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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rot
ges am Genfersee. Aus der Schweiz
heimgekehrt, verlebte sie ihre Ju-
gendzeit in dem einsamen Harzdorf
Neustadt unter dem Hohnstein, und
hier suchte sie sich die Einsamkeit da-
durch angenehm zu machen, daß sie
sich schriftstellerisch betätigte u. meh-
rere Erzählungen schrieb. Seit zwei
Jahrzehnten lebt sie in Kötzschenbroda
bei Dresden oder in Dresden.

S:


Lose Blätter (Sk.), 1892. - Ariadne,
1899. - Ringende Kraft (R.), 1906.
- Jm Moorgarten (R.), 1911.

Rothacker, Wilhelm,

wurde 1828
zu Engen in Baden geboren und von
seinem Vater zum Studium der katho-
lischen Theologie bestimmt. Nach-
dem er das Progymnasium in Kon-
stanz absolviert, bezog er 1846 die
Universität Freiburg mit dem Vor-
satze, sich der Jurisprudenz zu wid-
men. Aber bald vertauschte er dieses
Studium mit dem der Literatur und
Ästhetik, ging dann nach Tübingen
und gehörte hier zu den begeistertsten
Schülern des Ästhetikers Th. Vischer.
Jm Jahre 1848 schloß er sich der
Revolutionsarmee an, mußte nach
Sprengung derselben in die Schweiz
flüchten, wandte sich von hier nach
England und 1850 nach Amerika.
Hier war er bis 1855 Redakteur
mehrerer Zeitungen, erhielt dann
eine Lehrerstelle an einer Freischule
in Cincinnati, trat aber schon 1857
wieder als Redakteur der "Freien
Blätter" in Albany in den Dienst
der Journalistik. Er wechselte noch
mehrmals seinen Wohnsitz und starb
in Cincinnati am 25. Novbr. 1859.

S:

Hinterlassene Schriften (Gedichte.
- Abhandlung über Patrik Henry),
1860.

*Rothbarth, Walter Erwin
Adolf,

geb. am 16. Septbr. 1883 in
Rostock (Mecklenburg), besuchte die
Schulen seiner Vaterstadt und bezog
nach Absolvierung des Realgymna-
siums die dortige Universität, an der
er Geschichte, Germanistik u. neuere
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Rot
Sprachen studierte. Gleichzeitig war
er Redakteur der "Rostocker Zeitung".
Seit 1905 redigierte er in Flensburg
die "Flensburger Norddeutsche Zei-
tung" und siedelte 1907 als Redak-
teur nach seiner Vaterstadt Rostock
über.

S:

Aus der Jugendzeit (Ge.),
1906. - Der Stein bei Pultawa,
1908.

*Rothe, Georg,

geb. am 5. Jan.
1882 in Detmold (Lippe) als der
Sohn eines Beamten, absolvierte
1900 das Gymnasium daselbst und
studierte darauf in München, Berlin,
Kiel und Göttingen die Rechte. Er
wurde 1904 Referendar u. bereitete
sich seitdem in Hohenhausen u. Det-
mold auf den Beruf eines Rechts-
anwalts vor, übernahm aber, nach-
dem er sich 1905 die juristische Doktor-
würde erworben, die Stelle eines
Versicherungsbeamten in München.

S:

Stimmungen (Ge.), 1903.

*Rothenbach, J. Emil,

wurde
am 1. Juli 1833 zu Schüpfen (Kt.
Bern) als der Sohn des dortigen
Lehrers, eines um die heimatliche
Schmetterlings- und Pflanzenkunde
verdienten Mannes, geboren, besuchte
dessen Schule bis zu seiner Konfir-
mation (1848), kam dann nach Vevay
und bildete sich vom Jan. 1849 bis
Herbst 1850 im Seminar zu München-
buchsee zum Primarlehrer aus. Jm
Januar 1851 wurde er Lehrer an
der neu errichteten Mittelschule in
Schüpfen, im Oktbr. 1852 Lehrer u.
Organist in Thun, im Jahre 1855
aber durch Dr. C. Schenk, den nach-
maligen Bundesrat, zum Bericht-
erstatter für das Armenwesen im
Kanton Bern berufen. Aus Liebe
zu seinem alten Berufe gab er 1859
diese einflußreiche Stellung auf,
wurde Lehrer am Progymnasium u.
der Mädchenschule in Burgdorf, ging
im Herbst 1861 nach Zürich, um hier
bis zum Febr. 1863 am Polytechni-
kum u. an der Universität Vorlesun-
gen über Naturwissenschaften zu hö-

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Rot
ges am Genferſee. Aus der Schweiz
heimgekehrt, verlebte ſie ihre Ju-
gendzeit in dem einſamen Harzdorf
Neuſtadt unter dem Hohnſtein, und
hier ſuchte ſie ſich die Einſamkeit da-
durch angenehm zu machen, daß ſie
ſich ſchriftſtelleriſch betätigte u. meh-
rere Erzählungen ſchrieb. Seit zwei
Jahrzehnten lebt ſie in Kötzſchenbroda
bei Dresden oder in Dresden.

S:


Loſe Blätter (Sk.), 1892. – Ariadne,
1899. – Ringende Kraft (R.), 1906.
– Jm Moorgarten (R.), 1911.

Rothacker, Wilhelm,

wurde 1828
zu Engen in Baden geboren und von
ſeinem Vater zum Studium der katho-
liſchen Theologie beſtimmt. Nach-
dem er das Progymnaſium in Kon-
ſtanz abſolviert, bezog er 1846 die
Univerſität Freiburg mit dem Vor-
ſatze, ſich der Jurisprudenz zu wid-
men. Aber bald vertauſchte er dieſes
Studium mit dem der Literatur und
Äſthetik, ging dann nach Tübingen
und gehörte hier zu den begeiſtertſten
Schülern des Äſthetikers Th. Viſcher.
Jm Jahre 1848 ſchloß er ſich der
Revolutionsarmee an, mußte nach
Sprengung derſelben in die Schweiz
flüchten, wandte ſich von hier nach
England und 1850 nach Amerika.
Hier war er bis 1855 Redakteur
mehrerer Zeitungen, erhielt dann
eine Lehrerſtelle an einer Freiſchule
in Cincinnati, trat aber ſchon 1857
wieder als Redakteur der „Freien
Blätter“ in Albany in den Dienſt
der Journaliſtik. Er wechſelte noch
mehrmals ſeinen Wohnſitz und ſtarb
in Cincinnati am 25. Novbr. 1859.

S:

Hinterlaſſene Schriften (Gedichte.
– Abhandlung über Patrik Henry),
1860.

*Rothbarth, Walter Erwin
Adolf,

geb. am 16. Septbr. 1883 in
Roſtock (Mecklenburg), beſuchte die
Schulen ſeiner Vaterſtadt und bezog
nach Abſolvierung des Realgymna-
ſiums die dortige Univerſität, an der
er Geſchichte, Germaniſtik u. neuere
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Rot
Sprachen ſtudierte. Gleichzeitig war
er Redakteur der „Roſtocker Zeitung“.
Seit 1905 redigierte er in Flensburg
die „Flensburger Norddeutſche Zei-
tung“ und ſiedelte 1907 als Redak-
teur nach ſeiner Vaterſtadt Roſtock
über.

S:

Aus der Jugendzeit (Ge.),
1906. – Der Stein bei Pultawa,
1908.

*Rothe, Georg,

geb. am 5. Jan.
1882 in Detmold (Lippe) als der
Sohn eines Beamten, abſolvierte
1900 das Gymnaſium daſelbſt und
ſtudierte darauf in München, Berlin,
Kiel und Göttingen die Rechte. Er
wurde 1904 Referendar u. bereitete
ſich ſeitdem in Hohenhauſen u. Det-
mold auf den Beruf eines Rechts-
anwalts vor, übernahm aber, nach-
dem er ſich 1905 die juriſtiſche Doktor-
würde erworben, die Stelle eines
Verſicherungsbeamten in München.

S:

Stimmungen (Ge.), 1903.

*Rothenbach, J. Emil,

wurde
am 1. Juli 1833 zu Schüpfen (Kt.
Bern) als der Sohn des dortigen
Lehrers, eines um die heimatliche
Schmetterlings- und Pflanzenkunde
verdienten Mannes, geboren, beſuchte
deſſen Schule bis zu ſeiner Konfir-
mation (1848), kam dann nach Vevay
und bildete ſich vom Jan. 1849 bis
Herbſt 1850 im Seminar zu München-
buchſee zum Primarlehrer aus. Jm
Januar 1851 wurde er Lehrer an
der neu errichteten Mittelſchule in
Schüpfen, im Oktbr. 1852 Lehrer u.
Organiſt in Thun, im Jahre 1855
aber durch Dr. C. Schenk, den nach-
maligen Bundesrat, zum Bericht-
erſtatter für das Armenweſen im
Kanton Bern berufen. Aus Liebe
zu ſeinem alten Berufe gab er 1859
dieſe einflußreiche Stellung auf,
wurde Lehrer am Progymnaſium u.
der Mädchenſchule in Burgdorf, ging
im Herbſt 1861 nach Zürich, um hier
bis zum Febr. 1863 am Polytechni-
kum u. an der Univerſität Vorleſun-
gen über Naturwiſſenſchaften zu hö-

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[65/0069] Rot Rot ges am Genferſee. Aus der Schweiz heimgekehrt, verlebte ſie ihre Ju- gendzeit in dem einſamen Harzdorf Neuſtadt unter dem Hohnſtein, und hier ſuchte ſie ſich die Einſamkeit da- durch angenehm zu machen, daß ſie ſich ſchriftſtelleriſch betätigte u. meh- rere Erzählungen ſchrieb. Seit zwei Jahrzehnten lebt ſie in Kötzſchenbroda bei Dresden oder in Dresden. S: Loſe Blätter (Sk.), 1892. – Ariadne, 1899. – Ringende Kraft (R.), 1906. – Jm Moorgarten (R.), 1911. Rothacker, Wilhelm, wurde 1828 zu Engen in Baden geboren und von ſeinem Vater zum Studium der katho- liſchen Theologie beſtimmt. Nach- dem er das Progymnaſium in Kon- ſtanz abſolviert, bezog er 1846 die Univerſität Freiburg mit dem Vor- ſatze, ſich der Jurisprudenz zu wid- men. Aber bald vertauſchte er dieſes Studium mit dem der Literatur und Äſthetik, ging dann nach Tübingen und gehörte hier zu den begeiſtertſten Schülern des Äſthetikers Th. Viſcher. Jm Jahre 1848 ſchloß er ſich der Revolutionsarmee an, mußte nach Sprengung derſelben in die Schweiz flüchten, wandte ſich von hier nach England und 1850 nach Amerika. Hier war er bis 1855 Redakteur mehrerer Zeitungen, erhielt dann eine Lehrerſtelle an einer Freiſchule in Cincinnati, trat aber ſchon 1857 wieder als Redakteur der „Freien Blätter“ in Albany in den Dienſt der Journaliſtik. Er wechſelte noch mehrmals ſeinen Wohnſitz und ſtarb in Cincinnati am 25. Novbr. 1859. S: Hinterlaſſene Schriften (Gedichte. – Abhandlung über Patrik Henry), 1860. *Rothbarth, Walter Erwin Adolf, geb. am 16. Septbr. 1883 in Roſtock (Mecklenburg), beſuchte die Schulen ſeiner Vaterſtadt und bezog nach Abſolvierung des Realgymna- ſiums die dortige Univerſität, an der er Geſchichte, Germaniſtik u. neuere Sprachen ſtudierte. Gleichzeitig war er Redakteur der „Roſtocker Zeitung“. Seit 1905 redigierte er in Flensburg die „Flensburger Norddeutſche Zei- tung“ und ſiedelte 1907 als Redak- teur nach ſeiner Vaterſtadt Roſtock über. S: Aus der Jugendzeit (Ge.), 1906. – Der Stein bei Pultawa, 1908. *Rothe, Georg, geb. am 5. Jan. 1882 in Detmold (Lippe) als der Sohn eines Beamten, abſolvierte 1900 das Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte darauf in München, Berlin, Kiel und Göttingen die Rechte. Er wurde 1904 Referendar u. bereitete ſich ſeitdem in Hohenhauſen u. Det- mold auf den Beruf eines Rechts- anwalts vor, übernahm aber, nach- dem er ſich 1905 die juriſtiſche Doktor- würde erworben, die Stelle eines Verſicherungsbeamten in München. S: Stimmungen (Ge.), 1903. *Rothenbach, J. Emil, wurde am 1. Juli 1833 zu Schüpfen (Kt. Bern) als der Sohn des dortigen Lehrers, eines um die heimatliche Schmetterlings- und Pflanzenkunde verdienten Mannes, geboren, beſuchte deſſen Schule bis zu ſeiner Konfir- mation (1848), kam dann nach Vevay und bildete ſich vom Jan. 1849 bis Herbſt 1850 im Seminar zu München- buchſee zum Primarlehrer aus. Jm Januar 1851 wurde er Lehrer an der neu errichteten Mittelſchule in Schüpfen, im Oktbr. 1852 Lehrer u. Organiſt in Thun, im Jahre 1855 aber durch Dr. C. Schenk, den nach- maligen Bundesrat, zum Bericht- erſtatter für das Armenweſen im Kanton Bern berufen. Aus Liebe zu ſeinem alten Berufe gab er 1859 dieſe einflußreiche Stellung auf, wurde Lehrer am Progymnaſium u. der Mädchenſchule in Burgdorf, ging im Herbſt 1861 nach Zürich, um hier bis zum Febr. 1863 am Polytechni- kum u. an der Univerſität Vorleſun- gen über Naturwiſſenſchaften zu hö- * 5

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/69>, abgerufen am 24.11.2024.