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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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nisten, nach Eckernförde, wo er auch
seine Schulbildung empfing. Er stu-
dierte eine Zeitlang in Kiel, ohne
jedoch zum Examen zu kommen, ging
dann als Literat nach Hamburg und
wurde Mitarbeiter an der "Hambur-
ger Reform". Er mußte aber Ham-
burg verlassen und wandte sich nun
nach Magdeburg, wo er anfänglich
als Schauspieler, später als Mitar-
beiter der dortigen "Elbzeitung" tä-
tig war. Darauf ging er nach Ham-
burg zurück u. arbeitete wieder flei-
ßig für verschiedene Blätter. Nach
einiger Zeit gründete er in Altona
eine kleine Buchhandlung mit Leih-
bibliothek, wobei er gleichzeitig ein
sogenanntes Korrespondenz-Bureau
hatte, und verschaffte sich eine eigene
Buchdruckerei. Ein Rückschritt in
seinem Geschäfte, sowie Kränklichkeit
nötigte ihn, eine Zeitlang in Ham-
burg Ruhe und Zurückgezogenheit zu
suchen; doch kehrte er schließlich wie-
der nach Altona zurück, wo er am
19. Oktober 1860 starb.

S:

Humo-
ristisch-poetische Wanderbilder, 1847.
- Gedichte, 1847. 2. A. 1857. - Krieg
und Frieden (Ge.), 1850. - Ernst
und Laune (Scherze u. Ge.), 1852. -
Der poetische Hausfreund (Spenden
der Muse), 1852. - Der fliegende
Holländer (Liederbuch für Seeleute),
1852. - Neuester Deklamations-Sa-
lon (Original- und gesammelte Ge.
zu deklamatorischen Zwecken), 1853. -
Humoristische Vorlesungen, 1860.

Sievers, Otto,

* am 5. Mai 1849
zu Braunschweig als der Sohn eines
Böttchermeisters, erhielt seine Vor-
bildung auf verschiedenen Lehran-
stalten seiner Vaterstadt, zuletzt auf
dem Martino-Catharineum, studierte
von Michaelis 1868 bis Ostern 1872
in Leipzig klassische und deutsche Phi-
lologie, promovierte daselbst zum
Dr. phil., wurde nach bestandener
Staatsprüfung Hilfslehrer am Mar-
tino-Catharineum in Braunschweig,
Michaelis 1873 Kollaborator, 1876
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Sie
auch Dozent der deutschen Sprache
und Literatur an der technischen
Hochschule daselbst. Ende 1880 zum
Oberlehrer, Ostern 1881 zum Pro-
fessor ernannt, ging er bei Teilung
des Martino-Catharineum in zwei
Anstalten auf das Neue Gymnasium
über und wurde im Januar 1889
Direktor des Gymnasiums zu Wol-
fenbüttel. Hier starb er bereits am
15. Juli 1889, vermutlich infolge
von Wurstgift.

S:

Robert Griepen-
kerl, der Dichter des Robespierre
(Biogr.-krit. Sk.), 1879. - Demetrius
(Histor. Tr.), 1888. - Waterloo
(Hist. Dr.), 1889. - Gedichte, 1891.

*Sievert, Auguste,

wurde am 31.
Oktbr. 1824 zu Siegen in Westfalen
als die Tochter eines Bergbeamten
geboren, verlor ihren Vater schon
in ihrem 7. Lebensjahre und siedelte
nun mit ihren Geschwistern u. ihrer
Mutter nach dem Geburtsorte der
letzteren, Wettin bei Halle, über.
Hier ist sie denn auch bis an ihr Le-
bensende verblieben. Jn ihrer Ju-
gend betrieb sie mit Talent Malerei,
besonders Kleinmalerei von Blumen,
war auch längere Zeit Schülerin des
Professors Schirmer in Dresden.
Sie war verlobt mit dem Prediger
Ewerth in Wettin, verlor denselben
aber kurz vor der Hochzeit durch den
Tod und lehnte in der Folge jede
weitere Werbung ab. Dagegen be-
gann sie nun ihre schriftstellerische
Tätigkeit, die ihr die Mittel gewährte,
allsommerlich in den Bergen zu wei-
len oder ihrem Drange nach Wohl-
tun folgen zu können. Bis in ihr
hohes Alter eine hübsche Erscheinung,
geehrt und geliebt von allen, die sie
kannten, starb sie zu Wettin am 4.
Januar 1897.

S:

Deutsche Helden-
sage (Lesebuch für das deutsche Volk),
1858. - Gertrud (E.), 1860. - Ein
Waisenkind (E.), 1855. 2. A. 1864.
- Licht und Schatten in eines Malers
Leben, 1858. - Bilder aus dem All-
tagsleben, 1860. - Der grüne Win-

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Sie
niſten, nach Eckernförde, wo er auch
ſeine Schulbildung empfing. Er ſtu-
dierte eine Zeitlang in Kiel, ohne
jedoch zum Examen zu kommen, ging
dann als Literat nach Hamburg und
wurde Mitarbeiter an der „Hambur-
ger Reform“. Er mußte aber Ham-
burg verlaſſen und wandte ſich nun
nach Magdeburg, wo er anfänglich
als Schauſpieler, ſpäter als Mitar-
beiter der dortigen „Elbzeitung“ tä-
tig war. Darauf ging er nach Ham-
burg zurück u. arbeitete wieder flei-
ßig für verſchiedene Blätter. Nach
einiger Zeit gründete er in Altona
eine kleine Buchhandlung mit Leih-
bibliothek, wobei er gleichzeitig ein
ſogenanntes Korreſpondenz-Bureau
hatte, und verſchaffte ſich eine eigene
Buchdruckerei. Ein Rückſchritt in
ſeinem Geſchäfte, ſowie Kränklichkeit
nötigte ihn, eine Zeitlang in Ham-
burg Ruhe und Zurückgezogenheit zu
ſuchen; doch kehrte er ſchließlich wie-
der nach Altona zurück, wo er am
19. Oktober 1860 ſtarb.

S:

Humo-
riſtiſch-poetiſche Wanderbilder, 1847.
– Gedichte, 1847. 2. A. 1857. – Krieg
und Frieden (Ge.), 1850. – Ernſt
und Laune (Scherze u. Ge.), 1852. –
Der poetiſche Hausfreund (Spenden
der Muſe), 1852. – Der fliegende
Holländer (Liederbuch für Seeleute),
1852. – Neueſter Deklamations-Sa-
lon (Original- und geſammelte Ge.
zu deklamatoriſchen Zwecken), 1853. –
Humoriſtiſche Vorleſungen, 1860.

Sievers, Otto,

* am 5. Mai 1849
zu Braunſchweig als der Sohn eines
Böttchermeiſters, erhielt ſeine Vor-
bildung auf verſchiedenen Lehran-
ſtalten ſeiner Vaterſtadt, zuletzt auf
dem Martino-Catharineum, ſtudierte
von Michaelis 1868 bis Oſtern 1872
in Leipzig klaſſiſche und deutſche Phi-
lologie, promovierte daſelbſt zum
Dr. phil., wurde nach beſtandener
Staatsprüfung Hilfslehrer am Mar-
tino-Catharineum in Braunſchweig,
Michaelis 1873 Kollaborator, 1876
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Sie
auch Dozent der deutſchen Sprache
und Literatur an der techniſchen
Hochſchule daſelbſt. Ende 1880 zum
Oberlehrer, Oſtern 1881 zum Pro-
feſſor ernannt, ging er bei Teilung
des Martino-Catharineum in zwei
Anſtalten auf das Neue Gymnaſium
über und wurde im Januar 1889
Direktor des Gymnaſiums zu Wol-
fenbüttel. Hier ſtarb er bereits am
15. Juli 1889, vermutlich infolge
von Wurſtgift.

S:

Robert Griepen-
kerl, der Dichter des Robespierre
(Biogr.-krit. Sk.), 1879. – Demetrius
(Hiſtor. Tr.), 1888. – Waterloo
(Hiſt. Dr.), 1889. – Gedichte, 1891.

*Sievert, Auguſte,

wurde am 31.
Oktbr. 1824 zu Siegen in Weſtfalen
als die Tochter eines Bergbeamten
geboren, verlor ihren Vater ſchon
in ihrem 7. Lebensjahre und ſiedelte
nun mit ihren Geſchwiſtern u. ihrer
Mutter nach dem Geburtsorte der
letzteren, Wettin bei Halle, über.
Hier iſt ſie denn auch bis an ihr Le-
bensende verblieben. Jn ihrer Ju-
gend betrieb ſie mit Talent Malerei,
beſonders Kleinmalerei von Blumen,
war auch längere Zeit Schülerin des
Profeſſors Schirmer in Dresden.
Sie war verlobt mit dem Prediger
Ewerth in Wettin, verlor denſelben
aber kurz vor der Hochzeit durch den
Tod und lehnte in der Folge jede
weitere Werbung ab. Dagegen be-
gann ſie nun ihre ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit, die ihr die Mittel gewährte,
allſommerlich in den Bergen zu wei-
len oder ihrem Drange nach Wohl-
tun folgen zu können. Bis in ihr
hohes Alter eine hübſche Erſcheinung,
geehrt und geliebt von allen, die ſie
kannten, ſtarb ſie zu Wettin am 4.
Januar 1897.

S:

Deutſche Helden-
ſage (Leſebuch für das deutſche Volk),
1858. – Gertrud (E.), 1860. – Ein
Waiſenkind (E.), 1855. 2. A. 1864.
– Licht und Schatten in eines Malers
Leben, 1858. – Bilder aus dem All-
tagsleben, 1860. – Der grüne Win-

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[432/0436] Sie Sie niſten, nach Eckernförde, wo er auch ſeine Schulbildung empfing. Er ſtu- dierte eine Zeitlang in Kiel, ohne jedoch zum Examen zu kommen, ging dann als Literat nach Hamburg und wurde Mitarbeiter an der „Hambur- ger Reform“. Er mußte aber Ham- burg verlaſſen und wandte ſich nun nach Magdeburg, wo er anfänglich als Schauſpieler, ſpäter als Mitar- beiter der dortigen „Elbzeitung“ tä- tig war. Darauf ging er nach Ham- burg zurück u. arbeitete wieder flei- ßig für verſchiedene Blätter. Nach einiger Zeit gründete er in Altona eine kleine Buchhandlung mit Leih- bibliothek, wobei er gleichzeitig ein ſogenanntes Korreſpondenz-Bureau hatte, und verſchaffte ſich eine eigene Buchdruckerei. Ein Rückſchritt in ſeinem Geſchäfte, ſowie Kränklichkeit nötigte ihn, eine Zeitlang in Ham- burg Ruhe und Zurückgezogenheit zu ſuchen; doch kehrte er ſchließlich wie- der nach Altona zurück, wo er am 19. Oktober 1860 ſtarb. S: Humo- riſtiſch-poetiſche Wanderbilder, 1847. – Gedichte, 1847. 2. A. 1857. – Krieg und Frieden (Ge.), 1850. – Ernſt und Laune (Scherze u. Ge.), 1852. – Der poetiſche Hausfreund (Spenden der Muſe), 1852. – Der fliegende Holländer (Liederbuch für Seeleute), 1852. – Neueſter Deklamations-Sa- lon (Original- und geſammelte Ge. zu deklamatoriſchen Zwecken), 1853. – Humoriſtiſche Vorleſungen, 1860. Sievers, Otto, * am 5. Mai 1849 zu Braunſchweig als der Sohn eines Böttchermeiſters, erhielt ſeine Vor- bildung auf verſchiedenen Lehran- ſtalten ſeiner Vaterſtadt, zuletzt auf dem Martino-Catharineum, ſtudierte von Michaelis 1868 bis Oſtern 1872 in Leipzig klaſſiſche und deutſche Phi- lologie, promovierte daſelbſt zum Dr. phil., wurde nach beſtandener Staatsprüfung Hilfslehrer am Mar- tino-Catharineum in Braunſchweig, Michaelis 1873 Kollaborator, 1876 auch Dozent der deutſchen Sprache und Literatur an der techniſchen Hochſchule daſelbſt. Ende 1880 zum Oberlehrer, Oſtern 1881 zum Pro- feſſor ernannt, ging er bei Teilung des Martino-Catharineum in zwei Anſtalten auf das Neue Gymnaſium über und wurde im Januar 1889 Direktor des Gymnaſiums zu Wol- fenbüttel. Hier ſtarb er bereits am 15. Juli 1889, vermutlich infolge von Wurſtgift. S: Robert Griepen- kerl, der Dichter des Robespierre (Biogr.-krit. Sk.), 1879. – Demetrius (Hiſtor. Tr.), 1888. – Waterloo (Hiſt. Dr.), 1889. – Gedichte, 1891. *Sievert, Auguſte, wurde am 31. Oktbr. 1824 zu Siegen in Weſtfalen als die Tochter eines Bergbeamten geboren, verlor ihren Vater ſchon in ihrem 7. Lebensjahre und ſiedelte nun mit ihren Geſchwiſtern u. ihrer Mutter nach dem Geburtsorte der letzteren, Wettin bei Halle, über. Hier iſt ſie denn auch bis an ihr Le- bensende verblieben. Jn ihrer Ju- gend betrieb ſie mit Talent Malerei, beſonders Kleinmalerei von Blumen, war auch längere Zeit Schülerin des Profeſſors Schirmer in Dresden. Sie war verlobt mit dem Prediger Ewerth in Wettin, verlor denſelben aber kurz vor der Hochzeit durch den Tod und lehnte in der Folge jede weitere Werbung ab. Dagegen be- gann ſie nun ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, die ihr die Mittel gewährte, allſommerlich in den Bergen zu wei- len oder ihrem Drange nach Wohl- tun folgen zu können. Bis in ihr hohes Alter eine hübſche Erſcheinung, geehrt und geliebt von allen, die ſie kannten, ſtarb ſie zu Wettin am 4. Januar 1897. S: Deutſche Helden- ſage (Leſebuch für das deutſche Volk), 1858. – Gertrud (E.), 1860. – Ein Waiſenkind (E.), 1855. 2. A. 1864. – Licht und Schatten in eines Malers Leben, 1858. – Bilder aus dem All- tagsleben, 1860. – Der grüne Win- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/436>, abgerufen am 25.11.2024.