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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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war. Hier begann sie ihre schrift-
stellerische Tätigkeit. Größere Reisen
nach Reichenhall, Montreux, Jnter-
laken, zur Stärkung ihrer Gesund-
heit unternommen, konnten dennoch
das Lungenleiden nicht beseitigen,
das sich bei ihr ausgebildet hatte, u.
so starb sie bereits am 20. Mai 1868.

S:

Das Stift (Nordische Photo-
graphien); III, 1860-62. - Am Fuße
des Ölbergs (Nachgel. Ge.), 1869.

Seeberg, Paul,

wurde am 28.
Febr. (a. St.) 1823 in Kurland ge-
boren, studierte von 1841-45 in Dor-
pat zuerst altklassische Philologie und
darauf Theologie. Als Kandidat war
er bis 1848 Hauslehrer, wurde dann
Prediger zu Cremon und Peters-
kapelle in Livland, 1850 zu Schlock
bei Riga und folgte im Januar 1855
einem Rufe an die Annenkirche nach
St. Petersburg. Hier wirkte er bis
zum Jahre 1878, von 1856-71 auch
als Lehrer am Katharinenstift da-
selbst. Er war auch Mitbegründer
des Evangelischen Hospitals in Pe-
tersburg und Sekretär der dortigen
Prediger-Emerital-Kasse. Nach sei-
nem Übertritte in den Ruhestand
(1878) lebte er mehrere Jahre in
Karlsruhe, zog dann aber nach Stutt-
gart, seinem gegenwärtigen Wohn-
sitze.

S:

Julian der Abtrünnige (Tr.),
1874. - Aus alten Tagen (Lebens-
bilder a. Kurland), 1885.

Seeburg, Franz von,

Pseud. für
Franz Hacker; s. d.!

*Seefeld, Alfred von,

geb. am
24. Aug. 1825 zu Hannover, besuchte
das dortige Lyzeum unter dem be-
rühmten Direktor Grotefend und ge-
hörte schon hier zu den eifrigsten
Pflegern des Turnens, dem er auch
später (1848-62) als Leiter von Turn-
vereinen sein regstes Jnteresse zu-
wandte. Er widmete sich dem Buch-
handel und gründete mit seinem
Freunde Schmorl 1852 in Hannover
eine Buchhandlung, die noch heute in
voller Blüte steht. Der Verlust seines
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trefflichen Weibes und seines Sohnes
führte ihn dem Vegetarianismus zu
und in den Kampf gegen die allopa-
thische Medizin, u. hat er nach dieser
Richtung hin mehrere Schriften ver-
öffentlicht. Er starb in Hannover im
Aug. 1893. Einer im Sommer 1876
mit seinem Freunde Schmorl (+ 1881)
nach Spanien unternommenen Reise
entstammt die

S:

Jm Fluge durchs
alte romantische Land (Humorvolle
Reiseschilderung), 1881.

*Seeger, Johann Georg,

geb.
am 27. Juli 1867 in Schweinfurt a.
Main, besuchte hier die Volksschulen
und einige Klassen des von Gustav
Adolf gegründeten Gymnasiums. Die
landwirtschaftlichen Schönheiten u.
die reiche geschichtliche Vergangenheit
seiner Heimat weckten einerseits früh-
zeitig seinen Sinn für die Natur u.
anderseits seine Vorliebe für geschicht-
liche Lektüre. Jm Jahre 1884 wurde
sein Vater nach Nürnberg versetzt u.
hier absolvierte S. 1888 das Melanch-
thon-Gymnasium, worauf er die Uni-
versität Erlangen bezog, an der er
Theologie und Philologie studierte.
Jm J. 1891 bestand er in München
das philologisch-historische Staats-
examen und wirkte dann als Lehrer
in Windsheim und Schweinfurt, trat
aber 1893 in dem Streben nach
Gründung eines eigenen Hausstan-
des aus dem Staatsdienst und nahm
die Stelle eines Realienlehrers an
dem hundert Jahre alten A. B. von
Stettenschen Töchtererziehungsinsti-
tut in Augsburg an, die er noch heute
innehat. Jm Herbst 1897 erwarb er
sich mit seiner Arbeit über "Peter
Vischer der Jüngere. Ein Beitrag
zur Geschichte der Erzgießerfamilie
Vischer" in Leipzig den philosophi-
schen Doktorgrad.

S:

Elizabeth te
Winckel (Schsp.), 1901. - Durch den
Weltenstrom (N.), 1902. - Die her-
eingeschneite Nichte (R.), 1905. -
Präexistenz? Der Entschluß (2 Nn.),
1905. - Hirschkater (R.), 1907. -

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war. Hier begann ſie ihre ſchrift-
ſtelleriſche Tätigkeit. Größere Reiſen
nach Reichenhall, Montreux, Jnter-
laken, zur Stärkung ihrer Geſund-
heit unternommen, konnten dennoch
das Lungenleiden nicht beſeitigen,
das ſich bei ihr ausgebildet hatte, u.
ſo ſtarb ſie bereits am 20. Mai 1868.

S:

Das Stift (Nordiſche Photo-
graphien); III, 1860–62. – Am Fuße
des Ölbergs (Nachgel. Ge.), 1869.

Seeberg, Paul,

wurde am 28.
Febr. (a. St.) 1823 in Kurland ge-
boren, ſtudierte von 1841–45 in Dor-
pat zuerſt altklaſſiſche Philologie und
darauf Theologie. Als Kandidat war
er bis 1848 Hauslehrer, wurde dann
Prediger zu Cremon und Peters-
kapelle in Livland, 1850 zu Schlock
bei Riga und folgte im Januar 1855
einem Rufe an die Annenkirche nach
St. Petersburg. Hier wirkte er bis
zum Jahre 1878, von 1856–71 auch
als Lehrer am Katharinenſtift da-
ſelbſt. Er war auch Mitbegründer
des Evangeliſchen Hoſpitals in Pe-
tersburg und Sekretär der dortigen
Prediger-Emerital-Kaſſe. Nach ſei-
nem Übertritte in den Ruheſtand
(1878) lebte er mehrere Jahre in
Karlsruhe, zog dann aber nach Stutt-
gart, ſeinem gegenwärtigen Wohn-
ſitze.

S:

Julian der Abtrünnige (Tr.),
1874. – Aus alten Tagen (Lebens-
bilder a. Kurland), 1885.

Seeburg, Franz von,

Pſeud. für
Franz Hacker; ſ. d.!

*Seefeld, Alfred von,

geb. am
24. Aug. 1825 zu Hannover, beſuchte
das dortige Lyzeum unter dem be-
rühmten Direktor Grotefend und ge-
hörte ſchon hier zu den eifrigſten
Pflegern des Turnens, dem er auch
ſpäter (1848–62) als Leiter von Turn-
vereinen ſein regſtes Jntereſſe zu-
wandte. Er widmete ſich dem Buch-
handel und gründete mit ſeinem
Freunde Schmorl 1852 in Hannover
eine Buchhandlung, die noch heute in
voller Blüte ſteht. Der Verluſt ſeines
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trefflichen Weibes und ſeines Sohnes
führte ihn dem Vegetarianismus zu
und in den Kampf gegen die allopa-
thiſche Medizin, u. hat er nach dieſer
Richtung hin mehrere Schriften ver-
öffentlicht. Er ſtarb in Hannover im
Aug. 1893. Einer im Sommer 1876
mit ſeinem Freunde Schmorl († 1881)
nach Spanien unternommenen Reiſe
entſtammt die

S:

Jm Fluge durchs
alte romantiſche Land (Humorvolle
Reiſeſchilderung), 1881.

*Seeger, Johann Georg,

geb.
am 27. Juli 1867 in Schweinfurt a.
Main, beſuchte hier die Volksſchulen
und einige Klaſſen des von Guſtav
Adolf gegründeten Gymnaſiums. Die
landwirtſchaftlichen Schönheiten u.
die reiche geſchichtliche Vergangenheit
ſeiner Heimat weckten einerſeits früh-
zeitig ſeinen Sinn für die Natur u.
anderſeits ſeine Vorliebe für geſchicht-
liche Lektüre. Jm Jahre 1884 wurde
ſein Vater nach Nürnberg verſetzt u.
hier abſolvierte S. 1888 das Melanch-
thon-Gymnaſium, worauf er die Uni-
verſität Erlangen bezog, an der er
Theologie und Philologie ſtudierte.
Jm J. 1891 beſtand er in München
das philologiſch-hiſtoriſche Staats-
examen und wirkte dann als Lehrer
in Windsheim und Schweinfurt, trat
aber 1893 in dem Streben nach
Gründung eines eigenen Hausſtan-
des aus dem Staatsdienſt und nahm
die Stelle eines Realienlehrers an
dem hundert Jahre alten A. B. von
Stettenſchen Töchtererziehungsinſti-
tut in Augsburg an, die er noch heute
innehat. Jm Herbſt 1897 erwarb er
ſich mit ſeiner Arbeit über „Peter
Viſcher der Jüngere. Ein Beitrag
zur Geſchichte der Erzgießerfamilie
Viſcher“ in Leipzig den philoſophi-
ſchen Doktorgrad.

S:

Elizabeth te
Winckel (Schſp.), 1901. – Durch den
Weltenſtrom (N.), 1902. – Die her-
eingeſchneite Nichte (R.), 1905. –
Präexiſtenz? Der Entſchluß (2 Nn.),
1905. – Hirſchkater (R.), 1907. –

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[391/0395] See See war. Hier begann ſie ihre ſchrift- ſtelleriſche Tätigkeit. Größere Reiſen nach Reichenhall, Montreux, Jnter- laken, zur Stärkung ihrer Geſund- heit unternommen, konnten dennoch das Lungenleiden nicht beſeitigen, das ſich bei ihr ausgebildet hatte, u. ſo ſtarb ſie bereits am 20. Mai 1868. S: Das Stift (Nordiſche Photo- graphien); III, 1860–62. – Am Fuße des Ölbergs (Nachgel. Ge.), 1869. Seeberg, Paul, wurde am 28. Febr. (a. St.) 1823 in Kurland ge- boren, ſtudierte von 1841–45 in Dor- pat zuerſt altklaſſiſche Philologie und darauf Theologie. Als Kandidat war er bis 1848 Hauslehrer, wurde dann Prediger zu Cremon und Peters- kapelle in Livland, 1850 zu Schlock bei Riga und folgte im Januar 1855 einem Rufe an die Annenkirche nach St. Petersburg. Hier wirkte er bis zum Jahre 1878, von 1856–71 auch als Lehrer am Katharinenſtift da- ſelbſt. Er war auch Mitbegründer des Evangeliſchen Hoſpitals in Pe- tersburg und Sekretär der dortigen Prediger-Emerital-Kaſſe. Nach ſei- nem Übertritte in den Ruheſtand (1878) lebte er mehrere Jahre in Karlsruhe, zog dann aber nach Stutt- gart, ſeinem gegenwärtigen Wohn- ſitze. S: Julian der Abtrünnige (Tr.), 1874. – Aus alten Tagen (Lebens- bilder a. Kurland), 1885. Seeburg, Franz von, Pſeud. für Franz Hacker; ſ. d.! *Seefeld, Alfred von, geb. am 24. Aug. 1825 zu Hannover, beſuchte das dortige Lyzeum unter dem be- rühmten Direktor Grotefend und ge- hörte ſchon hier zu den eifrigſten Pflegern des Turnens, dem er auch ſpäter (1848–62) als Leiter von Turn- vereinen ſein regſtes Jntereſſe zu- wandte. Er widmete ſich dem Buch- handel und gründete mit ſeinem Freunde Schmorl 1852 in Hannover eine Buchhandlung, die noch heute in voller Blüte ſteht. Der Verluſt ſeines trefflichen Weibes und ſeines Sohnes führte ihn dem Vegetarianismus zu und in den Kampf gegen die allopa- thiſche Medizin, u. hat er nach dieſer Richtung hin mehrere Schriften ver- öffentlicht. Er ſtarb in Hannover im Aug. 1893. Einer im Sommer 1876 mit ſeinem Freunde Schmorl († 1881) nach Spanien unternommenen Reiſe entſtammt die S: Jm Fluge durchs alte romantiſche Land (Humorvolle Reiſeſchilderung), 1881. *Seeger, Johann Georg, geb. am 27. Juli 1867 in Schweinfurt a. Main, beſuchte hier die Volksſchulen und einige Klaſſen des von Guſtav Adolf gegründeten Gymnaſiums. Die landwirtſchaftlichen Schönheiten u. die reiche geſchichtliche Vergangenheit ſeiner Heimat weckten einerſeits früh- zeitig ſeinen Sinn für die Natur u. anderſeits ſeine Vorliebe für geſchicht- liche Lektüre. Jm Jahre 1884 wurde ſein Vater nach Nürnberg verſetzt u. hier abſolvierte S. 1888 das Melanch- thon-Gymnaſium, worauf er die Uni- verſität Erlangen bezog, an der er Theologie und Philologie ſtudierte. Jm J. 1891 beſtand er in München das philologiſch-hiſtoriſche Staats- examen und wirkte dann als Lehrer in Windsheim und Schweinfurt, trat aber 1893 in dem Streben nach Gründung eines eigenen Hausſtan- des aus dem Staatsdienſt und nahm die Stelle eines Realienlehrers an dem hundert Jahre alten A. B. von Stettenſchen Töchtererziehungsinſti- tut in Augsburg an, die er noch heute innehat. Jm Herbſt 1897 erwarb er ſich mit ſeiner Arbeit über „Peter Viſcher der Jüngere. Ein Beitrag zur Geſchichte der Erzgießerfamilie Viſcher“ in Leipzig den philoſophi- ſchen Doktorgrad. S: Elizabeth te Winckel (Schſp.), 1901. – Durch den Weltenſtrom (N.), 1902. – Die her- eingeſchneite Nichte (R.), 1905. – Präexiſtenz? Der Entſchluß (2 Nn.), 1905. – Hirſchkater (R.), 1907. – *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/395>, abgerufen am 22.11.2024.