Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]
Wid
Widmann, Marie von,

geborene
Bönisch, wurde am 29. Juni 1842
zu Olmütz geboren und vermählte sich
1865 mit Zdenko Ritter von Wid-
mann, der (1887) als Betriebsdirek-
tor der österreichischen Staatsbah-
nen zu Spaloto lebte.

S:

Für zarte
Frauenherzen (Ge.), 1870.

Widmer, Leonhard,

wurde 1808
in Meilen b. Zürich geboren, besuchte
das zürcherische Landknabeninstitut,
nahm später fördernden Privatunter-
richt und besuchte zugleich die histori-
schen Vorlesungen des Karolineums.
Jn den Jahren 1829 und 1830 war
er Reallehrer in der französischen
Schweiz, später Privatlehrer der fran-
zöschen Sprache in Zürich, dann Kom-
mis und Lithograph und lebte darauf
als Land- und Gesellschaftswirt im
"Schönen Grund" bei Zürich. Er
starb am 19. Mai 1868 zu Oberstraß-
Zürich.

S:

Gedichte, 1869.

*Wiechowsky, Wilhelmine,

geb.
Meißner, wurde am 3. Dezember
1834 als einziges Kind eines Arztes
zu Böhmisch-Zwickau geboren u. kam
schon im vierten Lebensjahre mit den
Eltern nach Prag, wo sie ihre Aus-
bildung empfing. Jn dem pädago-
gischen Lehrkursus daselbst, aus dem
sich später die k. k. Lehrerinnenbil-
dungsanstalt entwickelte, bildete sie
sich seit 1851 zur Lehrerin aus und
war als solche auch in der Folge
mehrere Jahre wirksam. Jm Jahre
1866 vermählte sie sich mit Dr. Alexan-
der Wiechowsky, der damals Direktor
einer Privatmittelschule war, 1873
als Direktor der k. k. Lehrerinnenbil-
dungsanstalt zu Prag in den Staats-
dienst trat und am 1. Februar 1883
starb. Jm Jahre 1869 beteiligte sich
Wilhelmine an der Begründung des
deutschen pädagogischen Vereins in
Prag und rief innerhalb desselben
1871 eine Frauensektion ins Leben,
die sich die würdige geistige Emanzi-
pation der Frau zur Aufgabe stellte,
und in der sie acht Jahre hindurch
[Spaltenumbruch]

Wie
den Vorsitz führte. Nach dem Tode
ihres Gatten, um dessen Erhaltung
sie während seiner Krankheit ihr nicht
unbedeutendes Vermögen geopfert
hatte, sah sie sich genötigt, ihren frü-
heren Beruf als Lehrerin wieder auf-
zunehmen. Jm Jahre 1890 schloß sie
sich der Freilandbewegung an und
wurde Vizepräsidentin des Prager
Freilandvereins. 1893 gründete sie
mit einigen Gesinnungsgenossinnen in
Prag, den "Deutschen Verein Frauen-
Fortschritt", dessen Präsidentin sie
noch heute (1912) ist; auch gründete sie
in diesem Vereine das Prager deut-
sche Lehrerinnenheim, wie sie denn
überhaupt die Führerin der deutschen
Frauenbewegung in Prag ist. Außer
mehreren pädagog., hygien. u. lokal-
geschichtl. Werken veröffentlichte sie

S:

Märchenbuch, 1879.

*Wiedemann von Warnhelm,
Adolf Ritter,

pseud. Adolf Warn-
helm,
wurde am 3. April 1865 zu
Meran in Tirol als der Sohn eines
verdienstvollen österreichischen Stabs-
offiziers geboren, studierte an der
Universität in Wien Rechts- und
Staatswissenschaften und trat dann
ebendaselbst in den österreich. Ver-
waltungsdienst ein. Seit 1892 war
er in Görz als Statthaltereikonzipist
tätig, von wo er 1895 als k. k. Bezirks-
kommissar nach Gradisca am Jsonzo
kam.

S:

Hannibal (Tr.), 1887. - Die
Grafen von Perigord (Tr.), 1888. -
Kunst und Leidenschaft (Schsp.), 1889.
- Der neue Hirt (Schsp.), 1893.

Wiederkehr, Xaver,

wurde um
das Jahr 1820 zu Spreitenbach im
Kanton Aargau geboren, studierte in
Freiburg, Luzern und Zürich, war
1844-45 Mitglied des aargauischen
Großen Rats, trat 1847 als Freiwil-
liger in den Dienst der Sonderbunds-
kantone und machte als Leutnant den
Sonderbundskrieg mit. Jn der Folge
im Kanton Aargau verurteilt, flüch-
tete er sich nach Mailand und trat
1849 als Offizier in österreichische

*

[Spaltenumbruch]
Wid
Widmann, Marie von,

geborene
Böniſch, wurde am 29. Juni 1842
zu Olmütz geboren und vermählte ſich
1865 mit Zdenko Ritter von Wid-
mann, der (1887) als Betriebsdirek-
tor der öſterreichiſchen Staatsbah-
nen zu Spaloto lebte.

S:

Für zarte
Frauenherzen (Ge.), 1870.

Widmer, Leonhard,

wurde 1808
in Meilen b. Zürich geboren, beſuchte
das zürcheriſche Landknabeninſtitut,
nahm ſpäter fördernden Privatunter-
richt und beſuchte zugleich die hiſtori-
ſchen Vorleſungen des Karolineums.
Jn den Jahren 1829 und 1830 war
er Reallehrer in der franzöſiſchen
Schweiz, ſpäter Privatlehrer der fran-
zöſchen Sprache in Zürich, dann Kom-
mis und Lithograph und lebte darauf
als Land- und Geſellſchaftswirt im
„Schönen Grund“ bei Zürich. Er
ſtarb am 19. Mai 1868 zu Oberſtraß-
Zürich.

S:

Gedichte, 1869.

*Wiechowsky, Wilhelmine,

geb.
Meißner, wurde am 3. Dezember
1834 als einziges Kind eines Arztes
zu Böhmiſch-Zwickau geboren u. kam
ſchon im vierten Lebensjahre mit den
Eltern nach Prag, wo ſie ihre Aus-
bildung empfing. Jn dem pädago-
giſchen Lehrkurſus daſelbſt, aus dem
ſich ſpäter die k. k. Lehrerinnenbil-
dungsanſtalt entwickelte, bildete ſie
ſich ſeit 1851 zur Lehrerin aus und
war als ſolche auch in der Folge
mehrere Jahre wirkſam. Jm Jahre
1866 vermählte ſie ſich mit Dr. Alexan-
der Wiechowsky, der damals Direktor
einer Privatmittelſchule war, 1873
als Direktor der k. k. Lehrerinnenbil-
dungsanſtalt zu Prag in den Staats-
dienſt trat und am 1. Februar 1883
ſtarb. Jm Jahre 1869 beteiligte ſich
Wilhelmine an der Begründung des
deutſchen pädagogiſchen Vereins in
Prag und rief innerhalb desſelben
1871 eine Frauenſektion ins Leben,
die ſich die würdige geiſtige Emanzi-
pation der Frau zur Aufgabe ſtellte,
und in der ſie acht Jahre hindurch
[Spaltenumbruch]

Wie
den Vorſitz führte. Nach dem Tode
ihres Gatten, um deſſen Erhaltung
ſie während ſeiner Krankheit ihr nicht
unbedeutendes Vermögen geopfert
hatte, ſah ſie ſich genötigt, ihren frü-
heren Beruf als Lehrerin wieder auf-
zunehmen. Jm Jahre 1890 ſchloß ſie
ſich der Freilandbewegung an und
wurde Vizepräſidentin des Prager
Freilandvereins. 1893 gründete ſie
mit einigen Geſinnungsgenoſſinnen in
Prag, den „Deutſchen Verein Frauen-
Fortſchritt“, deſſen Präſidentin ſie
noch heute (1912) iſt; auch gründete ſie
in dieſem Vereine das Prager deut-
ſche Lehrerinnenheim, wie ſie denn
überhaupt die Führerin der deutſchen
Frauenbewegung in Prag iſt. Außer
mehreren pädagog., hygien. u. lokal-
geſchichtl. Werken veröffentlichte ſie

S:

Märchenbuch, 1879.

*Wiedemann von Warnhelm,
Adolf Ritter,

pſeud. Adolf Warn-
helm,
wurde am 3. April 1865 zu
Meran in Tirol als der Sohn eines
verdienſtvollen öſterreichiſchen Stabs-
offiziers geboren, ſtudierte an der
Univerſität in Wien Rechts- und
Staatswiſſenſchaften und trat dann
ebendaſelbſt in den öſterreich. Ver-
waltungsdienſt ein. Seit 1892 war
er in Görz als Statthaltereikonzipiſt
tätig, von wo er 1895 als k. k. Bezirks-
kommiſſar nach Gradisca am Jſonzo
kam.

S:

Hannibal (Tr.), 1887. – Die
Grafen von Perigord (Tr.), 1888. –
Kunſt und Leidenſchaft (Schſp.), 1889.
– Der neue Hirt (Schſp.), 1893.

Wiederkehr, Xaver,

wurde um
das Jahr 1820 zu Spreitenbach im
Kanton Aargau geboren, ſtudierte in
Freiburg, Luzern und Zürich, war
1844–45 Mitglied des aargauiſchen
Großen Rats, trat 1847 als Freiwil-
liger in den Dienſt der Sonderbunds-
kantone und machte als Leutnant den
Sonderbundskrieg mit. Jn der Folge
im Kanton Aargau verurteilt, flüch-
tete er ſich nach Mailand und trat
1849 als Offizier in öſterreichiſche

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <pb facs="#f0434" n="430"/><lb/>
          <cb/><lb/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Wid</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Widmann,</hi> Marie von,</persName>
        </head>
        <p> geborene<lb/><hi rendition="#g">Böni&#x017F;ch,</hi> wurde am 29. Juni 1842<lb/>
zu Olmütz geboren und vermählte &#x017F;ich<lb/>
1865 mit Zdenko Ritter von Wid-<lb/>
mann, der (1887) als Betriebsdirek-<lb/>
tor der ö&#x017F;terreichi&#x017F;chen Staatsbah-<lb/>
nen zu Spaloto lebte. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Für zarte<lb/>
Frauenherzen (Ge.), 1870.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Widmer,</hi> Leonhard,</persName>
        </head>
        <p> wurde 1808<lb/>
in Meilen b. Zürich geboren, be&#x017F;uchte<lb/>
das zürcheri&#x017F;che Landknabenin&#x017F;titut,<lb/>
nahm &#x017F;päter fördernden Privatunter-<lb/>
richt und be&#x017F;uchte zugleich die hi&#x017F;tori-<lb/>
&#x017F;chen Vorle&#x017F;ungen des Karolineums.<lb/>
Jn den Jahren 1829 und 1830 war<lb/>
er Reallehrer in der franzö&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
Schweiz, &#x017F;päter Privatlehrer der fran-<lb/>&#x017F;chen Sprache in Zürich, dann Kom-<lb/>
mis und Lithograph und lebte darauf<lb/>
als Land- und Ge&#x017F;ell&#x017F;chaftswirt im<lb/>
&#x201E;Schönen Grund&#x201C; bei Zürich. Er<lb/>
&#x017F;tarb am 19. Mai 1868 zu Ober&#x017F;traß-<lb/>
Zürich. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gedichte, 1869.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Wiechowsky,</hi> Wilhelmine,</persName>
        </head>
        <p> geb.<lb/><hi rendition="#g">Meißner,</hi> wurde am 3. Dezember<lb/>
1834 als einziges Kind eines Arztes<lb/>
zu Böhmi&#x017F;ch-Zwickau geboren u. kam<lb/>
&#x017F;chon im vierten Lebensjahre mit den<lb/>
Eltern nach Prag, wo &#x017F;ie ihre Aus-<lb/>
bildung empfing. Jn dem pädago-<lb/>
gi&#x017F;chen Lehrkur&#x017F;us da&#x017F;elb&#x017F;t, aus dem<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;päter die k. k. Lehrerinnenbil-<lb/>
dungsan&#x017F;talt entwickelte, bildete &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;eit 1851 zur Lehrerin aus und<lb/>
war als &#x017F;olche auch in der Folge<lb/>
mehrere Jahre wirk&#x017F;am. Jm Jahre<lb/>
1866 vermählte &#x017F;ie &#x017F;ich mit <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Alexan-<lb/>
der Wiechowsky, der damals Direktor<lb/>
einer Privatmittel&#x017F;chule war, 1873<lb/>
als Direktor der k. k. Lehrerinnenbil-<lb/>
dungsan&#x017F;talt zu Prag in den Staats-<lb/>
dien&#x017F;t trat und am 1. Februar 1883<lb/>
&#x017F;tarb. Jm Jahre 1869 beteiligte &#x017F;ich<lb/>
Wilhelmine an der Begründung des<lb/>
deut&#x017F;chen pädagogi&#x017F;chen Vereins in<lb/>
Prag und rief innerhalb des&#x017F;elben<lb/>
1871 eine Frauen&#x017F;ektion ins Leben,<lb/>
die &#x017F;ich die würdige gei&#x017F;tige Emanzi-<lb/>
pation der Frau zur Aufgabe &#x017F;tellte,<lb/>
und in der &#x017F;ie acht Jahre hindurch<lb/><cb/><lb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wie</hi></fw><lb/>
den Vor&#x017F;itz führte. Nach dem Tode<lb/>
ihres Gatten, um de&#x017F;&#x017F;en Erhaltung<lb/>
&#x017F;ie während &#x017F;einer Krankheit ihr nicht<lb/>
unbedeutendes Vermögen geopfert<lb/>
hatte, &#x017F;ah &#x017F;ie &#x017F;ich genötigt, ihren frü-<lb/>
heren Beruf als Lehrerin wieder auf-<lb/>
zunehmen. Jm Jahre 1890 &#x017F;chloß &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich der Freilandbewegung an und<lb/>
wurde Vizeprä&#x017F;identin des Prager<lb/>
Freilandvereins. 1893 gründete &#x017F;ie<lb/>
mit einigen Ge&#x017F;innungsgeno&#x017F;&#x017F;innen in<lb/>
Prag, den &#x201E;Deut&#x017F;chen Verein Frauen-<lb/>
Fort&#x017F;chritt&#x201C;, de&#x017F;&#x017F;en Prä&#x017F;identin &#x017F;ie<lb/>
noch heute (1912) i&#x017F;t; auch gründete &#x017F;ie<lb/>
in die&#x017F;em Vereine das Prager deut-<lb/>
&#x017F;che Lehrerinnenheim, wie &#x017F;ie denn<lb/>
überhaupt die Führerin der deut&#x017F;chen<lb/>
Frauenbewegung in Prag i&#x017F;t. Außer<lb/>
mehreren pädagog., hygien. u. lokal-<lb/>
ge&#x017F;chichtl. Werken veröffentlichte &#x017F;ie<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Märchenbuch, 1879.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Wiedemann von Warnhelm,</hi><lb/>
Adolf Ritter,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Adolf Warn-<lb/>
helm,</hi> wurde am 3. April 1865 zu<lb/>
Meran in Tirol als der Sohn eines<lb/>
verdien&#x017F;tvollen ö&#x017F;terreichi&#x017F;chen Stabs-<lb/>
offiziers geboren, &#x017F;tudierte an der<lb/>
Univer&#x017F;ität in Wien Rechts- und<lb/>
Staatswi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften und trat dann<lb/>
ebenda&#x017F;elb&#x017F;t in den ö&#x017F;terreich. Ver-<lb/>
waltungsdien&#x017F;t ein. Seit 1892 war<lb/>
er in Görz als Statthaltereikonzipi&#x017F;t<lb/>
tätig, von wo er 1895 als k. k. Bezirks-<lb/>
kommi&#x017F;&#x017F;ar nach Gradisca am J&#x017F;onzo<lb/>
kam. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Hannibal (Tr.), 1887. &#x2013; Die<lb/>
Grafen von Perigord (Tr.), 1888. &#x2013;<lb/>
Kun&#x017F;t und Leiden&#x017F;chaft (Sch&#x017F;p.), 1889.<lb/>
&#x2013; Der neue Hirt (Sch&#x017F;p.), 1893.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Wiederkehr,</hi> Xaver,</persName>
        </head>
        <p> wurde um<lb/>
das Jahr 1820 zu Spreitenbach im<lb/>
Kanton Aargau geboren, &#x017F;tudierte in<lb/>
Freiburg, Luzern und Zürich, war<lb/>
1844&#x2013;45 Mitglied des aargaui&#x017F;chen<lb/>
Großen Rats, trat 1847 als Freiwil-<lb/>
liger in den Dien&#x017F;t der Sonderbunds-<lb/>
kantone und machte als Leutnant den<lb/>
Sonderbundskrieg mit. Jn der Folge<lb/>
im Kanton Aargau verurteilt, flüch-<lb/>
tete er &#x017F;ich nach Mailand und trat<lb/>
1849 als Offizier in ö&#x017F;terreichi&#x017F;che<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[430/0434] Wid Wie Widmann, Marie von, geborene Böniſch, wurde am 29. Juni 1842 zu Olmütz geboren und vermählte ſich 1865 mit Zdenko Ritter von Wid- mann, der (1887) als Betriebsdirek- tor der öſterreichiſchen Staatsbah- nen zu Spaloto lebte. S: Für zarte Frauenherzen (Ge.), 1870. Widmer, Leonhard, wurde 1808 in Meilen b. Zürich geboren, beſuchte das zürcheriſche Landknabeninſtitut, nahm ſpäter fördernden Privatunter- richt und beſuchte zugleich die hiſtori- ſchen Vorleſungen des Karolineums. Jn den Jahren 1829 und 1830 war er Reallehrer in der franzöſiſchen Schweiz, ſpäter Privatlehrer der fran- zöſchen Sprache in Zürich, dann Kom- mis und Lithograph und lebte darauf als Land- und Geſellſchaftswirt im „Schönen Grund“ bei Zürich. Er ſtarb am 19. Mai 1868 zu Oberſtraß- Zürich. S: Gedichte, 1869. *Wiechowsky, Wilhelmine, geb. Meißner, wurde am 3. Dezember 1834 als einziges Kind eines Arztes zu Böhmiſch-Zwickau geboren u. kam ſchon im vierten Lebensjahre mit den Eltern nach Prag, wo ſie ihre Aus- bildung empfing. Jn dem pädago- giſchen Lehrkurſus daſelbſt, aus dem ſich ſpäter die k. k. Lehrerinnenbil- dungsanſtalt entwickelte, bildete ſie ſich ſeit 1851 zur Lehrerin aus und war als ſolche auch in der Folge mehrere Jahre wirkſam. Jm Jahre 1866 vermählte ſie ſich mit Dr. Alexan- der Wiechowsky, der damals Direktor einer Privatmittelſchule war, 1873 als Direktor der k. k. Lehrerinnenbil- dungsanſtalt zu Prag in den Staats- dienſt trat und am 1. Februar 1883 ſtarb. Jm Jahre 1869 beteiligte ſich Wilhelmine an der Begründung des deutſchen pädagogiſchen Vereins in Prag und rief innerhalb desſelben 1871 eine Frauenſektion ins Leben, die ſich die würdige geiſtige Emanzi- pation der Frau zur Aufgabe ſtellte, und in der ſie acht Jahre hindurch den Vorſitz führte. Nach dem Tode ihres Gatten, um deſſen Erhaltung ſie während ſeiner Krankheit ihr nicht unbedeutendes Vermögen geopfert hatte, ſah ſie ſich genötigt, ihren frü- heren Beruf als Lehrerin wieder auf- zunehmen. Jm Jahre 1890 ſchloß ſie ſich der Freilandbewegung an und wurde Vizepräſidentin des Prager Freilandvereins. 1893 gründete ſie mit einigen Geſinnungsgenoſſinnen in Prag, den „Deutſchen Verein Frauen- Fortſchritt“, deſſen Präſidentin ſie noch heute (1912) iſt; auch gründete ſie in dieſem Vereine das Prager deut- ſche Lehrerinnenheim, wie ſie denn überhaupt die Führerin der deutſchen Frauenbewegung in Prag iſt. Außer mehreren pädagog., hygien. u. lokal- geſchichtl. Werken veröffentlichte ſie S: Märchenbuch, 1879. *Wiedemann von Warnhelm, Adolf Ritter, pſeud. Adolf Warn- helm, wurde am 3. April 1865 zu Meran in Tirol als der Sohn eines verdienſtvollen öſterreichiſchen Stabs- offiziers geboren, ſtudierte an der Univerſität in Wien Rechts- und Staatswiſſenſchaften und trat dann ebendaſelbſt in den öſterreich. Ver- waltungsdienſt ein. Seit 1892 war er in Görz als Statthaltereikonzipiſt tätig, von wo er 1895 als k. k. Bezirks- kommiſſar nach Gradisca am Jſonzo kam. S: Hannibal (Tr.), 1887. – Die Grafen von Perigord (Tr.), 1888. – Kunſt und Leidenſchaft (Schſp.), 1889. – Der neue Hirt (Schſp.), 1893. Wiederkehr, Xaver, wurde um das Jahr 1820 zu Spreitenbach im Kanton Aargau geboren, ſtudierte in Freiburg, Luzern und Zürich, war 1844–45 Mitglied des aargauiſchen Großen Rats, trat 1847 als Freiwil- liger in den Dienſt der Sonderbunds- kantone und machte als Leutnant den Sonderbundskrieg mit. Jn der Folge im Kanton Aargau verurteilt, flüch- tete er ſich nach Mailand und trat 1849 als Offizier in öſterreichiſche *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/434
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/434>, abgerufen am 27.11.2024.