Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sil Gesundheit ihre Bildung meist durchPrivatunterricht, und war es beson- ders der Prediger Friedrichs, der dem jungen Mädchen Jnteresse für Geschichte und Literatur einflößte. Jm Hause ihrer Schwester in Dres- den machte sie sich mit der Leitung des Hauswesens vertraut und war dann später in Hamburg, in Erfurt und auf einem pommerschen Ritter- gute in leitenden Stellungen. Dann kehrte sie in das Haus des Vaters nach Stettin zurück, bis sie nach dem Tode des letzteren (1887) mit der Mutter nach Dresden übersiedelte. Dort lebt die Schriftstellerin noch jetzt. S: Familie Schrötter (Lebens- Sil Vara, Pseud. für Georg Silvester, Ewald, Pseudon. für Silvia, Pseudon. für Mathilde Simbürger, Jakob, pseud. Fri- S:
Sim Murtal), 1876. 3. A. 1902. - BaderHeinrich (E.), 1877. - Vater Martins Heimgang (E.), 1877. - Die Kohlrös- lein beim Ordensee (E.), 1878. 2. A. 1904. - Das Vermächtnis des Ein- legers (E.), 1883. *Simiginowicz-Staufe oder Staufe-Simiginowicz oder bloß Staufe, Ludwig Adolf, der erste *
Sil Geſundheit ihre Bildung meiſt durchPrivatunterricht, und war es beſon- ders der Prediger Friedrichs, der dem jungen Mädchen Jntereſſe für Geſchichte und Literatur einflößte. Jm Hauſe ihrer Schweſter in Dres- den machte ſie ſich mit der Leitung des Hausweſens vertraut und war dann ſpäter in Hamburg, in Erfurt und auf einem pommerſchen Ritter- gute in leitenden Stellungen. Dann kehrte ſie in das Haus des Vaters nach Stettin zurück, bis ſie nach dem Tode des letzteren (1887) mit der Mutter nach Dresden überſiedelte. Dort lebt die Schriftſtellerin noch jetzt. S: Familie Schrötter (Lebens- Sil Vara, Pſeud. für Georg Silveſter, Ewald, Pſeudon. für Silvia, Pſeudon. für Mathilde Simbürger, Jakob, pſeud. Fri- S:
Sim Murtal), 1876. 3. A. 1902. – BaderHeinrich (E.), 1877. – Vater Martins Heimgang (E.), 1877. – Die Kohlrös- lein beim Ordenſee (E.), 1878. 2. A. 1904. – Das Vermächtnis des Ein- legers (E.), 1883. *Simiginowicz-Staufe oder Staufe-Simiginowicz oder bloß Staufe, Ludwig Adolf, der erſte *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0441" n="437"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sil</hi></fw><lb/> Geſundheit ihre Bildung meiſt durch<lb/> Privatunterricht, und war es beſon-<lb/> ders der Prediger Friedrichs, der<lb/> dem jungen Mädchen Jntereſſe für<lb/> Geſchichte und Literatur einflößte.<lb/> Jm Hauſe ihrer Schweſter in Dres-<lb/> den machte ſie ſich mit der Leitung<lb/> des Hausweſens vertraut und war<lb/> dann ſpäter in Hamburg, in Erfurt<lb/> und auf einem pommerſchen Ritter-<lb/> gute in leitenden Stellungen. Dann<lb/> kehrte ſie in das Haus des Vaters<lb/> nach Stettin zurück, bis ſie nach dem<lb/> Tode des letzteren (1887) mit der<lb/> Mutter nach Dresden überſiedelte.<lb/> Dort lebt die Schriftſtellerin noch<lb/> jetzt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Familie Schrötter (Lebens-<lb/> bild f. junge Mädchen), 1889. 2. A.<lb/> 1899. – Lotte (E. f. erwachſ. Mädchen),<lb/> 1892. – „Sie lebt!“ (Ein Frauen-<lb/> ſchickſal), 1895. 2. A. 1897. – Heim-<lb/> gekommen (Eine Liebeskomödie),<lb/> 1899. – Wandlungen (R.), 1901.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName> <hi rendition="#b">Sil Vara,</hi> </persName> </head> <p> Pſeud. für <hi rendition="#g">Georg<lb/> Silberer;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Silveſter,</hi> Ewald,</persName> </head> <p> Pſeudon. für<lb/> Hans Karl <hi rendition="#g">Heide;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Silvia,</hi> Pſeudon.</persName> </head> <p> für <hi rendition="#g">Mathilde<lb/> Ploch;</hi> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Simbürger,</hi> Jakob,</persName> </head> <p> pſeud. <hi rendition="#g">Fri-<lb/><supplied>d</supplied>olin vom Freithal,</hi> wurde am<lb/> 12. Juli 1832 in Puſterwald (am<lb/> „Freitale“ in Oberſteiermark) gebo-<lb/> ren, abſolvierte das Gymnaſium in<lb/> Graz, ſtudierte daſelbſt Theologie u.<lb/> empfing 1856 die Prieſterweihe. Seit<lb/> 1859 im Pfarramt, war er zuletzt<lb/> fürſtbiſchöfl. geiſtlicher Rat, Dechant<lb/> und Pfarrer in Schöder bei Murau<lb/> (Steiermark) und ſtarb als ſolcher<lb/> am 12. Novbr. 1903. Seine Schrif-<lb/> ten, lebendige Schilderungen des ſtei-<lb/> riſchen Volkslebens in Novellenform.<lb/> trugen ihm den Namen „der katho-<lb/> liſche Roſegger“ ein. Seit 1889 war<lb/> er auch ein eifriges Mitglied des hiſto-<lb/> riſchen Vereins für Steiermark. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Katharina von Erlenbrunnen (E.),<lb/> 1875. – Das Hochgericht im Birkach-<lb/> wald (Ein Kulturbild a. d. oberſteir.<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sim</hi></fw><lb/> Murtal), 1876. 3. A. 1902. – Bader<lb/> Heinrich (E.), 1877. – Vater Martins<lb/> Heimgang (E.), 1877. – Die Kohlrös-<lb/> lein beim Ordenſee (E.), 1878. 2. A.<lb/> 1904. – Das Vermächtnis des Ein-<lb/> legers (E.), 1883.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Simiginowicz-Staufe</hi> oder<lb/><hi rendition="#b">Staufe-Simiginowicz</hi> oder bloß<lb/><hi rendition="#b">Staufe,</hi> Ludwig Adolf,</persName> </head> <p> der erſte<lb/> deutſche Poet der Bukowina, väter-<lb/> licherſeits von rutheniſcher, mütter-<lb/> licherſeits von deutſcher Abkunft,<lb/> wurde am 28. Mai 1832 zu Suczawa<lb/> in der Bukowina geboren, beſuchte<lb/> die Unterrealſchule in Czernowitz, wo<lb/> ihn der Ausbruch der Wiener Revo-<lb/> lution zu ſeinem erſten Gedicht be-<lb/> geiſterte, das er unter dem Namen<lb/> Adolf Sand drucken ließ, und ging<lb/> dann nach Wien, wo er während eini-<lb/> ger Jahre als außerordentlicher Hö-<lb/> rer den Studien an der Univerſität<lb/> oblag. Als Lehramtskandidat kehrte<lb/> er 1850 an die Unterrealſchule in<lb/> Czernowitz zurück, wurde 1851 Zei-<lb/> chenadjunkt an derſelben Anſtalt und<lb/> 1852 Lehramtskandidat an der Schot-<lb/> tenfelder Realſchule in Wien. Hier<lb/> ſetzte er ſeine Studien an der Uni-<lb/> verſität fort, war aber gleichzeitig u.<lb/> zwar überwiegend journaliſtiſch tätig.<lb/> Eine lange Reihe von Märchen, Ge-<lb/> dichten, Erzählungen und Novellen,<lb/> Tagesberichten, Theaterkritiken, Be-<lb/> ſprechungen literariſcher Erſcheinun-<lb/> gen für die verſchiedenſten Wiener<lb/> Blätter charakteriſieren ſeine Tätig-<lb/> keit nach dieſer Seite hin. Jm Jahre<lb/> 1855 kehrte er in die Heimat zurück,<lb/> gab von 1856–59 in Czernowitz die<lb/> „Familienblätter“ heraus und nahm<lb/> dann eine Profeſſur am römiſch-ka-<lb/> tholiſchen Obergymnaſium in Kron-<lb/> ſtadt in Siebenbürgen an. Nachdem<lb/> er ſich 1876 an der Univerſität Klau-<lb/> ſenburg die Lehrbefähigung für Ge-<lb/> ſchichte, Geographie und Deutſch für<lb/> ungariſche Mittelſchulen erworben,<lb/> wurde er noch in demſelben Jahre<lb/> Hauptlehrer an der k. k. Lehrer- und<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [437/0441]
Sil
Sim
Geſundheit ihre Bildung meiſt durch
Privatunterricht, und war es beſon-
ders der Prediger Friedrichs, der
dem jungen Mädchen Jntereſſe für
Geſchichte und Literatur einflößte.
Jm Hauſe ihrer Schweſter in Dres-
den machte ſie ſich mit der Leitung
des Hausweſens vertraut und war
dann ſpäter in Hamburg, in Erfurt
und auf einem pommerſchen Ritter-
gute in leitenden Stellungen. Dann
kehrte ſie in das Haus des Vaters
nach Stettin zurück, bis ſie nach dem
Tode des letzteren (1887) mit der
Mutter nach Dresden überſiedelte.
Dort lebt die Schriftſtellerin noch
jetzt.
S: Familie Schrötter (Lebens-
bild f. junge Mädchen), 1889. 2. A.
1899. – Lotte (E. f. erwachſ. Mädchen),
1892. – „Sie lebt!“ (Ein Frauen-
ſchickſal), 1895. 2. A. 1897. – Heim-
gekommen (Eine Liebeskomödie),
1899. – Wandlungen (R.), 1901.
Sil Vara, Pſeud. für Georg
Silberer; ſ. d.!
Silveſter, Ewald, Pſeudon. für
Hans Karl Heide; ſ. d.!
Silvia, Pſeudon. für Mathilde
Ploch; ſ. d.!
Simbürger, Jakob, pſeud. Fri-
dolin vom Freithal, wurde am
12. Juli 1832 in Puſterwald (am
„Freitale“ in Oberſteiermark) gebo-
ren, abſolvierte das Gymnaſium in
Graz, ſtudierte daſelbſt Theologie u.
empfing 1856 die Prieſterweihe. Seit
1859 im Pfarramt, war er zuletzt
fürſtbiſchöfl. geiſtlicher Rat, Dechant
und Pfarrer in Schöder bei Murau
(Steiermark) und ſtarb als ſolcher
am 12. Novbr. 1903. Seine Schrif-
ten, lebendige Schilderungen des ſtei-
riſchen Volkslebens in Novellenform.
trugen ihm den Namen „der katho-
liſche Roſegger“ ein. Seit 1889 war
er auch ein eifriges Mitglied des hiſto-
riſchen Vereins für Steiermark.
S:
Katharina von Erlenbrunnen (E.),
1875. – Das Hochgericht im Birkach-
wald (Ein Kulturbild a. d. oberſteir.
Murtal), 1876. 3. A. 1902. – Bader
Heinrich (E.), 1877. – Vater Martins
Heimgang (E.), 1877. – Die Kohlrös-
lein beim Ordenſee (E.), 1878. 2. A.
1904. – Das Vermächtnis des Ein-
legers (E.), 1883.
*Simiginowicz-Staufe oder
Staufe-Simiginowicz oder bloß
Staufe, Ludwig Adolf, der erſte
deutſche Poet der Bukowina, väter-
licherſeits von rutheniſcher, mütter-
licherſeits von deutſcher Abkunft,
wurde am 28. Mai 1832 zu Suczawa
in der Bukowina geboren, beſuchte
die Unterrealſchule in Czernowitz, wo
ihn der Ausbruch der Wiener Revo-
lution zu ſeinem erſten Gedicht be-
geiſterte, das er unter dem Namen
Adolf Sand drucken ließ, und ging
dann nach Wien, wo er während eini-
ger Jahre als außerordentlicher Hö-
rer den Studien an der Univerſität
oblag. Als Lehramtskandidat kehrte
er 1850 an die Unterrealſchule in
Czernowitz zurück, wurde 1851 Zei-
chenadjunkt an derſelben Anſtalt und
1852 Lehramtskandidat an der Schot-
tenfelder Realſchule in Wien. Hier
ſetzte er ſeine Studien an der Uni-
verſität fort, war aber gleichzeitig u.
zwar überwiegend journaliſtiſch tätig.
Eine lange Reihe von Märchen, Ge-
dichten, Erzählungen und Novellen,
Tagesberichten, Theaterkritiken, Be-
ſprechungen literariſcher Erſcheinun-
gen für die verſchiedenſten Wiener
Blätter charakteriſieren ſeine Tätig-
keit nach dieſer Seite hin. Jm Jahre
1855 kehrte er in die Heimat zurück,
gab von 1856–59 in Czernowitz die
„Familienblätter“ heraus und nahm
dann eine Profeſſur am römiſch-ka-
tholiſchen Obergymnaſium in Kron-
ſtadt in Siebenbürgen an. Nachdem
er ſich 1876 an der Univerſität Klau-
ſenburg die Lehrbefähigung für Ge-
ſchichte, Geographie und Deutſch für
ungariſche Mittelſchulen erworben,
wurde er noch in demſelben Jahre
Hauptlehrer an der k. k. Lehrer- und
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |