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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Seu
(Vaterländ. Dr.), 1850. - Die Sterne
Schwabens (Son.), 1856. - Der
Bauer beim Maskeuzug (G. in schwä-
bischer Mundart), 1858. - Puschkins
Onegin u.: Der Gefangene im Kau-
kasus; metrisch übers., 1871. - Lord
Byrons sämtliche Werke, im Vers-
maß des Origin. übers., 1872-74. -
Der Sohn des Kammerdieners (Dr.),
1871. - Der Maitrank (Schw.), 1872.

Seubert, Friedrich Reinhold
Gustav,

wurde am 17. April 1819 zu
Freudenthal in Württemberg als der
Sohn des als Kanzelredner ausge-
zeichneten nachmaligen Prälaten S.
geboren, besuchte das Gymnasium in
Stuttgart und studierte dann in Tü-
bingen die Rechte. Als die bedroh-
liche Haltung Frankreichs 1840 einen
Krieg in Aussicht stellte, trat er als
Leutnant in das wüttembergische
1. Reiter-Regiment. Trübe Welt-
anschauungen infolge philosophischer
Studien und eine unglückliche Liebe
veranlaßten ihn, sich am 23. Novbr.
1847 in Ludwigsburg zu erschießen.

S:

Gedichte (nach seinem Tode hrsg.),
1847.

*Seuffer, Gustav Heinrich,

geb.
am 8. Jan. 1835 in Ulm a. d. Donau,
verlebte daselbst eine strenge u. ernste
Jugend, im Gegensatz zwischen dem
Trieb nach höherer Bildung und den
einfachen Verhältnissen des Vater-
hauses, das ihm aber gerade die Füh-
lung mit dem Volke, die Einfachheit
des Sinnes und den urwüchsigen
schwäbischen Humor erhalten hat. Er
absolvierte das Gymnasium seiner
Vaterstadt und studierte vom Herbst
1853-57 im evangel. Stift zu Tübin-
gen Theologie, trieb aber nebenher,
da er mehr Neigung zum Lehrfache
hatte, besonders mathematische und
realistische Studien, die er nach be-
standenem theolog. Examen (1857)
bis zum Herbst 1858 an der Tübin-
ger Hochschule noch fortsetzte. Er trat
dann sogleich in den Realschuldienst,
war Lehrer in Ulm, Ravensburg,
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Sev
Schwenningen, Stuttgart, Eßlingen,
Rottweil, Freudenstadt, wurde 1866
Reallehrer in Neresheim, 1870 in
Bietigheim und 1878 an der Real-
schule in seiner Vaterstadt Ulm, an
der er 1884 zum Oberreallehrer und
1887 zum Professor befördert ward.
Jn den Jahren 1889-95 gab er den
illustr. Haus- u. Volkskalender "Der
Ulmer Donaubote" heraus. Er starb
am 24. Mai 1902.

S:

Hellauf,
Schwobaland! (Schwäb. Ge.), 1879.
2. A. 1896. - 's Schwobaland in Lied
und Wort (Samml. schwäb. Dialekt-
Dn., mit R. Weitbrecht), 1886. - Jn
Ulm und um Ulm rum (Ge. in hochd.
und schwäb. Mdt.), 1887. - Festspiel
zum Ulmer Münsterfest (in 3 Tln.:
1. Kaiser Karl IV. u. die Ulmer Mün-
stergründung 1377. - 2. Das Ulmer
Freischießen aus 1556. - 3. Schwör-
montag Nachmittag am 14. August
1786), 1890 (Manuskr.). - Die Ver-
treibung der Franzosen aus Würt-
temberg Anno 1688 (Festsp., Mnskr.),
1900. - Festspiel zum Reg.-Jubiläum
des Königs Karl von Württemberg
(Manuskr.), 1889.

*Seupel, G. A.,

geb. am 12. Ja-
nuar 1888 in Gera (Reuß) als Sohn
des Rentiers Oskar S., besuchte die
dortige Mittelschule, danach die Prä-
parandie und das Lehrerseminar in
Weißenfels, das er Ostern 1908 ver-
ließ, wirkte darauf anderthalb Jahre
in einem Dorfe des Südharzes und
wurde dann Lehrer in seiner Vater-
stadt Gera.

S:

Gedichte in Vers und
Prosa, 1910. - Aus der Dichterwerk-
statt deutscher Lehrer (Ein Lebens-
bild), 1911. - Novellen (mit Benno
Heim), 1912.

*Sevenig, Joseph,

wurde am 21.
Januar 1869 in dem Jndustriestädt-
chen Niederwilk (Großherz. Luxem-
burg) als Sohn des Gerbers Michel
S. geboren, der seinen Söhnen eine
vorzügliche Ausbildung geben ließ
u. ihnen dadurch einflußreiche Stel-
lungen ermöglichte. Joseph widmete

* 27


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Seu
(Vaterländ. Dr.), 1850. – Die Sterne
Schwabens (Son.), 1856. – Der
Bauer beim Maskeuzug (G. in ſchwä-
biſcher Mundart), 1858. – Puſchkins
Onegin u.: Der Gefangene im Kau-
kaſus; metriſch überſ., 1871. – Lord
Byrons ſämtliche Werke, im Vers-
maß des Origin. überſ., 1872–74. –
Der Sohn des Kammerdieners (Dr.),
1871. – Der Maitrank (Schw.), 1872.

Seubert, Friedrich Reinhold
Guſtav,

wurde am 17. April 1819 zu
Freudenthal in Württemberg als der
Sohn des als Kanzelredner ausge-
zeichneten nachmaligen Prälaten S.
geboren, beſuchte das Gymnaſium in
Stuttgart und ſtudierte dann in Tü-
bingen die Rechte. Als die bedroh-
liche Haltung Frankreichs 1840 einen
Krieg in Ausſicht ſtellte, trat er als
Leutnant in das wüttembergiſche
1. Reiter-Regiment. Trübe Welt-
anſchauungen infolge philoſophiſcher
Studien und eine unglückliche Liebe
veranlaßten ihn, ſich am 23. Novbr.
1847 in Ludwigsburg zu erſchießen.

S:

Gedichte (nach ſeinem Tode hrsg.),
1847.

*Seuffer, Guſtav Heinrich,

geb.
am 8. Jan. 1835 in Ulm a. d. Donau,
verlebte daſelbſt eine ſtrenge u. ernſte
Jugend, im Gegenſatz zwiſchen dem
Trieb nach höherer Bildung und den
einfachen Verhältniſſen des Vater-
hauſes, das ihm aber gerade die Füh-
lung mit dem Volke, die Einfachheit
des Sinnes und den urwüchſigen
ſchwäbiſchen Humor erhalten hat. Er
abſolvierte das Gymnaſium ſeiner
Vaterſtadt und ſtudierte vom Herbſt
1853–57 im evangel. Stift zu Tübin-
gen Theologie, trieb aber nebenher,
da er mehr Neigung zum Lehrfache
hatte, beſonders mathematiſche und
realiſtiſche Studien, die er nach be-
ſtandenem theolog. Examen (1857)
bis zum Herbſt 1858 an der Tübin-
ger Hochſchule noch fortſetzte. Er trat
dann ſogleich in den Realſchuldienſt,
war Lehrer in Ulm, Ravensburg,
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Sev
Schwenningen, Stuttgart, Eßlingen,
Rottweil, Freudenſtadt, wurde 1866
Reallehrer in Neresheim, 1870 in
Bietigheim und 1878 an der Real-
ſchule in ſeiner Vaterſtadt Ulm, an
der er 1884 zum Oberreallehrer und
1887 zum Profeſſor befördert ward.
Jn den Jahren 1889–95 gab er den
illuſtr. Haus- u. Volkskalender „Der
Ulmer Donaubote“ heraus. Er ſtarb
am 24. Mai 1902.

S:

Hellauf,
Schwobaland! (Schwäb. Ge.), 1879.
2. A. 1896. – ’s Schwobaland in Lied
und Wort (Samml. ſchwäb. Dialekt-
Dn., mit R. Weitbrecht), 1886. – Jn
Ulm und um Ulm rum (Ge. in hochd.
und ſchwäb. Mdt.), 1887. – Feſtſpiel
zum Ulmer Münſterfeſt (in 3 Tln.:
1. Kaiſer Karl IV. u. die Ulmer Mün-
ſtergründung 1377. – 2. Das Ulmer
Freiſchießen aus 1556. – 3. Schwör-
montag Nachmittag am 14. Auguſt
1786), 1890 (Manuſkr.). – Die Ver-
treibung der Franzoſen aus Würt-
temberg Anno 1688 (Feſtſp., Mnſkr.),
1900. – Feſtſpiel zum Reg.-Jubiläum
des Königs Karl von Württemberg
(Manuſkr.), 1889.

*Seupel, G. A.,

geb. am 12. Ja-
nuar 1888 in Gera (Reuß) als Sohn
des Rentiers Oskar S., beſuchte die
dortige Mittelſchule, danach die Prä-
parandie und das Lehrerſeminar in
Weißenfels, das er Oſtern 1908 ver-
ließ, wirkte darauf anderthalb Jahre
in einem Dorfe des Südharzes und
wurde dann Lehrer in ſeiner Vater-
ſtadt Gera.

S:

Gedichte in Vers und
Proſa, 1910. – Aus der Dichterwerk-
ſtatt deutſcher Lehrer (Ein Lebens-
bild), 1911. – Novellen (mit Benno
Heim), 1912.

*Sevenig, Joſeph,

wurde am 21.
Januar 1869 in dem Jnduſtrieſtädt-
chen Niederwilk (Großherz. Luxem-
burg) als Sohn des Gerbers Michel
S. geboren, der ſeinen Söhnen eine
vorzügliche Ausbildung geben ließ
u. ihnen dadurch einflußreiche Stel-
lungen ermöglichte. Joſeph widmete

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[417/0421] Seu Sev (Vaterländ. Dr.), 1850. – Die Sterne Schwabens (Son.), 1856. – Der Bauer beim Maskeuzug (G. in ſchwä- biſcher Mundart), 1858. – Puſchkins Onegin u.: Der Gefangene im Kau- kaſus; metriſch überſ., 1871. – Lord Byrons ſämtliche Werke, im Vers- maß des Origin. überſ., 1872–74. – Der Sohn des Kammerdieners (Dr.), 1871. – Der Maitrank (Schw.), 1872. Seubert, Friedrich Reinhold Guſtav, wurde am 17. April 1819 zu Freudenthal in Württemberg als der Sohn des als Kanzelredner ausge- zeichneten nachmaligen Prälaten S. geboren, beſuchte das Gymnaſium in Stuttgart und ſtudierte dann in Tü- bingen die Rechte. Als die bedroh- liche Haltung Frankreichs 1840 einen Krieg in Ausſicht ſtellte, trat er als Leutnant in das wüttembergiſche 1. Reiter-Regiment. Trübe Welt- anſchauungen infolge philoſophiſcher Studien und eine unglückliche Liebe veranlaßten ihn, ſich am 23. Novbr. 1847 in Ludwigsburg zu erſchießen. S: Gedichte (nach ſeinem Tode hrsg.), 1847. *Seuffer, Guſtav Heinrich, geb. am 8. Jan. 1835 in Ulm a. d. Donau, verlebte daſelbſt eine ſtrenge u. ernſte Jugend, im Gegenſatz zwiſchen dem Trieb nach höherer Bildung und den einfachen Verhältniſſen des Vater- hauſes, das ihm aber gerade die Füh- lung mit dem Volke, die Einfachheit des Sinnes und den urwüchſigen ſchwäbiſchen Humor erhalten hat. Er abſolvierte das Gymnaſium ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte vom Herbſt 1853–57 im evangel. Stift zu Tübin- gen Theologie, trieb aber nebenher, da er mehr Neigung zum Lehrfache hatte, beſonders mathematiſche und realiſtiſche Studien, die er nach be- ſtandenem theolog. Examen (1857) bis zum Herbſt 1858 an der Tübin- ger Hochſchule noch fortſetzte. Er trat dann ſogleich in den Realſchuldienſt, war Lehrer in Ulm, Ravensburg, Schwenningen, Stuttgart, Eßlingen, Rottweil, Freudenſtadt, wurde 1866 Reallehrer in Neresheim, 1870 in Bietigheim und 1878 an der Real- ſchule in ſeiner Vaterſtadt Ulm, an der er 1884 zum Oberreallehrer und 1887 zum Profeſſor befördert ward. Jn den Jahren 1889–95 gab er den illuſtr. Haus- u. Volkskalender „Der Ulmer Donaubote“ heraus. Er ſtarb am 24. Mai 1902. S: Hellauf, Schwobaland! (Schwäb. Ge.), 1879. 2. A. 1896. – ’s Schwobaland in Lied und Wort (Samml. ſchwäb. Dialekt- Dn., mit R. Weitbrecht), 1886. – Jn Ulm und um Ulm rum (Ge. in hochd. und ſchwäb. Mdt.), 1887. – Feſtſpiel zum Ulmer Münſterfeſt (in 3 Tln.: 1. Kaiſer Karl IV. u. die Ulmer Mün- ſtergründung 1377. – 2. Das Ulmer Freiſchießen aus 1556. – 3. Schwör- montag Nachmittag am 14. Auguſt 1786), 1890 (Manuſkr.). – Die Ver- treibung der Franzoſen aus Würt- temberg Anno 1688 (Feſtſp., Mnſkr.), 1900. – Feſtſpiel zum Reg.-Jubiläum des Königs Karl von Württemberg (Manuſkr.), 1889. *Seupel, G. A., geb. am 12. Ja- nuar 1888 in Gera (Reuß) als Sohn des Rentiers Oskar S., beſuchte die dortige Mittelſchule, danach die Prä- parandie und das Lehrerſeminar in Weißenfels, das er Oſtern 1908 ver- ließ, wirkte darauf anderthalb Jahre in einem Dorfe des Südharzes und wurde dann Lehrer in ſeiner Vater- ſtadt Gera. S: Gedichte in Vers und Proſa, 1910. – Aus der Dichterwerk- ſtatt deutſcher Lehrer (Ein Lebens- bild), 1911. – Novellen (mit Benno Heim), 1912. *Sevenig, Joſeph, wurde am 21. Januar 1869 in dem Jnduſtrieſtädt- chen Niederwilk (Großherz. Luxem- burg) als Sohn des Gerbers Michel S. geboren, der ſeinen Söhnen eine vorzügliche Ausbildung geben ließ u. ihnen dadurch einflußreiche Stel- lungen ermöglichte. Joſeph widmete * 27

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/421>, abgerufen am 22.11.2024.