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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Scho
führte und das Cottasche Kunstblatt
redigierte. Schon 1842 starb dieser
mit Hinterlassung einer Tochter. Die
Witwe war in den folgenden Jahren
als Schriftstellerin ungemein rührig,
und ihre Dorfgeschichten werden von
der Kritik unbedenklich den Auerbach-
schen Arbeiten gleichgestellt. Die
Schriftstellerin starb in Weimar am
17. Mai 1869.

S:

Ländliche Skizzen
aus Franken, 1854. - Lieder und
Sprüche (zum Besten der vertriebe-
nen Schleswig-Holsteiner), 1856. -
Eva (N.), 1863. - Geschichten aus
Franken, hrsgeg. von Adelheid von
Schorn, mit Einleitung von Ad. Bar-
tels); II, 1902. Neue A. 1909.

Schossar, Anton,

österreichischer
Dialektdichter, wurde am 7. Juni
1801 zu Stiedelsbach bei Losenstein
in Oberösterreich als der Sohn eines
Nagelschmiedegesellen geboren. Die-
ser erbte bald darauf ein Grundstück
in Losenstein u. konnte es nun mög-
lich machen, den Sohn auf das Gym-
nasium zu Melk zu senden, wo Anton
wahrend der vier Jahre seines dor-
tigen Aufenthalts gute Fortschritte
machte. Dann ging er, um seine
Studien fortzusetzen, nach Klagen-
furt; aber schon nach zwei Monaten
kehrte er ins Elternhaus zurück. Er
nahm nun Privatunterricht in der
Geometrie u. im Situationszeichnen,
wurde dann Schulgehilfe zu Leon-
stein im Steyertale u. nach einiger
Zeit selbständiger Schullehrer an der
Mittelschule zu Kleinreifling an der
Enns. Plötzlich gab er diese Stel-
lung auf u. kehrte ins Vaterhaus zu-
rück, wo indes seine Lage wegen der
Vorwürfe des Vaters über ein ver-
fehltes Leben auch keine angenehme
war. Eines Tages ging er auf und
davon, u. erst nach sechs Jahren gab
er seinen Eltern Nachricht, daß er im
Jnnviertel bei der Grundvermessung
ein gutes Einkommen gefunden habe.
Seit dieser Zeit ist Sch. immer im
Lande umhergezogen; indessen wurde
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Scho
sein von Haus aus schwächlicher Kör-
per durch die Strapazen einer unge-
regelten Lebensweise sehr angegrif-
fen und er schließlich zur Arbeit un-
fähig, so daß er in das bitterste Elend
geriet. Jn den letzten Monaten sei-
nes Lebens wurde er vielseitig von
seinen Freunden unterstützt; nur ge-
noß er dieser Unterstützung nicht
lange; er starb zu Steyr am 26. Juli
1849.

S:

Naturbilder a. dem Leben
der Gebirgsbewohner (Dn.), 1849.
2. A. 1850. - Nachgelassene Gedichte
in der Volksmundart des Traun-
kreises; hrsg. von Julius von der
Traun, 1850. - Aus der Heimat
(hrsg. vom Stelzhamer-Bunde in
Linz), 2. Teil, 1889 (enthält die Lie-
der Sch.'s nebst dazu gehörigen Volks-
melodien).

Schoßberger, Joseph,

pseudon.
Karl Morburger, geboren am
1. März 1875 in Brünn, lebt (1899)
in Wien, 1901 in Zürich-Hottingen,
(1905) in Lausanne, (1911) in Stock-
holm.

S:

Wie sie sind ... (Wiener
Skizzenbuch), 1899. - Jm Wirbel (Ein
Buch a. d. Anarchie des Lebens), 1899.
- Rebellen (Sozialer R.), 1904. - Die
da gefallen sind ... (E. Gesch. a. d.
Niederungen), 1905.

Schott, Anton,

geb. am 8. Febr.
1866 zu Hinterhäuser bei Neuern im
Böhmerwalde als der Sohn eines
Kleinhäuslers, besuchte zwei Jahre
lang die Volksschule seines Heimats-
ortes und dann die Realschule in
Pilsen, die er aber schon nach andert-
halb Jahren wegen Mittellosigkeit
verlassen mußte. Er trat nun in
Neuern als Diurnist in die Dienste
eines Dr. Renner, fand später als
Aushilfslehrer im deutschen Schul-
bezirke Klattau Verwendung und
wurde, nachdem er im Mai 1887 seine
Befähigungsprüfung abgelegt, im
Septbr. d. J. Schulleiter in Sarau.
Jetzt begann er durch eifriges Selbst-
studium sein Wissen zu ergänzen und
sich besonders Kenntnis der alten u.

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Scho
führte und das Cottaſche Kunſtblatt
redigierte. Schon 1842 ſtarb dieſer
mit Hinterlaſſung einer Tochter. Die
Witwe war in den folgenden Jahren
als Schriftſtellerin ungemein rührig,
und ihre Dorfgeſchichten werden von
der Kritik unbedenklich den Auerbach-
ſchen Arbeiten gleichgeſtellt. Die
Schriftſtellerin ſtarb in Weimar am
17. Mai 1869.

S:

Ländliche Skizzen
aus Franken, 1854. – Lieder und
Sprüche (zum Beſten der vertriebe-
nen Schleswig-Holſteiner), 1856. –
Eva (N.), 1863. – Geſchichten aus
Franken, hrsgeg. von Adelheid von
Schorn, mit Einleitung von Ad. Bar-
tels); II, 1902. Neue A. 1909.

Schoſſar, Anton,

öſterreichiſcher
Dialektdichter, wurde am 7. Juni
1801 zu Stiedelsbach bei Loſenſtein
in Oberöſterreich als der Sohn eines
Nagelſchmiedegeſellen geboren. Die-
ſer erbte bald darauf ein Grundſtück
in Loſenſtein u. konnte es nun mög-
lich machen, den Sohn auf das Gym-
naſium zu Melk zu ſenden, wo Anton
wahrend der vier Jahre ſeines dor-
tigen Aufenthalts gute Fortſchritte
machte. Dann ging er, um ſeine
Studien fortzuſetzen, nach Klagen-
furt; aber ſchon nach zwei Monaten
kehrte er ins Elternhaus zurück. Er
nahm nun Privatunterricht in der
Geometrie u. im Situationszeichnen,
wurde dann Schulgehilfe zu Leon-
ſtein im Steyertale u. nach einiger
Zeit ſelbſtändiger Schullehrer an der
Mittelſchule zu Kleinreifling an der
Enns. Plötzlich gab er dieſe Stel-
lung auf u. kehrte ins Vaterhaus zu-
rück, wo indes ſeine Lage wegen der
Vorwürfe des Vaters über ein ver-
fehltes Leben auch keine angenehme
war. Eines Tages ging er auf und
davon, u. erſt nach ſechs Jahren gab
er ſeinen Eltern Nachricht, daß er im
Jnnviertel bei der Grundvermeſſung
ein gutes Einkommen gefunden habe.
Seit dieſer Zeit iſt Sch. immer im
Lande umhergezogen; indeſſen wurde
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Scho
ſein von Haus aus ſchwächlicher Kör-
per durch die Strapazen einer unge-
regelten Lebensweiſe ſehr angegrif-
fen und er ſchließlich zur Arbeit un-
fähig, ſo daß er in das bitterſte Elend
geriet. Jn den letzten Monaten ſei-
nes Lebens wurde er vielſeitig von
ſeinen Freunden unterſtützt; nur ge-
noß er dieſer Unterſtützung nicht
lange; er ſtarb zu Steyr am 26. Juli
1849.

S:

Naturbilder a. dem Leben
der Gebirgsbewohner (Dn.), 1849.
2. A. 1850. – Nachgelaſſene Gedichte
in der Volksmundart des Traun-
kreiſes; hrsg. von Julius von der
Traun, 1850. – Aus der Heimat
(hrsg. vom Stelzhamer-Bunde in
Linz), 2. Teil, 1889 (enthält die Lie-
der Sch.’s nebſt dazu gehörigen Volks-
melodien).

Schoßberger, Joſeph,

pſeudon.
Karl Morburger, geboren am
1. März 1875 in Brünn, lebt (1899)
in Wien, 1901 in Zürich-Hottingen,
(1905) in Lauſanne, (1911) in Stock-
holm.

S:

Wie ſie ſind ... (Wiener
Skizzenbuch), 1899. – Jm Wirbel (Ein
Buch a. d. Anarchie des Lebens), 1899.
– Rebellen (Sozialer R.), 1904. – Die
da gefallen ſind ... (E. Geſch. a. d.
Niederungen), 1905.

Schott, Anton,

geb. am 8. Febr.
1866 zu Hinterhäuſer bei Neuern im
Böhmerwalde als der Sohn eines
Kleinhäuslers, beſuchte zwei Jahre
lang die Volksſchule ſeines Heimats-
ortes und dann die Realſchule in
Pilſen, die er aber ſchon nach andert-
halb Jahren wegen Mittelloſigkeit
verlaſſen mußte. Er trat nun in
Neuern als Diurniſt in die Dienſte
eines Dr. Renner, fand ſpäter als
Aushilfslehrer im deutſchen Schul-
bezirke Klattau Verwendung und
wurde, nachdem er im Mai 1887 ſeine
Befähigungsprüfung abgelegt, im
Septbr. d. J. Schulleiter in Sarau.
Jetzt begann er durch eifriges Selbſt-
ſtudium ſein Wiſſen zu ergänzen und
ſich beſonders Kenntnis der alten u.

*
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[294/0298] Scho Scho führte und das Cottaſche Kunſtblatt redigierte. Schon 1842 ſtarb dieſer mit Hinterlaſſung einer Tochter. Die Witwe war in den folgenden Jahren als Schriftſtellerin ungemein rührig, und ihre Dorfgeſchichten werden von der Kritik unbedenklich den Auerbach- ſchen Arbeiten gleichgeſtellt. Die Schriftſtellerin ſtarb in Weimar am 17. Mai 1869. S: Ländliche Skizzen aus Franken, 1854. – Lieder und Sprüche (zum Beſten der vertriebe- nen Schleswig-Holſteiner), 1856. – Eva (N.), 1863. – Geſchichten aus Franken, hrsgeg. von Adelheid von Schorn, mit Einleitung von Ad. Bar- tels); II, 1902. Neue A. 1909. Schoſſar, Anton, öſterreichiſcher Dialektdichter, wurde am 7. Juni 1801 zu Stiedelsbach bei Loſenſtein in Oberöſterreich als der Sohn eines Nagelſchmiedegeſellen geboren. Die- ſer erbte bald darauf ein Grundſtück in Loſenſtein u. konnte es nun mög- lich machen, den Sohn auf das Gym- naſium zu Melk zu ſenden, wo Anton wahrend der vier Jahre ſeines dor- tigen Aufenthalts gute Fortſchritte machte. Dann ging er, um ſeine Studien fortzuſetzen, nach Klagen- furt; aber ſchon nach zwei Monaten kehrte er ins Elternhaus zurück. Er nahm nun Privatunterricht in der Geometrie u. im Situationszeichnen, wurde dann Schulgehilfe zu Leon- ſtein im Steyertale u. nach einiger Zeit ſelbſtändiger Schullehrer an der Mittelſchule zu Kleinreifling an der Enns. Plötzlich gab er dieſe Stel- lung auf u. kehrte ins Vaterhaus zu- rück, wo indes ſeine Lage wegen der Vorwürfe des Vaters über ein ver- fehltes Leben auch keine angenehme war. Eines Tages ging er auf und davon, u. erſt nach ſechs Jahren gab er ſeinen Eltern Nachricht, daß er im Jnnviertel bei der Grundvermeſſung ein gutes Einkommen gefunden habe. Seit dieſer Zeit iſt Sch. immer im Lande umhergezogen; indeſſen wurde ſein von Haus aus ſchwächlicher Kör- per durch die Strapazen einer unge- regelten Lebensweiſe ſehr angegrif- fen und er ſchließlich zur Arbeit un- fähig, ſo daß er in das bitterſte Elend geriet. Jn den letzten Monaten ſei- nes Lebens wurde er vielſeitig von ſeinen Freunden unterſtützt; nur ge- noß er dieſer Unterſtützung nicht lange; er ſtarb zu Steyr am 26. Juli 1849. S: Naturbilder a. dem Leben der Gebirgsbewohner (Dn.), 1849. 2. A. 1850. – Nachgelaſſene Gedichte in der Volksmundart des Traun- kreiſes; hrsg. von Julius von der Traun, 1850. – Aus der Heimat (hrsg. vom Stelzhamer-Bunde in Linz), 2. Teil, 1889 (enthält die Lie- der Sch.’s nebſt dazu gehörigen Volks- melodien). Schoßberger, Joſeph, pſeudon. Karl Morburger, geboren am 1. März 1875 in Brünn, lebt (1899) in Wien, 1901 in Zürich-Hottingen, (1905) in Lauſanne, (1911) in Stock- holm. S: Wie ſie ſind ... (Wiener Skizzenbuch), 1899. – Jm Wirbel (Ein Buch a. d. Anarchie des Lebens), 1899. – Rebellen (Sozialer R.), 1904. – Die da gefallen ſind ... (E. Geſch. a. d. Niederungen), 1905. Schott, Anton, geb. am 8. Febr. 1866 zu Hinterhäuſer bei Neuern im Böhmerwalde als der Sohn eines Kleinhäuslers, beſuchte zwei Jahre lang die Volksſchule ſeines Heimats- ortes und dann die Realſchule in Pilſen, die er aber ſchon nach andert- halb Jahren wegen Mittelloſigkeit verlaſſen mußte. Er trat nun in Neuern als Diurniſt in die Dienſte eines Dr. Renner, fand ſpäter als Aushilfslehrer im deutſchen Schul- bezirke Klattau Verwendung und wurde, nachdem er im Mai 1887 ſeine Befähigungsprüfung abgelegt, im Septbr. d. J. Schulleiter in Sarau. Jetzt begann er durch eifriges Selbſt- ſtudium ſein Wiſſen zu ergänzen und ſich beſonders Kenntnis der alten u. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/298>, abgerufen am 22.11.2024.