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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Was
"Alt-Zerbst. Mitteilgn. a. der Gesch.
der Stadt Zerbst u. Ankuhn" heraus.
Außer einer Reihe von Schriften über
anhaltische Geschichte veröffentlichte
er

S:

Unikus (Festsp.), 1890. - König
Siegfrieds Einkehr (Ep. D.), 1890. -
Paschlewwer Geschichten; VIII, 1899
bis 1911. Bd. III u. IV u. d. T.: An-
hältsche Dorfgeschichten, 1902 (Jnh.:
III. Miehme Wewern ihr Wattenrock.
IV. Töffchen un sin Notizbuch). -
Festspiel zum 900 jähr. Jubelfeste der
Stadt Zerbst, 1907. - Aus Groß-
mutters Zerbster Chronik, 1907. -
Träume (E.), 1908. - Am Pfade des
Lebens (Lr. u. Sprüche), 1910.

*Wasner, Georg,

* am 10. März
1866 in Grünberg (Schlesien) als der
Sohn eines Polizeiinspektors, kam
infolge Versetzung seines Vaters 1877
nach Jnsterburg, wo er 1887 das
Gymnasium absolvierte, und studierte
dann in Königsberg i. Pr. Volkswirt-
schaft, Geschichte u. Geographie. Jm
Jahre 1890 erwarb er sich dort den
philosophischen Doktorgrad und ging
dann zur Journalistik über. Er kam
1894 als Redakteur nach Frankfurt
a. M., 1895 nach Berlin, wo er zur
"Tägl. Rundschau" gehörte, lebt aber
seit 1901 daselbst als freier Schrift-
steller.

S:

Seine Liebe (R.), 1899.
- Frau Jlse. Ein paar Jahre Frauen-
leben (R.), 1902. - Die Stelle im
Wege (R.), 1903. - Walter Eichstädt
(R.), 1903. - Ein Kleinstadtroman,
1904. - Frau von Röhloff (N.), 1904.
- Der Leutnant von Warnow (E.),
1904. - Steine (Berliner R.), 1905.
- Auf Umwegen (Nn.), 1905. - Fa-
tum (R.), 1907. - Der rote Faden
(Vier Tage a. ein. Leben), 1908. -
Dornröschen (R.), 1908. - Vater (R.),
1909. - Frau Liesa (R.), 1911.

Wassach, Alexander von,

Pseud.
für Adolf Renz; s. d.!

*Wasserburg, Philipp,

pseudon.
Philipp Laicus, Sohn des auch
als Dichter bekannten Andreas W.,
wurde am 11. Oktbr. 1827 zu Mainz
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Was
geboren, besuchte zunächst die Volks-
schule, vom 11. Jahre an das Gym-
nasium daselbst u. bezog im Sommer
1846 die Universität Gießen, um die
Rechte zu studieren. Seit seiner frühe-
sten Jugend mit aller Art Not und
Mangel vertraut, fiel es ihm als
Student nicht gerade schwer, sich die
nötigen Einschränkungen aufzulegen
und sich ohne fremde Unterstützung
durchzubringen; doch war er gezwun-
gen, im Jahre 1848 seine Studien zu
unterbrechen. Die Bewegung dieses
Jahres trug ihn zu den radikalsten
Elementen, und er stand damals auf
dem Standpunkt der fortgeschritten-
sten Sozialdemokratie. Nachdem W.
1849 seine Studien wieder aufgenom-
men u. sein juristisches Universitäts-
examen bestanden hatte, wurde er als
Gerichtsakzessist bei dem damaligen
Kreisgericht in Mainz inskribiert. Jn-
des vermochte er nicht zur rechten Zeit
in die Dalwigksche Strömung ein-
zulenken; sein Radikalismus brachte
ihn in allerlei Ungelegenheiten, und
er wurde auf ein Jahr von der Liste
der Gerichtsakzessisten gestrichen. Er
ging nun zu einem Advokaten, wo er
sich kümmerlich als Schreiber nährte,
und setzte, als er nach Ablauf des
Jahres wieder Akzessist wurde, auch
dort seinen Akzeß fort. Jm Jahre
1852 gründete W. ganz in der Stille
einen sozialistischen Verein, dessen
Entdeckung ihn ins Gefängnis und
nach einer 14monatigen Untersuchung
in das Korrektionshaus führte. Aber
schon nach drei Monaten wurde ihm
auf ein Gesuch seiner bejahrten Mut-
ter der Rest der Strafzeit erlassen.
Noch leidend an den Folgen der ägyp-
tischen Augenkrankheit, die ihn im
Gefängnis befallen, trat er im April
1856 als Korrektor bei dem ultra-
montanen "Mainzer Journal" ein,
sich von vornherein die Bedingung
stellend, daß der Redakteur ihm keine
redaktionellen Arbeiten zumute, da
diese seinen Grundsätzen zuwider-

*


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Was
„Alt-Zerbſt. Mitteilgn. a. der Geſch.
der Stadt Zerbſt u. Ankuhn“ heraus.
Außer einer Reihe von Schriften über
anhaltiſche Geſchichte veröffentlichte
er

S:

Unikus (Feſtſp.), 1890. – König
Siegfrieds Einkehr (Ep. D.), 1890. –
Paſchlewwer Geſchichten; VIII, 1899
bis 1911. Bd. III u. IV u. d. T.: An-
hältſche Dorfgeſchichten, 1902 (Jnh.:
III. Miehme Wewern ihr Wattenrock.
IV. Töffchen un ſin Notizbuch). –
Feſtſpiel zum 900 jähr. Jubelfeſte der
Stadt Zerbſt, 1907. – Aus Groß-
mutters Zerbſter Chronik, 1907. –
Träume (E.), 1908. – Am Pfade des
Lebens (Lr. u. Sprüche), 1910.

*Wasner, Georg,

* am 10. März
1866 in Grünberg (Schleſien) als der
Sohn eines Polizeiinſpektors, kam
infolge Verſetzung ſeines Vaters 1877
nach Jnſterburg, wo er 1887 das
Gymnaſium abſolvierte, und ſtudierte
dann in Königsberg i. Pr. Volkswirt-
ſchaft, Geſchichte u. Geographie. Jm
Jahre 1890 erwarb er ſich dort den
philoſophiſchen Doktorgrad und ging
dann zur Journaliſtik über. Er kam
1894 als Redakteur nach Frankfurt
a. M., 1895 nach Berlin, wo er zur
„Tägl. Rundſchau“ gehörte, lebt aber
ſeit 1901 daſelbſt als freier Schrift-
ſteller.

S:

Seine Liebe (R.), 1899.
– Frau Jlſe. Ein paar Jahre Frauen-
leben (R.), 1902. – Die Stelle im
Wege (R.), 1903. – Walter Eichſtädt
(R.), 1903. – Ein Kleinſtadtroman,
1904. – Frau von Röhloff (N.), 1904.
– Der Leutnant von Warnow (E.),
1904. – Steine (Berliner R.), 1905.
– Auf Umwegen (Nn.), 1905. – Fa-
tum (R.), 1907. – Der rote Faden
(Vier Tage a. ein. Leben), 1908. –
Dornröschen (R.), 1908. – Vater (R.),
1909. – Frau Lieſa (R.), 1911.

Waſſach, Alexander von,

Pſeud.
für Adolf Renz; ſ. d.!

*Waſſerburg, Philipp,

pſeudon.
Philipp Laicus, Sohn des auch
als Dichter bekannten Andreas W.,
wurde am 11. Oktbr. 1827 zu Mainz
[Spaltenumbruch]

Waſ
geboren, beſuchte zunächſt die Volks-
ſchule, vom 11. Jahre an das Gym-
naſium daſelbſt u. bezog im Sommer
1846 die Univerſität Gießen, um die
Rechte zu ſtudieren. Seit ſeiner frühe-
ſten Jugend mit aller Art Not und
Mangel vertraut, fiel es ihm als
Student nicht gerade ſchwer, ſich die
nötigen Einſchränkungen aufzulegen
und ſich ohne fremde Unterſtützung
durchzubringen; doch war er gezwun-
gen, im Jahre 1848 ſeine Studien zu
unterbrechen. Die Bewegung dieſes
Jahres trug ihn zu den radikalſten
Elementen, und er ſtand damals auf
dem Standpunkt der fortgeſchritten-
ſten Sozialdemokratie. Nachdem W.
1849 ſeine Studien wieder aufgenom-
men u. ſein juriſtiſches Univerſitäts-
examen beſtanden hatte, wurde er als
Gerichtsakzeſſiſt bei dem damaligen
Kreisgericht in Mainz inſkribiert. Jn-
des vermochte er nicht zur rechten Zeit
in die Dalwigkſche Strömung ein-
zulenken; ſein Radikalismus brachte
ihn in allerlei Ungelegenheiten, und
er wurde auf ein Jahr von der Liſte
der Gerichtsakzeſſiſten geſtrichen. Er
ging nun zu einem Advokaten, wo er
ſich kümmerlich als Schreiber nährte,
und ſetzte, als er nach Ablauf des
Jahres wieder Akzeſſiſt wurde, auch
dort ſeinen Akzeß fort. Jm Jahre
1852 gründete W. ganz in der Stille
einen ſozialiſtiſchen Verein, deſſen
Entdeckung ihn ins Gefängnis und
nach einer 14monatigen Unterſuchung
in das Korrektionshaus führte. Aber
ſchon nach drei Monaten wurde ihm
auf ein Geſuch ſeiner bejahrten Mut-
ter der Reſt der Strafzeit erlaſſen.
Noch leidend an den Folgen der ägyp-
tiſchen Augenkrankheit, die ihn im
Gefängnis befallen, trat er im April
1856 als Korrektor bei dem ultra-
montanen „Mainzer Journal“ ein,
ſich von vornherein die Bedingung
ſtellend, daß der Redakteur ihm keine
redaktionellen Arbeiten zumute, da
dieſe ſeinen Grundſätzen zuwider-

*
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[330/0334] Was Waſ „Alt-Zerbſt. Mitteilgn. a. der Geſch. der Stadt Zerbſt u. Ankuhn“ heraus. Außer einer Reihe von Schriften über anhaltiſche Geſchichte veröffentlichte er S: Unikus (Feſtſp.), 1890. – König Siegfrieds Einkehr (Ep. D.), 1890. – Paſchlewwer Geſchichten; VIII, 1899 bis 1911. Bd. III u. IV u. d. T.: An- hältſche Dorfgeſchichten, 1902 (Jnh.: III. Miehme Wewern ihr Wattenrock. IV. Töffchen un ſin Notizbuch). – Feſtſpiel zum 900 jähr. Jubelfeſte der Stadt Zerbſt, 1907. – Aus Groß- mutters Zerbſter Chronik, 1907. – Träume (E.), 1908. – Am Pfade des Lebens (Lr. u. Sprüche), 1910. *Wasner, Georg, * am 10. März 1866 in Grünberg (Schleſien) als der Sohn eines Polizeiinſpektors, kam infolge Verſetzung ſeines Vaters 1877 nach Jnſterburg, wo er 1887 das Gymnaſium abſolvierte, und ſtudierte dann in Königsberg i. Pr. Volkswirt- ſchaft, Geſchichte u. Geographie. Jm Jahre 1890 erwarb er ſich dort den philoſophiſchen Doktorgrad und ging dann zur Journaliſtik über. Er kam 1894 als Redakteur nach Frankfurt a. M., 1895 nach Berlin, wo er zur „Tägl. Rundſchau“ gehörte, lebt aber ſeit 1901 daſelbſt als freier Schrift- ſteller. S: Seine Liebe (R.), 1899. – Frau Jlſe. Ein paar Jahre Frauen- leben (R.), 1902. – Die Stelle im Wege (R.), 1903. – Walter Eichſtädt (R.), 1903. – Ein Kleinſtadtroman, 1904. – Frau von Röhloff (N.), 1904. – Der Leutnant von Warnow (E.), 1904. – Steine (Berliner R.), 1905. – Auf Umwegen (Nn.), 1905. – Fa- tum (R.), 1907. – Der rote Faden (Vier Tage a. ein. Leben), 1908. – Dornröschen (R.), 1908. – Vater (R.), 1909. – Frau Lieſa (R.), 1911. Waſſach, Alexander von, Pſeud. für Adolf Renz; ſ. d.! *Waſſerburg, Philipp, pſeudon. Philipp Laicus, Sohn des auch als Dichter bekannten Andreas W., wurde am 11. Oktbr. 1827 zu Mainz geboren, beſuchte zunächſt die Volks- ſchule, vom 11. Jahre an das Gym- naſium daſelbſt u. bezog im Sommer 1846 die Univerſität Gießen, um die Rechte zu ſtudieren. Seit ſeiner frühe- ſten Jugend mit aller Art Not und Mangel vertraut, fiel es ihm als Student nicht gerade ſchwer, ſich die nötigen Einſchränkungen aufzulegen und ſich ohne fremde Unterſtützung durchzubringen; doch war er gezwun- gen, im Jahre 1848 ſeine Studien zu unterbrechen. Die Bewegung dieſes Jahres trug ihn zu den radikalſten Elementen, und er ſtand damals auf dem Standpunkt der fortgeſchritten- ſten Sozialdemokratie. Nachdem W. 1849 ſeine Studien wieder aufgenom- men u. ſein juriſtiſches Univerſitäts- examen beſtanden hatte, wurde er als Gerichtsakzeſſiſt bei dem damaligen Kreisgericht in Mainz inſkribiert. Jn- des vermochte er nicht zur rechten Zeit in die Dalwigkſche Strömung ein- zulenken; ſein Radikalismus brachte ihn in allerlei Ungelegenheiten, und er wurde auf ein Jahr von der Liſte der Gerichtsakzeſſiſten geſtrichen. Er ging nun zu einem Advokaten, wo er ſich kümmerlich als Schreiber nährte, und ſetzte, als er nach Ablauf des Jahres wieder Akzeſſiſt wurde, auch dort ſeinen Akzeß fort. Jm Jahre 1852 gründete W. ganz in der Stille einen ſozialiſtiſchen Verein, deſſen Entdeckung ihn ins Gefängnis und nach einer 14monatigen Unterſuchung in das Korrektionshaus führte. Aber ſchon nach drei Monaten wurde ihm auf ein Geſuch ſeiner bejahrten Mut- ter der Reſt der Strafzeit erlaſſen. Noch leidend an den Folgen der ägyp- tiſchen Augenkrankheit, die ihn im Gefängnis befallen, trat er im April 1856 als Korrektor bei dem ultra- montanen „Mainzer Journal“ ein, ſich von vornherein die Bedingung ſtellend, daß der Redakteur ihm keine redaktionellen Arbeiten zumute, da dieſe ſeinen Grundſätzen zuwider- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/334>, abgerufen am 28.11.2024.