1862) auch die höhere philologiſche
Staatsprüfung. Im Jahre 1865
wurde er zum dritten Bibliothekar an
der königl. öffentlichen (jetzt: Landes-)
Bibliothek in Stuttgart ernannt,
rückte 1873 in die zweite Stelle vor
u. übernahm gleichzeitig die Inſpek-
tion des königl. Münz- u. Medaillen-
kabinetts, welches Nebenamt er jedoch
1881 wieder abtrat. Seit 1895 mit
dem Titel eines Oberſtudienrats ge-
ziert, wurde er 1897 Oberbibliothekar
und erhielt im Mai 1900 bei ſeiner
Penſionierung den mit dem perſön-
lichen Adel verbundenen Rang und
Titel eines Direktors. Er ſtarb am
3. Juli 1900.

S:

Die Bürgermeifte-
rin von Schorndorf (Luſtſp.), 1867.
2. Aufl. mit einem Anhange: Schwä-
biſche Weinleſe in 25 Epigr., 1882. –
Der Geiſterbanner (Luſtſp.), 1872. –
Württembergiſche Künftler in Lebens-
bildern, 1895.

*Wintzer, Richard,

geboren am
9. März 1866 in Nauendorf b. Halle
a. S., beſuchte das Gymnaſium der
Franckeſchen Stiftungen in Halle u.
bezog 1882, um Malerei zu ſtudieren,
die Akademie in Leipzig und 1884 zur
Fortſetzung ſeiner Studien die königl.
Akademie in Berlin, wo u. a. Thu-
mann u. Skarbina ſeine Lehrer wa-
ren. Gleichzeitig beſchäftigte ihn die
Muſik, beſonders die Kompoſition, ſo
ſehr, daß er ſchließlich aus dem Be-
dürfnis, dieſen Beſtrebungen eine ſo-
lide Grundlage zu geben, 1888 in die
königl. Hochſchule für Muſik eintrat.
ein Schritt, der ihm in finanzieller
Hinſicht durch das liebenswürdige
Entgegenkommen der Frau Prinzeſſin
Friedrich Karl von Preußen, die ſich
für einige ſeiner erſten Lieder inter-
eſſiert hatte, erleichtert wurde. W.
verließ die Hochſchule, an der Prof.
Bargiel ſein Hauptlehrer war, 1890
u. widmete ſich nun der Kompoſition
ſeiner erſten Oper „Die Willis“, wozu
er auch die Dichtung (noch Manuſkr.)
verfaßt hatte, und die er 1895 been-
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Win
dete. Seitdem iſt W. fortgeſetzt als
Komponiſt tätig geweſen, und iſt es
neben der Oper beſonders das Lied,
dem er ſich zugewandt hat. Außer-
dem iſt er Muſikreferent für die ge-
leſenſten Zeitungen, und in letzter
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ſucht. Er hat ſeinen Wohnſitz in Frie-
denau bei Berlin.

S:

Marienkind
(O. n. e. M. der Gebrüder Grimm, D.
u. Muſik), 1905. – Kämpfer (Schau-
ſpiel), 1907. – Menſchen von anderm
Schlage (Ein Buch für Kämpfer und
Freie. R.), (in Vorbereitg.).

Winz, Albert,

geb. am 18. April 1851
in dem zur Pfarrgemeinde Nord-
ſtetten (Oberamt Horb, Württem-
berg) gehörigen Dörfchen Iſenburg
als Sohn eines armen Schreiners,
verlor den Vater ſehr früh u. mußte
eine bittere, entſagungsvolle Kindheit
durchleben. Durch Vermittlung des
Pfarrers in Nordſtetten kam er in das
Waiſenhaus zu Weingarten und
fand hier das Intereſſe ſeiner Lehrer,
die ihn beſtimmten, den Lehrerberuf
zu erwählen. Nach zwei Vorberei-
tungsjahren in der Präparandie be-
ſuchte er das kathol. Lehrerſeminar
in Schwäbiſch-Gmünd drei Jahre
hindurch und wurde dann als Lehr-
gehilfe in verſchiedenen Orten ver-
wendet, bis er 1876 in Margrethau-
ſen in der ſchwäbiſchen Alb definitive
Anſtellung fand. Von hier kam er
1882 nach Neuhauſen bei Stuttgart,
und ſeit 1884 ſteht er in Lautlingen
im Eyachtale im Amte.

S:

Weih-
nachtsfeier in Wort, Lied und Bild
(Muſ. von Ioh. G. Mayer), 1888. –
Schuld u. Sühne (Ep. D. in 17 Geſ.),
1904 (Sv.). – Der Stern aus Jakob
(Weihnachts-D. in 17 Geſ.), 1910
(Sv.).

*Winz, Sophie,

geb. 1851 in Stein
am Rhein als die Tochter eines Gold-
ſchmieds, beſuchte bis zum 15. Jahre
die Ortsſchule u. bekundete während
dieſer Zeit ſchon ein beachtenswertes
Talent für Zeichnen, das ſie denn

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[477/0481] Win Win (1862) auch die höhere philologiſche Staatsprüfung. Im Jahre 1865 wurde er zum dritten Bibliothekar an der königl. öffentlichen (jetzt: Landes-) Bibliothek in Stuttgart ernannt, rückte 1873 in die zweite Stelle vor u. übernahm gleichzeitig die Inſpek- tion des königl. Münz- u. Medaillen- kabinetts, welches Nebenamt er jedoch 1881 wieder abtrat. Seit 1895 mit dem Titel eines Oberſtudienrats ge- ziert, wurde er 1897 Oberbibliothekar und erhielt im Mai 1900 bei ſeiner Penſionierung den mit dem perſön- lichen Adel verbundenen Rang und Titel eines Direktors. Er ſtarb am 3. Juli 1900. S: Die Bürgermeifte- rin von Schorndorf (Luſtſp.), 1867. 2. Aufl. mit einem Anhange: Schwä- biſche Weinleſe in 25 Epigr., 1882. – Der Geiſterbanner (Luſtſp.), 1872. – Württembergiſche Künftler in Lebens- bildern, 1895. *Wintzer, Richard, geboren am 9. März 1866 in Nauendorf b. Halle a. S., beſuchte das Gymnaſium der Franckeſchen Stiftungen in Halle u. bezog 1882, um Malerei zu ſtudieren, die Akademie in Leipzig und 1884 zur Fortſetzung ſeiner Studien die königl. Akademie in Berlin, wo u. a. Thu- mann u. Skarbina ſeine Lehrer wa- ren. Gleichzeitig beſchäftigte ihn die Muſik, beſonders die Kompoſition, ſo ſehr, daß er ſchließlich aus dem Be- dürfnis, dieſen Beſtrebungen eine ſo- lide Grundlage zu geben, 1888 in die königl. Hochſchule für Muſik eintrat. ein Schritt, der ihm in finanzieller Hinſicht durch das liebenswürdige Entgegenkommen der Frau Prinzeſſin Friedrich Karl von Preußen, die ſich für einige ſeiner erſten Lieder inter- eſſiert hatte, erleichtert wurde. W. verließ die Hochſchule, an der Prof. Bargiel ſein Hauptlehrer war, 1890 u. widmete ſich nun der Kompoſition ſeiner erſten Oper „Die Willis“, wozu er auch die Dichtung (noch Manuſkr.) verfaßt hatte, und die er 1895 been- dete. Seitdem iſt W. fortgeſetzt als Komponiſt tätig geweſen, und iſt es neben der Oper beſonders das Lied, dem er ſich zugewandt hat. Außer- dem iſt er Muſikreferent für die ge- leſenſten Zeitungen, und in letzter Zeit hat er ſich auch als Dichter ver- ſucht. Er hat ſeinen Wohnſitz in Frie- denau bei Berlin. S: Marienkind (O. n. e. M. der Gebrüder Grimm, D. u. Muſik), 1905. – Kämpfer (Schau- ſpiel), 1907. – Menſchen von anderm Schlage (Ein Buch für Kämpfer und Freie. R.), (in Vorbereitg.). Winz, Albert, geb. am 18. April 1851 in dem zur Pfarrgemeinde Nord- ſtetten (Oberamt Horb, Württem- berg) gehörigen Dörfchen Iſenburg als Sohn eines armen Schreiners, verlor den Vater ſehr früh u. mußte eine bittere, entſagungsvolle Kindheit durchleben. Durch Vermittlung des Pfarrers in Nordſtetten kam er in das Waiſenhaus zu Weingarten und fand hier das Intereſſe ſeiner Lehrer, die ihn beſtimmten, den Lehrerberuf zu erwählen. Nach zwei Vorberei- tungsjahren in der Präparandie be- ſuchte er das kathol. Lehrerſeminar in Schwäbiſch-Gmünd drei Jahre hindurch und wurde dann als Lehr- gehilfe in verſchiedenen Orten ver- wendet, bis er 1876 in Margrethau- ſen in der ſchwäbiſchen Alb definitive Anſtellung fand. Von hier kam er 1882 nach Neuhauſen bei Stuttgart, und ſeit 1884 ſteht er in Lautlingen im Eyachtale im Amte. S: Weih- nachtsfeier in Wort, Lied und Bild (Muſ. von Ioh. G. Mayer), 1888. – Schuld u. Sühne (Ep. D. in 17 Geſ.), 1904 (Sv.). – Der Stern aus Jakob (Weihnachts-D. in 17 Geſ.), 1910 (Sv.). *Winz, Sophie, geb. 1851 in Stein am Rhein als die Tochter eines Gold- ſchmieds, beſuchte bis zum 15. Jahre die Ortsſchule u. bekundete während dieſer Zeit ſchon ein beachtenswertes Talent für Zeichnen, das ſie denn

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/481>, abgerufen am 28.11.2024.