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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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*Sermes, Carla,

geb. am 13. März
1851 zu Lingen im Hannöverschen
als die Tochter des Hofrats Dr. S.,
kam nach dem Tode des letzteren mit
den Jhrigen nach Hildesheim, der
Vaterstadt ihrer Mutter, u. besuchte
hier die höhere Mädchenschule der
Ursulinerinnen. Jm Jahre 1867
legte sie das Examen als Lehrerin
ab, übernahm 1875 die Leitung der
durch die Ausweisung der Kloster-
damen vakant gewordenen kathol.
höheren Mädchenschule u. absolvierte
1876 die Prüfung als Schulvor-
steherin. Jm Jahre 1880 verband
sie mit ihrer Schule ein Pensionat,
das sie jedoch 1894 wegen ihres Ge-
sundheitszustandes wieder auflösen
mußte. Jhrer Schule aber steht sie
noch heute vor. Die Ferien hat sie
bisher alljährlich zu Reisen benutzt,
welche sie durch einen großen Teil
Deutschlands, nach Tirol u. Jtalien
führten.

S:

Muttersegen (Theaterst.
für Kinder), 1890. 2. A. 1903. - Not-
burga (Relig. Schsp.), 1893. - Excel-
sior (Festsp.), 1894. 2. A. 1901. -
Geburtstagsscherz (Dr.), 1894. - Do-
rothea (Schsp.), 1896. - Frieden
(Schsp.), 1896.

Sernatinger, Hermann,

pseud.
Herimann ausder Zelle, wurde
am 30. Juli 1870 in Radolfszell am
See geboren und ist jetzt (1907) katho-
lischer Pfarrer in Hausen vor Wald
(Baden).

S:

"Anno 1849" (Festsp.
aus Bräunlingens Vergangenheit),
1905. - Es war ein Traum (Eine
alte Gesch.), 1907. - Was ich am
Wege fand, 1907. - Aus Dämmer-
stunden, 1908.

*Servaes, Franz Theodor Hu-
bert,

geb. am 17. Juni 1862 zu Köln
als der Sohn eines Arztes, besuchte
das Gymnasium daselbst u. studierte
seit 1881 in Tübingen, Leipzig, Straß-
burg und Bonn Philosophie. Nach-
dem er sich 1887 die Würde eines
Dr. phil. erworben, siedelte er nach
Berlin über, wo er als freier Schrift-
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Ser
steller sich besonders den Vertretern
der modernen Literatur anschloß.
Sein Versuch, sich ins bürgerliche
Eheleben einzubequemen, mußte nach
etwa vierjährigem praktischen Kur-
sus als gescheitert betrachtet werden.
Seitdem lebte er seiner schriftsteller.
Tätigkeit in Halensee-Berlin, bis er
1899 nach Wien übersiedelte, wo er
in die Redaktion der "Neuen Freien
Presse" eintrat.

S:

Die Poetik Gott-
scheds und der Schweizer, 1891. -
Deutsche Lyrik (Anthol.), 1891. -
Berliner Kunstfrühling, 1892. - Stick-
luft (Moderne Tr.), 1896. - Goethe
am Ausgang d. Jahrhunderts, 1897.
- Gärungen. Aus dem Leben unserer
Zeit, 1898. - Präludien (Ein Essay-
buch), 1899. - Theodor Fontane (Ein
literar. Porträt), 1900. 2. A. 1904.
- Giovanni Segantini. Sein Leben
und sein Werk, 1902. - Heinrich von
Kleist (Biogr.), 1902. - Die Karra-
borrier (5 abenteuerl. Geschn.), 1903.
- Der neue Tag (Dr.), 1903. - Jung-
fer Ambrosia (Lustsp.), 1905. - Wien
(Br. an eine Freundin in Berlin),
1908. - Michael de Ruyters Witwer-
jahre (R. e. Lebensdilettanten), 1909.
- Wenn der Traum zerrinnt (Nn.),
1911. - Jm Knospendrang (Ein Stück
Jugend), 1911.

Servatus, Otto,

Psd. für Otto
Wissig;
s. d.!

*Serwas, Peter,

geboren am 5.
März 1848 in Wehr (Rheinland), kam
frühe nach Köln und verlebte hier
seine Kinder-, Jünglings- und besten
Mannesjahre als Beamter. Als sol-
cher lebte er seit Anfang der neun-
ziger Jahre in Heddesdorf bei Neu-
wied, dann ein Jahrzehnt in Duis-
burg am Rhein, seit 1904 in Essen
an der Ruhr und seit 1908 in Köln-
Lindental. Er ist als humorvoller
Sänger namentlich am Rhein und
speziell im Kölner Karneval eine be-
kannte und geschätzte Persönlichkeit.

S:

Gesellige Lieder, 1891. - Jn fröh-
licher Gesellschaft (Heitere Lr., De-

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Ser
*Sermes, Carla,

geb. am 13. März
1851 zu Lingen im Hannöverſchen
als die Tochter des Hofrats Dr. S.,
kam nach dem Tode des letzteren mit
den Jhrigen nach Hildesheim, der
Vaterſtadt ihrer Mutter, u. beſuchte
hier die höhere Mädchenſchule der
Urſulinerinnen. Jm Jahre 1867
legte ſie das Examen als Lehrerin
ab, übernahm 1875 die Leitung der
durch die Ausweiſung der Kloſter-
damen vakant gewordenen kathol.
höheren Mädchenſchule u. abſolvierte
1876 die Prüfung als Schulvor-
ſteherin. Jm Jahre 1880 verband
ſie mit ihrer Schule ein Penſionat,
das ſie jedoch 1894 wegen ihres Ge-
ſundheitszuſtandes wieder auflöſen
mußte. Jhrer Schule aber ſteht ſie
noch heute vor. Die Ferien hat ſie
bisher alljährlich zu Reiſen benutzt,
welche ſie durch einen großen Teil
Deutſchlands, nach Tirol u. Jtalien
führten.

S:

Mutterſegen (Theaterſt.
für Kinder), 1890. 2. A. 1903. – Not-
burga (Relig. Schſp.), 1893. – Excel-
ſior (Feſtſp.), 1894. 2. A. 1901. –
Geburtstagsſcherz (Dr.), 1894. – Do-
rothea (Schſp.), 1896. – Frieden
(Schſp.), 1896.

Sernatinger, Hermann,

pſeud.
Herimann ausder Zelle, wurde
am 30. Juli 1870 in Radolfszell am
See geboren und iſt jetzt (1907) katho-
liſcher Pfarrer in Hauſen vor Wald
(Baden).

S:

„Anno 1849“ (Feſtſp.
aus Bräunlingens Vergangenheit),
1905. – Es war ein Traum (Eine
alte Geſch.), 1907. – Was ich am
Wege fand, 1907. – Aus Dämmer-
ſtunden, 1908.

*Servaes, Franz Theodor Hu-
bert,

geb. am 17. Juni 1862 zu Köln
als der Sohn eines Arztes, beſuchte
das Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte
ſeit 1881 in Tübingen, Leipzig, Straß-
burg und Bonn Philoſophie. Nach-
dem er ſich 1887 die Würde eines
Dr. phil. erworben, ſiedelte er nach
Berlin über, wo er als freier Schrift-
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Ser
ſteller ſich beſonders den Vertretern
der modernen Literatur anſchloß.
Sein Verſuch, ſich ins bürgerliche
Eheleben einzubequemen, mußte nach
etwa vierjährigem praktiſchen Kur-
ſus als geſcheitert betrachtet werden.
Seitdem lebte er ſeiner ſchriftſteller.
Tätigkeit in Halenſee-Berlin, bis er
1899 nach Wien überſiedelte, wo er
in die Redaktion der „Neuen Freien
Preſſe“ eintrat.

S:

Die Poetik Gott-
ſcheds und der Schweizer, 1891. –
Deutſche Lyrik (Anthol.), 1891. –
Berliner Kunſtfrühling, 1892. – Stick-
luft (Moderne Tr.), 1896. – Goethe
am Ausgang d. Jahrhunderts, 1897.
– Gärungen. Aus dem Leben unſerer
Zeit, 1898. – Präludien (Ein Eſſay-
buch), 1899. – Theodor Fontane (Ein
literar. Porträt), 1900. 2. A. 1904.
– Giovanni Segantini. Sein Leben
und ſein Werk, 1902. – Heinrich von
Kleiſt (Biogr.), 1902. – Die Karra-
borrier (5 abenteuerl. Geſchn.), 1903.
– Der neue Tag (Dr.), 1903. – Jung-
fer Ambroſia (Luſtſp.), 1905. – Wien
(Br. an eine Freundin in Berlin),
1908. – Michael de Ruyters Witwer-
jahre (R. e. Lebensdilettanten), 1909.
– Wenn der Traum zerrinnt (Nn.),
1911. – Jm Knoſpendrang (Ein Stück
Jugend), 1911.

Servatus, Otto,

Pſd. für Otto
Wiſſig;
ſ. d.!

*Serwas, Peter,

geboren am 5.
März 1848 in Wehr (Rheinland), kam
frühe nach Köln und verlebte hier
ſeine Kinder-, Jünglings- und beſten
Mannesjahre als Beamter. Als ſol-
cher lebte er ſeit Anfang der neun-
ziger Jahre in Heddesdorf bei Neu-
wied, dann ein Jahrzehnt in Duis-
burg am Rhein, ſeit 1904 in Eſſen
an der Ruhr und ſeit 1908 in Köln-
Lindental. Er iſt als humorvoller
Sänger namentlich am Rhein und
ſpeziell im Kölner Karneval eine be-
kannte und geſchätzte Perſönlichkeit.

S:

Geſellige Lieder, 1891. – Jn fröh-
licher Geſellſchaft (Heitere Lr., De-

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[415/0419] Ser Ser *Sermes, Carla, geb. am 13. März 1851 zu Lingen im Hannöverſchen als die Tochter des Hofrats Dr. S., kam nach dem Tode des letzteren mit den Jhrigen nach Hildesheim, der Vaterſtadt ihrer Mutter, u. beſuchte hier die höhere Mädchenſchule der Urſulinerinnen. Jm Jahre 1867 legte ſie das Examen als Lehrerin ab, übernahm 1875 die Leitung der durch die Ausweiſung der Kloſter- damen vakant gewordenen kathol. höheren Mädchenſchule u. abſolvierte 1876 die Prüfung als Schulvor- ſteherin. Jm Jahre 1880 verband ſie mit ihrer Schule ein Penſionat, das ſie jedoch 1894 wegen ihres Ge- ſundheitszuſtandes wieder auflöſen mußte. Jhrer Schule aber ſteht ſie noch heute vor. Die Ferien hat ſie bisher alljährlich zu Reiſen benutzt, welche ſie durch einen großen Teil Deutſchlands, nach Tirol u. Jtalien führten. S: Mutterſegen (Theaterſt. für Kinder), 1890. 2. A. 1903. – Not- burga (Relig. Schſp.), 1893. – Excel- ſior (Feſtſp.), 1894. 2. A. 1901. – Geburtstagsſcherz (Dr.), 1894. – Do- rothea (Schſp.), 1896. – Frieden (Schſp.), 1896. Sernatinger, Hermann, pſeud. Herimann ausder Zelle, wurde am 30. Juli 1870 in Radolfszell am See geboren und iſt jetzt (1907) katho- liſcher Pfarrer in Hauſen vor Wald (Baden). S: „Anno 1849“ (Feſtſp. aus Bräunlingens Vergangenheit), 1905. – Es war ein Traum (Eine alte Geſch.), 1907. – Was ich am Wege fand, 1907. – Aus Dämmer- ſtunden, 1908. *Servaes, Franz Theodor Hu- bert, geb. am 17. Juni 1862 zu Köln als der Sohn eines Arztes, beſuchte das Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte ſeit 1881 in Tübingen, Leipzig, Straß- burg und Bonn Philoſophie. Nach- dem er ſich 1887 die Würde eines Dr. phil. erworben, ſiedelte er nach Berlin über, wo er als freier Schrift- ſteller ſich beſonders den Vertretern der modernen Literatur anſchloß. Sein Verſuch, ſich ins bürgerliche Eheleben einzubequemen, mußte nach etwa vierjährigem praktiſchen Kur- ſus als geſcheitert betrachtet werden. Seitdem lebte er ſeiner ſchriftſteller. Tätigkeit in Halenſee-Berlin, bis er 1899 nach Wien überſiedelte, wo er in die Redaktion der „Neuen Freien Preſſe“ eintrat. S: Die Poetik Gott- ſcheds und der Schweizer, 1891. – Deutſche Lyrik (Anthol.), 1891. – Berliner Kunſtfrühling, 1892. – Stick- luft (Moderne Tr.), 1896. – Goethe am Ausgang d. Jahrhunderts, 1897. – Gärungen. Aus dem Leben unſerer Zeit, 1898. – Präludien (Ein Eſſay- buch), 1899. – Theodor Fontane (Ein literar. Porträt), 1900. 2. A. 1904. – Giovanni Segantini. Sein Leben und ſein Werk, 1902. – Heinrich von Kleiſt (Biogr.), 1902. – Die Karra- borrier (5 abenteuerl. Geſchn.), 1903. – Der neue Tag (Dr.), 1903. – Jung- fer Ambroſia (Luſtſp.), 1905. – Wien (Br. an eine Freundin in Berlin), 1908. – Michael de Ruyters Witwer- jahre (R. e. Lebensdilettanten), 1909. – Wenn der Traum zerrinnt (Nn.), 1911. – Jm Knoſpendrang (Ein Stück Jugend), 1911. Servatus, Otto, Pſd. für Otto Wiſſig; ſ. d.! *Serwas, Peter, geboren am 5. März 1848 in Wehr (Rheinland), kam frühe nach Köln und verlebte hier ſeine Kinder-, Jünglings- und beſten Mannesjahre als Beamter. Als ſol- cher lebte er ſeit Anfang der neun- ziger Jahre in Heddesdorf bei Neu- wied, dann ein Jahrzehnt in Duis- burg am Rhein, ſeit 1904 in Eſſen an der Ruhr und ſeit 1908 in Köln- Lindental. Er iſt als humorvoller Sänger namentlich am Rhein und ſpeziell im Kölner Karneval eine be- kannte und geſchätzte Perſönlichkeit. S: Geſellige Lieder, 1891. – Jn fröh- licher Geſellſchaft (Heitere Lr., De- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/419>, abgerufen am 25.11.2024.