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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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seit frühester Jugend mit poetischen,
insbesondere dramatischen Arbeiten,
so daß sie bereits mit 19 Jahren eine
Sammlung ihrer ersten Gedichte her-
ausgeben konnte. Seit 1905 weilte
sie drei Jahre in Rom, und hier fand
ihre Hinneigung zur katholisch. Welt-
anschauung, die sich schon in ihren
dramatischen und novellistischen Ar-
beiten dokumentiert hatte, durch ihre
Konversion den Abschluß (1908). Jn
Rom lernte sie auch ihren Gatten ken-
nen, Dr. Martin W., der damals am
königlich preuß. historischen Jnstitut
daselbst beschäftigt war und sich dann
in Leipzig als Privatdozent habili-
tierte.

S:

Wer kann dafür, daß sei-
nes Frühlings Lüfte wehn! (Ge.),
1898. - Das Christ-Elflein (Weih-
nachts-M.; Musik v. Hans Pfitzner),
1906. - Der heilige Nepomuk (Dr. D.),
1909. - Die Sendlinge von Voghera
(Historischer R. a. dem 16. Jahrh.),
1910.

Wackernagel, Rudolf,

ein Sohn
des bekannten Professors, Dichters
und Literaturhistorikers Wilhelm W.
(s. d. Folgenden!), wurde am 7. Juni
1855 in Basel geboren, besuchte das
Gymnasium daselbst u. studierte dann
in Basel und Leipzig die Rechte und
nebenher Geschichte und Philosophie.
Jm Oktober 1877 wurde er bereits
Staatsarchivar in Basel, erwarb sich
im Dezember d. J. die Würde eines
Dr. jur. und wirkte nebenher 1882
bis 1899 als Sekretär des Regie-
rungsrates von Basel und 1882-84
als erster Sekretär des Großen Rates
daselbst. Während mehrerer Jahre
war er auch Präsident der Kommis-
sion des historischen Museums in
Basel, leitete 1894 die Reorganisation
dieser Anstalt, sowie die Restauration
der Barfüßerkirche als Museums-
gebäude. Für diese Tätigkeit sowie
als Anerkennung für seine Schriften
zur Geschichte Basels verlieh ihm die
dortige Universität 1894 die Ehren-
würde eines Dr. phil.

S:

Das Berg-
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Wack
wirtshaus (E.), 1898. - Klein-Basler
Gedenkfeier 1392-1892 (Festspiel)
1892. - Sankt Jakob (Schausp.)
1894.

Wackernagel, Karl Heinrich Wil-
helm
,

wurde am 23. April 1806 zu
Berlin als der Sohn eines Buch-
druckers geboren. Früh verwaist u.
fast nur von seinen Geschwistern unter-
stützt, vollendete er seine Studien zu
Berlin am Friedrichs-Werderschen
Gymnasium (1820-24) und an der
Universität (1824-28) unter den man-
nigfachsten Entbehrungen. Den we-
sentlichsten Einfluß während der Stu-
dienzeit übte auf ihn der Philolog
Karl Lachmann aus. Durch tüchtige
Arbeiten auf dem Gehiete der deut-
schen Philologie erwarb er sich früh-
zeitig den Ruf gründlicher Gelehr-
samkeit, und nachdem er eine Zeit-
lang in Breslau privatisiert (1828
bis 1830) und, nach Berlin zurück-
gekehrt, vergebens auf eine Anstellung
in Preußen gewartet hatte, folgte er
im Frühjahr 1833 einem Rufe als
Professor der deutschen Sprache und
Literatur am Pädagogium in Basel,
woselbst ihm 1835 die betreffende
ordentliche Professur an der Univer-
sität übertragen wurde. Man ver-
stand in Basel seine Verdienste zu
würdigen, denn die Stadt schenkte
ihm das Ehrenbürgerrecht (1837), u.
zu wiederholten Malen ward er in
den Stadtrat und 1856, wie auch
1868 in den Großen Rat gewählt.
Krankheiten suchten den rastlos Tä-
tigen oft heim, seine letzte befiel ihn
im Herbste 1869, die auch seinem Le-
ben am 21. Dezember d. J. ein Ende
machte.

S:

Gedichte eines fahrenden
Schülers, 1828. - Proben (13 Ge.),
1829. - Neue Gedichte, 1842. - Zeit-
gedichte (mit Balthasar Reber), 1843.
- Weinbüchlein (Ge.), 1845. - Ge-
dichte (Auswahl, besorgt von S. Vöge-
lin). 1873. - Das Wessobrunner Ge-
bet und die Wessobrunner Glossen,
1827. - Geschichte des deutschen Hexa-

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ſeit früheſter Jugend mit poetiſchen,
insbeſondere dramatiſchen Arbeiten,
ſo daß ſie bereits mit 19 Jahren eine
Sammlung ihrer erſten Gedichte her-
ausgeben konnte. Seit 1905 weilte
ſie drei Jahre in Rom, und hier fand
ihre Hinneigung zur katholiſch. Welt-
anſchauung, die ſich ſchon in ihren
dramatiſchen und novelliſtiſchen Ar-
beiten dokumentiert hatte, durch ihre
Konverſion den Abſchluß (1908). Jn
Rom lernte ſie auch ihren Gatten ken-
nen, Dr. Martin W., der damals am
königlich preuß. hiſtoriſchen Jnſtitut
daſelbſt beſchäftigt war und ſich dann
in Leipzig als Privatdozent habili-
tierte.

S:

Wer kann dafür, daß ſei-
nes Frühlings Lüfte wehn! (Ge.),
1898. – Das Chriſt-Elflein (Weih-
nachts-M.; Muſik v. Hans Pfitzner),
1906. – Der heilige Nepomuk (Dr. D.),
1909. – Die Sendlinge von Voghera
(Hiſtoriſcher R. a. dem 16. Jahrh.),
1910.

Wackernagel, Rudolf,

ein Sohn
des bekannten Profeſſors, Dichters
und Literaturhiſtorikers Wilhelm W.
(ſ. d. Folgenden!), wurde am 7. Juni
1855 in Baſel geboren, beſuchte das
Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte dann
in Baſel und Leipzig die Rechte und
nebenher Geſchichte und Philoſophie.
Jm Oktober 1877 wurde er bereits
Staatsarchivar in Baſel, erwarb ſich
im Dezember d. J. die Würde eines
Dr. jur. und wirkte nebenher 1882
bis 1899 als Sekretär des Regie-
rungsrates von Baſel und 1882–84
als erſter Sekretär des Großen Rates
daſelbſt. Während mehrerer Jahre
war er auch Präſident der Kommiſ-
ſion des hiſtoriſchen Muſeums in
Baſel, leitete 1894 die Reorganiſation
dieſer Anſtalt, ſowie die Reſtauration
der Barfüßerkirche als Muſeums-
gebäude. Für dieſe Tätigkeit ſowie
als Anerkennung für ſeine Schriften
zur Geſchichte Baſels verlieh ihm die
dortige Univerſität 1894 die Ehren-
würde eines Dr. phil.

S:

Das Berg-
[Spaltenumbruch]

Wack
wirtshaus (E.), 1898. – Klein-Basler
Gedenkfeier 1392–1892 (Feſtſpiel)
1892. – Sankt Jakob (Schauſp.)
1894.

Wackernagel, Karl Heinrich Wil-
helm
,

wurde am 23. April 1806 zu
Berlin als der Sohn eines Buch-
druckers geboren. Früh verwaiſt u.
faſt nur von ſeinen Geſchwiſtern unter-
ſtützt, vollendete er ſeine Studien zu
Berlin am Friedrichs-Werderſchen
Gymnaſium (1820–24) und an der
Univerſität (1824–28) unter den man-
nigfachſten Entbehrungen. Den we-
ſentlichſten Einfluß während der Stu-
dienzeit übte auf ihn der Philolog
Karl Lachmann aus. Durch tüchtige
Arbeiten auf dem Gehiete der deut-
ſchen Philologie erwarb er ſich früh-
zeitig den Ruf gründlicher Gelehr-
ſamkeit, und nachdem er eine Zeit-
lang in Breslau privatiſiert (1828
bis 1830) und, nach Berlin zurück-
gekehrt, vergebens auf eine Anſtellung
in Preußen gewartet hatte, folgte er
im Frühjahr 1833 einem Rufe als
Profeſſor der deutſchen Sprache und
Literatur am Pädagogium in Baſel,
woſelbſt ihm 1835 die betreffende
ordentliche Profeſſur an der Univer-
ſität übertragen wurde. Man ver-
ſtand in Baſel ſeine Verdienſte zu
würdigen, denn die Stadt ſchenkte
ihm das Ehrenbürgerrecht (1837), u.
zu wiederholten Malen ward er in
den Stadtrat und 1856, wie auch
1868 in den Großen Rat gewählt.
Krankheiten ſuchten den raſtlos Tä-
tigen oft heim, ſeine letzte befiel ihn
im Herbſte 1869, die auch ſeinem Le-
ben am 21. Dezember d. J. ein Ende
machte.

S:

Gedichte eines fahrenden
Schülers, 1828. – Proben (13 Ge.),
1829. – Neue Gedichte, 1842. – Zeit-
gedichte (mit Balthaſar Reber), 1843.
– Weinbüchlein (Ge.), 1845. – Ge-
dichte (Auswahl, beſorgt von S. Vöge-
lin). 1873. – Das Weſſobrunner Ge-
bet und die Weſſobrunner Gloſſen,
1827. – Geſchichte des deutſchen Hexa-

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/300>, abgerufen am 25.11.2024.