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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Wich
stab (N.), 1902. - Der Schaktarp
(Eine litauische Gesch.), 1902. - Ge-
schichten im Schnee, 1903. - Gedichte
u. Sprüche, 1904. - Mütter (2 Nn.),
1904.

*Wichgraf, Martha,

pseudon.
Martha Volkart, wurde am 19.
Oktober 1866 als die älteste Toch-
ter des nunmehr verstorbenen Regie-
rungs- u. Baurats Schulemann
in Bromberg geboren und erhielt in
der dortigen höheren Töchterschule
ihre Schulbildung. Jm Jahre 1886
verheiratete sie sich mit dem Bau-
meister, jetzigen Baurat Wichgraf u.
lebte mit ihm seit 1891 in Neu-Ruppin.
Von Kind auf zeigte sie viel Liebe
für Poesie, ohne sich indessen jemals
dichterisch zu betätigen. Erst als
später viel Trauriges und Schweres
ihr Leben durchzog, hat sie das in
Gedichten zum Ausdruck gebracht,
was ihr Herz bewegte. Freilich hat
ihre erste Gedichtsammlung "Verbo-
tene Liebe" infolge ganz falscher Auf-
fassung und Beurteilung der Motive
hier und da übermäßiges Aufsehen
hervorgerufen; indessen hat sie durch
die folgenden Sammlungen, unter
denen sie die Gedichte "Mutter" so-
gar der Kaiserin widmen durfte, sich
das Recht erkämpft, in ihren Poesien
als Dichterin aufgefaßt zu werden
und nicht als Mensch, der alles erlebt
haben muß, was er schreibt. Seit
1905 hat sie ihren Wohnsitz in Pots-
dam.

S:

Verbotene Liebe (Lr.), 1901.
- Mutter (Lieder-Zyklus), 1902. -
Errungen (Lieder-Zyklus), 1903. -
Huldigung der Stände (Festsp. zu
Kaisers Geburtstag), 1903. - Ein
Talent (Lieder-Zyklus), 1909.

*Wichmann, Elsbeth,

bekannt
unter ihrem Mädchennamen Els-
beth Steinbiß,
wurde am 14.
April 1884 in Altona a. d. Elbe als
einzige Tochter des jetzt in Berlin
lebenden Geh. und Oberbaurats Karl
Steinbiß geboren. Jn Kiel, wo der
Vater seit 1890 seinen Wirkungskreis
[Spaltenumbruch]

Wich
hatte, und in Altona, wohin er 1898
zurückversetzt ward, erhielt Elsbeth
in den besten Schulen ihre Ausbil-
dung, und schon in dieser Zeit strebte
ihre vom Vater ererbte dichterische
Neigung vielfach nach Betätigung.
Nachdem sie noch ein Jahr lang in
Detmold ein Pensionat besucht und
1901 mehrere Monate in Moskau bei
Verwandten geweilt hatte, wo sie
reiche Anregung empfing, vervollstän-
digte sie ihre Ausbildung in Altona
durch Besuch von Literaturkursen u.
des Deklamations-Unterrichts bei
Franziska Ellmenreich und erwarb
sich 1904 nach einem mehrmonatigen
Aufenthalt in Morges am Genfer See
das Diplom der französischen Sprache.
Jm Jahre 1907 verheiratete sie sich
mit dem leitenden Arzte des Kranken-
hauses in Blankenese bei Altona,
Dr. med. Wichmann, u. hat hier nun
ihre Heimat gefunden.

S:

Mädchen-
und Frauenlieder, 1911.

*Wichmann, Franz,

wurde am
25. August 1859 zu Moisburg bei
Harburg als der Sohn eines hannö-
verschen Baubeamten geboren u. ver-
lebte infolge der häufigen Versetzun-
gen seines Vaters seine Jugend an
den verschiedensten Orten Hanno-
vers. Er besuchte die Gymnasien zu
Clausthal und Hannover und bezog
dann die Universität Straßburg, um
auf den Wunsch seines Vaters neuere
Sprachen zu studieren. Jndessen be-
hagte ihm das Studium der Philo-
logie nicht sonderlich; bald ging er
zur Geschichte und Philosophie über,
um sich schließlich ganz der Kunst- u.
Literaturgeschichte zuzuwenden. Ob-
wohl ihm als Ziel der Eintritt in
den Staatsdienst vorschwebte, haben
seine Bestrebungen doch nicht zur
Erreichung desselben geführt; denn
überall, wo er seinen Studien ob-
lag, in Leipzig und München, zog
ihn der anregende Verkehr mit der
literarischen Welt an und führte ihn
endlich in die Bahnen des Schrift-

*


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Wich
ſtab (N.), 1902. – Der Schaktarp
(Eine litauiſche Geſch.), 1902. – Ge-
ſchichten im Schnee, 1903. – Gedichte
u. Sprüche, 1904. – Mütter (2 Nn.),
1904.

*Wichgraf, Martha,

pſeudon.
Martha Volkart, wurde am 19.
Oktober 1866 als die älteſte Toch-
ter des nunmehr verſtorbenen Regie-
rungs- u. Baurats Schulemann
in Bromberg geboren und erhielt in
der dortigen höheren Töchterſchule
ihre Schulbildung. Jm Jahre 1886
verheiratete ſie ſich mit dem Bau-
meiſter, jetzigen Baurat Wichgraf u.
lebte mit ihm ſeit 1891 in Neu-Ruppin.
Von Kind auf zeigte ſie viel Liebe
für Poeſie, ohne ſich indeſſen jemals
dichteriſch zu betätigen. Erſt als
ſpäter viel Trauriges und Schweres
ihr Leben durchzog, hat ſie das in
Gedichten zum Ausdruck gebracht,
was ihr Herz bewegte. Freilich hat
ihre erſte Gedichtſammlung „Verbo-
tene Liebe“ infolge ganz falſcher Auf-
faſſung und Beurteilung der Motive
hier und da übermäßiges Aufſehen
hervorgerufen; indeſſen hat ſie durch
die folgenden Sammlungen, unter
denen ſie die Gedichte „Mutter“ ſo-
gar der Kaiſerin widmen durfte, ſich
das Recht erkämpft, in ihren Poeſien
als Dichterin aufgefaßt zu werden
und nicht als Menſch, der alles erlebt
haben muß, was er ſchreibt. Seit
1905 hat ſie ihren Wohnſitz in Pots-
dam.

S:

Verbotene Liebe (Lr.), 1901.
– Mutter (Lieder-Zyklus), 1902. –
Errungen (Lieder-Zyklus), 1903. –
Huldigung der Stände (Feſtſp. zu
Kaiſers Geburtstag), 1903. – Ein
Talent (Lieder-Zyklus), 1909.

*Wichmann, Elsbeth,

bekannt
unter ihrem Mädchennamen Els-
beth Steinbiß,
wurde am 14.
April 1884 in Altona a. d. Elbe als
einzige Tochter des jetzt in Berlin
lebenden Geh. und Oberbaurats Karl
Steinbiß geboren. Jn Kiel, wo der
Vater ſeit 1890 ſeinen Wirkungskreis
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Wich
hatte, und in Altona, wohin er 1898
zurückverſetzt ward, erhielt Elsbeth
in den beſten Schulen ihre Ausbil-
dung, und ſchon in dieſer Zeit ſtrebte
ihre vom Vater ererbte dichteriſche
Neigung vielfach nach Betätigung.
Nachdem ſie noch ein Jahr lang in
Detmold ein Penſionat beſucht und
1901 mehrere Monate in Moskau bei
Verwandten geweilt hatte, wo ſie
reiche Anregung empfing, vervollſtän-
digte ſie ihre Ausbildung in Altona
durch Beſuch von Literaturkurſen u.
des Deklamations-Unterrichts bei
Franziska Ellmenreich und erwarb
ſich 1904 nach einem mehrmonatigen
Aufenthalt in Morges am Genfer See
das Diplom der franzöſiſchen Sprache.
Jm Jahre 1907 verheiratete ſie ſich
mit dem leitenden Arzte des Kranken-
hauſes in Blankeneſe bei Altona,
Dr. med. Wichmann, u. hat hier nun
ihre Heimat gefunden.

S:

Mädchen-
und Frauenlieder, 1911.

*Wichmann, Franz,

wurde am
25. Auguſt 1859 zu Moisburg bei
Harburg als der Sohn eines hannö-
verſchen Baubeamten geboren u. ver-
lebte infolge der häufigen Verſetzun-
gen ſeines Vaters ſeine Jugend an
den verſchiedenſten Orten Hanno-
vers. Er beſuchte die Gymnaſien zu
Clausthal und Hannover und bezog
dann die Univerſität Straßburg, um
auf den Wunſch ſeines Vaters neuere
Sprachen zu ſtudieren. Jndeſſen be-
hagte ihm das Studium der Philo-
logie nicht ſonderlich; bald ging er
zur Geſchichte und Philoſophie über,
um ſich ſchließlich ganz der Kunſt- u.
Literaturgeſchichte zuzuwenden. Ob-
wohl ihm als Ziel der Eintritt in
den Staatsdienſt vorſchwebte, haben
ſeine Beſtrebungen doch nicht zur
Erreichung desſelben geführt; denn
überall, wo er ſeinen Studien ob-
lag, in Leipzig und München, zog
ihn der anregende Verkehr mit der
literariſchen Welt an und führte ihn
endlich in die Bahnen des Schrift-

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[421/0425] Wich Wich ſtab (N.), 1902. – Der Schaktarp (Eine litauiſche Geſch.), 1902. – Ge- ſchichten im Schnee, 1903. – Gedichte u. Sprüche, 1904. – Mütter (2 Nn.), 1904. *Wichgraf, Martha, pſeudon. Martha Volkart, wurde am 19. Oktober 1866 als die älteſte Toch- ter des nunmehr verſtorbenen Regie- rungs- u. Baurats Schulemann in Bromberg geboren und erhielt in der dortigen höheren Töchterſchule ihre Schulbildung. Jm Jahre 1886 verheiratete ſie ſich mit dem Bau- meiſter, jetzigen Baurat Wichgraf u. lebte mit ihm ſeit 1891 in Neu-Ruppin. Von Kind auf zeigte ſie viel Liebe für Poeſie, ohne ſich indeſſen jemals dichteriſch zu betätigen. Erſt als ſpäter viel Trauriges und Schweres ihr Leben durchzog, hat ſie das in Gedichten zum Ausdruck gebracht, was ihr Herz bewegte. Freilich hat ihre erſte Gedichtſammlung „Verbo- tene Liebe“ infolge ganz falſcher Auf- faſſung und Beurteilung der Motive hier und da übermäßiges Aufſehen hervorgerufen; indeſſen hat ſie durch die folgenden Sammlungen, unter denen ſie die Gedichte „Mutter“ ſo- gar der Kaiſerin widmen durfte, ſich das Recht erkämpft, in ihren Poeſien als Dichterin aufgefaßt zu werden und nicht als Menſch, der alles erlebt haben muß, was er ſchreibt. Seit 1905 hat ſie ihren Wohnſitz in Pots- dam. S: Verbotene Liebe (Lr.), 1901. – Mutter (Lieder-Zyklus), 1902. – Errungen (Lieder-Zyklus), 1903. – Huldigung der Stände (Feſtſp. zu Kaiſers Geburtstag), 1903. – Ein Talent (Lieder-Zyklus), 1909. *Wichmann, Elsbeth, bekannt unter ihrem Mädchennamen Els- beth Steinbiß, wurde am 14. April 1884 in Altona a. d. Elbe als einzige Tochter des jetzt in Berlin lebenden Geh. und Oberbaurats Karl Steinbiß geboren. Jn Kiel, wo der Vater ſeit 1890 ſeinen Wirkungskreis hatte, und in Altona, wohin er 1898 zurückverſetzt ward, erhielt Elsbeth in den beſten Schulen ihre Ausbil- dung, und ſchon in dieſer Zeit ſtrebte ihre vom Vater ererbte dichteriſche Neigung vielfach nach Betätigung. Nachdem ſie noch ein Jahr lang in Detmold ein Penſionat beſucht und 1901 mehrere Monate in Moskau bei Verwandten geweilt hatte, wo ſie reiche Anregung empfing, vervollſtän- digte ſie ihre Ausbildung in Altona durch Beſuch von Literaturkurſen u. des Deklamations-Unterrichts bei Franziska Ellmenreich und erwarb ſich 1904 nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Morges am Genfer See das Diplom der franzöſiſchen Sprache. Jm Jahre 1907 verheiratete ſie ſich mit dem leitenden Arzte des Kranken- hauſes in Blankeneſe bei Altona, Dr. med. Wichmann, u. hat hier nun ihre Heimat gefunden. S: Mädchen- und Frauenlieder, 1911. *Wichmann, Franz, wurde am 25. Auguſt 1859 zu Moisburg bei Harburg als der Sohn eines hannö- verſchen Baubeamten geboren u. ver- lebte infolge der häufigen Verſetzun- gen ſeines Vaters ſeine Jugend an den verſchiedenſten Orten Hanno- vers. Er beſuchte die Gymnaſien zu Clausthal und Hannover und bezog dann die Univerſität Straßburg, um auf den Wunſch ſeines Vaters neuere Sprachen zu ſtudieren. Jndeſſen be- hagte ihm das Studium der Philo- logie nicht ſonderlich; bald ging er zur Geſchichte und Philoſophie über, um ſich ſchließlich ganz der Kunſt- u. Literaturgeſchichte zuzuwenden. Ob- wohl ihm als Ziel der Eintritt in den Staatsdienſt vorſchwebte, haben ſeine Beſtrebungen doch nicht zur Erreichung desſelben geführt; denn überall, wo er ſeinen Studien ob- lag, in Leipzig und München, zog ihn der anregende Verkehr mit der literariſchen Welt an und führte ihn endlich in die Bahnen des Schrift- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/425>, abgerufen am 26.11.2024.