Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Son
Temperaments bald einer über ihre
Jahre hinausgehenden ernsten Le-
bensanschauung nachging. An der
Grenze ihrer Kindheit verkaufte der
Vater seinen Besitz, zog nach Bres-
lau, um dort einen Winter zu ver-
leben und dann ein neues Landgut
zu erwerben. Da starb plötzlich die
Mutter, und der Breslauer Aufent-
halt dehnte sich nun doch länger aus,
bis nach einigen Jahren der Vater
sich in Heidersdorf im Kreise Wohlau
ankaufte. Hier begann Amanda ihre
schriftstellerische Tätigkeit. Nach vier
Jahren verkaufte der Vater seinen
Besitz; er hatte unter schwierigen u.
unglücklichen Verhältnissen gearbeitet
und dabei einen beträchtlichen Teil
seines Vermögens eingebüßt. Jn
Breslau, wohin die Familie wieder
übersiedelte, nahm nun Amanda ihre
Tätigkeit mit neuer Kraft und großer
Energie wieder auf, stellte sich auch
als Vortragsrednerin in den Dienst
der Gesellschaft für Verbreitung von
Volksbildung und nimmt an der
Frauenbewegung -- allerdings in
gemäßigter Richtung -- teil. Jm
Herbst 1907 verlegte sie ihren Wohn-
sitz nach Berlin.

S:

Juditta (Ep. G.
n. einer Prosaskizze v. Rosenthal-
Bonin), 1896. - Märchen für kleine
und große Leute, 1899. 5. A. 1909. -
Ein Thronerbe (R.), 1900. 2. A. 1905.
- Die Andere (R.), 1903. - Ein Be-
such Barbarossas in Rübezahls Reich
(Patriot. Festsp.), 1906. - Des Kai-
sers Bild "Völker Europas, wahret
eure herrlichsten Güter" (Festsp.),
1906. - Dichterinnen und Freundin-
nen unserer großen Dichter, 1907.
Neue A. u. d. T.: Hervorragende
Frauen; II, 1911. - Gefrorene Schei-
ben (Neue M.), 1908. - Deutsche
Frauengestalten (10 Biogr.), 1910.

Sonnenfels, Amanda,

Pseud. f.
Amanda Sonnenfeld; s. d.!

Sonnenfels, Falk von,

Pseud.
f. Maximiliane Emilie Hildebrand
(von Renaud)!

[Spaltenumbruch]
Son
*Sonnenschmidt, Friedrich Her-
mann,

pseudon. Friedrich Her-
mann,
wurde am 12. Novbr. 1801
zu Greifswald als der älteste Sohn
des damaligen Regierungsrats und
Obersachwalters für die schwedisch-
deutschen Provinzen, nachherigen
Oberappellationsrates Dr. Georg
Chrn. Sonnenschmidt geboren. Nach-
dem er seit Michaelis 1808 das Gym-
nasium seiner Vaterstadt besucht und
auf der dortigen Universität seit
Ostern 1819 Humaniora und Juris-
prudenz studiert hatte, begab er sich
Michaelis 1822 zur Fortsetzung sei-
ner juristischen Studien nach Göt-
tingen u. dann Michaelis 1823 nach
Heidelberg. Jm Spätsommer 1824
von einer längeren Fußreise durch
die Schweiz u. Jtalien nach Göttin-
gen zurückgekehrt, brachte er dort
seine Studien zum Abschluß, wurde
nach Absolvierung der drei Examina
1829 als Assessor beim königl. Hof-
gericht in Greifswald angestellt, von
hier 1834 an das Oberlandesgericht
zu Stettin versetzt, im Mai 1836 zum
Oberlandesgerichtsrat in Köslin er-
nannt und schon im März 1837 zum
Ober-Appellations-Gerichtsrat in
Greifswald befördert. Seit seiner am
19. Sept. 1853 erfolgten Ernennung
zum Obertribunalsrate lebte er in
Berlin, wo er, nachdem er 1879 in
den Ruhestand getreten, am 10. No-
vember 1881 starb.

S:

Gedichte, 1876.

*Sonntag, Arnulf,

wurde am
24. Aug. 1879 in Karlsruhe (Baden),
geboren, kam im April 1888 mit sei-
nen Eltern nach München, wo er erst
eine Volksschule, dann ein Gymna-
sium besuchte, das er im Juli 1899
absolvierte. Nachdem er darauf sei-
ner Militärpflicht genügt hatte, stu-
dierte er vom Herbst 1900 ab an der
Münchener Universität deutsche Phi-
lologie, Literatur- u. Kunstgeschichte,
Philosophie und Geschichte und er-
warb sich im Dezbr. 1903 den philo-
sophischen Doktorgrad. Seitdem be-

*


[Spaltenumbruch]

Son
Temperaments bald einer über ihre
Jahre hinausgehenden ernſten Le-
bensanſchauung nachging. An der
Grenze ihrer Kindheit verkaufte der
Vater ſeinen Beſitz, zog nach Bres-
lau, um dort einen Winter zu ver-
leben und dann ein neues Landgut
zu erwerben. Da ſtarb plötzlich die
Mutter, und der Breslauer Aufent-
halt dehnte ſich nun doch länger aus,
bis nach einigen Jahren der Vater
ſich in Heidersdorf im Kreiſe Wohlau
ankaufte. Hier begann Amanda ihre
ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Nach vier
Jahren verkaufte der Vater ſeinen
Beſitz; er hatte unter ſchwierigen u.
unglücklichen Verhältniſſen gearbeitet
und dabei einen beträchtlichen Teil
ſeines Vermögens eingebüßt. Jn
Breslau, wohin die Familie wieder
überſiedelte, nahm nun Amanda ihre
Tätigkeit mit neuer Kraft und großer
Energie wieder auf, ſtellte ſich auch
als Vortragsrednerin in den Dienſt
der Geſellſchaft für Verbreitung von
Volksbildung und nimmt an der
Frauenbewegung — allerdings in
gemäßigter Richtung — teil. Jm
Herbſt 1907 verlegte ſie ihren Wohn-
ſitz nach Berlin.

S:

Juditta (Ep. G.
n. einer Proſaſkizze v. Roſenthal-
Bonin), 1896. – Märchen für kleine
und große Leute, 1899. 5. A. 1909. –
Ein Thronerbe (R.), 1900. 2. A. 1905.
– Die Andere (R.), 1903. – Ein Be-
ſuch Barbaroſſas in Rübezahls Reich
(Patriot. Feſtſp.), 1906. – Des Kai-
ſers Bild „Völker Europas, wahret
eure herrlichſten Güter“ (Feſtſp.),
1906. – Dichterinnen und Freundin-
nen unſerer großen Dichter, 1907.
Neue A. u. d. T.: Hervorragende
Frauen; II, 1911. – Gefrorene Schei-
ben (Neue M.), 1908. – Deutſche
Frauengeſtalten (10 Biogr.), 1910.

Sonnenfels, Amanda,

Pſeud. f.
Amanda Sonnenfeld; ſ. d.!

Sonnenfels, Falk von,

Pſeud.
f. Maximiliane Emilie Hildebrand
(von Renaud)!

[Spaltenumbruch]
Son
*Sonnenſchmidt, Friedrich Her-
mann,

pſeudon. Friedrich Her-
mann,
wurde am 12. Novbr. 1801
zu Greifswald als der älteſte Sohn
des damaligen Regierungsrats und
Oberſachwalters für die ſchwediſch-
deutſchen Provinzen, nachherigen
Oberappellationsrates Dr. Georg
Chrn. Sonnenſchmidt geboren. Nach-
dem er ſeit Michaelis 1808 das Gym-
naſium ſeiner Vaterſtadt beſucht und
auf der dortigen Univerſität ſeit
Oſtern 1819 Humaniora und Juris-
prudenz ſtudiert hatte, begab er ſich
Michaelis 1822 zur Fortſetzung ſei-
ner juriſtiſchen Studien nach Göt-
tingen u. dann Michaelis 1823 nach
Heidelberg. Jm Spätſommer 1824
von einer längeren Fußreiſe durch
die Schweiz u. Jtalien nach Göttin-
gen zurückgekehrt, brachte er dort
ſeine Studien zum Abſchluß, wurde
nach Abſolvierung der drei Examina
1829 als Aſſeſſor beim königl. Hof-
gericht in Greifswald angeſtellt, von
hier 1834 an das Oberlandesgericht
zu Stettin verſetzt, im Mai 1836 zum
Oberlandesgerichtsrat in Köslin er-
nannt und ſchon im März 1837 zum
Ober-Appellations-Gerichtsrat in
Greifswald befördert. Seit ſeiner am
19. Sept. 1853 erfolgten Ernennung
zum Obertribunalsrate lebte er in
Berlin, wo er, nachdem er 1879 in
den Ruheſtand getreten, am 10. No-
vember 1881 ſtarb.

S:

Gedichte, 1876.

*Sonntag, Arnulf,

wurde am
24. Aug. 1879 in Karlsruhe (Baden),
geboren, kam im April 1888 mit ſei-
nen Eltern nach München, wo er erſt
eine Volksſchule, dann ein Gymna-
ſium beſuchte, das er im Juli 1899
abſolvierte. Nachdem er darauf ſei-
ner Militärpflicht genügt hatte, ſtu-
dierte er vom Herbſt 1900 ab an der
Münchener Univerſität deutſche Phi-
lologie, Literatur- u. Kunſtgeſchichte,
Philoſophie und Geſchichte und er-
warb ſich im Dezbr. 1903 den philo-
ſophiſchen Doktorgrad. Seitdem be-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0466" n="462"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Son</hi></fw><lb/>
Temperaments bald einer über ihre<lb/>
Jahre hinausgehenden ern&#x017F;ten Le-<lb/>
bensan&#x017F;chauung nachging. An der<lb/>
Grenze ihrer Kindheit verkaufte der<lb/>
Vater &#x017F;einen Be&#x017F;itz, zog nach Bres-<lb/>
lau, um dort einen Winter zu ver-<lb/>
leben und dann ein neues Landgut<lb/>
zu erwerben. Da &#x017F;tarb plötzlich die<lb/>
Mutter, und der Breslauer Aufent-<lb/>
halt dehnte &#x017F;ich nun doch länger aus,<lb/>
bis nach einigen Jahren der Vater<lb/>
&#x017F;ich in Heidersdorf im Krei&#x017F;e Wohlau<lb/>
ankaufte. Hier begann Amanda ihre<lb/>
&#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;che Tätigkeit. Nach vier<lb/>
Jahren verkaufte der Vater &#x017F;einen<lb/>
Be&#x017F;itz; er hatte unter &#x017F;chwierigen u.<lb/>
unglücklichen Verhältni&#x017F;&#x017F;en gearbeitet<lb/>
und dabei einen beträchtlichen Teil<lb/>
&#x017F;eines Vermögens eingebüßt. Jn<lb/>
Breslau, wohin die Familie wieder<lb/>
über&#x017F;iedelte, nahm nun Amanda ihre<lb/>
Tätigkeit mit neuer Kraft und großer<lb/>
Energie wieder auf, &#x017F;tellte &#x017F;ich auch<lb/>
als Vortragsrednerin in den Dien&#x017F;t<lb/>
der Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft für Verbreitung von<lb/>
Volksbildung und nimmt an der<lb/>
Frauenbewegung &#x2014; allerdings in<lb/>
gemäßigter Richtung &#x2014; teil. Jm<lb/>
Herb&#x017F;t 1907 verlegte &#x017F;ie ihren Wohn-<lb/>
&#x017F;itz nach Berlin. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Juditta (Ep. G.<lb/>
n. einer Pro&#x017F;a&#x017F;kizze v. Ro&#x017F;enthal-<lb/>
Bonin), 1896. &#x2013; Märchen für kleine<lb/>
und große Leute, 1899. 5. A. 1909. &#x2013;<lb/>
Ein Thronerbe (R.), 1900. 2. A. 1905.<lb/>
&#x2013; Die Andere (R.), 1903. &#x2013; Ein Be-<lb/>
&#x017F;uch Barbaro&#x017F;&#x017F;as in Rübezahls Reich<lb/>
(Patriot. Fe&#x017F;t&#x017F;p.), 1906. &#x2013; Des Kai-<lb/>
&#x017F;ers Bild &#x201E;Völker Europas, wahret<lb/>
eure herrlich&#x017F;ten Güter&#x201C; (Fe&#x017F;t&#x017F;p.),<lb/>
1906. &#x2013; Dichterinnen und Freundin-<lb/>
nen un&#x017F;erer großen Dichter, 1907.<lb/>
Neue A. u. d. T.: Hervorragende<lb/>
Frauen; <hi rendition="#aq">II,</hi> 1911. &#x2013; Gefrorene Schei-<lb/>
ben (Neue M.), 1908. &#x2013; Deut&#x017F;che<lb/>
Frauenge&#x017F;talten (10 Biogr.), 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Sonnenfels,</hi> Amanda,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud. f.<lb/><hi rendition="#g">Amanda Sonnenfeld;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Sonnenfels,</hi> Falk von,</persName>
        </head>
        <p> P&#x017F;eud.<lb/>
f. Maximiliane Emilie <hi rendition="#g">Hildebrand<lb/>
(von Renaud)!</hi></p><lb/>
        <cb/><lb/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Son</hi> </fw><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Sonnen&#x017F;chmidt,</hi> Friedrich Her-<lb/>
mann,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">Friedrich Her-<lb/>
mann,</hi> wurde am 12. Novbr. 1801<lb/>
zu Greifswald als der älte&#x017F;te Sohn<lb/>
des damaligen Regierungsrats und<lb/>
Ober&#x017F;achwalters für die &#x017F;chwedi&#x017F;ch-<lb/>
deut&#x017F;chen Provinzen, nachherigen<lb/>
Oberappellationsrates <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Georg<lb/>
Chrn. Sonnen&#x017F;chmidt geboren. Nach-<lb/>
dem er &#x017F;eit Michaelis 1808 das Gym-<lb/>
na&#x017F;ium &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt be&#x017F;ucht und<lb/>
auf der dortigen Univer&#x017F;ität &#x017F;eit<lb/>
O&#x017F;tern 1819 Humaniora und Juris-<lb/>
prudenz &#x017F;tudiert hatte, begab er &#x017F;ich<lb/>
Michaelis 1822 zur Fort&#x017F;etzung &#x017F;ei-<lb/>
ner juri&#x017F;ti&#x017F;chen Studien nach Göt-<lb/>
tingen u. dann Michaelis 1823 nach<lb/>
Heidelberg. Jm Spät&#x017F;ommer 1824<lb/>
von einer längeren Fußrei&#x017F;e durch<lb/>
die Schweiz u. Jtalien nach Göttin-<lb/>
gen zurückgekehrt, brachte er dort<lb/>
&#x017F;eine Studien zum Ab&#x017F;chluß, wurde<lb/>
nach Ab&#x017F;olvierung der drei Examina<lb/>
1829 als A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;or beim königl. Hof-<lb/>
gericht in Greifswald ange&#x017F;tellt, von<lb/>
hier 1834 an das Oberlandesgericht<lb/>
zu Stettin ver&#x017F;etzt, im Mai 1836 zum<lb/>
Oberlandesgerichtsrat in Köslin er-<lb/>
nannt und &#x017F;chon im März 1837 zum<lb/>
Ober-Appellations-Gerichtsrat in<lb/>
Greifswald befördert. Seit &#x017F;einer am<lb/>
19. Sept. 1853 erfolgten Ernennung<lb/>
zum Obertribunalsrate lebte er in<lb/>
Berlin, wo er, nachdem er 1879 in<lb/>
den Ruhe&#x017F;tand getreten, am 10. No-<lb/>
vember 1881 &#x017F;tarb. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Gedichte, 1876.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Sonntag,</hi> Arnulf,</persName>
        </head>
        <p> wurde am<lb/>
24. Aug. 1879 in Karlsruhe (Baden),<lb/>
geboren, kam im April 1888 mit &#x017F;ei-<lb/>
nen Eltern nach München, wo er er&#x017F;t<lb/>
eine Volks&#x017F;chule, dann ein Gymna-<lb/>
&#x017F;ium be&#x017F;uchte, das er im Juli 1899<lb/>
ab&#x017F;olvierte. Nachdem er darauf &#x017F;ei-<lb/>
ner Militärpflicht genügt hatte, &#x017F;tu-<lb/>
dierte er vom Herb&#x017F;t 1900 ab an der<lb/>
Münchener Univer&#x017F;ität deut&#x017F;che Phi-<lb/>
lologie, Literatur- u. Kun&#x017F;tge&#x017F;chichte,<lb/>
Philo&#x017F;ophie und Ge&#x017F;chichte und er-<lb/>
warb &#x017F;ich im Dezbr. 1903 den philo-<lb/>
&#x017F;ophi&#x017F;chen Doktorgrad. Seitdem be-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[462/0466] Son Son Temperaments bald einer über ihre Jahre hinausgehenden ernſten Le- bensanſchauung nachging. An der Grenze ihrer Kindheit verkaufte der Vater ſeinen Beſitz, zog nach Bres- lau, um dort einen Winter zu ver- leben und dann ein neues Landgut zu erwerben. Da ſtarb plötzlich die Mutter, und der Breslauer Aufent- halt dehnte ſich nun doch länger aus, bis nach einigen Jahren der Vater ſich in Heidersdorf im Kreiſe Wohlau ankaufte. Hier begann Amanda ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Nach vier Jahren verkaufte der Vater ſeinen Beſitz; er hatte unter ſchwierigen u. unglücklichen Verhältniſſen gearbeitet und dabei einen beträchtlichen Teil ſeines Vermögens eingebüßt. Jn Breslau, wohin die Familie wieder überſiedelte, nahm nun Amanda ihre Tätigkeit mit neuer Kraft und großer Energie wieder auf, ſtellte ſich auch als Vortragsrednerin in den Dienſt der Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung und nimmt an der Frauenbewegung — allerdings in gemäßigter Richtung — teil. Jm Herbſt 1907 verlegte ſie ihren Wohn- ſitz nach Berlin. S: Juditta (Ep. G. n. einer Proſaſkizze v. Roſenthal- Bonin), 1896. – Märchen für kleine und große Leute, 1899. 5. A. 1909. – Ein Thronerbe (R.), 1900. 2. A. 1905. – Die Andere (R.), 1903. – Ein Be- ſuch Barbaroſſas in Rübezahls Reich (Patriot. Feſtſp.), 1906. – Des Kai- ſers Bild „Völker Europas, wahret eure herrlichſten Güter“ (Feſtſp.), 1906. – Dichterinnen und Freundin- nen unſerer großen Dichter, 1907. Neue A. u. d. T.: Hervorragende Frauen; II, 1911. – Gefrorene Schei- ben (Neue M.), 1908. – Deutſche Frauengeſtalten (10 Biogr.), 1910. Sonnenfels, Amanda, Pſeud. f. Amanda Sonnenfeld; ſ. d.! Sonnenfels, Falk von, Pſeud. f. Maximiliane Emilie Hildebrand (von Renaud)! *Sonnenſchmidt, Friedrich Her- mann, pſeudon. Friedrich Her- mann, wurde am 12. Novbr. 1801 zu Greifswald als der älteſte Sohn des damaligen Regierungsrats und Oberſachwalters für die ſchwediſch- deutſchen Provinzen, nachherigen Oberappellationsrates Dr. Georg Chrn. Sonnenſchmidt geboren. Nach- dem er ſeit Michaelis 1808 das Gym- naſium ſeiner Vaterſtadt beſucht und auf der dortigen Univerſität ſeit Oſtern 1819 Humaniora und Juris- prudenz ſtudiert hatte, begab er ſich Michaelis 1822 zur Fortſetzung ſei- ner juriſtiſchen Studien nach Göt- tingen u. dann Michaelis 1823 nach Heidelberg. Jm Spätſommer 1824 von einer längeren Fußreiſe durch die Schweiz u. Jtalien nach Göttin- gen zurückgekehrt, brachte er dort ſeine Studien zum Abſchluß, wurde nach Abſolvierung der drei Examina 1829 als Aſſeſſor beim königl. Hof- gericht in Greifswald angeſtellt, von hier 1834 an das Oberlandesgericht zu Stettin verſetzt, im Mai 1836 zum Oberlandesgerichtsrat in Köslin er- nannt und ſchon im März 1837 zum Ober-Appellations-Gerichtsrat in Greifswald befördert. Seit ſeiner am 19. Sept. 1853 erfolgten Ernennung zum Obertribunalsrate lebte er in Berlin, wo er, nachdem er 1879 in den Ruheſtand getreten, am 10. No- vember 1881 ſtarb. S: Gedichte, 1876. *Sonntag, Arnulf, wurde am 24. Aug. 1879 in Karlsruhe (Baden), geboren, kam im April 1888 mit ſei- nen Eltern nach München, wo er erſt eine Volksſchule, dann ein Gymna- ſium beſuchte, das er im Juli 1899 abſolvierte. Nachdem er darauf ſei- ner Militärpflicht genügt hatte, ſtu- dierte er vom Herbſt 1900 ab an der Münchener Univerſität deutſche Phi- lologie, Literatur- u. Kunſtgeſchichte, Philoſophie und Geſchichte und er- warb ſich im Dezbr. 1903 den philo- ſophiſchen Doktorgrad. Seitdem be- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/466
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/466>, abgerufen am 23.11.2024.