Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Wick
günstigsten Beurteilungen derselben,
übergab sie dieselben nach zwei Jah-
ren der allgemeinen Öffentlichkeit.
Graf Albrecht von Wickenburg fand
in den Gedichten der Gräfin Almasy
eine ihm verwandte Seele, zu der es
ihn so mächtig hinzog, daß er beschloß,
noch ehe er die Dichterin persönlich
kennen gelernt, um ihre Hand anzu-
halten. Jn ihr Haus eingeführt, ge-
lang es ihm bald, ihr Herz und ihre
Hand zu gewinnen, u. lebte das Paar
seitdem in den angenehmsten Ver-
hältnissen, seine Muße der Poesie
widmend, in Wien, seit 1885 in Gries
bei Bozen, wo die Dichterin am 22.
Januar 1890 an der Jnfluenza starb.

S:

Gedichte, 1865. 3. Aufl. 1882. -
Neue Gedichte, 1869. - Emanuel
d'Astorga (Erzähld. G.), 1872. - Er-
lebtes und Erdachtes (Ge.), 1873. -
Der Graf von Remplin (E. in V.),
1874. - Marina (Erzähld. G.), 1875.
- Radegundis (Dr. G.), 1879. - Ein
Abenteuer des Dauphin (Lsp.), 1881.
- Letzte Gedichte (Aus dem Nachlaß
hrsg. v. ihrem Gatten), 1890.

*Wickenburg, Robert Graf,

Sohn
der beiden Vorigen, wurde am 5. Juni
1874 zu Lehnhof b. Scheibbs in Nie-
derösterreich geboren, verbrachte seine
Kindheit in Wien, weilte von 1888
bis 1891 mit den Eltern in Gries bei
Bozen (Tirol) und beschäftigte sich
dann drei Jahre hindurch mit der
praktischen Erlernung der Landwirt-
schaft auf verschiedenen großen Gü-
tern Bayerns und Sachsens. Danach
bezog er 1894 die landwirtschaftliche
Schule in Mödling bei Wien, die er
1897 absolvierte, verheiratete sich im
Mai 1898 mit Lilly Schlumberger
von Goldeck und ließ sich mit ihr auf
dem inzwischen angekauften Gute Ka-
sern bei Salzburg nieder, wo er sich
zunächst der Landwirtschaft widmete
und sich zwei Jahre später an der
Gründung einer chemischen Fabrik
beteiligte, an der er fast ein Jahrzehnt
tätig war. Als Schriftsteller wirkt
[Spaltenumbruch]

Wid
W. erst seit 1908.

S:

Die Versuchung
(R.), 1911. - Franz Mooshammer
(R.), 1912.

Wickerhauser, Rudolf,

pseudon.
Emanuel Raulf, wurde als der
Sohn eines Bergwerksbesitzers am
15. Septbr. 1817 zu Wien geboren u.
erhielt eine allseitige, sehr fein ge-
leitete Erziehung, zu welchem Behuf
ihm seine Eltern den Gymnasial-
unterricht privatim erteilen ließen,
worauf er an der Wiener Universität
die öffentlichen Kollegien der Philo-
sophie besuchte. Der Eindruck, den
die großartigen Naturßenen auf ihn
machten, die er auf einer mit seinem
Bruder Moritz durch die österreichi-
schen Alpenländer, die ganze Schweiz,
nach Paris u. London unternomme-
nen Vergnügungsreise kennen lernte,
bestimmte ihn, emsig Landschaftsmale-
rei zu treiben. Er besuchte ein Jahr
lang die kaiserliche Akademie der bil-
denden Künste zu Wien, nahm dann
längere Zeit Privatunterricht in der
Ölmalerei und betrieb fortwährend
nebenbei Musik u. Poesie. Diese An-
strengung zog ihm ein schweres Le-
berleiden zu, das endlich so heftig
auftrat, daß ihm die Ärzte seine
sitzende Lebensweise gänzlich unter-
sagten. Nach Besuch des Karlsbades
in den Jahren 1842 und 1843 unter-
nahm er eine Erholungsreise durch
ganz Deutschland, und hielt sich seit
1846 in verschiedenen Städten Nord-
deutschlands, zuletzt in Leipzig auf,
wo er am 19. Dezember 1858 starb.

S:

Granit und Marmor (Ge.), 1854.
- Aus der Mappe eines Kosmopoliten
(En., Nn., Hum., Genrebilder), 1875.

Wickerode, Paul von,

Pseud. für
Pauline Rennecke; s. d.!

Widdern, M.,

Pseud. für Marie
Brandrup;
s. d.!

Widenmann, Pauline,

geborene
Gärttner, wurde am 29. März
1829 auf der Solitude bei Stuttgart
geboren und daselbst auf das sorg-
fältigste erzogen. Jn ihrem 20. Jahre

*


[Spaltenumbruch]

Wick
günſtigſten Beurteilungen derſelben,
übergab ſie dieſelben nach zwei Jah-
ren der allgemeinen Öffentlichkeit.
Graf Albrecht von Wickenburg fand
in den Gedichten der Gräfin Almaſy
eine ihm verwandte Seele, zu der es
ihn ſo mächtig hinzog, daß er beſchloß,
noch ehe er die Dichterin perſönlich
kennen gelernt, um ihre Hand anzu-
halten. Jn ihr Haus eingeführt, ge-
lang es ihm bald, ihr Herz und ihre
Hand zu gewinnen, u. lebte das Paar
ſeitdem in den angenehmſten Ver-
hältniſſen, ſeine Muße der Poeſie
widmend, in Wien, ſeit 1885 in Gries
bei Bozen, wo die Dichterin am 22.
Januar 1890 an der Jnfluenza ſtarb.

S:

Gedichte, 1865. 3. Aufl. 1882. –
Neue Gedichte, 1869. – Emanuel
d’Aſtorga (Erzähld. G.), 1872. – Er-
lebtes und Erdachtes (Ge.), 1873. –
Der Graf von Remplin (E. in V.),
1874. – Marina (Erzähld. G.), 1875.
– Radegundis (Dr. G.), 1879. – Ein
Abenteuer des Dauphin (Lſp.), 1881.
– Letzte Gedichte (Aus dem Nachlaß
hrsg. v. ihrem Gatten), 1890.

*Wickenburg, Robert Graf,

Sohn
der beiden Vorigen, wurde am 5. Juni
1874 zu Lehnhof b. Scheibbs in Nie-
deröſterreich geboren, verbrachte ſeine
Kindheit in Wien, weilte von 1888
bis 1891 mit den Eltern in Gries bei
Bozen (Tirol) und beſchäftigte ſich
dann drei Jahre hindurch mit der
praktiſchen Erlernung der Landwirt-
ſchaft auf verſchiedenen großen Gü-
tern Bayerns und Sachſens. Danach
bezog er 1894 die landwirtſchaftliche
Schule in Mödling bei Wien, die er
1897 abſolvierte, verheiratete ſich im
Mai 1898 mit Lilly Schlumberger
von Goldeck und ließ ſich mit ihr auf
dem inzwiſchen angekauften Gute Ka-
ſern bei Salzburg nieder, wo er ſich
zunächſt der Landwirtſchaft widmete
und ſich zwei Jahre ſpäter an der
Gründung einer chemiſchen Fabrik
beteiligte, an der er faſt ein Jahrzehnt
tätig war. Als Schriftſteller wirkt
[Spaltenumbruch]

Wid
W. erſt ſeit 1908.

S:

Die Verſuchung
(R.), 1911. – Franz Mooshammer
(R.), 1912.

Wickerhauſer, Rudolf,

pſeudon.
Emanuel Raulf, wurde als der
Sohn eines Bergwerksbeſitzers am
15. Septbr. 1817 zu Wien geboren u.
erhielt eine allſeitige, ſehr fein ge-
leitete Erziehung, zu welchem Behuf
ihm ſeine Eltern den Gymnaſial-
unterricht privatim erteilen ließen,
worauf er an der Wiener Univerſität
die öffentlichen Kollegien der Philo-
ſophie beſuchte. Der Eindruck, den
die großartigen Naturſzenen auf ihn
machten, die er auf einer mit ſeinem
Bruder Moritz durch die öſterreichi-
ſchen Alpenländer, die ganze Schweiz,
nach Paris u. London unternomme-
nen Vergnügungsreiſe kennen lernte,
beſtimmte ihn, emſig Landſchaftsmale-
rei zu treiben. Er beſuchte ein Jahr
lang die kaiſerliche Akademie der bil-
denden Künſte zu Wien, nahm dann
längere Zeit Privatunterricht in der
Ölmalerei und betrieb fortwährend
nebenbei Muſik u. Poeſie. Dieſe An-
ſtrengung zog ihm ein ſchweres Le-
berleiden zu, das endlich ſo heftig
auftrat, daß ihm die Ärzte ſeine
ſitzende Lebensweiſe gänzlich unter-
ſagten. Nach Beſuch des Karlsbades
in den Jahren 1842 und 1843 unter-
nahm er eine Erholungsreiſe durch
ganz Deutſchland, und hielt ſich ſeit
1846 in verſchiedenen Städten Nord-
deutſchlands, zuletzt in Leipzig auf,
wo er am 19. Dezember 1858 ſtarb.

S:

Granit und Marmor (Ge.), 1854.
– Aus der Mappe eines Kosmopoliten
(En., Nn., Hum., Genrebilder), 1875.

Wickerode, Paul von,

Pſeud. für
Pauline Rennecke; ſ. d.!

Widdern, M.,

Pſeud. für Marie
Brandrup;
ſ. d.!

Widenmann, Pauline,

geborene
Gärttner, wurde am 29. März
1829 auf der Solitude bei Stuttgart
geboren und daſelbſt auf das ſorg-
fältigſte erzogen. Jn ihrem 20. Jahre

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0431" n="427"/><lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wick</hi></fw><lb/>
gün&#x017F;tig&#x017F;ten Beurteilungen der&#x017F;elben,<lb/>
übergab &#x017F;ie die&#x017F;elben nach zwei Jah-<lb/>
ren der allgemeinen Öffentlichkeit.<lb/>
Graf Albrecht von Wickenburg fand<lb/>
in den Gedichten der Gräfin Alma&#x017F;y<lb/>
eine ihm verwandte Seele, zu der es<lb/>
ihn &#x017F;o mächtig hinzog, daß er be&#x017F;chloß,<lb/>
noch ehe er die Dichterin per&#x017F;önlich<lb/>
kennen gelernt, um ihre Hand anzu-<lb/>
halten. Jn ihr Haus eingeführt, ge-<lb/>
lang es ihm bald, ihr Herz und ihre<lb/>
Hand zu gewinnen, u. lebte das Paar<lb/>
&#x017F;eitdem in den angenehm&#x017F;ten Ver-<lb/>
hältni&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;eine Muße der Poe&#x017F;ie<lb/>
widmend, in Wien, &#x017F;eit 1885 in Gries<lb/>
bei Bozen, wo die Dichterin am 22.<lb/>
Januar 1890 an der Jnfluenza &#x017F;tarb.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gedichte, 1865. 3. Aufl. 1882. &#x2013;<lb/>
Neue Gedichte, 1869. &#x2013; Emanuel<lb/>
d&#x2019;A&#x017F;torga (Erzähld. G.), 1872. &#x2013; Er-<lb/>
lebtes und Erdachtes (Ge.), 1873. &#x2013;<lb/>
Der Graf von Remplin (E. in V.),<lb/>
1874. &#x2013; Marina (Erzähld. G.), 1875.<lb/>
&#x2013; Radegundis (Dr. G.), 1879. &#x2013; Ein<lb/>
Abenteuer des Dauphin (L&#x017F;p.), 1881.<lb/>
&#x2013; Letzte Gedichte (Aus dem Nachlaß<lb/>
hrsg. v. ihrem Gatten), 1890.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Wickenburg,</hi> Robert Graf,</persName>
        </head>
        <p> Sohn<lb/>
der beiden Vorigen, wurde am 5. Juni<lb/>
1874 zu Lehnhof b. Scheibbs in Nie-<lb/>
derö&#x017F;terreich geboren, verbrachte &#x017F;eine<lb/>
Kindheit in Wien, weilte von 1888<lb/>
bis 1891 mit den Eltern in Gries bei<lb/>
Bozen (Tirol) und be&#x017F;chäftigte &#x017F;ich<lb/>
dann drei Jahre hindurch mit der<lb/>
prakti&#x017F;chen Erlernung der Landwirt-<lb/>
&#x017F;chaft auf ver&#x017F;chiedenen großen Gü-<lb/>
tern Bayerns und Sach&#x017F;ens. Danach<lb/>
bezog er 1894 die landwirt&#x017F;chaftliche<lb/>
Schule in Mödling bei Wien, die er<lb/>
1897 ab&#x017F;olvierte, verheiratete &#x017F;ich im<lb/>
Mai 1898 mit Lilly Schlumberger<lb/>
von Goldeck und ließ &#x017F;ich mit ihr auf<lb/>
dem inzwi&#x017F;chen angekauften Gute Ka-<lb/>
&#x017F;ern bei Salzburg nieder, wo er &#x017F;ich<lb/>
zunäch&#x017F;t der Landwirt&#x017F;chaft widmete<lb/>
und &#x017F;ich zwei Jahre &#x017F;päter an der<lb/>
Gründung einer chemi&#x017F;chen Fabrik<lb/>
beteiligte, an der er fa&#x017F;t ein Jahrzehnt<lb/>
tätig war. Als Schrift&#x017F;teller wirkt<lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wid</hi></fw><lb/>
W. er&#x017F;t &#x017F;eit 1908. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Die Ver&#x017F;uchung<lb/>
(R.), 1911. &#x2013; Franz Mooshammer<lb/>
(R.), 1912.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Wickerhau&#x017F;er,</hi> Rudolf,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eudon.<lb/><hi rendition="#g">Emanuel Raulf,</hi> wurde als der<lb/>
Sohn eines Bergwerksbe&#x017F;itzers am<lb/>
15. Septbr. 1817 zu Wien geboren u.<lb/>
erhielt eine all&#x017F;eitige, &#x017F;ehr fein ge-<lb/>
leitete Erziehung, zu welchem Behuf<lb/>
ihm &#x017F;eine Eltern den Gymna&#x017F;ial-<lb/>
unterricht privatim erteilen ließen,<lb/>
worauf er an der Wiener Univer&#x017F;ität<lb/>
die öffentlichen Kollegien der Philo-<lb/>
&#x017F;ophie be&#x017F;uchte. Der Eindruck, den<lb/>
die großartigen Natur&#x017F;zenen auf ihn<lb/>
machten, die er auf einer mit &#x017F;einem<lb/>
Bruder Moritz durch die ö&#x017F;terreichi-<lb/>
&#x017F;chen Alpenländer, die ganze Schweiz,<lb/>
nach Paris u. London unternomme-<lb/>
nen Vergnügungsrei&#x017F;e kennen lernte,<lb/>
be&#x017F;timmte ihn, em&#x017F;ig Land&#x017F;chaftsmale-<lb/>
rei zu treiben. Er be&#x017F;uchte ein Jahr<lb/>
lang die kai&#x017F;erliche Akademie der bil-<lb/>
denden Kün&#x017F;te zu Wien, nahm dann<lb/>
längere Zeit Privatunterricht in der<lb/>
Ölmalerei und betrieb fortwährend<lb/>
nebenbei Mu&#x017F;ik u. Poe&#x017F;ie. Die&#x017F;e An-<lb/>
&#x017F;trengung zog ihm ein &#x017F;chweres Le-<lb/>
berleiden zu, das endlich &#x017F;o heftig<lb/>
auftrat, daß ihm die Ärzte &#x017F;eine<lb/>
&#x017F;itzende Lebenswei&#x017F;e gänzlich unter-<lb/>
&#x017F;agten. Nach Be&#x017F;uch des Karlsbades<lb/>
in den Jahren 1842 und 1843 unter-<lb/>
nahm er eine Erholungsrei&#x017F;e durch<lb/>
ganz Deut&#x017F;chland, und hielt &#x017F;ich &#x017F;eit<lb/>
1846 in ver&#x017F;chiedenen Städten Nord-<lb/>
deut&#x017F;chlands, zuletzt in Leipzig auf,<lb/>
wo er am 19. Dezember 1858 &#x017F;tarb.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Granit und Marmor (Ge.), 1854.<lb/>
&#x2013; Aus der Mappe eines Kosmopoliten<lb/>
(En., Nn., Hum., Genrebilder), 1875.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Wickerode,</hi> Paul von,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für<lb/><hi rendition="#g">Pauline Rennecke;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Widdern,</hi> M.,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Marie<lb/>
Brandrup;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Widenmann,</hi> Pauline,</persName>
        </head>
        <p> geborene<lb/><hi rendition="#g">Gärttner,</hi> wurde am 29. März<lb/>
1829 auf der Solitude bei Stuttgart<lb/>
geboren und da&#x017F;elb&#x017F;t auf das &#x017F;org-<lb/>
fältig&#x017F;te erzogen. Jn ihrem 20. Jahre<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[427/0431] Wick Wid günſtigſten Beurteilungen derſelben, übergab ſie dieſelben nach zwei Jah- ren der allgemeinen Öffentlichkeit. Graf Albrecht von Wickenburg fand in den Gedichten der Gräfin Almaſy eine ihm verwandte Seele, zu der es ihn ſo mächtig hinzog, daß er beſchloß, noch ehe er die Dichterin perſönlich kennen gelernt, um ihre Hand anzu- halten. Jn ihr Haus eingeführt, ge- lang es ihm bald, ihr Herz und ihre Hand zu gewinnen, u. lebte das Paar ſeitdem in den angenehmſten Ver- hältniſſen, ſeine Muße der Poeſie widmend, in Wien, ſeit 1885 in Gries bei Bozen, wo die Dichterin am 22. Januar 1890 an der Jnfluenza ſtarb. S: Gedichte, 1865. 3. Aufl. 1882. – Neue Gedichte, 1869. – Emanuel d’Aſtorga (Erzähld. G.), 1872. – Er- lebtes und Erdachtes (Ge.), 1873. – Der Graf von Remplin (E. in V.), 1874. – Marina (Erzähld. G.), 1875. – Radegundis (Dr. G.), 1879. – Ein Abenteuer des Dauphin (Lſp.), 1881. – Letzte Gedichte (Aus dem Nachlaß hrsg. v. ihrem Gatten), 1890. *Wickenburg, Robert Graf, Sohn der beiden Vorigen, wurde am 5. Juni 1874 zu Lehnhof b. Scheibbs in Nie- deröſterreich geboren, verbrachte ſeine Kindheit in Wien, weilte von 1888 bis 1891 mit den Eltern in Gries bei Bozen (Tirol) und beſchäftigte ſich dann drei Jahre hindurch mit der praktiſchen Erlernung der Landwirt- ſchaft auf verſchiedenen großen Gü- tern Bayerns und Sachſens. Danach bezog er 1894 die landwirtſchaftliche Schule in Mödling bei Wien, die er 1897 abſolvierte, verheiratete ſich im Mai 1898 mit Lilly Schlumberger von Goldeck und ließ ſich mit ihr auf dem inzwiſchen angekauften Gute Ka- ſern bei Salzburg nieder, wo er ſich zunächſt der Landwirtſchaft widmete und ſich zwei Jahre ſpäter an der Gründung einer chemiſchen Fabrik beteiligte, an der er faſt ein Jahrzehnt tätig war. Als Schriftſteller wirkt W. erſt ſeit 1908. S: Die Verſuchung (R.), 1911. – Franz Mooshammer (R.), 1912. Wickerhauſer, Rudolf, pſeudon. Emanuel Raulf, wurde als der Sohn eines Bergwerksbeſitzers am 15. Septbr. 1817 zu Wien geboren u. erhielt eine allſeitige, ſehr fein ge- leitete Erziehung, zu welchem Behuf ihm ſeine Eltern den Gymnaſial- unterricht privatim erteilen ließen, worauf er an der Wiener Univerſität die öffentlichen Kollegien der Philo- ſophie beſuchte. Der Eindruck, den die großartigen Naturſzenen auf ihn machten, die er auf einer mit ſeinem Bruder Moritz durch die öſterreichi- ſchen Alpenländer, die ganze Schweiz, nach Paris u. London unternomme- nen Vergnügungsreiſe kennen lernte, beſtimmte ihn, emſig Landſchaftsmale- rei zu treiben. Er beſuchte ein Jahr lang die kaiſerliche Akademie der bil- denden Künſte zu Wien, nahm dann längere Zeit Privatunterricht in der Ölmalerei und betrieb fortwährend nebenbei Muſik u. Poeſie. Dieſe An- ſtrengung zog ihm ein ſchweres Le- berleiden zu, das endlich ſo heftig auftrat, daß ihm die Ärzte ſeine ſitzende Lebensweiſe gänzlich unter- ſagten. Nach Beſuch des Karlsbades in den Jahren 1842 und 1843 unter- nahm er eine Erholungsreiſe durch ganz Deutſchland, und hielt ſich ſeit 1846 in verſchiedenen Städten Nord- deutſchlands, zuletzt in Leipzig auf, wo er am 19. Dezember 1858 ſtarb. S: Granit und Marmor (Ge.), 1854. – Aus der Mappe eines Kosmopoliten (En., Nn., Hum., Genrebilder), 1875. Wickerode, Paul von, Pſeud. für Pauline Rennecke; ſ. d.! Widdern, M., Pſeud. für Marie Brandrup; ſ. d.! Widenmann, Pauline, geborene Gärttner, wurde am 29. März 1829 auf der Solitude bei Stuttgart geboren und daſelbſt auf das ſorg- fältigſte erzogen. Jn ihrem 20. Jahre *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/431
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/431>, abgerufen am 23.12.2024.