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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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mehrere Auflagen erlebte, schrieb er

S:

Etwas kokett (Lsp.), 1868. - Prü-
fen und irren (R.); II, 1880. - Venus
Anadyomene (N.), 1888. - Von dem
Reichtum und der Liebe (2 Nn.), 1890.
- Von der Weibererziehung (3 Nn.),
1890.

*Seydlitz-(Kurzbach), Reinhart
Freiherr von,

geb. am 20. Oktbr.
1850 in Berlin als der Sohn des
Gutsbesitzers und Landtagsabgeord-
neten Georg Frhrr. von S., besuchte
das Vitztumsche Gymnasium in Dres-
den bis 1870, machte dann den Feld-
zug gegen Frankreich als Einjährig-
Freiwilliger beim 3. Garde-Gren.-
Reg. Königin Elisabeth mit und stu-
dierte dann in Bonn und Berlin
Jura, mußte aber dieses Studium
wegen schweren Leidens wieder auf-
geben. Nach mehrjährigen Reisen
hergestellt, verheiratete er sich 1876
mit Marie Jrene Simon von Palya
und wandte sich 1878-83 der Malerei
zu, worin er nach absolvierter Mün-
chener Kunstakademie hauptsächlich
als Porträtist, dann als einer der
ersten Einführer des japanischen De-
korationsstils sich einen Namen
machte. Befreundet mit Franz Lißt,
Rich. Wagner, Fr. Nietzsche und Mal-
wida v. Meysenbug widmete er sich
weiterhin mehr der Kunstgeschichte,
Kunsttheorie und Kunstphilosophie,
redigierte 1891-97 die Zeitschrift
"Liebhaberkünste" und 1900-03 die
"Monatsberichte über Kunst und
Kunstwissenschaft". Er lebt vorzugs-
weise in München.

S:

Der Rosa-Kon-
greß (R.), 1891. - Goldfliege (R.),
1892. - Die Orientfahrt des Ritters
A. von Harff, 1890. - Der Kastl vom
Hollerbräu (R. a. d. Münchener
Brauwelt), 1893. - Jn Licht und
Sonne (Nn.), 1897. - Pierre's Ehe
(Psychol. Problem), 1901. - Deutsche
Schützenchronik (mit F. Poths-Wege-
ner), 1906.

Seyffardt, Johan Lodewijk Karel
Frederik,

geb. am 11. Jan. 1824 zu
[Spaltenumbruch]

Sey
Kampen in Holland, war der Sohn
eines Obersten und Kommandanten
der Stadt Hardewijk, verlor beide
Eltern sehr frühe und wurde im
Hause seines Oheims, des Obersten
S. in Kampen erzogen. Jn seinem
14. Jahr entschied er sich als Kadett-
Volontär für den Dienst u. verblieb
darin, zum Kornett-Korporal beför-
dert, bis 1844, wo ihn ein Brust-
leiden zwang, den Abschied zu nehmen.
Er begleitete darauf seine Schwester,
die sich nach Mühlheim a. d. Ruhr
verheiratet hatte, dorthin und lebte
fortan im Hause seines Schwagers,
seine Zeit zwischen kaufmännischen
Geschäften, Studien und poetischen
Versuchen in deutscher Sprache tei-
lend. Der Besuch von Bädern und
klimatischen Kurorten vermochte der
Lungenschwindsucht nicht Einhalt zu
tun. Er starb in Mühlheim a. R. am
26. März 1859.

S:

Gedichte, 1851. -
Die Geusen (Ep. G.), 1860.

Seyffert, Hermann,

pseud. Dr.
Ferdinand Klinger, geb. am 2.
Juli 1860 in Halberstadt, lebt (1905)
als Verleger und Herausgeber der
Wochenschrift "Freie Meinung" in
Berlin.

S:

Humoristika, 1893. 2. A.
1904. - Allotria (Humor.), 1898.
3. Aufl. 1908. - Berliner Lasterhöhlen
(Sittenbilder), 1902. - Versink! Aus
der Karriere eines Frauenarztes (R.),
1903. 2. A. 1905. - Der Schloßherr
von Sömmerau (R.), 1911.

*Seyßel d'Aix, Camilla Gräfin,


pseud. C. Cressieux, wurde am 7.
Juli 1838 zu Prag in Böhmen als
die jüngste Tochter des k. k. Obersten
Johann Kalser, Edlen von
Maasfeld
geboren, verlor bereits
1839 ihre Mutter und kam, als ihre
Erziehung beginnen sollte, in das
Jnstitut der Salesianerinnen zu Die-
tramszell in Bayern. Als sie, 14
Jahre alt, auch den Vater verlor,
übergab ihr Oheim sie zu weiterer
Ausbildung dem Wiener Mädchen-
institut der Frau v. Epp. Jm Spät-

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Sey
mehrere Auflagen erlebte, ſchrieb er

S:

Etwas kokett (Lſp.), 1868. – Prü-
fen und irren (R.); II, 1880. – Venus
Anadyomene (N.), 1888. – Von dem
Reichtum und der Liebe (2 Nn.), 1890.
– Von der Weibererziehung (3 Nn.),
1890.

*Seydlitz-(Kurzbach), Reinhart
Freiherr von,

geb. am 20. Oktbr.
1850 in Berlin als der Sohn des
Gutsbeſitzers und Landtagsabgeord-
neten Georg Frhrr. von S., beſuchte
das Vitztumſche Gymnaſium in Dres-
den bis 1870, machte dann den Feld-
zug gegen Frankreich als Einjährig-
Freiwilliger beim 3. Garde-Gren.-
Reg. Königin Eliſabeth mit und ſtu-
dierte dann in Bonn und Berlin
Jura, mußte aber dieſes Studium
wegen ſchweren Leidens wieder auf-
geben. Nach mehrjährigen Reiſen
hergeſtellt, verheiratete er ſich 1876
mit Marie Jrene Simon von Palya
und wandte ſich 1878–83 der Malerei
zu, worin er nach abſolvierter Mün-
chener Kunſtakademie hauptſächlich
als Porträtiſt, dann als einer der
erſten Einführer des japaniſchen De-
korationsſtils ſich einen Namen
machte. Befreundet mit Franz Liſzt,
Rich. Wagner, Fr. Nietzſche und Mal-
wida v. Meyſenbug widmete er ſich
weiterhin mehr der Kunſtgeſchichte,
Kunſttheorie und Kunſtphiloſophie,
redigierte 1891–97 die Zeitſchrift
„Liebhaberkünſte“ und 1900–03 die
„Monatsberichte über Kunſt und
Kunſtwiſſenſchaft“. Er lebt vorzugs-
weiſe in München.

S:

Der Roſa-Kon-
greß (R.), 1891. – Goldfliege (R.),
1892. – Die Orientfahrt des Ritters
A. von Harff, 1890. – Der Kaſtl vom
Hollerbräu (R. a. d. Münchener
Brauwelt), 1893. – Jn Licht und
Sonne (Nn.), 1897. – Pierre’s Ehe
(Pſychol. Problem), 1901. – Deutſche
Schützenchronik (mit F. Poths-Wege-
ner), 1906.

Seyffardt, Johan Lodewijk Karel
Frederik,

geb. am 11. Jan. 1824 zu
[Spaltenumbruch]

Sey
Kampen in Holland, war der Sohn
eines Oberſten und Kommandanten
der Stadt Hardewijk, verlor beide
Eltern ſehr frühe und wurde im
Hauſe ſeines Oheims, des Oberſten
S. in Kampen erzogen. Jn ſeinem
14. Jahr entſchied er ſich als Kadett-
Volontär für den Dienſt u. verblieb
darin, zum Kornett-Korporal beför-
dert, bis 1844, wo ihn ein Bruſt-
leiden zwang, den Abſchied zu nehmen.
Er begleitete darauf ſeine Schweſter,
die ſich nach Mühlheim a. d. Ruhr
verheiratet hatte, dorthin und lebte
fortan im Hauſe ſeines Schwagers,
ſeine Zeit zwiſchen kaufmänniſchen
Geſchäften, Studien und poetiſchen
Verſuchen in deutſcher Sprache tei-
lend. Der Beſuch von Bädern und
klimatiſchen Kurorten vermochte der
Lungenſchwindſucht nicht Einhalt zu
tun. Er ſtarb in Mühlheim a. R. am
26. März 1859.

S:

Gedichte, 1851. –
Die Geuſen (Ep. G.), 1860.

Seyffert, Hermann,

pſeud. Dr.
Ferdinand Klinger, geb. am 2.
Juli 1860 in Halberſtadt, lebt (1905)
als Verleger und Herausgeber der
Wochenſchrift „Freie Meinung“ in
Berlin.

S:

Humoriſtika, 1893. 2. A.
1904. – Allotria (Humor.), 1898.
3. Aufl. 1908. – Berliner Laſterhöhlen
(Sittenbilder), 1902. – Verſink! Aus
der Karriere eines Frauenarztes (R.),
1903. 2. A. 1905. – Der Schloßherr
von Sömmerau (R.), 1911.

*Seyßel d’Aix, Camilla Gräfin,


pſeud. C. Creſſieux, wurde am 7.
Juli 1838 zu Prag in Böhmen als
die jüngſte Tochter des k. k. Oberſten
Johann Kalſer, Edlen von
Maasfeld
geboren, verlor bereits
1839 ihre Mutter und kam, als ihre
Erziehung beginnen ſollte, in das
Jnſtitut der Saleſianerinnen zu Die-
tramszell in Bayern. Als ſie, 14
Jahre alt, auch den Vater verlor,
übergab ihr Oheim ſie zu weiterer
Ausbildung dem Wiener Mädchen-
inſtitut der Frau v. Epp. Jm Spät-

*
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[420/0424] Sey Sey mehrere Auflagen erlebte, ſchrieb er S: Etwas kokett (Lſp.), 1868. – Prü- fen und irren (R.); II, 1880. – Venus Anadyomene (N.), 1888. – Von dem Reichtum und der Liebe (2 Nn.), 1890. – Von der Weibererziehung (3 Nn.), 1890. *Seydlitz-(Kurzbach), Reinhart Freiherr von, geb. am 20. Oktbr. 1850 in Berlin als der Sohn des Gutsbeſitzers und Landtagsabgeord- neten Georg Frhrr. von S., beſuchte das Vitztumſche Gymnaſium in Dres- den bis 1870, machte dann den Feld- zug gegen Frankreich als Einjährig- Freiwilliger beim 3. Garde-Gren.- Reg. Königin Eliſabeth mit und ſtu- dierte dann in Bonn und Berlin Jura, mußte aber dieſes Studium wegen ſchweren Leidens wieder auf- geben. Nach mehrjährigen Reiſen hergeſtellt, verheiratete er ſich 1876 mit Marie Jrene Simon von Palya und wandte ſich 1878–83 der Malerei zu, worin er nach abſolvierter Mün- chener Kunſtakademie hauptſächlich als Porträtiſt, dann als einer der erſten Einführer des japaniſchen De- korationsſtils ſich einen Namen machte. Befreundet mit Franz Liſzt, Rich. Wagner, Fr. Nietzſche und Mal- wida v. Meyſenbug widmete er ſich weiterhin mehr der Kunſtgeſchichte, Kunſttheorie und Kunſtphiloſophie, redigierte 1891–97 die Zeitſchrift „Liebhaberkünſte“ und 1900–03 die „Monatsberichte über Kunſt und Kunſtwiſſenſchaft“. Er lebt vorzugs- weiſe in München. S: Der Roſa-Kon- greß (R.), 1891. – Goldfliege (R.), 1892. – Die Orientfahrt des Ritters A. von Harff, 1890. – Der Kaſtl vom Hollerbräu (R. a. d. Münchener Brauwelt), 1893. – Jn Licht und Sonne (Nn.), 1897. – Pierre’s Ehe (Pſychol. Problem), 1901. – Deutſche Schützenchronik (mit F. Poths-Wege- ner), 1906. Seyffardt, Johan Lodewijk Karel Frederik, geb. am 11. Jan. 1824 zu Kampen in Holland, war der Sohn eines Oberſten und Kommandanten der Stadt Hardewijk, verlor beide Eltern ſehr frühe und wurde im Hauſe ſeines Oheims, des Oberſten S. in Kampen erzogen. Jn ſeinem 14. Jahr entſchied er ſich als Kadett- Volontär für den Dienſt u. verblieb darin, zum Kornett-Korporal beför- dert, bis 1844, wo ihn ein Bruſt- leiden zwang, den Abſchied zu nehmen. Er begleitete darauf ſeine Schweſter, die ſich nach Mühlheim a. d. Ruhr verheiratet hatte, dorthin und lebte fortan im Hauſe ſeines Schwagers, ſeine Zeit zwiſchen kaufmänniſchen Geſchäften, Studien und poetiſchen Verſuchen in deutſcher Sprache tei- lend. Der Beſuch von Bädern und klimatiſchen Kurorten vermochte der Lungenſchwindſucht nicht Einhalt zu tun. Er ſtarb in Mühlheim a. R. am 26. März 1859. S: Gedichte, 1851. – Die Geuſen (Ep. G.), 1860. Seyffert, Hermann, pſeud. Dr. Ferdinand Klinger, geb. am 2. Juli 1860 in Halberſtadt, lebt (1905) als Verleger und Herausgeber der Wochenſchrift „Freie Meinung“ in Berlin. S: Humoriſtika, 1893. 2. A. 1904. – Allotria (Humor.), 1898. 3. Aufl. 1908. – Berliner Laſterhöhlen (Sittenbilder), 1902. – Verſink! Aus der Karriere eines Frauenarztes (R.), 1903. 2. A. 1905. – Der Schloßherr von Sömmerau (R.), 1911. *Seyßel d’Aix, Camilla Gräfin, pſeud. C. Creſſieux, wurde am 7. Juli 1838 zu Prag in Böhmen als die jüngſte Tochter des k. k. Oberſten Johann Kalſer, Edlen von Maasfeld geboren, verlor bereits 1839 ihre Mutter und kam, als ihre Erziehung beginnen ſollte, in das Jnſtitut der Saleſianerinnen zu Die- tramszell in Bayern. Als ſie, 14 Jahre alt, auch den Vater verlor, übergab ihr Oheim ſie zu weiterer Ausbildung dem Wiener Mädchen- inſtitut der Frau v. Epp. Jm Spät- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/424>, abgerufen am 25.11.2024.