Drei Tage aus dem Leben eines Kreuzträgers (E.), 1874. - Es gibt noch Wunder (Kalendergeschn.), 1901. - Der Sieg der Liebe (4 Dorfgeschn.), 1903.
Schuppe, Anna,
siehe Benfey- Schuppe!
*Schuppe, Emilie,
pseud. H. M. Frey, wurde am 10. Novbr. 1843 zu Brieg in Schlesien geboren, wo ihr Vater damals Kreisgerichtsdi- rektor war. Dieser wurde schon im folgenden Jahre als Oberlandes- gerichtsrat nach Großglogau versetzt, u. hier verlebte Emilie in einem Kreise von sechs Geschwistern eine glückliche Kindheit. Ein sich entwickelndes Lei- den am Halse, das eine zweimalige und schließlich erfolgreiche Operation in Berlin nötig machte, hielt sie meist von den lebhaften Spielen der Ju- gend fern und führte sie zu eigener geistiger Unterhaltung, wodurch ihre Phantasie geweckt und ihr geistiges Leben gereift wurde. Nachdem sie, obwohl katholisch, bis zu ihrem 13. Jahre die evang. höhere Töchterschule in Großglogau besucht, folgte sie ihrem Vater nach Berlin, wohin der- selbe als Obertribunalsrat berufen worden war, und besuchte hier noch bis zum 16. Jahre die höhere Töch- terschule der Ursulinerinnen, wor- auf sie sich im elterlichen Hause nach verschiedenen Richtungen hin nützlich zu machen versuchte. Jm Jahre 1864 trat der Vater eines Augenleidens wegen in den Ruhestand, und nun zog die Familie nach Breslau, wo Emilie nach dem Tode der Mutter (1871) nun ihrem Vater das Haus- wesen führte. Jm Jahre 1880 wurde sie von einem langwierigen Leiden befallen, das sie dauernd an das Haus band, und von dieser Zeit her schreibt sich ihre schriftstellerische Tätigkeit. Außer mehreren Kinderschriften ver- öffentlichte sie
S:
Unserer Töchter Schaffen und Wirken (3 Nn.), 1885. Neue Folge (2 Nn.), 1886.
[Spaltenumbruch]
Schu
*Schur,Ernst Erich Walter,
geb. am 24. Novbr. 1876 in Kiel als der Sohn eines Beamten, der bald dar- auf nach Berlin kam und hier als Rechnungsrat im Reichsmarineamt 1900 starb, besuchte das Friedrich- Wilhelms- und das Joachimsthalsche Gymnasium und studierte dann kurze Zeit in Freiburg i. B. und darauf in Berlin Jura, Sozial- und Natur- wissenschaften, Kunstgeschichte und Literatur. Gegen Ende d. J. 1898 wurde er Referendar, arbeitete dann ein Jahr beim Amtsgericht in Havel- berg und genügte im Anschluß daran seiner Militärpflicht. Dank der Für- sorge eines Unbekannten wurde er wegen einiger anstößig sein sollen- den Stellen in seinem ersten, 1896 er- schienenen Gedichtbuch bei der Staats- anwaltschaft denunziert und zu einer Geldstrafe verurteilt; das Buch selbst ward konfisziert. Hierdurch, sowie durch seine Abneigung gegen den richterlichen Beruf bestimmt, nahm er nach dem Tode seines Vaters den Abschied und wurde Schriftsteller. Er siedelte zunächst 1900 nach Mün- chen über und kehrte darauf Ende 1902 nach Berlin zurück, wo er am 6. März 1912 +. Seiner zeitweise recht in- tensiven Beschäftigung mit der Kunst entstammen seine Schriften "Von dem Sinn und von der Schönheit der japanischen Kunst" (1900); "Para- phrasen über das Werk Melchior Lechters" (1901), "Grundzüge und Jdeen über die Ausstattung des Bu- ches" (1902), "Der moderne Tanz" (1910).
S:
Seht, es sind Schmer- zen, an denen wir leiden (Ge.), 1896. - Das Buch der 13 (japani- schen) Erzählungen, 1902. - Dich- tungen u. Gesänge, 1902. - Gedanken über Tolstoi (Fragment), 1902. - Die steinerne Stadt, 1905. - Weltstimme (Ge.), 1908. - Einsame Liebe, 1908. - Tiefurter Frühling (Ge.), 1910. - Der Dichter und das Theater, 1910. - Die Einsamkeiten (Ge.), 1911.
*
[Spaltenumbruch]
Schu
Drei Tage aus dem Leben eines Kreuzträgers (E.), 1874. – Es gibt noch Wunder (Kalendergeſchn.), 1901. – Der Sieg der Liebe (4 Dorfgeſchn.), 1903.
Schuppe, Anna,
ſiehe Benfey- Schuppe!
*Schuppe, Emilie,
pſeud. H. M. Frey, wurde am 10. Novbr. 1843 zu Brieg in Schleſien geboren, wo ihr Vater damals Kreisgerichtsdi- rektor war. Dieſer wurde ſchon im folgenden Jahre als Oberlandes- gerichtsrat nach Großglogau verſetzt, u. hier verlebte Emilie in einem Kreiſe von ſechs Geſchwiſtern eine glückliche Kindheit. Ein ſich entwickelndes Lei- den am Halſe, das eine zweimalige und ſchließlich erfolgreiche Operation in Berlin nötig machte, hielt ſie meiſt von den lebhaften Spielen der Ju- gend fern und führte ſie zu eigener geiſtiger Unterhaltung, wodurch ihre Phantaſie geweckt und ihr geiſtiges Leben gereift wurde. Nachdem ſie, obwohl katholiſch, bis zu ihrem 13. Jahre die evang. höhere Töchterſchule in Großglogau beſucht, folgte ſie ihrem Vater nach Berlin, wohin der- ſelbe als Obertribunalsrat berufen worden war, und beſuchte hier noch bis zum 16. Jahre die höhere Töch- terſchule der Urſulinerinnen, wor- auf ſie ſich im elterlichen Hauſe nach verſchiedenen Richtungen hin nützlich zu machen verſuchte. Jm Jahre 1864 trat der Vater eines Augenleidens wegen in den Ruheſtand, und nun zog die Familie nach Breslau, wo Emilie nach dem Tode der Mutter (1871) nun ihrem Vater das Haus- weſen führte. Jm Jahre 1880 wurde ſie von einem langwierigen Leiden befallen, das ſie dauernd an das Haus band, und von dieſer Zeit her ſchreibt ſich ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Außer mehreren Kinderſchriften ver- öffentlichte ſie
S:
Unſerer Töchter Schaffen und Wirken (3 Nn.), 1885. Neue Folge (2 Nn.), 1886.
[Spaltenumbruch]
Schu
*Schur,Ernſt Erich Walter,
geb. am 24. Novbr. 1876 in Kiel als der Sohn eines Beamten, der bald dar- auf nach Berlin kam und hier als Rechnungsrat im Reichsmarineamt 1900 ſtarb, beſuchte das Friedrich- Wilhelms- und das Joachimsthalſche Gymnaſium und ſtudierte dann kurze Zeit in Freiburg i. B. und darauf in Berlin Jura, Sozial- und Natur- wiſſenſchaften, Kunſtgeſchichte und Literatur. Gegen Ende d. J. 1898 wurde er Referendar, arbeitete dann ein Jahr beim Amtsgericht in Havel- berg und genügte im Anſchluß daran ſeiner Militärpflicht. Dank der Für- ſorge eines Unbekannten wurde er wegen einiger anſtößig ſein ſollen- den Stellen in ſeinem erſten, 1896 er- ſchienenen Gedichtbuch bei der Staats- anwaltſchaft denunziert und zu einer Geldſtrafe verurteilt; das Buch ſelbſt ward konfisziert. Hierdurch, ſowie durch ſeine Abneigung gegen den richterlichen Beruf beſtimmt, nahm er nach dem Tode ſeines Vaters den Abſchied und wurde Schriftſteller. Er ſiedelte zunächſt 1900 nach Mün- chen über und kehrte darauf Ende 1902 nach Berlin zurück, wo er am 6. März 1912 †. Seiner zeitweiſe recht in- tenſiven Beſchäftigung mit der Kunſt entſtammen ſeine Schriften „Von dem Sinn und von der Schönheit der japaniſchen Kunſt“ (1900); „Para- phraſen über das Werk Melchior Lechters“ (1901), „Grundzüge und Jdeen über die Ausſtattung des Bu- ches“ (1902), „Der moderne Tanz“ (1910).
S:
Seht, es ſind Schmer- zen, an denen wir leiden (Ge.), 1896. – Das Buch der 13 (japani- ſchen) Erzählungen, 1902. – Dich- tungen u. Geſänge, 1902. – Gedanken über Tolſtoi (Fragment), 1902. – Die ſteinerne Stadt, 1905. – Weltſtimme (Ge.), 1908. – Einſame Liebe, 1908. – Tiefurter Frühling (Ge.), 1910. – Der Dichter und das Theater, 1910. – Die Einſamkeiten (Ge.), 1911.
*
<TEI><text><body><divtype="index"n="1"><divtype="bibliography"n="2"><p><pbfacs="#f0362"n="358"/><lb/><cb/><lb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Schu</hi></fw><lb/>
Drei Tage aus dem Leben eines<lb/>
Kreuzträgers (E.), 1874. – Es gibt<lb/>
noch Wunder (Kalendergeſchn.), 1901.<lb/>– Der Sieg der Liebe (4 Dorfgeſchn.),<lb/>
1903.</p><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName><hirendition="#b">Schuppe,</hi> Anna,</persName></head><p>ſiehe <hirendition="#g">Benfey-<lb/>
Schuppe!</hi></p><lb/></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Schuppe,</hi> Emilie,</persName></head><p> pſeud. H. M.<lb/><hirendition="#g">Frey,</hi> wurde am 10. Novbr. 1843<lb/>
zu Brieg in Schleſien geboren, wo<lb/>
ihr Vater damals Kreisgerichtsdi-<lb/>
rektor war. Dieſer wurde ſchon im<lb/>
folgenden Jahre als Oberlandes-<lb/>
gerichtsrat nach Großglogau verſetzt,<lb/>
u. hier verlebte Emilie in einem Kreiſe<lb/>
von ſechs Geſchwiſtern eine glückliche<lb/>
Kindheit. Ein ſich entwickelndes Lei-<lb/>
den am Halſe, das eine zweimalige<lb/>
und ſchließlich erfolgreiche Operation<lb/>
in Berlin nötig machte, hielt ſie meiſt<lb/>
von den lebhaften Spielen der Ju-<lb/>
gend fern und führte ſie zu eigener<lb/>
geiſtiger Unterhaltung, wodurch ihre<lb/>
Phantaſie geweckt und ihr geiſtiges<lb/>
Leben gereift wurde. Nachdem ſie,<lb/>
obwohl katholiſch, bis zu ihrem 13.<lb/>
Jahre die evang. höhere Töchterſchule<lb/>
in Großglogau beſucht, folgte ſie<lb/>
ihrem Vater nach Berlin, wohin der-<lb/>ſelbe als Obertribunalsrat berufen<lb/>
worden war, und beſuchte hier noch<lb/>
bis zum 16. Jahre die höhere Töch-<lb/>
terſchule der Urſulinerinnen, wor-<lb/>
auf ſie ſich im elterlichen Hauſe nach<lb/>
verſchiedenen Richtungen hin nützlich<lb/>
zu machen verſuchte. Jm Jahre 1864<lb/>
trat der Vater eines Augenleidens<lb/>
wegen in den Ruheſtand, und nun<lb/>
zog die Familie nach Breslau, wo<lb/>
Emilie nach dem Tode der Mutter<lb/>
(1871) nun ihrem Vater das Haus-<lb/>
weſen führte. Jm Jahre 1880 wurde<lb/>ſie von einem langwierigen Leiden<lb/>
befallen, das ſie dauernd an das Haus<lb/>
band, und von dieſer Zeit her ſchreibt<lb/>ſich ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit.<lb/>
Außer mehreren Kinderſchriften ver-<lb/>
öffentlichte ſie </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p>Unſerer Töchter<lb/>
Schaffen und Wirken (3 Nn.), 1885.<lb/>
Neue Folge (2 Nn.), 1886.</p><lb/><cb/><lb/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#g">Schu</hi></fw><lb/></div></div><lb/><divtype="index"n="1"><head><persName>*<hirendition="#b">Schur,</hi><hirendition="#g">Ernſt</hi> Erich Walter,</persName></head><p> geb.<lb/>
am 24. Novbr. 1876 in Kiel als der<lb/>
Sohn eines Beamten, der bald dar-<lb/>
auf nach Berlin kam und hier als<lb/>
Rechnungsrat im Reichsmarineamt<lb/>
1900 ſtarb, beſuchte das Friedrich-<lb/>
Wilhelms- und das Joachimsthalſche<lb/>
Gymnaſium und ſtudierte dann kurze<lb/>
Zeit in Freiburg i. B. und darauf<lb/>
in Berlin Jura, Sozial- und Natur-<lb/>
wiſſenſchaften, Kunſtgeſchichte und<lb/>
Literatur. Gegen Ende d. J. 1898<lb/>
wurde er Referendar, arbeitete dann<lb/>
ein Jahr beim Amtsgericht in Havel-<lb/>
berg und genügte im Anſchluß daran<lb/>ſeiner Militärpflicht. Dank der Für-<lb/>ſorge eines Unbekannten wurde er<lb/>
wegen einiger anſtößig ſein ſollen-<lb/>
den Stellen in ſeinem erſten, 1896 er-<lb/>ſchienenen Gedichtbuch bei der Staats-<lb/>
anwaltſchaft denunziert und zu einer<lb/>
Geldſtrafe verurteilt; das Buch ſelbſt<lb/>
ward konfisziert. Hierdurch, ſowie<lb/>
durch ſeine Abneigung gegen den<lb/>
richterlichen Beruf beſtimmt, nahm<lb/>
er nach dem Tode ſeines Vaters den<lb/>
Abſchied und wurde Schriftſteller.<lb/>
Er ſiedelte zunächſt 1900 nach Mün-<lb/>
chen über und kehrte darauf Ende<lb/>
1902 nach Berlin zurück, wo er am 6.<lb/>
März 1912 †. Seiner zeitweiſe recht in-<lb/>
tenſiven Beſchäftigung mit der Kunſt<lb/>
entſtammen ſeine Schriften „Von dem<lb/>
Sinn und von der Schönheit der<lb/>
japaniſchen Kunſt“ (1900); „Para-<lb/>
phraſen über das Werk Melchior<lb/>
Lechters“ (1901), „Grundzüge und<lb/>
Jdeen über die Ausſtattung des Bu-<lb/>
ches“ (1902), „Der moderne Tanz“<lb/>
(1910). </p><lb/><divtype="bibliography"n="2"><head><hirendition="#i">S:</hi></head><p>Seht, es ſind Schmer-<lb/>
zen, an denen wir leiden (Ge.),<lb/>
1896. – Das Buch der 13 (japani-<lb/>ſchen) Erzählungen, 1902. – Dich-<lb/>
tungen u. Geſänge, 1902. – Gedanken<lb/>
über Tolſtoi (Fragment), 1902. – Die<lb/>ſteinerne Stadt, 1905. – Weltſtimme<lb/>
(Ge.), 1908. – Einſame Liebe, 1908.<lb/>– Tiefurter Frühling (Ge.), 1910. –<lb/>
Der Dichter und das Theater, 1910.<lb/>– Die Einſamkeiten (Ge.), 1911.</p><lb/><fwtype="sig"place="bottom">*</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[358/0362]
Schu
Schu
Drei Tage aus dem Leben eines
Kreuzträgers (E.), 1874. – Es gibt
noch Wunder (Kalendergeſchn.), 1901.
– Der Sieg der Liebe (4 Dorfgeſchn.),
1903.
Schuppe, Anna, ſiehe Benfey-
Schuppe!
*Schuppe, Emilie, pſeud. H. M.
Frey, wurde am 10. Novbr. 1843
zu Brieg in Schleſien geboren, wo
ihr Vater damals Kreisgerichtsdi-
rektor war. Dieſer wurde ſchon im
folgenden Jahre als Oberlandes-
gerichtsrat nach Großglogau verſetzt,
u. hier verlebte Emilie in einem Kreiſe
von ſechs Geſchwiſtern eine glückliche
Kindheit. Ein ſich entwickelndes Lei-
den am Halſe, das eine zweimalige
und ſchließlich erfolgreiche Operation
in Berlin nötig machte, hielt ſie meiſt
von den lebhaften Spielen der Ju-
gend fern und führte ſie zu eigener
geiſtiger Unterhaltung, wodurch ihre
Phantaſie geweckt und ihr geiſtiges
Leben gereift wurde. Nachdem ſie,
obwohl katholiſch, bis zu ihrem 13.
Jahre die evang. höhere Töchterſchule
in Großglogau beſucht, folgte ſie
ihrem Vater nach Berlin, wohin der-
ſelbe als Obertribunalsrat berufen
worden war, und beſuchte hier noch
bis zum 16. Jahre die höhere Töch-
terſchule der Urſulinerinnen, wor-
auf ſie ſich im elterlichen Hauſe nach
verſchiedenen Richtungen hin nützlich
zu machen verſuchte. Jm Jahre 1864
trat der Vater eines Augenleidens
wegen in den Ruheſtand, und nun
zog die Familie nach Breslau, wo
Emilie nach dem Tode der Mutter
(1871) nun ihrem Vater das Haus-
weſen führte. Jm Jahre 1880 wurde
ſie von einem langwierigen Leiden
befallen, das ſie dauernd an das Haus
band, und von dieſer Zeit her ſchreibt
ſich ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit.
Außer mehreren Kinderſchriften ver-
öffentlichte ſie
S: Unſerer Töchter
Schaffen und Wirken (3 Nn.), 1885.
Neue Folge (2 Nn.), 1886.
*Schur, Ernſt Erich Walter, geb.
am 24. Novbr. 1876 in Kiel als der
Sohn eines Beamten, der bald dar-
auf nach Berlin kam und hier als
Rechnungsrat im Reichsmarineamt
1900 ſtarb, beſuchte das Friedrich-
Wilhelms- und das Joachimsthalſche
Gymnaſium und ſtudierte dann kurze
Zeit in Freiburg i. B. und darauf
in Berlin Jura, Sozial- und Natur-
wiſſenſchaften, Kunſtgeſchichte und
Literatur. Gegen Ende d. J. 1898
wurde er Referendar, arbeitete dann
ein Jahr beim Amtsgericht in Havel-
berg und genügte im Anſchluß daran
ſeiner Militärpflicht. Dank der Für-
ſorge eines Unbekannten wurde er
wegen einiger anſtößig ſein ſollen-
den Stellen in ſeinem erſten, 1896 er-
ſchienenen Gedichtbuch bei der Staats-
anwaltſchaft denunziert und zu einer
Geldſtrafe verurteilt; das Buch ſelbſt
ward konfisziert. Hierdurch, ſowie
durch ſeine Abneigung gegen den
richterlichen Beruf beſtimmt, nahm
er nach dem Tode ſeines Vaters den
Abſchied und wurde Schriftſteller.
Er ſiedelte zunächſt 1900 nach Mün-
chen über und kehrte darauf Ende
1902 nach Berlin zurück, wo er am 6.
März 1912 †. Seiner zeitweiſe recht in-
tenſiven Beſchäftigung mit der Kunſt
entſtammen ſeine Schriften „Von dem
Sinn und von der Schönheit der
japaniſchen Kunſt“ (1900); „Para-
phraſen über das Werk Melchior
Lechters“ (1901), „Grundzüge und
Jdeen über die Ausſtattung des Bu-
ches“ (1902), „Der moderne Tanz“
(1910).
S: Seht, es ſind Schmer-
zen, an denen wir leiden (Ge.),
1896. – Das Buch der 13 (japani-
ſchen) Erzählungen, 1902. – Dich-
tungen u. Geſänge, 1902. – Gedanken
über Tolſtoi (Fragment), 1902. – Die
ſteinerne Stadt, 1905. – Weltſtimme
(Ge.), 1908. – Einſame Liebe, 1908.
– Tiefurter Frühling (Ge.), 1910. –
Der Dichter und das Theater, 1910.
– Die Einſamkeiten (Ge.), 1911.
*
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/362>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.