Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Sie
mußte es aber Ende 1844 wegen
Mangel an Subsistenzmitteln ver-
lassen. Beinahe drei Jahre hielt er
sich dann in Baden auf, und hier ent-
standen denn auch seine 1846 ver-
öffentlichten Gedichte. 1847 begab er
sich abermals auf die Wanderschaft
und kehrte 1848 zu seinem wieder
nach Laufenburg übergesiedelten Va-
ter zurück. Hier war er bis Mitte
1850 um bescheidenen Lohn Sekretär
auf einem Advokaten-Bureau. Von
1850-53 war er auf der Gerichts-
kanzlei Laufenburg beschäftigt und
betrieb daneben etwas Buchbinderei.
1854 übertrug ihm das Obergericht
in Aarau eine vakant gewordene
Stelle in der dortigen Obergerichts-
kanzlei, die er bis zu seinem Tode,
26. Mai 1864, innehatte. Jn den
Jahren 1861-62 redigierte er den
"Aargauischen Anzeiger".

S:

Glau-
ben und Hoffen (Ge.), 1846.

Sieber, Elisabeth,

siehe Elisa-
beth Trenkler(-Sieber)!

*Siebert, Anna,

pseud. Sophie
Rheinau,
wurde am 18. Oktbr.
1846 in Köln geboren, und erhielt
in dem Jnstitute eines weiblichen
religiösen Ordens bis zu ihrem voll-
endeten 17. Lebensjahre eine ausge-
zeichnete Erziehung und Bildung, die
später besonders in deutscher Sprache
und Literatur durch den Privatun-
terricht eines angesehenen Professors
ergänzt und abgerundet wurde. Sie
verheiratete sich 1868 nach Brühl bei
Köln und fand in ihrem Gatten einen
verständnisvollen Förderer ihrer li-
terarischen Bestrebungen.

S:

Wen-
delin Deichselgrad in Köln (Lsp.),
1879. - Mürzels Ritt auf dem Pega-
sus (Lsp.), 1879. - Jm Waldesschatten.
Geldstolz und Künstlerliebe (2 Nn.),
1879.

*Siebert, Anna,

pseud. Klara
Rheinau,
darf mit der vorgenann-
ten Schriftstellerin nicht verwechselt
werden. Sie wurde am 26. Septbr.
1855 in Worms als die älteste Toch-
[Spaltenumbruch]

Sie
ter des (1882 +) Oberamtsrichters
Dr. S. geboren und erhielt ihre Bil-
dung im Jnstitut der Englischen
Fräulein in ihrer Vaterstadt. Spä-
ter erweiterte sie ihre Kenntnisse in
den neueren Sprachen durch Privat-
unterricht und verwertete sie dann zu
freien Übertragungen und Bearbei-
tungen englischer und französischer
Werke. Sie lebt noch jetzt in Worms.

S:

Ernste Stunden für junge Mäd-
chen, 1902. - Auf abschüssiger Bahn
(E.), 1903. - Dagos Erlebnisse (E.),
1904, - Ein dunkles Geheimnis (E.),
1904. - Die ärztlichen Rivalen (E.),
1906. - Dem Lichte entgegen (R.),
1908. - Die Tochter des Marquis
(R), 1908. - Liebe und Pflicht (R. u.
d. Engl. frei bearb.), 1908.

Siebert, August Friedrich,

* am
31. Juli 1805 zu Nymphenburg bei
München als der Sohn eines baye-
rischen Stallmeisters, besuchte bis
1817 die lateinischen Vorbereitungs-
klassen in München, bis 1820 das
Jnstitut der Benediktiner in Neu-
burg a. d. Donau, bis 1824 das kgl.
Erziehungsinstitut u. studierte dann
in Erlangen ein Jahr lang Theolo-
gie und Philosophie, wandte sich dann
aber dem Studium der Medizin zu,
das er von 1826-29 in Würzburg
fortsetzte. Nachdem er zum Dr. med.
promoviert worden, war er 1829-31
Assistenzarzt am städtischen Kranken-
hause in Bamberg, dann praktischer
Arzt daselbst und wurde 1846 als
ordentl. Professor der Medizin und
Direktor der medizinischen Abteilung
der Landesheilanstalten nach Jena
berufen. Jm Jahre 1853 erhielt er
den Charakter eines Hofrats. Er
starb am 1. Juli 1855. -- Außer
vielen medizinischen Schriften ver-
öffentlichte er unter dem Pseudonym
A. Kornfeger in Jean Paulscher
Manier

S:

Die Hermannsfeier. Pro-
gramm nach einer Zeichnung des
Magister Schalk, 1839. - Stuben-
und Reisebilder eines phantastischen

*


[Spaltenumbruch]

Sie
mußte es aber Ende 1844 wegen
Mangel an Subſiſtenzmitteln ver-
laſſen. Beinahe drei Jahre hielt er
ſich dann in Baden auf, und hier ent-
ſtanden denn auch ſeine 1846 ver-
öffentlichten Gedichte. 1847 begab er
ſich abermals auf die Wanderſchaft
und kehrte 1848 zu ſeinem wieder
nach Laufenburg übergeſiedelten Va-
ter zurück. Hier war er bis Mitte
1850 um beſcheidenen Lohn Sekretär
auf einem Advokaten-Bureau. Von
1850–53 war er auf der Gerichts-
kanzlei Laufenburg beſchäftigt und
betrieb daneben etwas Buchbinderei.
1854 übertrug ihm das Obergericht
in Aarau eine vakant gewordene
Stelle in der dortigen Obergerichts-
kanzlei, die er bis zu ſeinem Tode,
26. Mai 1864, innehatte. Jn den
Jahren 1861–62 redigierte er den
„Aargauiſchen Anzeiger“.

S:

Glau-
ben und Hoffen (Ge.), 1846.

Sieber, Eliſabeth,

ſiehe Eliſa-
beth Trenkler(-Sieber)!

*Siebert, Anna,

pſeud. Sophie
Rheinau,
wurde am 18. Oktbr.
1846 in Köln geboren, und erhielt
in dem Jnſtitute eines weiblichen
religiöſen Ordens bis zu ihrem voll-
endeten 17. Lebensjahre eine ausge-
zeichnete Erziehung und Bildung, die
ſpäter beſonders in deutſcher Sprache
und Literatur durch den Privatun-
terricht eines angeſehenen Profeſſors
ergänzt und abgerundet wurde. Sie
verheiratete ſich 1868 nach Brühl bei
Köln und fand in ihrem Gatten einen
verſtändnisvollen Förderer ihrer li-
terariſchen Beſtrebungen.

S:

Wen-
delin Deichſelgrad in Köln (Lſp.),
1879. – Mürzels Ritt auf dem Pega-
ſus (Lſp.), 1879. – Jm Waldesſchatten.
Geldſtolz und Künſtlerliebe (2 Nn.),
1879.

*Siebert, Anna,

pſeud. Klara
Rheinau,
darf mit der vorgenann-
ten Schriftſtellerin nicht verwechſelt
werden. Sie wurde am 26. Septbr.
1855 in Worms als die älteſte Toch-
[Spaltenumbruch]

Sie
ter des (1882 †) Oberamtsrichters
Dr. S. geboren und erhielt ihre Bil-
dung im Jnſtitut der Engliſchen
Fräulein in ihrer Vaterſtadt. Spä-
ter erweiterte ſie ihre Kenntniſſe in
den neueren Sprachen durch Privat-
unterricht und verwertete ſie dann zu
freien Übertragungen und Bearbei-
tungen engliſcher und franzöſiſcher
Werke. Sie lebt noch jetzt in Worms.

S:

Ernſte Stunden für junge Mäd-
chen, 1902. – Auf abſchüſſiger Bahn
(E.), 1903. – Dagos Erlebniſſe (E.),
1904, – Ein dunkles Geheimnis (E.),
1904. – Die ärztlichen Rivalen (E.),
1906. – Dem Lichte entgegen (R.),
1908. – Die Tochter des Marquis
(R), 1908. – Liebe und Pflicht (R. u.
d. Engl. frei bearb.), 1908.

Siebert, Auguſt Friedrich,

* am
31. Juli 1805 zu Nymphenburg bei
München als der Sohn eines baye-
riſchen Stallmeiſters, beſuchte bis
1817 die lateiniſchen Vorbereitungs-
klaſſen in München, bis 1820 das
Jnſtitut der Benediktiner in Neu-
burg a. d. Donau, bis 1824 das kgl.
Erziehungsinſtitut u. ſtudierte dann
in Erlangen ein Jahr lang Theolo-
gie und Philoſophie, wandte ſich dann
aber dem Studium der Medizin zu,
das er von 1826–29 in Würzburg
fortſetzte. Nachdem er zum Dr. med.
promoviert worden, war er 1829–31
Aſſiſtenzarzt am ſtädtiſchen Kranken-
hauſe in Bamberg, dann praktiſcher
Arzt daſelbſt und wurde 1846 als
ordentl. Profeſſor der Medizin und
Direktor der mediziniſchen Abteilung
der Landesheilanſtalten nach Jena
berufen. Jm Jahre 1853 erhielt er
den Charakter eines Hofrats. Er
ſtarb am 1. Juli 1855. — Außer
vielen mediziniſchen Schriften ver-
öffentlichte er unter dem Pſeudonym
A. Kornfeger in Jean Paulſcher
Manier

S:

Die Hermannsfeier. Pro-
gramm nach einer Zeichnung des
Magiſter Schalk, 1839. – Stuben-
und Reiſebilder eines phantaſtiſchen

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0427" n="423"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sie</hi></fw><lb/>
mußte es aber Ende 1844 wegen<lb/>
Mangel an Sub&#x017F;i&#x017F;tenzmitteln ver-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en. Beinahe drei Jahre hielt er<lb/>
&#x017F;ich dann in Baden auf, und hier ent-<lb/>
&#x017F;tanden denn auch &#x017F;eine 1846 ver-<lb/>
öffentlichten Gedichte. 1847 begab er<lb/>
&#x017F;ich abermals auf die Wander&#x017F;chaft<lb/>
und kehrte 1848 zu &#x017F;einem wieder<lb/>
nach Laufenburg überge&#x017F;iedelten Va-<lb/>
ter zurück. Hier war er bis Mitte<lb/>
1850 um be&#x017F;cheidenen Lohn Sekretär<lb/>
auf einem Advokaten-Bureau. Von<lb/>
1850&#x2013;53 war er auf der Gerichts-<lb/>
kanzlei Laufenburg be&#x017F;chäftigt und<lb/>
betrieb daneben etwas Buchbinderei.<lb/>
1854 übertrug ihm das Obergericht<lb/>
in Aarau eine vakant gewordene<lb/>
Stelle in der dortigen Obergerichts-<lb/>
kanzlei, die er bis zu &#x017F;einem Tode,<lb/>
26. Mai 1864, innehatte. Jn den<lb/>
Jahren 1861&#x2013;62 redigierte er den<lb/>
&#x201E;Aargaui&#x017F;chen Anzeiger&#x201C;. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Glau-<lb/>
ben und Hoffen (Ge.), 1846.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Sieber,</hi> Eli&#x017F;abeth,</persName>
        </head>
        <p> &#x017F;iehe <hi rendition="#g">Eli&#x017F;a-<lb/>
beth Trenkler(-Sieber)!</hi></p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Siebert,</hi> Anna,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Sophie<lb/>
Rheinau,</hi> wurde am 18. Oktbr.<lb/>
1846 in Köln geboren, und erhielt<lb/>
in dem Jn&#x017F;titute eines weiblichen<lb/>
religiö&#x017F;en Ordens bis zu ihrem voll-<lb/>
endeten 17. Lebensjahre eine ausge-<lb/>
zeichnete Erziehung und Bildung, die<lb/>
&#x017F;päter be&#x017F;onders in deut&#x017F;cher Sprache<lb/>
und Literatur durch den Privatun-<lb/>
terricht eines ange&#x017F;ehenen Profe&#x017F;&#x017F;ors<lb/>
ergänzt und abgerundet wurde. Sie<lb/>
verheiratete &#x017F;ich 1868 nach Brühl bei<lb/>
Köln und fand in ihrem Gatten einen<lb/>
ver&#x017F;tändnisvollen Förderer ihrer li-<lb/>
terari&#x017F;chen Be&#x017F;trebungen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Wen-<lb/>
delin Deich&#x017F;elgrad in Köln (L&#x017F;p.),<lb/>
1879. &#x2013; Mürzels Ritt auf dem Pega-<lb/>
&#x017F;us (L&#x017F;p.), 1879. &#x2013; Jm Waldes&#x017F;chatten.<lb/>
Geld&#x017F;tolz und Kün&#x017F;tlerliebe (2 Nn.),<lb/>
1879.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Siebert,</hi> Anna,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eud. <hi rendition="#g">Klara<lb/>
Rheinau,</hi> darf mit der vorgenann-<lb/>
ten Schrift&#x017F;tellerin nicht verwech&#x017F;elt<lb/>
werden. Sie wurde am 26. Septbr.<lb/>
1855 in Worms als die älte&#x017F;te Toch-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sie</hi></fw><lb/>
ter des (1882 &#x2020;) Oberamtsrichters<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> S. geboren und erhielt ihre Bil-<lb/>
dung im Jn&#x017F;titut der Engli&#x017F;chen<lb/>
Fräulein in ihrer Vater&#x017F;tadt. Spä-<lb/>
ter erweiterte &#x017F;ie ihre Kenntni&#x017F;&#x017F;e in<lb/>
den neueren Sprachen durch Privat-<lb/>
unterricht und verwertete &#x017F;ie dann zu<lb/>
freien Übertragungen und Bearbei-<lb/>
tungen engli&#x017F;cher und franzö&#x017F;i&#x017F;cher<lb/>
Werke. Sie lebt noch jetzt in Worms.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Ern&#x017F;te Stunden für junge Mäd-<lb/>
chen, 1902. &#x2013; Auf ab&#x017F;chü&#x017F;&#x017F;iger Bahn<lb/>
(E.), 1903. &#x2013; Dagos Erlebni&#x017F;&#x017F;e (E.),<lb/>
1904, &#x2013; Ein dunkles Geheimnis (E.),<lb/>
1904. &#x2013; Die ärztlichen Rivalen (E.),<lb/>
1906. &#x2013; Dem Lichte entgegen (R.),<lb/>
1908. &#x2013; Die Tochter des Marquis<lb/>
(R), 1908. &#x2013; Liebe und Pflicht (R. u.<lb/>
d. Engl. frei bearb.), 1908.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Siebert,</hi><hi rendition="#g">Augu&#x017F;t</hi> Friedrich,</persName>
        </head>
        <p> * am<lb/>
31. Juli 1805 zu Nymphenburg bei<lb/>
München als der Sohn eines baye-<lb/>
ri&#x017F;chen Stallmei&#x017F;ters, be&#x017F;uchte bis<lb/>
1817 die lateini&#x017F;chen Vorbereitungs-<lb/>
kla&#x017F;&#x017F;en in München, bis 1820 das<lb/>
Jn&#x017F;titut der Benediktiner in Neu-<lb/>
burg a. d. Donau, bis 1824 das kgl.<lb/>
Erziehungsin&#x017F;titut u. &#x017F;tudierte dann<lb/>
in Erlangen ein Jahr lang Theolo-<lb/>
gie und Philo&#x017F;ophie, wandte &#x017F;ich dann<lb/>
aber dem Studium der Medizin zu,<lb/>
das er von 1826&#x2013;29 in Würzburg<lb/>
fort&#x017F;etzte. Nachdem er zum <hi rendition="#aq">Dr. med.</hi><lb/>
promoviert worden, war er 1829&#x2013;31<lb/>
A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tenzarzt am &#x017F;tädti&#x017F;chen Kranken-<lb/>
hau&#x017F;e in Bamberg, dann prakti&#x017F;cher<lb/>
Arzt da&#x017F;elb&#x017F;t und wurde 1846 als<lb/>
ordentl. Profe&#x017F;&#x017F;or der Medizin und<lb/>
Direktor der medizini&#x017F;chen Abteilung<lb/>
der Landesheilan&#x017F;talten nach Jena<lb/>
berufen. Jm Jahre 1853 erhielt er<lb/>
den Charakter eines Hofrats. Er<lb/>
&#x017F;tarb am 1. Juli 1855. &#x2014; Außer<lb/>
vielen medizini&#x017F;chen Schriften ver-<lb/>
öffentlichte er unter dem P&#x017F;eudonym<lb/>
A. <hi rendition="#g">Kornfeger</hi> in Jean Paul&#x017F;cher<lb/>
Manier </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Die Hermannsfeier. Pro-<lb/>
gramm nach einer Zeichnung des<lb/>
Magi&#x017F;ter Schalk, 1839. &#x2013; Stuben-<lb/>
und Rei&#x017F;ebilder eines phanta&#x017F;ti&#x017F;chen<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[423/0427] Sie Sie mußte es aber Ende 1844 wegen Mangel an Subſiſtenzmitteln ver- laſſen. Beinahe drei Jahre hielt er ſich dann in Baden auf, und hier ent- ſtanden denn auch ſeine 1846 ver- öffentlichten Gedichte. 1847 begab er ſich abermals auf die Wanderſchaft und kehrte 1848 zu ſeinem wieder nach Laufenburg übergeſiedelten Va- ter zurück. Hier war er bis Mitte 1850 um beſcheidenen Lohn Sekretär auf einem Advokaten-Bureau. Von 1850–53 war er auf der Gerichts- kanzlei Laufenburg beſchäftigt und betrieb daneben etwas Buchbinderei. 1854 übertrug ihm das Obergericht in Aarau eine vakant gewordene Stelle in der dortigen Obergerichts- kanzlei, die er bis zu ſeinem Tode, 26. Mai 1864, innehatte. Jn den Jahren 1861–62 redigierte er den „Aargauiſchen Anzeiger“. S: Glau- ben und Hoffen (Ge.), 1846. Sieber, Eliſabeth, ſiehe Eliſa- beth Trenkler(-Sieber)! *Siebert, Anna, pſeud. Sophie Rheinau, wurde am 18. Oktbr. 1846 in Köln geboren, und erhielt in dem Jnſtitute eines weiblichen religiöſen Ordens bis zu ihrem voll- endeten 17. Lebensjahre eine ausge- zeichnete Erziehung und Bildung, die ſpäter beſonders in deutſcher Sprache und Literatur durch den Privatun- terricht eines angeſehenen Profeſſors ergänzt und abgerundet wurde. Sie verheiratete ſich 1868 nach Brühl bei Köln und fand in ihrem Gatten einen verſtändnisvollen Förderer ihrer li- terariſchen Beſtrebungen. S: Wen- delin Deichſelgrad in Köln (Lſp.), 1879. – Mürzels Ritt auf dem Pega- ſus (Lſp.), 1879. – Jm Waldesſchatten. Geldſtolz und Künſtlerliebe (2 Nn.), 1879. *Siebert, Anna, pſeud. Klara Rheinau, darf mit der vorgenann- ten Schriftſtellerin nicht verwechſelt werden. Sie wurde am 26. Septbr. 1855 in Worms als die älteſte Toch- ter des (1882 †) Oberamtsrichters Dr. S. geboren und erhielt ihre Bil- dung im Jnſtitut der Engliſchen Fräulein in ihrer Vaterſtadt. Spä- ter erweiterte ſie ihre Kenntniſſe in den neueren Sprachen durch Privat- unterricht und verwertete ſie dann zu freien Übertragungen und Bearbei- tungen engliſcher und franzöſiſcher Werke. Sie lebt noch jetzt in Worms. S: Ernſte Stunden für junge Mäd- chen, 1902. – Auf abſchüſſiger Bahn (E.), 1903. – Dagos Erlebniſſe (E.), 1904, – Ein dunkles Geheimnis (E.), 1904. – Die ärztlichen Rivalen (E.), 1906. – Dem Lichte entgegen (R.), 1908. – Die Tochter des Marquis (R), 1908. – Liebe und Pflicht (R. u. d. Engl. frei bearb.), 1908. Siebert, Auguſt Friedrich, * am 31. Juli 1805 zu Nymphenburg bei München als der Sohn eines baye- riſchen Stallmeiſters, beſuchte bis 1817 die lateiniſchen Vorbereitungs- klaſſen in München, bis 1820 das Jnſtitut der Benediktiner in Neu- burg a. d. Donau, bis 1824 das kgl. Erziehungsinſtitut u. ſtudierte dann in Erlangen ein Jahr lang Theolo- gie und Philoſophie, wandte ſich dann aber dem Studium der Medizin zu, das er von 1826–29 in Würzburg fortſetzte. Nachdem er zum Dr. med. promoviert worden, war er 1829–31 Aſſiſtenzarzt am ſtädtiſchen Kranken- hauſe in Bamberg, dann praktiſcher Arzt daſelbſt und wurde 1846 als ordentl. Profeſſor der Medizin und Direktor der mediziniſchen Abteilung der Landesheilanſtalten nach Jena berufen. Jm Jahre 1853 erhielt er den Charakter eines Hofrats. Er ſtarb am 1. Juli 1855. — Außer vielen mediziniſchen Schriften ver- öffentlichte er unter dem Pſeudonym A. Kornfeger in Jean Paulſcher Manier S: Die Hermannsfeier. Pro- gramm nach einer Zeichnung des Magiſter Schalk, 1839. – Stuben- und Reiſebilder eines phantaſtiſchen *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/427
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/427>, abgerufen am 25.11.2024.