Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Scho führte und das Cottasche Kunstblattredigierte. Schon 1842 starb dieser mit Hinterlassung einer Tochter. Die Witwe war in den folgenden Jahren als Schriftstellerin ungemein rührig, und ihre Dorfgeschichten werden von der Kritik unbedenklich den Auerbach- schen Arbeiten gleichgestellt. Die Schriftstellerin starb in Weimar am 17. Mai 1869. S: Ländliche Skizzen Schossar, Anton, österreichischer Scho sein von Haus aus schwächlicher Kör-per durch die Strapazen einer unge- regelten Lebensweise sehr angegrif- fen und er schließlich zur Arbeit un- fähig, so daß er in das bitterste Elend geriet. Jn den letzten Monaten sei- nes Lebens wurde er vielseitig von seinen Freunden unterstützt; nur ge- noß er dieser Unterstützung nicht lange; er starb zu Steyr am 26. Juli 1849. S: Naturbilder a. dem Leben Schoßberger, Joseph, pseudon. S: Wie sie sind ... (Wiener Schott, Anton, geb. am 8. Febr. *
Scho führte und das Cottaſche Kunſtblattredigierte. Schon 1842 ſtarb dieſer mit Hinterlaſſung einer Tochter. Die Witwe war in den folgenden Jahren als Schriftſtellerin ungemein rührig, und ihre Dorfgeſchichten werden von der Kritik unbedenklich den Auerbach- ſchen Arbeiten gleichgeſtellt. Die Schriftſtellerin ſtarb in Weimar am 17. Mai 1869. S: Ländliche Skizzen Schoſſar, Anton, öſterreichiſcher Scho ſein von Haus aus ſchwächlicher Kör-per durch die Strapazen einer unge- regelten Lebensweiſe ſehr angegrif- fen und er ſchließlich zur Arbeit un- fähig, ſo daß er in das bitterſte Elend geriet. Jn den letzten Monaten ſei- nes Lebens wurde er vielſeitig von ſeinen Freunden unterſtützt; nur ge- noß er dieſer Unterſtützung nicht lange; er ſtarb zu Steyr am 26. Juli 1849. S: Naturbilder a. dem Leben Schoßberger, Joſeph, pſeudon. S: Wie ſie ſind ... (Wiener Schott, Anton, geb. am 8. Febr. *
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Scho
Scho
führte und das Cottaſche Kunſtblatt
redigierte. Schon 1842 ſtarb dieſer
mit Hinterlaſſung einer Tochter. Die
Witwe war in den folgenden Jahren
als Schriftſtellerin ungemein rührig,
und ihre Dorfgeſchichten werden von
der Kritik unbedenklich den Auerbach-
ſchen Arbeiten gleichgeſtellt. Die
Schriftſtellerin ſtarb in Weimar am
17. Mai 1869.
S: Ländliche Skizzen
aus Franken, 1854. – Lieder und
Sprüche (zum Beſten der vertriebe-
nen Schleswig-Holſteiner), 1856. –
Eva (N.), 1863. – Geſchichten aus
Franken, hrsgeg. von Adelheid von
Schorn, mit Einleitung von Ad. Bar-
tels); II, 1902. Neue A. 1909.
Schoſſar, Anton, öſterreichiſcher
Dialektdichter, wurde am 7. Juni
1801 zu Stiedelsbach bei Loſenſtein
in Oberöſterreich als der Sohn eines
Nagelſchmiedegeſellen geboren. Die-
ſer erbte bald darauf ein Grundſtück
in Loſenſtein u. konnte es nun mög-
lich machen, den Sohn auf das Gym-
naſium zu Melk zu ſenden, wo Anton
wahrend der vier Jahre ſeines dor-
tigen Aufenthalts gute Fortſchritte
machte. Dann ging er, um ſeine
Studien fortzuſetzen, nach Klagen-
furt; aber ſchon nach zwei Monaten
kehrte er ins Elternhaus zurück. Er
nahm nun Privatunterricht in der
Geometrie u. im Situationszeichnen,
wurde dann Schulgehilfe zu Leon-
ſtein im Steyertale u. nach einiger
Zeit ſelbſtändiger Schullehrer an der
Mittelſchule zu Kleinreifling an der
Enns. Plötzlich gab er dieſe Stel-
lung auf u. kehrte ins Vaterhaus zu-
rück, wo indes ſeine Lage wegen der
Vorwürfe des Vaters über ein ver-
fehltes Leben auch keine angenehme
war. Eines Tages ging er auf und
davon, u. erſt nach ſechs Jahren gab
er ſeinen Eltern Nachricht, daß er im
Jnnviertel bei der Grundvermeſſung
ein gutes Einkommen gefunden habe.
Seit dieſer Zeit iſt Sch. immer im
Lande umhergezogen; indeſſen wurde
ſein von Haus aus ſchwächlicher Kör-
per durch die Strapazen einer unge-
regelten Lebensweiſe ſehr angegrif-
fen und er ſchließlich zur Arbeit un-
fähig, ſo daß er in das bitterſte Elend
geriet. Jn den letzten Monaten ſei-
nes Lebens wurde er vielſeitig von
ſeinen Freunden unterſtützt; nur ge-
noß er dieſer Unterſtützung nicht
lange; er ſtarb zu Steyr am 26. Juli
1849.
S: Naturbilder a. dem Leben
der Gebirgsbewohner (Dn.), 1849.
2. A. 1850. – Nachgelaſſene Gedichte
in der Volksmundart des Traun-
kreiſes; hrsg. von Julius von der
Traun, 1850. – Aus der Heimat
(hrsg. vom Stelzhamer-Bunde in
Linz), 2. Teil, 1889 (enthält die Lie-
der Sch.’s nebſt dazu gehörigen Volks-
melodien).
Schoßberger, Joſeph, pſeudon.
Karl Morburger, geboren am
1. März 1875 in Brünn, lebt (1899)
in Wien, 1901 in Zürich-Hottingen,
(1905) in Lauſanne, (1911) in Stock-
holm.
S: Wie ſie ſind ... (Wiener
Skizzenbuch), 1899. – Jm Wirbel (Ein
Buch a. d. Anarchie des Lebens), 1899.
– Rebellen (Sozialer R.), 1904. – Die
da gefallen ſind ... (E. Geſch. a. d.
Niederungen), 1905.
Schott, Anton, geb. am 8. Febr.
1866 zu Hinterhäuſer bei Neuern im
Böhmerwalde als der Sohn eines
Kleinhäuslers, beſuchte zwei Jahre
lang die Volksſchule ſeines Heimats-
ortes und dann die Realſchule in
Pilſen, die er aber ſchon nach andert-
halb Jahren wegen Mittelloſigkeit
verlaſſen mußte. Er trat nun in
Neuern als Diurniſt in die Dienſte
eines Dr. Renner, fand ſpäter als
Aushilfslehrer im deutſchen Schul-
bezirke Klattau Verwendung und
wurde, nachdem er im Mai 1887 ſeine
Befähigungsprüfung abgelegt, im
Septbr. d. J. Schulleiter in Sarau.
Jetzt begann er durch eifriges Selbſt-
ſtudium ſein Wiſſen zu ergänzen und
ſich beſonders Kenntnis der alten u.
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