Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Spe in das aargauische Lehrer-Seminar.Nach Absolvierung desselben 1858 wurde S. Lehrer an der Primarschule zu Bonniswyl, Kt. Aargau, ging aber schon im folgenden Jahre nach der franz. Schweiz, um dort die franzö- sische Sprache zu erlernen. Nach kur- zem Aufenthalt in Payerne wurde er zum Lehrer der deutschen Sprache am College erwählt und siedelte nach an- derthalb Jahren nach Zürich über, wo er zum Hilfslehrer am Waisen- hause gewählt worden war. Hier hatte er reichlich Gelegenheit, seine Kenntnisse zu erweitern. Jn seinen vielen Freistunden besuchte er fleißig die Vorlesungen an der Universität und trieb daneben Privatstudien in allen Sprachen. Nach einem mehr- jährigen Aufenthalte in Zürich nahm er eine Lehrerstelle in Glarus und später eine an der Sekundarschule in Netstall an. Trübe Familienverhält- nisse nötigten ihn, auf diese Stelle zu resignieren. Er ging als Lehrer der französischen Sprache an die land- wirtschaftliche Schule zu Hochburg in Baden, später in gleicher Eigenschaft nach Horgen, trennte sich hier von seiner Frau und wanderte nach Ame- rika aus, wo er als Redakteur des Sonntagsblattes zur Neuyorker Staatszeitung tätig war und am 25. April 1897 starb. S: Gedichte, 1865. Speidel, Felix, geb. am 2. Juli S: Um des Weibes willen (N.), Spengemann, Wilhelm, geb. am S: Mien *Sperl (von Dofern), August Karl Alexander, entstammt väter- Spe bayerischen Nordgau ansässig ist undseit 1589 (mit kurzer Unterbrechung während des Dreißigjährigen Krie- ges) Beamte und Geistliche in den pfalzbayerischen bzw. bayerischen Staatsdienst gestellt hat. Er wurde am 5. September 1862 in Fürth als der Sohn des nachmaligen Realschul- rektors Heinrich S. geboren, besuchte die humanistisch. Anstalten in Lands- hut und Nürnberg, absolvierte 1881 das Wilhelms-Gymnasium in Mün- chen und studierte 1882-86 in Erlan- gen, Tübingen u. München klassische Philologie und Geschichte. Trotzdem er im Herbst 1886 die Hauptlehramts- prüfung bestanden, sagte er der Phi- lologie, die ihn auf die Dauer nicht befriedigt hätte, Valet und wandte sich ausschließlich dem Studium der Geschichte zu. Er trat 1887 in Am- berg als Praktikant in den königlich bayerisch. Archivdienst, erlangte 1888 durch seine "Geschichte der Gegen- reformation in den pfalz-sulzbachi- schen und hilpoltsteinischen Landen" (1890) in Erlangen die Doktorwürde und wurde im August d. J. in das allgemeine Reichsarchiv einberufen. Nachdem er hier 1891 die vorgeschrie- bene Prüfung für Archivare bestan- den, wurde er zum kgl. Archivsekretär in Amberg ernannt. Jm Jahre 1900 erfolgte seine Ernennung zum Kreis- archivar in Nürnberg; aber bald dar- auf schied er aus dem Staatsdienst und übernahm ein Amt im fürstlich Castellschen Dienst. Er lebte seit Neu- jahr 1902 als fürstlicher Archivrat in Castell (Unterfranken) u. war seitdem mit der Abfassung der Hausgeschichte des fränkischen Dynastengeschlechts der Fürsten zu Castell beschäftigt. Nach Vollendung dieser Arbeit trat er am 1. Novbr. 1907 in den Staats- dienst zurück, wohnte zunächst in dem den Archivzwecken dienenden Schloß Trausnitz bei Landshut und wurde 1910 Kreisarchivar von Unterfran- ken in Würzburg. Außer einem Le- *
Spe in das aargauiſche Lehrer-Seminar.Nach Abſolvierung desſelben 1858 wurde S. Lehrer an der Primarſchule zu Bonniswyl, Kt. Aargau, ging aber ſchon im folgenden Jahre nach der franz. Schweiz, um dort die franzö- ſiſche Sprache zu erlernen. Nach kur- zem Aufenthalt in Payerne wurde er zum Lehrer der deutſchen Sprache am Collége erwählt und ſiedelte nach an- derthalb Jahren nach Zürich über, wo er zum Hilfslehrer am Waiſen- hauſe gewählt worden war. Hier hatte er reichlich Gelegenheit, ſeine Kenntniſſe zu erweitern. Jn ſeinen vielen Freiſtunden beſuchte er fleißig die Vorleſungen an der Univerſität und trieb daneben Privatſtudien in allen Sprachen. Nach einem mehr- jährigen Aufenthalte in Zürich nahm er eine Lehrerſtelle in Glarus und ſpäter eine an der Sekundarſchule in Netſtall an. Trübe Familienverhält- niſſe nötigten ihn, auf dieſe Stelle zu reſignieren. Er ging als Lehrer der franzöſiſchen Sprache an die land- wirtſchaftliche Schule zu Hochburg in Baden, ſpäter in gleicher Eigenſchaft nach Horgen, trennte ſich hier von ſeiner Frau und wanderte nach Ame- rika aus, wo er als Redakteur des Sonntagsblattes zur Neuyorker Staatszeitung tätig war und am 25. April 1897 ſtarb. S: Gedichte, 1865. Speidel, Felix, geb. am 2. Juli S: Um des Weibes willen (N.), Spengemann, Wilhelm, geb. am S: Mien *Sperl (von Dofern), Auguſt Karl Alexander, entſtammt väter- Spe bayeriſchen Nordgau anſäſſig iſt undſeit 1589 (mit kurzer Unterbrechung während des Dreißigjährigen Krie- ges) Beamte und Geiſtliche in den pfalzbayeriſchen bzw. bayeriſchen Staatsdienſt geſtellt hat. Er wurde am 5. September 1862 in Fürth als der Sohn des nachmaligen Realſchul- rektors Heinrich S. geboren, beſuchte die humaniſtiſch. Anſtalten in Lands- hut und Nürnberg, abſolvierte 1881 das Wilhelms-Gymnaſium in Mün- chen und ſtudierte 1882–86 in Erlan- gen, Tübingen u. München klaſſiſche Philologie und Geſchichte. Trotzdem er im Herbſt 1886 die Hauptlehramts- prüfung beſtanden, ſagte er der Phi- lologie, die ihn auf die Dauer nicht befriedigt hätte, Valet und wandte ſich ausſchließlich dem Studium der Geſchichte zu. Er trat 1887 in Am- berg als Praktikant in den königlich bayeriſch. Archivdienſt, erlangte 1888 durch ſeine „Geſchichte der Gegen- reformation in den pfalz-ſulzbachi- ſchen und hilpoltſteiniſchen Landen“ (1890) in Erlangen die Doktorwürde und wurde im Auguſt d. J. in das allgemeine Reichsarchiv einberufen. Nachdem er hier 1891 die vorgeſchrie- bene Prüfung für Archivare beſtan- den, wurde er zum kgl. Archivſekretär in Amberg ernannt. Jm Jahre 1900 erfolgte ſeine Ernennung zum Kreis- archivar in Nürnberg; aber bald dar- auf ſchied er aus dem Staatsdienſt und übernahm ein Amt im fürſtlich Caſtellſchen Dienſt. Er lebte ſeit Neu- jahr 1902 als fürſtlicher Archivrat in Caſtell (Unterfranken) u. war ſeitdem mit der Abfaſſung der Hausgeſchichte des fränkiſchen Dynaſtengeſchlechts der Fürſten zu Caſtell beſchäftigt. Nach Vollendung dieſer Arbeit trat er am 1. Novbr. 1907 in den Staats- dienſt zurück, wohnte zunächſt in dem den Archivzwecken dienenden Schloß Trausnitz bei Landshut und wurde 1910 Kreisarchivar von Unterfran- ken in Würzburg. Außer einem Le- *
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Spe
Spe
in das aargauiſche Lehrer-Seminar.
Nach Abſolvierung desſelben 1858
wurde S. Lehrer an der Primarſchule
zu Bonniswyl, Kt. Aargau, ging aber
ſchon im folgenden Jahre nach der
franz. Schweiz, um dort die franzö-
ſiſche Sprache zu erlernen. Nach kur-
zem Aufenthalt in Payerne wurde er
zum Lehrer der deutſchen Sprache am
Collége erwählt und ſiedelte nach an-
derthalb Jahren nach Zürich über,
wo er zum Hilfslehrer am Waiſen-
hauſe gewählt worden war. Hier
hatte er reichlich Gelegenheit, ſeine
Kenntniſſe zu erweitern. Jn ſeinen
vielen Freiſtunden beſuchte er fleißig
die Vorleſungen an der Univerſität
und trieb daneben Privatſtudien in
allen Sprachen. Nach einem mehr-
jährigen Aufenthalte in Zürich nahm
er eine Lehrerſtelle in Glarus und
ſpäter eine an der Sekundarſchule in
Netſtall an. Trübe Familienverhält-
niſſe nötigten ihn, auf dieſe Stelle zu
reſignieren. Er ging als Lehrer der
franzöſiſchen Sprache an die land-
wirtſchaftliche Schule zu Hochburg in
Baden, ſpäter in gleicher Eigenſchaft
nach Horgen, trennte ſich hier von
ſeiner Frau und wanderte nach Ame-
rika aus, wo er als Redakteur des
Sonntagsblattes zur Neuyorker
Staatszeitung tätig war und am 25.
April 1897 ſtarb.
S: Gedichte, 1865.
Speidel, Felix, geb. am 2. Juli
1875 in Stuttgart, lebt (1905) in
Wien.
S: Um des Weibes willen (N.),
1905.
Spengemann, Wilhelm, geb. am
26. Juli 1851 in Hannover, lebt als
Beamter der Mechaniſchen Weberei
in Linden bei Hannover.
S: Mien
Snack von Düt un Dat. Plattdütſche
Riemkens, 1889. – Hannoverſche
Jugenderinnerungen, 1906.
*Sperl (von Dofern), Auguſt
Karl Alexander, entſtammt väter-
licherſeits einem altadeligen Emi-
grantengeſchlecht, das nachweislich
ſeit der Mitte des 15. Jahrh. auf dem
bayeriſchen Nordgau anſäſſig iſt und
ſeit 1589 (mit kurzer Unterbrechung
während des Dreißigjährigen Krie-
ges) Beamte und Geiſtliche in den
pfalzbayeriſchen bzw. bayeriſchen
Staatsdienſt geſtellt hat. Er wurde
am 5. September 1862 in Fürth als
der Sohn des nachmaligen Realſchul-
rektors Heinrich S. geboren, beſuchte
die humaniſtiſch. Anſtalten in Lands-
hut und Nürnberg, abſolvierte 1881
das Wilhelms-Gymnaſium in Mün-
chen und ſtudierte 1882–86 in Erlan-
gen, Tübingen u. München klaſſiſche
Philologie und Geſchichte. Trotzdem
er im Herbſt 1886 die Hauptlehramts-
prüfung beſtanden, ſagte er der Phi-
lologie, die ihn auf die Dauer nicht
befriedigt hätte, Valet und wandte
ſich ausſchließlich dem Studium der
Geſchichte zu. Er trat 1887 in Am-
berg als Praktikant in den königlich
bayeriſch. Archivdienſt, erlangte 1888
durch ſeine „Geſchichte der Gegen-
reformation in den pfalz-ſulzbachi-
ſchen und hilpoltſteiniſchen Landen“
(1890) in Erlangen die Doktorwürde
und wurde im Auguſt d. J. in das
allgemeine Reichsarchiv einberufen.
Nachdem er hier 1891 die vorgeſchrie-
bene Prüfung für Archivare beſtan-
den, wurde er zum kgl. Archivſekretär
in Amberg ernannt. Jm Jahre 1900
erfolgte ſeine Ernennung zum Kreis-
archivar in Nürnberg; aber bald dar-
auf ſchied er aus dem Staatsdienſt
und übernahm ein Amt im fürſtlich
Caſtellſchen Dienſt. Er lebte ſeit Neu-
jahr 1902 als fürſtlicher Archivrat in
Caſtell (Unterfranken) u. war ſeitdem
mit der Abfaſſung der Hausgeſchichte
des fränkiſchen Dynaſtengeſchlechts
der Fürſten zu Caſtell beſchäftigt.
Nach Vollendung dieſer Arbeit trat
er am 1. Novbr. 1907 in den Staats-
dienſt zurück, wohnte zunächſt in dem
den Archivzwecken dienenden Schloß
Trausnitz bei Landshut und wurde
1910 Kreisarchivar von Unterfran-
ken in Würzburg. Außer einem Le-
*
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