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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wie
dierte eifrig, debütierte auch mit Er-
folg am Stadttheater, und doch zog
sie sich von der Bühne zurück, da sie
die Prosa der letzteren nicht mit der
Poesie, die in der Kunst liegt, ver-
einen konnte. Mehr u. mehr wandte
sie sich nun der Dichtkunst zu, er-
mutigt durch ihren Gatten, der durch
seine idealen und ethischen Bestre-
bungen ihre geistigen Fesseln zu lösen
verstanden hatte. Sie lebt noch jetzt
in Hamburg.

S:

Harmonien und
Dissonanzen (Ge. u. Sk.), 1902. -
Eine Seiltänzerin (Hamburger R.),
1906.

*Wieser, Ritter von Mähren-
heim,

Joseph, wurde am 3. Januar
1813 zu Brünn in Mähren als der
Sohn eines Kaufmanns geboren, be-
endete die Gymnasial- und philoso-
phischen Studien daselbst und bezog
1831 die Universität Olmütz, an der
er bis 1834 die Rechte studierte. Dann
trat er in den öffentlichen Dienst ein,
zuerst beim Magistrat in Brünn und
1842 beim mährischen Landesaus-
schuß u. der mährischen Landesver-
tretung, in welchem er seit 1847 als
ständiger Sekretär u. seit 1861 auch
als Präsidialsekretär der mährischen
Landeshauptmannschaft, bis zu sei-
nem Übertritt in den Ruhestand (1876)
verblieb. Bei den wichtigen Bera-
tungen des Landtags von Mähren
(1848-49) führte W. fast ausschließ-
lich die Protokolle, die durch den
Druck veröffentlicht wurden. Jm An-
schluß daran verfaßte W. die "Agende
des mährischen Landesausschusses v.
Jahre 1849-50", wie er denn auch
später die historisch u. statistisch sehr
schätzbaren Rechenschaftsberichte des
mährischen Landesausschusses (XII,
1864-76) und die Landtagsbeschlüsse
(III, 1861-76) bearbeitete. Für seine
ersprießliche Tätigkeit ernannte ihn
der Ausschuß zum mähr. Landesrate.
Bei Durchführung der Grundent-
lastung (1849-52) u. bei den patrio-
tischen Hilfsvereinen in den Kriegs-
[Spaltenumbruch]

Wie
jahren 1849, 1859 u. 1866 zeigte sich
W. in hervorragender Weise tätig,
so daß der Kaiser ihn 1860 unter Ver-
leihung des Prädikats von Mäh-
renheim
in den Adelstand erhob,
ihn 1862 zum kaiserl. Rat ernannte
und ihm 1877 nach Verleihung des
Ordens der eisernen Krone den Rit-
terstand erteilte. W. starb in Brünn
am 9. Jan. 1886.

S:

Das Haus d.
Tiresias (Tr.), 1859. - Nesseln (Ge.),
1860. - Welehrad (Liederkranz), 1862.
- Zawisch der Rosenberger (Tr.),
1864. - Ein Meister des Lichts (Tr.),
1868. - Gedichte, 1869. - Diogenes
in Köln (Lsp.), 1874. - Frauendienst
(Dram. G.), 1874. - Eine Liebe des
Alcibiades (Lsp.), 1875. - Kaiser Ju-
lianus (Tr.), 1876. - Der Jmperativ
der Liebe (Lsp.), 1877. - Die Welt
des Herzens (Schsp.), 1880. - Tiefe
Ebbe, hohe Flut (Schsp.), 1883.

Wieser, Joseph,

geb. am 12. Nov.
1828 zu Völlan im Etschland Tirols,
besuchte 1841-47 das Gymnasium in
Meran, 1847-50 die Humanitäts-
klassen in Jnnsbruck, studierte dar-
rauf in Brixen und Trient Theologie
u. wurde am 13. Januar 1854 zum
Priester geweiht. Dann trat er in
die Seelsorge ein, übernahm aber
1857 die Professur für neutestament-
liche und Fundamentaltheologie in
Trient und wurde im Januar 1873
infulierter Propst, Dekan u. Stadt-
pfarrer in Bozen, in welcher Stel-
lung er sich noch jetzt befindet. Von
1876-82 war er Mitglied des Tiroler
Landtags und 1879-85 Reichsrats-
abgeordneter.

S:

Sterne in der Nacht
(Ge.), 1884.

*Wieser, Sebastian,

pseud. Se-
bastian Außhart,
wurde am 15.
Januar 1879 zu Hart bei Kirchwei-
dach (Oberbayern) geboren, absol-
vierte mit 19 Jahren das Gymna-
sium in Burghausen a. d. Salzach,
studierte dann in Passau ein Jahr
Philosophie u. drei Jahre Theologie
und erhielt 1902 die Priesterweihe.

*


[Spaltenumbruch]

Wie
dierte eifrig, debütierte auch mit Er-
folg am Stadttheater, und doch zog
ſie ſich von der Bühne zurück, da ſie
die Proſa der letzteren nicht mit der
Poeſie, die in der Kunſt liegt, ver-
einen konnte. Mehr u. mehr wandte
ſie ſich nun der Dichtkunſt zu, er-
mutigt durch ihren Gatten, der durch
ſeine idealen und ethiſchen Beſtre-
bungen ihre geiſtigen Feſſeln zu löſen
verſtanden hatte. Sie lebt noch jetzt
in Hamburg.

S:

Harmonien und
Diſſonanzen (Ge. u. Sk.), 1902. –
Eine Seiltänzerin (Hamburger R.),
1906.

*Wieſer, Ritter von Mähren-
heim,

Joſeph, wurde am 3. Januar
1813 zu Brünn in Mähren als der
Sohn eines Kaufmanns geboren, be-
endete die Gymnaſial- und philoſo-
phiſchen Studien daſelbſt und bezog
1831 die Univerſität Olmütz, an der
er bis 1834 die Rechte ſtudierte. Dann
trat er in den öffentlichen Dienſt ein,
zuerſt beim Magiſtrat in Brünn und
1842 beim mähriſchen Landesaus-
ſchuß u. der mähriſchen Landesver-
tretung, in welchem er ſeit 1847 als
ſtändiger Sekretär u. ſeit 1861 auch
als Präſidialſekretär der mähriſchen
Landeshauptmannſchaft, bis zu ſei-
nem Übertritt in den Ruheſtand (1876)
verblieb. Bei den wichtigen Bera-
tungen des Landtags von Mähren
(1848–49) führte W. faſt ausſchließ-
lich die Protokolle, die durch den
Druck veröffentlicht wurden. Jm An-
ſchluß daran verfaßte W. die „Agende
des mähriſchen Landesausſchuſſes v.
Jahre 1849–50“, wie er denn auch
ſpäter die hiſtoriſch u. ſtatiſtiſch ſehr
ſchätzbaren Rechenſchaftsberichte des
mähriſchen Landesausſchuſſes (XII,
1864–76) und die Landtagsbeſchlüſſe
(III, 1861–76) bearbeitete. Für ſeine
erſprießliche Tätigkeit ernannte ihn
der Ausſchuß zum mähr. Landesrate.
Bei Durchführung der Grundent-
laſtung (1849–52) u. bei den patrio-
tiſchen Hilfsvereinen in den Kriegs-
[Spaltenumbruch]

Wie
jahren 1849, 1859 u. 1866 zeigte ſich
W. in hervorragender Weiſe tätig,
ſo daß der Kaiſer ihn 1860 unter Ver-
leihung des Prädikats von Mäh-
renheim
in den Adelſtand erhob,
ihn 1862 zum kaiſerl. Rat ernannte
und ihm 1877 nach Verleihung des
Ordens der eiſernen Krone den Rit-
terſtand erteilte. W. ſtarb in Brünn
am 9. Jan. 1886.

S:

Das Haus d.
Tireſias (Tr.), 1859. – Neſſeln (Ge.),
1860. – Welehrad (Liederkranz), 1862.
– Zawiſch der Roſenberger (Tr.),
1864. – Ein Meiſter des Lichts (Tr.),
1868. – Gedichte, 1869. – Diogenes
in Köln (Lſp.), 1874. – Frauendienſt
(Dram. G.), 1874. – Eine Liebe des
Alcibiades (Lſp.), 1875. – Kaiſer Ju-
lianus (Tr.), 1876. – Der Jmperativ
der Liebe (Lſp.), 1877. – Die Welt
des Herzens (Schſp.), 1880. – Tiefe
Ebbe, hohe Flut (Schſp.), 1883.

Wieſer, Joſeph,

geb. am 12. Nov.
1828 zu Völlan im Etſchland Tirols,
beſuchte 1841–47 das Gymnaſium in
Meran, 1847–50 die Humanitäts-
klaſſen in Jnnsbruck, ſtudierte dar-
rauf in Brixen und Trient Theologie
u. wurde am 13. Januar 1854 zum
Prieſter geweiht. Dann trat er in
die Seelſorge ein, übernahm aber
1857 die Profeſſur für neuteſtament-
liche und Fundamentaltheologie in
Trient und wurde im Januar 1873
infulierter Propſt, Dekan u. Stadt-
pfarrer in Bozen, in welcher Stel-
lung er ſich noch jetzt befindet. Von
1876–82 war er Mitglied des Tiroler
Landtags und 1879–85 Reichsrats-
abgeordneter.

S:

Sterne in der Nacht
(Ge.), 1884.

*Wieſer, Sebaſtian,

pſeud. Se-
baſtian Außhart,
wurde am 15.
Januar 1879 zu Hart bei Kirchwei-
dach (Oberbayern) geboren, abſol-
vierte mit 19 Jahren das Gymna-
ſium in Burghauſen a. d. Salzach,
ſtudierte dann in Paſſau ein Jahr
Philoſophie u. drei Jahre Theologie
und erhielt 1902 die Prieſterweihe.

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[437/0441] Wie Wie dierte eifrig, debütierte auch mit Er- folg am Stadttheater, und doch zog ſie ſich von der Bühne zurück, da ſie die Proſa der letzteren nicht mit der Poeſie, die in der Kunſt liegt, ver- einen konnte. Mehr u. mehr wandte ſie ſich nun der Dichtkunſt zu, er- mutigt durch ihren Gatten, der durch ſeine idealen und ethiſchen Beſtre- bungen ihre geiſtigen Feſſeln zu löſen verſtanden hatte. Sie lebt noch jetzt in Hamburg. S: Harmonien und Diſſonanzen (Ge. u. Sk.), 1902. – Eine Seiltänzerin (Hamburger R.), 1906. *Wieſer, Ritter von Mähren- heim, Joſeph, wurde am 3. Januar 1813 zu Brünn in Mähren als der Sohn eines Kaufmanns geboren, be- endete die Gymnaſial- und philoſo- phiſchen Studien daſelbſt und bezog 1831 die Univerſität Olmütz, an der er bis 1834 die Rechte ſtudierte. Dann trat er in den öffentlichen Dienſt ein, zuerſt beim Magiſtrat in Brünn und 1842 beim mähriſchen Landesaus- ſchuß u. der mähriſchen Landesver- tretung, in welchem er ſeit 1847 als ſtändiger Sekretär u. ſeit 1861 auch als Präſidialſekretär der mähriſchen Landeshauptmannſchaft, bis zu ſei- nem Übertritt in den Ruheſtand (1876) verblieb. Bei den wichtigen Bera- tungen des Landtags von Mähren (1848–49) führte W. faſt ausſchließ- lich die Protokolle, die durch den Druck veröffentlicht wurden. Jm An- ſchluß daran verfaßte W. die „Agende des mähriſchen Landesausſchuſſes v. Jahre 1849–50“, wie er denn auch ſpäter die hiſtoriſch u. ſtatiſtiſch ſehr ſchätzbaren Rechenſchaftsberichte des mähriſchen Landesausſchuſſes (XII, 1864–76) und die Landtagsbeſchlüſſe (III, 1861–76) bearbeitete. Für ſeine erſprießliche Tätigkeit ernannte ihn der Ausſchuß zum mähr. Landesrate. Bei Durchführung der Grundent- laſtung (1849–52) u. bei den patrio- tiſchen Hilfsvereinen in den Kriegs- jahren 1849, 1859 u. 1866 zeigte ſich W. in hervorragender Weiſe tätig, ſo daß der Kaiſer ihn 1860 unter Ver- leihung des Prädikats von Mäh- renheim in den Adelſtand erhob, ihn 1862 zum kaiſerl. Rat ernannte und ihm 1877 nach Verleihung des Ordens der eiſernen Krone den Rit- terſtand erteilte. W. ſtarb in Brünn am 9. Jan. 1886. S: Das Haus d. Tireſias (Tr.), 1859. – Neſſeln (Ge.), 1860. – Welehrad (Liederkranz), 1862. – Zawiſch der Roſenberger (Tr.), 1864. – Ein Meiſter des Lichts (Tr.), 1868. – Gedichte, 1869. – Diogenes in Köln (Lſp.), 1874. – Frauendienſt (Dram. G.), 1874. – Eine Liebe des Alcibiades (Lſp.), 1875. – Kaiſer Ju- lianus (Tr.), 1876. – Der Jmperativ der Liebe (Lſp.), 1877. – Die Welt des Herzens (Schſp.), 1880. – Tiefe Ebbe, hohe Flut (Schſp.), 1883. Wieſer, Joſeph, geb. am 12. Nov. 1828 zu Völlan im Etſchland Tirols, beſuchte 1841–47 das Gymnaſium in Meran, 1847–50 die Humanitäts- klaſſen in Jnnsbruck, ſtudierte dar- rauf in Brixen und Trient Theologie u. wurde am 13. Januar 1854 zum Prieſter geweiht. Dann trat er in die Seelſorge ein, übernahm aber 1857 die Profeſſur für neuteſtament- liche und Fundamentaltheologie in Trient und wurde im Januar 1873 infulierter Propſt, Dekan u. Stadt- pfarrer in Bozen, in welcher Stel- lung er ſich noch jetzt befindet. Von 1876–82 war er Mitglied des Tiroler Landtags und 1879–85 Reichsrats- abgeordneter. S: Sterne in der Nacht (Ge.), 1884. *Wieſer, Sebaſtian, pſeud. Se- baſtian Außhart, wurde am 15. Januar 1879 zu Hart bei Kirchwei- dach (Oberbayern) geboren, abſol- vierte mit 19 Jahren das Gymna- ſium in Burghauſen a. d. Salzach, ſtudierte dann in Paſſau ein Jahr Philoſophie u. drei Jahre Theologie und erhielt 1902 die Prieſterweihe. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/441>, abgerufen am 27.11.2024.